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und Dr. Nißsch Erklärungen abzugeben, wenn nicht bez reits von andern Seiten aus Antworten vorbereitet würz den. Nach dieser Vertheilung der Arbeit håtte sich die ser Verfechter der Symbolik die Mühe ersparen sollen, auch mich noch in den Kreis seines Operationsplans zu ziehen. Denn da,“ sagt er selbst S. 177,,,,Möhler selbst in seinen trefflichen Neuen Untersuchu ngen""" und Günther in seinem,,,,Lekten Symboliz fer (Wien 1834), erster mit Anschluß und nächster Rücksicht auf seine Symbolik, zweiter in einer analyti schen Vergleichung des hier enthaltenen Protestantismus mit dem Katholicismus die erste Schrift Hrn. Baur's gehörig gewürdigt, und Staudenmaier in den Jahr büchern für Theologie und christliche Philos sophie Bd. III. Hft. 1. ein wahres und offenes Urtheil später über sie gesprochen*); hielten wir uns bestimmt, ein nach diesen Arbeiten ebenso überflüssiges als unfreundliches Geschäft, wie eine speciell widerlegende und berich

*) Auf diese Staudenmaier'sche Recension, welche mir die drei Hauptvorwürfe macht, 1) daß ich mich auf einen durchaus unwürdigen Standpunkt der Polemik stelle, 2) in Widersprüche mit mir selbst, dem Evangelium und meiner Kirche gerathe, und 5) mich in manches Irrthümliche in Absicht auf die besondern Lehren des Christenthums und der christlichen Kirche verwickle, habe ich am geeigneten Orte Beilage V. S. 674. bei einem den Standpunkt ihres Verfaffers hinlänglich charakterisirenden Punkte Rücksicht ge= nommen, im Uebrigen aber nichts gefunden, was ich als ein ihr eigenthümliches wissenschaftliches Moment håtte hervorheben können, wohl aber viel Schwaches und Kleinlichtes, was keine Antwort verdient.

tigende Exposition von Hrn. Baur's erster Schrift ganz zu übergehen. Es war uns wohl bewußt, wie zwar Hr. Baur immer noch neuen Widerspruch zu Tage bringen werde, kaum aber etwas Gründlicheres als die schon abgegebenen Urtheile darüber gesagt werden könnte.",,Da aber," fährt nun der Verfasser fort,,,Hr. Baur sich als einen Streiter besonderer Art darstellt, indem er sich der alten Orthodorie als Rüstzeug gegen Möhler bedient, dieselbe zwar nur als verlegenes Rumpelzeug anerkennt, und dabei doch im Grunde nur mit einer aus der Conse: quenz jener alten Lehren durchgebildeten Ansicht erscheint, so gehörte er auch noch, wenn wir gleich Eingangs seiner nicht besonders erwähnten, unter dieser Beziehung vor unser anfänglich abgestecktes Forum, ja wir haben zur Erreichung einer wenn auch nur historischen Vollständig keit die Pflicht, nach dem von Hrn. Baur sich selbst ge: steliten eben besagten Standpunkte, namentlich auf dessen zweites, zwar an sich minder bedeutendes, aber noch nicht näher und detaillirt berücksichtigtes Werkchen ex professo einzugehen." So wurde also auch mir noch in Gemeinschaft mit jenen beiden hochgeachteten Theologen die Ehre zu Theil, einen Gegner gegen mich sich kehren zu sehen, welcher seine Aufgabe nicht würdig geldst håtte, wenn er nicht in seiner åcht trilogisch angelegten Streit: und Schmäh-Schrift mit jedem neuen Hauptstück derselben auch einen neuen Anlauf zu seiner sich selbst überbie: tenden Capuzinade genommen hätte *). Auf alles dieß

*) Zur Probe des Tons und Gehalts dieser Schrift hier nur Folgendes:,,Der Protestantismus,“ wird S. 15. gesagt,

habe ich nun nichts zu erwiedern, als die aufrichtige Verz sicherung, daß gewiß jeder besser denkende Katholik sich

ist so falsch und wird dergestalt von der gemeinen Wirklichkeit Lüge gestraft, daß derjenige, welcher das, was das Bekenntniß hier im Allgemeinen festhält, auf ein Individuum anwenden wollte, von diesem darüber Injurien halber vor die weltlichen Gerichte gezogen werden könnte. Denn wenn man geradezu einem honetten Protestanten sagen wür de: du kanust die 10 Gebore Gottes nicht, halten, wie deine Bekenntnißschriften vorgeben, würde er nicht als ein grundschlechter moralischer Mann betrachtet werden müssen, würde wenigstens nicht derselbe ganz gefühllos für Ehre seyn, wenn er dieß so gleichgültig hinnähme, da vom Können zum Thun mur Ein Schritt ist, ja dieses letzte erst aus niersterem erkannt und beobachtet werden kann, also das Thun 12; - (und hier das böse Thun) schon gewißermaaßen voraussetzt.“

