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23. Status Imperii, Bohemiae, Ungariae, incorporatarumque provinciarum. fol. X. VI. 30. Thunn (de) Monsign. uditore della s. Rota, Ministro della regina di Bohemia. X. VI. 33. 1)

XIII. Biblioteca Apostolica Vaticana.
Ihre verschiedenen Abtheilungen.

Diese grossartige Sammlung von Handschriften besteht, wie es der gelehrten Welt bekannt ist, aus mehreren Abtheilungen, deren jede als ein besonderes Ganze betrachtet wird. Sie führen die Namen:

1. Bibliotheca Vaticana (im engeren Sinne), vielleicht besser Vaticano-Sixtina, nach ihrem grössten Beförderer Papst Sixt. V. also genannt; 2. Palatina oder die pfalzgräfliche, welche unter Gregor XV. nach Rom kam; 3. die Urbinas, durch die Herzoge von Urbino begründet und unter Alexander VII. der Vaticana einverleibt; 4. die Bibliotheca Reginae, so amtlich bezeichnet, bei den Gelehrten auch Alexandrina geheissen 2), ehedem der Königin

1) Siehe über ihn S. 94. d. W. Es sind Korrespondenzen, welche dieser „Uditore della Rota e Ministro della Regina M. Theresia in Roma" an Benedikt XIV. gerichtet hat. Aeusserst interessant und viel Licht verbreitend über den Anfang des österreichischen Successionskrieges ist ein Memoriale des Ministers an den Papst dto. 25. Maggio 1742, in welchem der Kardinal Fleury „il principale autore di tanti scandali e si orribili raggini“ mit Anführung von Thatsachen graphisch geschildert wird.

2) Diese letztere Benennung sollte füglich vermieden, und die in Rom übliche: Bibliotheca Reginae, abgek. bibl. Reg. beibehalten werden, und zwar aus dem einfachen Grunde, um diese Bibliothek der Königin Christina von jener der Universität in Rom (università della sapienza e Archiginnasio Romano), welche zum Andenken an ihren Gönner und Wohlthäter Alexander VII. „Alexandrina" genannt wird, unterscheiden zu können. Vielleicht wäre es nicht uneben, allen diesen Sammlungen den Hauptnamen „Vaticano"

Christina von Schweden gehörig; und 5. die Ottoboniana, welche durch die römische Familie Ottoboni unter Benedikt XIV. im Jahre 1749 in die Vaticana kam 1). Da ich nach dem S. 5. d. W. angegebenen, mir vorgesetzten Zwecke die Bibl. Regin. zu meinem Hauptstudium machte, so sei es mir erlaubt, gerade über diese Abtheilung weitläufiger, kürzer jedoch über die Ottoboniana, Palatina und Vaticana zu werden.

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Unter dem Namen der Biblotheca Reginae, die ich bei dem angestrengtesten Fleisse und den grössten Konzessionen während Eines Studien - Semesters vom ersten bis zum letzten Bande

vorauszusetzen, dann könnte allerdings „Vaticano - Alexandrina" stehen. Im vorliegenden Werke wird die römische Bezeichnungsweise: bibl. Reg. beibehalten werden.

1) S. Memorie istoriche degli archivi della santa Sede e della biblioteca Ottoboniana ora riunita alla vaticana. Opuscoli due. Roma 1825. Die kleine Sammlung Capponi, Zelada und die neueste Molza (letztere noch ohne jede Signatur und Beschreibung) hört man in Rom kaum nennen, wohl aber die spezielle Abtheilung der orientalischen und der slavischen Handschriften in der Vaticana. Diese letzteren zählen nicht, wie Palacký in seiner italienischen Reise S. 54 angibt, 18, sondern 20 Nummern, und man versteht unter ihnen blos die in bulgarischer und ruthenischer Sprache geschriebenen Mss., nicht aber die böhmischen und polnischen, welche in den Sammlungen zerstreut stehen; so gleich in der Bibl. Reg. eine herrliche böhmische Bibel, von welcher weiter unten die Rede sein wird; auch in der Ottob. eine Orthographia bohemica (bei Palacký ital. Reise S. 78). Mit Ausnahme von drei Chroniken und einer dreibändigen italienisch-slovenischen oder besser dalmatisch - illyrischen Grammatik enthalten die anderen Bände blos Evangelien, Legendarien und Ritualbücher, durchgängig auf Papier, sec. XVI. und XVII. Michaël Bobrovski,

durchging, davon alle aus Mähren und Böhmen stammenden Codices umständlich beschrieb, und alle Historica verzeichnete, deren Katalog ich dem Landesarchive zu Brünn übergab: kommen nach den Inventarien in der Vaticana 2347 Nummern, nämlich 245 Nummern griechischer und 2102 Nummern anderer Handschriften vor. Da aber 14 Nummern doppelt gezählt, 35 Nummern unter den lateinischen und 7 Nummern unter den griechischen Mss. fehlen, dann Nr. 1822 sich als Druckwerk auf Pergament herausstellt, aber unter gleicher Nummer ein Casiodorus sec. XV., dann unter Nr. 187, 744 und 1502 je zwei Bände vorkommen: so beträgt heutzutage die ganze Bibliotheca Reginae an Handschriften die Summe von 2322 Nummern 1). Darunter sind

Professor in Wilna, hat in den Jahren 1820 und 1821 diese Codices genau beschrieben. Den von Palacký, ital. Reise S. 69 unter Nr.2. citirten Cod. memb. 4. characteribus cyrillicis circa an. 1340 exaratum fand ich nicht vor.

