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171. Privilegium de non impignorando. 1337 Juni 9.

Aus Publicationen aus den K. Preussischen Staatsarchiven Bd. 51 (1892) S. 458.

Wir Ludewig von gots gnadin Romscher keiser zü allen ziten merer des richz virjehin uffenlichen an diesem briefe unde dun kunt allen den, die in sehent horent odir lesen, das wir den wisen luten den burgermeistern dem rat unde den burgern gemeinlich zü Geilnhusen unsern liebin getruwen die besunder genade getan haben und tun auch von unserm keiserlichen gewalt mit diesem briefe, daz wir nit enwoln, daz sie fur uns unde daz reiche phant sin noch das sie ieman fur uns und das reiche phenden sulle noch müge. Wer sie darubir phenden wulde unde in diz gnade und frieheit, die wir in getan habin, mit keinen sachen ubirvaren wulte, der sal wißen, daz der swerlichen widir uns unde das riche daran tüt. Unde des zü eim urkünde geben wir in diesin brief virsigelt mit unserm kaiserlichen insigel. Der gebin ist zü Frankenford dez nahesten mantagis nach dem phingistage, do man zalte von Crists geburte druzehenhundirt jar darnach in dem siebenden unde drißigisten jare, in dem drüundezwenzigisten jare des richs und in dem zehenden des keisirtumis.

172. Magdeburger Weistum für Culm. 1338 Mai 28.

Aus P. Laband, Magdeburger Rechtsquellen (1869), S. 139 bis 141. [1] Ab ein ratman mag werdin abgesaczt. Den erbern mannen den ratmannen der stat zu Kolmen enpite wir scheppin der stat zu Meideburg unse willegin dinst. Ir habit uns gevraget in ouwern briven, ab di rotlute mogin kisin rotmanne unde burgermeister und schepphin bi in zelbin ane den burggreven adir ab der burgreve di macht habe, daz her der gekoren rotmanne keine moge abegezeczen und einen andirn moge wedir seczen. Daz spreche wir vor ein recht: daz di rotmanne mogen wol rotmanne kisen zu einem jare unde einen burgermeister adir zwene undir sich ouch zu einem jare. Und der burgreve hat keine macht, daz her der gekoren rotmanne moge keinen abegeseczen und einen andirn wedir geseczen von rechtis wegene.

[2] Wer andir schepphin sal kisin. Unde die schepphin sullen andir schepphin kisen und di si gekisin di sullen schepphin bliben, diwile si lebin; und di rotmanne haben keine macht, daz si schepphin kisin mogen von rechtis wegene; unde diselbin gekorn schepphin sal von rechtis wegene der burgreve stetegin.

[3] Ab die rotman mogin wilkur machin. Ouch habit ir uns gevragit, ab di ratmanne mit irre gemeine burger wille moge geseczen wilkur undir in bi groser buse adi bi cleiner ane des burggreven willen und ab di rotmanne sint mechtik diselben buze zu vordirn unde zu behaldene ane den burgreven und den schultheisen adir ab ir kein teil dorane habe, und ab ein man

breche, der sich werte der buze zu gebende, wi man im sal di buze angewinnen. Daz spreche wir vor ein recht: daz di rotmanne mogen wol mit irre gemeine burgere wille willekore zeczin undir in bi groser adir bi cleiner buze, wi in daz behagit, daz di willekure daz bescrebene recht nicht krenke; und daz mogen si wol tun ane des burgreven wille unde di rotmanne sullen macht habin, di buze zu vordirn und zu behalden zu der stat nucze, unde der burgreve und der schultheise insullen kein teil doran han.

[4] Ab ein man die buze nicht gebin wil. Unde wer, daz sich daz imant werte, daz her die buze nicht geben wolde, ab her das bekente, den mogen di rotmanne wol ufhaldin unde hindern, alzo want her di lange buze gebe; adir vorsache her daz, zo solde her das mit sime eide uf den heiligen unschuldig werdin.

