Imágenes de páginas
PDF
EPUB

di andern geholfen sein alle. Als verre ob es ze panne chôme, den sůln si mit uns tragen, doch sůln des lant und laut und alle, di es tragent, an dhainen vorgeschriben gnaden niht engelten.

[28] Wir nemen auch in unsern aid, den wir heut ze tag willichlich gesworen haben und gern, daz alle di půnt und artikel und genad, als si oben benant sind, land und lauten armen und reichen und allen ir nachchomen von uns unsern erben und allen unsern nachomen stæt ganz und unzebrochen an alles gevær ebichlich beleib.

[29] Und darüber ze einer grözzern vestichait legen wir unser insigel an disen brief, darzu unser lieben swester Agnesen insigel, darzu unsers lieben vettern herzog Ludwigs insigel, der unser bruder chind Heinrich und Otten und aller ir geswistræit ze trewen gewinnen und füdrung pfleger genomen ist von uns und auch von ir vater, dem got genad, und auch desselben mit uns gesworen hat, und auch im lant und laut hinwider gesworen in pflegers weis der selben chind.

[30] Darzu gehaizzen wir in bei demselben aid, daz wir des Römischen chůnigs willen und gunst über disen gewerft und genad und darzu sein hantvest und sein brief gewinnen sůln, so wir schierst můgen an gevær.. Wold aber er uns daran niht geweren, so sůln wir im fürwas dhainen dienst tůn, swenn er des an uns gert, er gewer uns ê des.

[31] Wir gehaizzen auch und nemen in denselben aid, daz wir unsers lieben vetern herzog Rudolfes unser lieber ōhaim des herzogen von Österich und des herzogen von Chærnden an disen brief ze einer stæt werden gelegt ir insigel. Mocht aber wir der insigel an alles gevær niht gehaben, daz sol diser hantvest an allen ir pånden niht schaden.

[32] Wir gehaizzen auch bei unserm aid und trewen, daz wir unser herren der bischolf von Salzburg Freising Regenspurch und von Pazzawe insigel an disen brief legen. Möcht aber wir des niht an gevær zubringen, daz sol auch diser hantvest niht schad sein, und wellen dannoch, ob diselben bischôlf daz fürwaz tůn wolden, daz wir unserm rat graven frein und dienstman darüber volgen sůln, swaz si uns darüber tůn haizzent, und sůln auch in dhain staticheit über di sach tůn, si legen ir insigel an disen brief. Nement auch si di sach für gåt, swi getan půnd si darüber vodernt und di wir in geben, swaz di mer dann chreft und půnd habent, daz sol diser hantvest hilflich sein. Næmen aber si chrencher und ringer pånd von uns für gut, daz sol der hantvest niht schad sein. Wolden aber di bischôlf an den pånden ze vest oder ze ring sein, so gebn wir unsern lantherren graven frein und dienstmannen den gewalt, daz si di ringen oder swærer machen nach ir willen.

[33] Ez habnt auch alle unser lantherren graven frein und dienstman vor uns gesworn einen aid mit unserm willen und haizzen, daz si an einander geholfen sein, ob in icht an disen

sachen von uns oder von unsern ambtlaůten bechrenchet werd oder übervaren, daz si sich des weren sůln, als verre ob si sich darumb an einen andern herren mit dienst durch helfe und retung wider uns, daz si des noch ir erben niht engelten såln an ir trewen noch an dhainen gnaden oder sachen gen uns oder unsern erben, noch di herren, da si sich an habnt, sůln des auch an ir trewen niht engelten.

[34] Wir sůln auch von dem pabst mitsampt in werben an gevær, ab wir es erwerben můgen, ein ewich staticheit über di vorgenanten půnd. Und swi getan stæt půnd oder vesticheit er uns daråber vindet oder setzet mit dem panne oder mit den pånden, di dem pann gelich sein, di sůln wir und unser erben für gut habn.

