Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Märtyrer und anderer Heiligen, welche lebendige. Glieder Christi und Tempel des H. Geistes waren, und von ihm zum ewigen Leben erweckt und verklärt werden sollen, sind von den Gläubigen zu verehren, indem Gott durch diese den Menschen viele Wohlthaten erzeigt. Desgleichen die Bilder Christi, der jungfräulichen Mutter Gottes und anderer Heiligen soll man in den Tem peln haben und behalten, und ihnen die gebührende Achtung und Verehrung erweisen, nicht in der Meinung, als wohne ihnen eine gewisse Göttlichkeit und Kraft ein, oder als sei von ihnen etwas zu erbitten, oder auf Bilder ein Vertrauen zu sehen, wie es einst von den Heiden geschah; sondern weil die Ehre, die man ihnen erweiset, auf die Urbilder bezogen wird, welche sie repräsentiren, so daß wir durch die Bilder, die wir küssen, und vor denen wir das Haupt entblößen und uns niederwerfen, Christum und die Heiligen verehren, denen sie ähnlich sind“ 6). Gleicherweise erklären sich auch der Catech. Rom. III, 2, 8. 15. 23. 24. 67)

[ocr errors]

...

66) Sanctorum quoque martyrum et aliorum cum Christo viventium sancta corpora, quae viva membra fuerunt Christi et templum Spiritus S., ab ipso ad aeternam vitam suscitanda et glorificanda, a fidelibus veneranda esse; per quae multa beneficia a Deo hominibus praestantur: ita ut affirmantes, Sanctorum reliquiis venerationem atque honorem non deberi, omnino damnandas esse, prout iam pridem eos damnavit et nunc etiam damnat ecclesia. Imagines porro Christi, Deiparae virginis et aliorum Sanctorum in templis praesertim habendas et retinendas, eisque debitum honorem et venerationem impertiendam: non quod credatur inesse aliqua in iis divinitas vel virtus, propter quam sint colendae, vel quod ab ́ eis sit aliquid petendum, vel quod fiducia in imaginibus sit figenda, veluti olim fiebat a gentibus, quae in idolis spem suam collocabant; sed quoniam honos, qui eis exhibetur, refertur ad prototypa, quae illae repraesentant: ita ut per imagines, quas osculamur, et coram quibus caput aperimus, et procumbimus, Christum adoremus, et Sanctos, quorum illae similitudinem gerunt, veneremur; id quod Conciliorum, praesertim vero secundae Nicaenae synodi decretis contra imaginum oppugnatores est sancitum. “

67) §. 8.: Docendum est, (venerationem Sanctorum

[ocr errors]

.) aut etiam corporum ipsorum sanctorumque cinerum cultum, quem semper cath, ecclesia adhibuit, huic legi (de colendo uno Deo) non repugnare. §. 23: Cum Christus eiusque sanctissima et purissima mater ceterique omnes sancti humana praediti natura hu

46

[ocr errors]
[ocr errors]

Endlich feste auch hinsichtlich aller dieser Bestimmungen das Concilium Tridentinum a. a. D. ausdrücklich nicht nur wie schon oben bemerkt worden – das Anathema fest für alles ihnen Widersprechende, sondern es verpönte nun auch noch eben so ausdrücklich im Allgemeinen jeden sich daran anschließenden Mißbrauch, Aberglauben, u. dergl. 68).

Alle diese Sazungen suchten nun die katholischen Theologen, vorzüglich Bellarmin und Bossuet, noch weiter zu begründen und zu erörtern, theils durch Schriftstellen, welche indeß sämmtlich nicht beweisen, was sie eigentlich müßten, daß nehmlich den Heiligen (und Engeln) ein äußerer Cultus im katholischen Sinne des Worts und invocatio zukomme u. dergl., theils durch Berufung auf Kirchenväter und Concilien, was aber jedenfalls nur eine sehr relative Auctorität seyn kann, theils endlich durch anderweite Deductionen, die aber, so weit sie als richs tig zugegeben werden können, wiederum nur etwas erweisen, was auch die lutherische Kirche und Praxis nicht leugnet, wie z. B. daß man Heilige aus dankbarer Liebe in hohen Ehren zu halten habe, und daß auch (wirkliche und würdige) irdische Ne

manam speciem gesserint, eorum imagines pingi atque honorari non modo interdictum non fuit, sed etiam sanctum et grati animi certissimum argumentum semper habitum est."