[5] Von wanmase. Vorbas habit ir uns gevrogit, ab di rotmanne di macht habin, daz si richten obir scheffil, obir wage, obir wanmos und obir spizekouf, und ab sich imant der buze weren wolde, wi man di buze von im begrifen solde. Daz spreche wir vor ein recht: daz di ratmanne wol macht habin, daz si mogen richten obir scheffel, obir wage, obir wanmaz unde obir spizekouf, und wer daz imant hiran gebreche und der buze nicht gebin wolde, ab her daz bekente, den mogen si hindern und ufhaldin glicher wis, also hi bowene geschrebin.

Von schadin des holzis. Ouch habit ir uns gevraget, ab ein man holz howet, wi her den schaden geldin sulle. Daz spreche wir vor ein recht: were daz ein man dem andirn sin holz abehouwe adir sin graz abesnete adir in sinen wasser vischete, den schaden, den her im doran getan hette, ab her daz bekente, den sulde her im geldin nach siner bekentnisse, ab her in dorumme beschuldicte, und dorzu sulde her im sine buze gebin.

[7] Wi wit einer ein gast sie geheissin. Ouch habit ir uns gevragit, ab ein gast gastis recht behalden wil, wi verre her gesessen sal sin von deme gerichte. Daz spreche wir vor ein recht: wirt ein gast beschuldeget vor gerichte, wil der gast daz bewisin uf den heiligen, daz her verrer wonhaftig si von deme gerichte wen zwelf mile, zo sal man sin recht nemen bi tages. Schuldeget her ouch einen burger in demzelbin gerichte, der sal bi tages dor antworten, ab der gast is von im nemen wil.

[8] Von besaczunge eins gastis gut. Vorbas habit ir uns gevragit, ab ein man gut beseczet, daz einis gastis ist von verren landen, wi man domite geboren sulde, daz in beide rechtis gesche. Daz spreche wir vor ein recht: bezeczet ein man einis gastis gut, der busen landis ist alzo verre, daz man sin nichten gehaben mak, des gastis gut mac man nicht volgen mit rechte, alzo lange want man den gast daz moge wissin lazen, daz sin gut besaczit si mit gerichte. Wolde denne der gast dar nicht zu komen und vor sin gut antworten, zo mak man sines besaczten gute volgen, alzo recht ist.

[9] Von saczunge geschoss. Vort me habit ir uns ge

vragit, wen wir ein geschos seczen mit unsir gemeiner burger rate uf di mark, ab unse burger von irem erbe, daz si haben von erim herrin adir von eime andirn hern buzen der statis vriheit do si abe dinen adir zinsin, ab si dovon schuldig sin geschos zu gewende glich von andirm gemeinen gute. Des spreche wir unsir stat willekor und gewonheit: daz iderman vorschusset sin gut buzen der stat und binnen der stat, wo her des hat und alzo lip alzo her daz hat, bi geswornem eide.

Daz dese dinc alsus sint, alzo si hir bobin beschrebin stan, daz irzuge wir mit unsir ingesegele, daz wir zurucke an desin brif han gecleibit lasin, den wir gegebin habin noch gotis geburte thusint jar drihundirt jar in deme achtundedrisegisten jare des nesten donnerstages vor phingesten.