[35] Wir wellen auch, daz man dis hantvest oder ein notel der hantvest an allen steten les, da man di stiwer abnimt, und sůln dann arm und reich sweren, dazselb ze behalten und auch an einander geholfen sein, ob von uns oder unsern ambtlaůten des ich würd übervaren. Und wan wir in der hantvest sechs habn gegebn, di alle stent in der mazz und deu stet, und sůln auch alle gelich di chraft habn, di diseu hat, würd der hantvest eineu oder mer verloren, so gehaizzen wir in bei unserm aid ander hinwider ze gebn in aller der mazz und chraft, als deu ist und hat.

[36] Daz dem lande und den lauten daz alles, als es oben geschriben ist, stæt und unzebrochen beleib, geb wir in diseu hantvest mit unsern insigeln, als si oben sint benant, und auch mit unsers vetern herzog Rudolfs unser åheim des von Östereich und des von Chærnden und der vorgenanten bischôlf insigel versigelt in aller der mazz, als oben ist benant. Daz ist, ob sůmleicheu insigel daran niht chomen, daz sol der handvest an dhainen pånden nicht schaden.

Und ist daz geschehen in unser stat ze Lantshůt, do von Christes purt waren tausent jar dreuhundert jar und darnach in dem ainleften jar an sand Veites tag.

142. Privilegium de non evocando. 1315 Juli II.

Aus Hennebergisches Urkundenbuch Bd. I (1842) S. 61. Die Privilegia de non appellando gehören einer späteren Zeit an; wenn auch Karl IV in der Goldenen Bulle Kap. 11 § 3 u. 4 den Kurfürsten dies Privileg verliehen hatte, so kam dasselbe doch nur in Böhmen (vgl. G. B. Kap. 8 § 2) zur Anwendung: vgl. die Zusammenstellung der von den Kurfürsten und Fürsten im 16. und 17. Jhdt. erlangten Privilegia de non appellando bei Joh. Jak. Moser, Teutsche Justizverfassung (= Neues Teutsches Staatsrecht Teil 8) Bd. I (1774) S. 188 ff.

Ludowicus dei gracia Romanorum rex semper augustus universis sacri Romani imperii fidelibus presentes litteras inspecturis graciam suam et omne bonum.

Digna consideratio laudabilium meritorum spectabilis viri Bertoldi comitis de Hennemberg consiliarii et fidelis nostri dilecti, pro

quibus persona sua merito meruit honorari, necnon plurium obsequiorum inspectio, que idem nobis et imperio fideliter et constanter impendit hactenus et impendere poterit in futurum, regalem inducunt excellentiam ad promovendum ea frequentius, que sibi et suis commodum afferunt et honorem. Ipsius itaque comitis supplicationibus favorabiliter inclinati hanc sibi et suis heredibus. graciam specialem de regie potestatis plenitudine duximus faciendam, quod, si quis actionem aliquam adversus homines suos, cuiuscunque status vel conditionis existant, super quacunque causa civili vel criminali habuerit, illam coram ipso comite vel suis heredibus et nullo alio iudice primitus prosequatur illique reddatur per eum et eos de hominibus eisdem iuxta iuris exigentiam iustitie complementum. Quod si idem comes aut heredes sui in reddenda iustitia querelanti seu querelantibus coram eo vel eis negligentes fuerint vel remissi, volumus, ut extunc ipsi homines comitis memorati vel heredum suorum, qui sic tracti sunt in causam, coram nobis seu iudice curie nostre nec alibi conveniantur, et ibidem recipiatur a partibus hinc inde, quod dictaverit ordo iuris. Si quis autem aliquem vel aliquos ex hominibus comitis vel heredum suorum predictorum contra huiusmodi gracie nostre tenorem coram alieno iudice vexare vel quomodolibet convenire presumeret, is nostram indignationem se sentiat incurrisse, et nichilominus omnes processus et sententias contra dictos homines latos seu latas nullam habere decernimus roboris firmitatem, nec ipsis in iure suo nocumentum afferant vel preiudicium aliquod valeant generare. In cuius rei testimonium presentes litteras maiestatis nostre sigillo iussimus communiri.