68),, Si quis autem his decretis" (unmittelbar vorangegangen war übrigens die Erinnerung an die von Christo durch die Heiligen erwiesenen Wohlthaten, ihre Wunder und Beispiele,,,ut pro iis Deo gratias agant, ad Sanctorumque imitationem vitam moresque suos componant, excitenturque ad adorandum ac diligendum Deum et ad pietatem colendam." Daß aber nicht bloß der Negation dieser Behauptung das Schlußanathema gelte,, zeigt schon die oben Anm. 64 aus dem Conc. Trid. angeführte Antithese),, contraria docuerit, aut senserit: anathema sit In has autem sanctas et salutares observationes si qui abusus irrepserint, eos prorsus aboleri sancta Synodus vehementer cupit, ita ut nullae falsi dogmatis imagines et rudibus periculosi erroris occasionem praebentes statuantur... Omnis porro superstitio in Sanctorum invocatione, reliquiarum veneratione, et imaginum sacro usu tollatur; omnis turpis quaestus eliminetur; omnis denique lascivia vitetur. Postrema tánta circa haec diligentia et cura ab episcopis adhibeatur, ut nihil inordinatum aut praeposterum et tumultuarie accommodatum, nihil profanum nihilque inhonestum appareat; cum domum Dei deceat sanctitudo" cet.

[ocr errors]

liquien und Bilder von ihnen 69) als Erinnerungs-Zeichen und -Mittel an dieselben und als Erweckungsmittel zur Nachahmung ihres Glaubens und Lebens, werthvoll und insonderheit das Kreuz Christi als Symbol des für uns Gekreuzigten ehrwürdig seien, oder denen jedenfalls, so scheinbar sie sind, das Zeugniß der Ers fahrung und Geschichte entgegensteht, daß in der Praxis der kaz tholischen Kirche keinesweges solche feine Theorieen, sondern ein von Heiligen, Bilder und Reliquiendienst in der Praxis unzers trennlicher grober verderblicher Aberglaube geherrscht hat und herrscht. Was Bellarmin insbesondere betrifft 7°), so unter scheidet er zur Rechtfertigung des Heiligendienstes 2c. dreierlei Arten von Cultus. Der höchste, die λaroela, eigentliche Anbetung, gebührt der höchsten Erhabenheit, der excellentia divina; der niedrigste, der cultus civilis, der niedrigsten excellentia, der bürgerlichen, die auf Würden und Ehrenstellen beruht. Zwischen beiden Excellentien in der Mitte steht die Herrlichkeit der Engel und Heiligen, die nicht vollkommen göttlich, aber doch übernatürlich und eine Gabe Gottes ist, und ihr entspricht eine mittlere Art von cultus, die dovλeía, die nun übrigens wieder zwiefach ist, theils die gewöhnliche, allen Heiligen gebührende, theils die bloß Christo als Menschen und der Maria als unserer Königin und Herrin zukommende vπegdovλɛia"). Auch Bossuet 72)

69) Die oben S. 195 angeführte luth. Symbolstelle gegen Reliquien verwirft dieselben ja offenbar nur um des Mißbrauchs willen. Indeß liegt dieser Mißbrauch den Reliquien ungleich näher, als den Bildern, weshalb denn auch nur die lehteren in die kirchliche Praxis haben übergehen dürfen, wiewohl die lutherische Kirche, die allerheiligste Reliquie im Sacrament des Altars wahrend, doch fern davon ist, mit der Conf. Helv. II. c. 5. virtutes" für die einzig werthvollen Reliquien zu erklären, zufrieden,,,, si honeste mandassent terrae reliquias, postquam astra petiisset spiritus."