173. Kölner Verbundsbrief. 1396 Sept. 14.

Aus Chroniken der deutsch. Städte Bd. 14 (1877) S. CCXX-CCXXVII. In name der heiliger driveldicheit. Amen. Wir burgermeistere und rait der stat van Côlne ind vort wir die gemeinde alle gemeinlichen arm und rich van allen ind ieklichen ampten und gaffelgeselschaffen gesessen und wonaftich enbinnen Colne hernaegeschreven as mit namen: wir van dem wüllenampte as Arsburgh und Kriechmart mit den ampten zo uns verbunden und wir mit in mit namen schorre wisgerre ind tirteier; van deme Iseremarte mit denghenen die zo uns vereit und verbonden sint und wir mit in; van des Swarzenhuise mit den weideneren ind linenverweren ind denghenen die zo uns vereit und verbonden sint und wir mit in; van den goultsmeden mit den goultslegeren ind denghenen die zo uns verbonden sint und vereit und wir mit in; van der Windeggen mit denghenen die zo uns verbonden sint und wir mit in; van den bontworteren mit denghenen die zo uns verbonden sint und wir mit in; van deme Hemelriche mit denghenen etc; van den schilderen mit den ampten zo uns verbonden und wir mit in mit namen wapensticker sadelmecher und glaisworter; van deme Aren mit denghenen die zo uns verb. s. etc; van den steinmetzeren mit den ampten zimmerluden holzsnideren kistenmecheren leiedeckeren ind sleivereren zo uns verbonden ind wir mit in; van den smeden mit denghenen die zo uns etc; van den beckeren mit denghenen die zo uns etc; van den bruweren mit denghenen etc; van den gordelmecheren mit den ampten conreideren naildenmecheren dreseleren budelmecheren und henschomecheren und vort denghenen die zo uns etc; van dem vleischampte mit denghenen etc; van dem vischampte mit denghenen etc; van den schroderen mit denghenen etc; van den schomecheren mit den ampten loirren ind holschomecheren und denghenen zo uns etc; van den sarworteren mit den ampten teschmecheren swertveigeren ind bartscherren zo uns verbonden etc; van den kannengiesseren mit dem ampte hamecheren und den die zo uns verb.; van den

vasbenderen mit dem winampte und winschroderen zo uns etc; van den ziechweveren mit den decklachweveren ind linenweveren zo uns etc; ind vort alle dieghene die zo eingen uns vurß*) ampten of gaffelen vereit ind verbonden sint ind sowie wir mit einandren vur sementlichen genant und geschreven stain, doin kunt allen luden, die nů sint of hernamailz komen solen ind die desen untgainwordigen brief an solen ansien of hören leisen zo ewigen daigen, dat want alle sachen gesetze und dinge, die in der zit geschient of gemacht werdent mit der zit vergenklich sint und vergessen werdent, id ensi dan sache, dat man dieselven sachen und gesetze mit segelen und brieven of mit einger anderre sicherheit also genzlichen und vestlichen bestedige begriffe und bewaire, dat si in einre erflicher memorien und ewiger gedechtnisse unverbruchlich gehalden werden zo ewigen ziden: so hain wir darumb dieselve sachen und vergesslicheit mit ganzme ernste und vlise angesien und bedacht zo verhoden ind uns mit guden wulbedachtme rade und berade, den wir under einanderen moitwilliclich darup gehat haven wail besonnen und besprochen ind sonderlingen goide unsme lieven herren zo loive ind eren ind umb der stede ere ind vriheit zo behalden ind ein gemeine beste in allen sachen vorzokeren und truwelichen zo besorgen, ind umb alle zwiste und zweiungen zorn hass ind nit zo allen ziden zo verhoden ind umb eine ganze gemeine vruntlige eindrechticheit under uns zo machen. zo haven und zo behalden ind under einanderen enbinnen Cölne in vreden und gemache vestlichen und eerlichen zo leiven zo sitzen ind zo regieren zo ewigen daigen: so hain wir uns sementlichen und eindrechtlichen lieflichen ind gutlichen under einanderen verbonden ind verbinden uns vestlich mit disme brieve bi sulgen eiden und geloifden, as wir darup gedain haven zo allen dis briefs punten, ind vůrwerden die zo doin und zo halden, so wie van worde ze worde herna geschreven steit:

[1] In deme irsten, so hain wir alle ampte und gaffelgeselschaffen eine mit der ganzer gemeinden enbinnen Côlne vurß in guden ganzen truwen vestlichen und genzlichen geloift und uns verbonden, geloiven und verbinden uns mit disme brieve eime rade zerzit der stede van Côlne bistendich und getrůwe ind holt zo sin ind in mogich und mechtich laissen bliven und sitzen alre sachen, doch usgescheiden dese punte und sachen hernageschreven, die ein rait zerzit in gheinre wise niet verloifen noch volenden noch verdragen ensal anders dan mit wist willen und verdrage der ganzer gemeinden vurß, dat is also zu verstain: geine hervart zo doin noch zo bestellen, geine nuwe verbontenissebrieve noch verdrach mit eingen herren noch steden anzoghain of zo machen in einger wise, noch ouch die stat van Côlne vurß mit eingerleie erfrenten of lifzuchterenten zo besweren in geine wise, ind ouch umb geine sachen boiven eine somme von dusent gulden zerzit

*) Im Folgenden bedeutet die Abkürzung vurß stets vurschreven.

genge und geve zo eime maile imme jaire niet uszogeven iemanne zo geloven noch zo verbrieven, id ensi dan mit wist und willen der gemeinden, wie vurß steit, dat is also zo verstain, dat man sulge vurẞ sachen, wanne der noit is, brengen und kontdoin sall allen und iecligen ampten und gaffelen vurß, also dat die asdan us eime ieclichme ampte und gaffelen vurß zwene irre vrunde erbere lude bi den rait zerzit schicken und senden soilen, as up dieselve vurgenante sachen zo sprechen, ind so wes die asdan mit dem rade mit deme meisten parte under einanderen eindrechtlichen verdragent, dat sall moge macht und vortgank haven sonder iemans wederspraiche.

[2] Vort hain wir under einanderen sementlichen verdraigen, dat ein rait zerzit der stede van Colne liflichen zo den heiligen sweren sall goitz ere und der stede ere und vriheit zo behalden und ein gemeine beste truwelich vorzokeren und zo besorgen. Ouch so sall nů vortme ein unverscheiden ungedeilt rait sin ind sitzen gemeinlichen bi einanderen in eime rade, dat is also zo verstain, dat gein enge noch wit rait me sin noch sitzen ensall enbinnen Cölne, as vůr ziden geweist und gesessen hait.

[3] Vort so hain wir eindrechtlichen överdraigen als umb einen rait zerzit zo kesen; so wilge zit, of wanne sich dat gebůrt, dat man zwene burgemeistere und einen rait zerzit enbinnen Cölne kiesen sall, dat asdan die kôr geschien sall bi geswoirenen eiden, as hernageschreven volget: In dem eirsten so solen wir van dem wullenampte as Arsburch und Kriechmart mit den ampten schorre wisgerre und tirteier zo uns verbonden under uns vier erbere manne und burgere zo rade schicken und kiesen, ind wir van deme Iserenmarte under uns zwene erbere manne und burgere; wir van des Swarzenhuse under uns zwene erbere manne und burgere; wir van den goultsmeden mit den goultslegeren uns verbonden under uns zwene erbere manne und burgere; wir van der Windeggen under uns zwene erbere manne und burgere; wir van den bontworteren under uns zwene erbere manne und burgere; wir van dem Hemelriche under uns zwene erbere manne und burgere; wir van den schilderen mit den ampten wapenstickeren sadelmecheren ind glaisworteren zo uns verbonden under uns einen erberen man und burger; wir van deme Aren under uns zwene erbere manne und burgere; wir van den steinmetzeren mit den ampten zimmerluden holzsnideren kistenmecheren leiedeckeren und sleiveren zo uns verbonden under uns einen erberen man ind burger; wir van den smeden under uns zwene erberen manne und burgere; wir van den beckeren under uns einen erberen man und burger; wir van den brůweren under uns zwene erbere manne und burgere; wir van den gordelmecheren mit den ampten conreideren dreselern naildenmecheren budelmecheren und henschenmecheren zo uns verbonden under uns zwene erbere manne und burgere; wir van dem vleischampte under uns einen erberen man und burgere; wir van dem vischampte under uns zwene erbere manne und burger; wir van den schroderen under uns einen man ind burger; wir van

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