Datum Monaci 5 id. iulii, anno Domini millesimo trecentesimo quintodecimo, regni vero nostri anno primo.

143. Bayrischer Haus-(Teilungs-)Vertrag. 1329 Aug. 4. Aus Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte. VI. Bd. (1861) (Nr. 277) S. 298-308.

Wir Rudolph und Ruprecht von gots genaden pfalenzgraven bi dem Rein und herzogen in Baiern verjehen für uns und für herzog Ruprehten unsers brüders sun herzogen Adolfs seligen und für unser erben offenlichen an disem brief, daz wir mit verdachtem můt mit gåtem willen und mit rat unser lant bi dem Rein ze Baiern ze Swaben und ze Österrich freuntlich und lieplich getailt haben mit unserm lieben herren und vettern cheiser Ludwigen von Rom und mit sinen chinden Ludwigen marchgraven ze Brandenburch pfalnzgraven ze Rein und herzogen in Baiern und Stephan pfalnzgraven bi dem Rein und herzogen in Baiern, als hernach geschrieben stet:

[1] Daz uns ist ze unserm tail angevallen di gût, die zů der Pfalnz gehörent und gehören sûln, pûrg stet marcht graven freien

dienstmanne ritter chnecht land und leut, und die vest Chub burch und stat, der Pfalenzgravenstein, Stalberch di burch, Stalek di burch, Brunshorn di burch, Bachrach Diepach Stegen Mannheim Heimbach Trechtershusen di teler, Rinbull der marcht, Fürstenberg di burch, Richenstein di burch, Stronburch di burch, Altzey burch und stat, Winheim burch und stat, Wachenheim di burch, Wintzingen di burch, Wolfsperch die burch, Elbstein di burch, Erpach di burch, Lindenvels di burch, Rinhusen di burch, Heidelberch di obern- und nidernburch und di stat, Wizzenloh burch und stat, Harpfenberch di burch, Oberncheim di burch, Landeser di burch, Turon di burch und die pfalenz und swaz dazů gehört, Stainsperch di burch, Welrsow di burch, Neunstat di stat, Hilerspach di stat und Agersheim di stat und swaz zu den vorgenanten pûrgen steten und mærchten gehört.

[2] Und dazů ist uns gevallen zů unserm tail auz dem viztumambt ze Lengenvelt: Hiltpolstein di burch, Louff der marcht, Hohensten di burch, Harspruk der marcht, Hertenstein di burch, Pægnitz Velden und Plech di mærcht, Franchenberg di burch, Waldek di burch, Prezzat Chemnaten und Aerndorf di mærcht, Turndorf di burch, Eschenbach der marcht, Aurbach der marcht, Neitstein di burch, Werdenstein di purch, Neunmarcht di stat mit der hofmarch ze Perengów, Heunspurch di burch, Pergn di burch, Mekenhusen di burch halb, Pfaffenhoven di burch, Lauterhoven der marcht, Grůnsberg di burch, Sultzpach burch und stat, Rosenberch di burch, Hirzow der marcht, Amberch di stat, Napurch di stat, Neunstat di stat, Störnstein di burch, Můrach di burch, Viechtach der marcht, Neunburch di stat, Wetternvelt di burch, Rotigen Nitnaw di mærcht, Dræzwitz di burch, Peilstein di burch, Segensperch di burch, Waldow di burch halb, Stevening di burch, Swartzenek di burch und swaz di bůrg stent und di mærcht von dem riche: Vlozz burch und marc, Parkstein di burch, Weiden Vohendræzz und Lû di mærcht und swaz zů den vorgenanten bůrgen steten und mærchten gehört.