[ocr errors]

70) Vergl. Bellarm. de eccles. triumphante (darin lib. 1. de beatitudine et canonizat. sanctorum, lib. II. de reliqu. et imaginib. ss., u. lib. III. de iis reb., quibus superna Hierus. ab eccl. in terr. peregr. colitur),

71) Das Wesentlichste dieser Bestimmungen, die Unterscheidung von 2utgela und dovkɛla, findet sich übrigens auch schon früher; z. B. in Eck Loci c. 14. (,, Licet sancti non sint adorandi latria, quia soli Deo debetur, tamen venerandi sunt dulia"); ja der Sache, wenn gleich nicht demselben Wort nach, selbst schon in den Beschlüssen des ökumenischen Concils von 787 (s. diesen §. zu Ende).

72) Vergl. besonders Expos. c. 5.

beschränkt die eigentliche Anbetung natürlich auf Gott. Die Verehrung der Heiligen, sagt er, sei religiös bloß wegen ihrer nothwendigen Beziehung auf Gott; die Anrufung der Heiligen entspringe aus demselben Geiste der Liebe und brüderlichen Gemeinschaft, der uns auch bewege, die Theilnahme unserer irdischen Brüder anzusprechen; auch an sie wende man sich nicht, um von ihnen, sondern nur um vermittelst ihrer von Gott Wohlthaten zu erhalten; die Kenntniß von unseren Bitten aber hätten die Heiligen nicht durch sich selbst, sondern sei es durch eine besondere göttliche Erleuchtung, oder durch den Dienst der Engel, oder vermittelst des Wesens ihres Anschauens Gottes, und die Kirche begnüge sich nur schlechthin zu lehren, daß die Gebete zu den Heiligen wirksam seien; kurz von Idololatrie könne hiebei nicht die Rede seyn, denn die Kirche ges statte auch bei den vollendetsten Heiligen nicht Anerkennung irgend einer Tugend, die nicht eine Gabe der göttlichen Gnade wäre, noch irgend einer Kenntniß menschlicher Dinge, die Gott ihnen nicht mittheilte, noch irgend einer Fähigkeit zu Hülfleistung, außer durch ihre Gebete, noch endlich irgend einer Glückseligkeit, außer durch vollkommene Unterwerfung unter und lebereinstimmung mit Gottes Willen.

Mit der römisch-katholischen Kirche stimmt im Wesentlichen hier nun auch die griechische Kirche überein. Auch sie betrachtet zwar Gott als den einzigen Gegenstand der Anbetung, aber nicht als den einzigen gottesdienstlicher Verehrung. Die Griechen rufen, nach der Vorschrift ihrer Symbole, wie die Katholiken, die Jungfrau Maria als Mutter Gottes an 73), und die Heiligen und Märtyrer, nicht als göttliche Wesen, sondern als vorzüglich begnadigte Freunde Gottes 74), die auch für uns durch ihre Fürbitte

-

[ocr errors]

73) Ἔχουσι χρέος ὅλοι οἱ ὀρθόδοξοι, νὰ τὴν (Μαρίαν) δοξάζουσι.., ὡς μητέρα τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ, ἢ μᾶλλον εἰπεῖν ὡς Θεοτό κον Conf. orthod. p. 77. (v wie Metroph. Critop. Conf. c. 17. ὡς μὲν πάντων τῶν ἁγίων ὑπερέχουσαν καὶ πολλῷ πλειόνα ἐκείνων παῤῥησίαν πρὸς τὸν υἱὸν ἔχουσαν, πρώτην τῶν ἄλλων ἐπικαλούμεθα εἰς πρεσβείαν).

p. 135 bemerkt

74) Επικαλούμεθα τὴν μεσιτείαν τῶν ἁγίων πρὸς τὸν θέον .., καὶ ἐπικαλούμεθα αὐτοὺς οὐχὶ ὡς θεούς τινας, ἀλλ ̓ ὡς φίλους αὐτοῦ κ. τ. λ. · Conf. orthod, p. 317.

(eben nur sö) die göttliche Gnade zu vermitteln im Stande feien 75); und in demselben Sinne werden, nach symbolischen Bestimmun gen, in der griechischen Kirche auch die Engel, insbesondere die Schußengel, verehrt 7). Mit der Anrufung der Heiligen ist auch in der griechischen Kirche die Verehrung ihrer Neliquien und Bilder, sowie des Kreuzes, verbunden; ja es wird damit bei den Griechen noch mehr Aberglaube getrieben, als bei den Nömisch-Katholischen, obgleich die griechischen Symbole davor warnen, daß man nicht die Bilder an sich, sondern die Urbilder verehren solle, die sie vorstellen 77). Man stüßt sich bei dem Bilderdienste (wie ja auch selbst im Abendlande, vergl. Anm. 66 u. 71) auf die ökumenische Synode zu Nicäa von 787, welche, als Resultat des harten Bilderstreites, den Beschluß gegeben hatte 78): "Sowohl das ehrwürdige Kreuz, als die Heiligenbilder aller Art,

ib.