Es ist dieß eine Amplification der in der vorliegenden Schrift S.296. von mir beurtheilten Mdhler'schen Såße. — Einen nicht minder charakteristischen Beitrag zu dieser neuesten katholischen Polemik gibt die Schrift: Das Resultat meis

ner Bwverungen durch das Gebiet der prote

v stantischen: Literatur;; oder die Nothwendigkeit der Rückkehr zur katholischen Kirche, ausschließlich durch die eigenen Eingestånduisse protestantischer Theologen und Philosophen dargethan von Dr. Julius B. Hoeninghaus. Aschaffenburg 1835-36. in drei Abtheilungen. Ein merkwürdiges Docu ment åcht jesuitischer Perfidie,,nicht gegen die Protestanten in feindseliger Absicht, sondern gegen den Profestautismus iu seinem irrthümlichen Gegensatz wider die Kirche, mit dem unverhohlenen Wunsch gerichtet,“ die „getrennten Brüder über die wahre Lage, und das eigentliche Sachverhält niß der Differenzen aufzuklären, und die Rückkehr zur verlassenen Mutterkirche anzubahnen" (Vorwort S. 1.). So

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eines so elenden Machwerks als eines Produkts seiner Kirche schämt, und es mit Unwillen und Verachtung zuz rückweist. Nur darin kann ich bei dem Verfasser dieser Schrift noch einen Rest sittlichen Schamgefühls erkennen, daß er, ohne Zweifel in der Erwägung der nicht unbe deutenden Celebritåt seines Namens, sich in das Dunkel der Anonymität zu verstecken für gut fand, wenn nicht etwa auch dieß mit größerem Recht zu dem Werke der Finsterniß gerechnet wird, das hier von Anfang bis zu Ende getrieben wird.

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Es thut mir leid, es sagen zu müssen, aber gleichwohl fordert die Wahrheit, auch diese Bemerkung zur Charakteristik dieser neuesten Polemik nicht zurückzuhalten: bedenkt man, welchen Ton Möhler selbst schon in seinen neuen Untersuchungen angestimmt hat, und in welchem engen Zusammenhang diese neuen Untersuchungen sich als vermittelndes Glied zwischen die friedliche" Symbolik und die zuvor charakterisirte Schrift stellen, so kann man diese zur Vertheidigung der Symbolik ges schriebenen Werke nur als die natürlichen Ausläufer der selben betrachten. Man nehme alles Gehäffige und Gifs tige, alles Unwahre und Verläumderische, was der Anonyme über die Reformation und die Reformatoren, über den protestantischen Glauben und die Bekenner desselben vorgebracht hat, ist es etwas anderes, als die Exposition des Möhler'schen Ausspruchs, die Reformation sey von einer tiefen, mit keinem Worte hin

nimmt diese neueste katholische Polemik zwar verschiedene Gestalten an, ist aber doch ihrem innersten Wesen nach stets dieselbe.

länglich zu bezeichnenden Verkehrtheit aus: gegangen (Symb. S. 94.)?

So vielen leidenschaftlichen Beschuldigungen und Verunglimpfungen gegenüber kann ich es nicht unterlassen, hier auch eine Anerkennung zu erwähnen, welche meine Schrift bei einem sehr achtungswerthen katholischen Beurtheiler der Möhler'schen Symbolik gefunden hat. Ich meine die Recension der Symbolik und meiner Gegenschrift in den freimüthigen Blättern über Theo logie und Kirchenthum, herausgegeben von B. A. Pflanz 1835. zweites Heft S. 220. f. drittes Heft S. 355. f. besonders fünftes Heft S. 175. Nur darfich dabei nicht unbemerkt lassen, daß man auch im Lob, wie im Tadel, zu weit gehen kann, und daß ich die Grenze der Bescheidenheit zu überschreiten befürchten müßte, wenn ich das hier in so reichem Maaße meiner Schrift gespens dete Lob in seinem vollen Umfang für sie in Anspruch nehmen wollte. Daß es aber eine erfreuliche Erscheinung ist, unter so vielen ganz anders lautenden Stimmen auch eine solche aus der katholischen Kirche zu vernehmen, eine Stimme, die über Reformation und Protestantismus unabhängig von katholischen Vorurtheilen sich ausspricht, und die hierarchische Tendenz des neuesten Katholicismus aufs entschiedenste mißbilligt, darf mit Recht von protestantischer Seite anerkannt werden.

Ueberhaupt fühle ich mich gedrungen, hier öffentlich auszusprechen, wie wenig ich den von Möhler eingeschla genen Weg für den von der katholischen Kirche allgemein gebilligten halte, und wie sehr ich von den Verfechtern Möhler'scher Grundsäße und Behauptungen die würdis

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