[3] So ist unserm herren und vettern cheiser Ludowigen von Rome und sineu chint Ludwigen marchgraven ze Brandenburch pfalenzgraven ze Rein und herzogen in Bayern und Stephan pfalenzgraven ze Rein und herzogen in Baiern und ir erben ze irem tail angevallen: München di stat, Vohburch burch und marcht, Sigenburch burch und marcht, Mainberch burch und marcht, Gerolvingen di burch, Cheschingen di burch und marcht, Neunburch burch und stat, Fridberch burch und marcht, Mülhusen di purg, Snaitpach burch, Schiltperch burch, Aichach und Schrovenhousen di mærcht, Möringen di burch, Swabek di burch, Landsberch burch und stat, Lechsperch di burch, Wolfrathusen burch und marcht, Tôlnz burch und marcht, Grünwalt di purch, Aiblingen purch und marcht, Valei di burch, Swaben purch und marcht, Wazzerburch burch und stat, Chlingenberch burch, Hadmarsperg di burch, Chûfstein burch und stat, Aurburch di burch, Ratenberch

burch und marc, Werberch di burch, Chitzpůhel di stat, Ebs die purch, Valchenstein di burch, Dachow di burch und marcht, Heimhusen di burch, Pawl di burch, Widersperch di burch, Murnaw burch und marcht, Rotenek di burch, Rikershoven di burch, Höhsteten purch und stat, Hagel di burch, Donersperch di purch, Peitengow di purch, Schongow di stat, Trevsheim di burch und swaz stet, Arnsperch burch und marc, Neunstat di stat, Ingolstat di stat, Altenneunburch di purch, Rain di stat, Gamersheim der marc, Geisenvelt der marcht, Ebenhusen der marcht, Pfaffenhoven der marcht, Weilheim di stat, Werde die stat, Lougingen di stat, Gundolfingen burch und stat, Mænchingen di burch und swaz zů dem viztumambt ze München gehört und gehören sol.

[4] Und zů demselben tail gevellet auch auz dem viztumambt ze Lengenvelt: di burch ze Lengenvelt und der marcht, Chalmünz burch und marcht, Smidmůln der marcht, Regenstouf burch und marcht, di vorstat ze Regenspurch, Weichs di purch, Velburch purch und marcht, Leutzmanstein di burch, Hembawr di stat, Rietenburch burch und stat und alle die recht ze Regenspurch in der stat, di zů der purgrafschaft ze Rietenburch gehörent und der werde in der Tunaw ze Regenspurch, Tahenstein di burch, Egersperch di burch, Altmanstein di burch und marcht, Holnstein di purch, Viehusen di purch und Swainkendorf der marcht und swaz zu den vorgenanten půrgen steten und mærchten gehört.

[5] Und sůln wir und unser erben den unsern und unser vorgenanter herre und vetter cheiser Ludwig seineu chint Ludwig und Stephan und ir erben den iren tail innehaben mit alle dem, daz zů denselben vesten und gåten gehört an leuten an gåten an gerichten dörfern weilern walden vorsten hölzern wazzern vischrein wiltpan strazzen gelaiten chirchensætzen manlehen herscheften und lantgerichten und anders swaz dazů gehört, besuchts und unbesuchts, erpawens und unerpawens, als ez von unsern vodern herchomen ist.

[6] Wir sůln auch leihen alle di lehen, di zů unserm tail gehörent, also sůln si auch leihen alle di lehen, die zů irem tail gehörent; und mit namen sůln wir leihen Cholnberch di burch und als der strich get von Cholnberch gen Wizzenburch und uf gen Franchen und gen Böheimer wald; so sůln si mit namen leihen alle di lehen als der strich get von Weizzenburch uf gen dem gepirg gen Swaben und gen Obernbayern; und di vesten und güt Wazzertrühendingen Chræulsheim Hohenart Lor Stopfenheim und Lerpaur sůln wir und si mit einander eingewinnen und mit einander tailen, als vil wir ir gewinnen mågen. Auch sůln wir und si di Wachaw in Österrich und swaz dazů gehört mit einander lösen und gelich haben und niezzen.

[7] Wir sůln auch und unser erben unsern herren und vettern und sinen chinden Ludwigen und Stephan und iren erben mit leib und mit gut mit ganzen triwen zulegen und geholfen sein

« AnteriorContinuar »