75) Ζητοῦσιν εἰς ἡμᾶς τὴν χάριν τοῦ Θεοῦ μὲ ταῖς πρεσβείαις Sergl. aud, Metroph. Critop. Conf. cap. 17. p. 132. 133. 135: Οὐ γὰρ λέγομεν πρός τινα τῶν ἁγίων, ἅγιε σῶσον, ἢ λύτρωσαι, ἢ προνοοῦ μοι ἀγαθὰ, ἤ τι τοιοῦτον, οὐδαμῶς. (ταῦτα γὰρ μόνῳ τῷ Θεῷ δύνατα καὶ οὐδενὶ ἄλλῳ.) ἀλλὰ λέγομεν, ἅγιε πρέσβευε ὑπὲρ ἡμῶν.. Οὐ μεσίτας τοίνυν τοὺς ἤδη μεταστάντας ἁγίους καλοῦμεν, ἀλλὰ πρέσβεις καὶ ἱκέτας πρὸς τὸν Θεὸν ὑπὲρ ἡμῶν ἀδελφῶν ἐκείνων ὄντων .. Ἡ καθολικὴ ἐκκλησία πλὴν τοῦ πρε σβεύειν τὸν θεὸν ὑπὲρ ἡμῶν καὶ πάντα τἀναγκαῖα ἡμῖν παρ' ἐκείνου αἰτεῖν οὐδενὸς ἄλλου δεῖται παρά του τῶν ἁγίων, οὐδὲ παρ ̓ αὐτῆς τῆς ἁγίας DEOTÓZOV. (Factisch bleibt sonach freilich doch immer der Charakter als peolvaι den Heiligen, wie es denn auch die Acta Würtemb. p. 128 aus sprechen.)

76) ̓Ακόμι τοὺς ἀγγέλους ἐπικαλούμεθα νὰ μεσιτεύουσι μὲ ταῖς προστασίαις τους ὑπὲρ ἡμῶν πρὸς τὸν Θεόν· διατὶ ἐκεῖνοι προςφέρουσιν εἰς τὴν τοῦ θεοῦ μεγαλειότητα τὰς προςευχὰς καὶ ἐλεημοσύνας καὶ πάντα τὰ καλὰ ἔργα τῶν ἀνθρώπων· κ. τ. λ. Conf. orthod. p. 321. (Die Heiligen werden dann in dem hier gleich Folgenden nur den Engeln parallelisirt: οἱ δὲ ἅγιοι μετὰ θάνατον εἶναι ὡςπερ ἄγγελοι.)

[ocr errors]

77) Conf. orthod. p. 328: Μὰ ἡμεῖς ὅταν τιμῶμεν τὰς εἰκόνας καὶ τὰς προςκυνοῦμεν, δὲν προςκυνοῦμεν τὰ χρώματα ἢ τὰ ξύλα. κ. τ. λ. Sergl. Metroph. Critopul. Conf. p. 125: Ταῖς ἁγίαις εἰκόσι καὶ τιμὴν τὴν προςήκουσαν ἀπένειμεν (ἡ ἐκκλ.), οὐ λατρευτικὴν ἢ δουλικὴν, ἅπαγε· αὗται γὰρ θεῷ μόνῳ προςήκουσιν· ἀλλὰ σχετικὴν καὶ φιλικήν· ἀναφέρουσα μέν τοι καὶ ταύτην ἐπὶ τὰ ἐκείνων πρωτότυπα· ὥς φησιν ὁ ἐν ἁγίοις Βασίλειος ὁ μέγας. Η τιμὴ τῆς εἰκόνος ἐπὶ τὸ πρωτότυπον διαβαίνει.

78) S. Harduin. Concill. T. IV. p. 444 sqq.

« AnteriorContinuar »