') Diese doppelten Nummern sind: Nr. 507. Ad d. Yvonem de Cluniaco abbatem incipit abbrevatio figuralis historiae. 4. sec. XIII. Der Anfang fehlt, ist jedoch zu ergänzen aus Vatic. Nr. 3839 u. 3840. Und ein theol. Buch unter gleicher Nummer. Nr. 555. Chronica Francorum usque ad an. 1225. Im Anfange mank, beginnt mit Karl Martell. Eine Art von Universalhistorie. Gleichzeitig. Und unter derselben Nummer ein Cod. sec. XIII. et XIV. Martini Poloni chron. usque ad an. 1270 et incerti auctoris chronicon Francorum ad Ludovicum regem patrem s. Ludovici. Nr. 556. Gregor von Tours hist. gent. Franc. et Capitularia, sec. XIII. kl. fol. Und unter gleicher Nummer Odonis Viennen. chron. sec. XIII. kl. fol. — Nr. 630. (Liber s. Mariae Longipontis) Historia persecutionum et chronologia usque ad an. 933. 4. sec. XI. vel XII. Und abermals Nr. 630 (olim 1260) Gregor Turonen. Fragm. Dann Fragm. aus Isidor und Bedae de locis. Ferner fol. 53. „Incipit liber de partibus mundi et de destructione Ierusalem". Zuerst nach Josefus Flav. dann fol. 46 ein älteres Werk „si quis ab occidentalibus partibus ad Ierusalem ire volt ortum solis semper teneat etc." (Dasselbe Werk bibl. Reg. Nr. 554, 572 und Vatic. Nr. 3851.) Dann wieder ein anderes Werk „Melchisedech, sacerdos Dei“, Wegweiser für Pilger nach Jerusalem mit Angabe der Entfernungen. (Dasselbe auch in der Vatic. Nr. 6018. aber vollständiger, so auch bibl. Reg. Nr. 554. fol. 51. Gesta Salvatoris.) — Nr. 633. Genealogia Francor. et historia usque ad an. 752 et Annales Fuldens. (ab an. 714—883) 4. sec. X.

238 Codices in griechischer Sprache, und zwar 185 als Bibl. Reg. und 53 als Pii II. bezeichnet; die andern sind ihrer Mehrzahl nach lateinisch, dann französisch, italienisch, spanisch,

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Und dann: Chronicon Flodoardi presb. 4. sec. X. Scheint ursprünglich mit der Genealogia verbunden gewesen zu sein. Es ist eine und dieselbe Schrift. War in Paris. Nr. 689. Französische Chronik in französischer Sprache. fol. sec. XV. vel XVI. Und unter derselben Nummer Fragm. Hugonis Floriac. Vielleicht ein Stück von Nr. 72. Dann Fragm. Gregorii Turonen. mit Unizialschrift sec. VII. (nach Bethmann), ich halte es für sec. VIII. init. Nr. 703. Annales. Sie bestehen aus zwei Theilen; der eine geht von der Weltschöpfung bis Christi Geburt, der andere, bis zum Jahre 1144, der Zeit, in welcher diese Annales monasterii Fiscanensis in Normandia" angelegt wurden. Beide Theile sind von zwei verschiedenen, aber gleichzeitigen Händen geschrieben. Unterschiedliche Fortsetzer machten hier ihre Bemerkungen bis zum J. 1336. Im ersten Theile liest man: „an. D. 897 hungari italiam ingressi multa (damna) fecerunt. a. D. 898. Zendebaldus rex filium Arnulfi interfecit." (Ein bis jetzt der Geschichte unbekanntes Faktum, welches sich wohl auf den Mährischen und nicht auf den Lotharingischen Svatopluk beziehen mag, daher mit als Veranlassung zu dem grossen Kampfe gegen das Grossmährische Reich immerhin angesehen werden könne.) Dann unter selber Nummer: Annales hist. eine Art Encyklopädie von Adam bis Christo ohne Werth. fol. sec. XII. fol. 41. ein Quaternio sec. XI. exeunt. Annales s. Stephani Cadomen. von Christo bis zum J. 1015 von Einer Hand geführt. Eine Fortsetzung geht bis 1145 und eine dritte bis 1336. Wichtig für die Normandie. Nr. 711. Giraldi de Antwerpia Canonici chronicon abbrev. usque ad Gregorium X. mit Bildern sec. XIII. 4. Sehr beschädigt. Es ist dies jener Codex, welcher von deutschen Gelehrten als nicht mehr vorhanden so oft bedauert wird. Er besteht aus 28 Blättern, welche ehedem vorgebunden waren einem Codex, der ebenfalls unter der Nr. 711 erscheint und unterschiedliche Fragmente sec. X. XI. und XII. enthält, darunter (fol. 50-85) die für Deutschlands Geschichte hochwichtige unter Kaiser Heinrich IV. verfasste, sec. XII. geschriebene „Vita 8. Servatii et eius miracula" in 46 Cap. Zur Erklärung der in meinen schwedischen Forschungen S. 227 und 403 angeführten Namen des Podlažicer Nekrologs liest man in diesem Codex fol. 90 (sec. XI.): „Ego fr. Vlricus abbas et conventus monachorum 8. Maglorii concedimus fr. haymerico societatem et beneficium et monachatum huius nostri (sc. monasterii) ita videlicet, ut, quam

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deutsch, schwedisch (4 Nummern) und böhmisch (2 Nummern). Englisch geschriebene gibt es keine.

Aufgestellt sind diese Codices in dem prachtvollen Korridor,

diu vixerit, sit interius et exterius sicut unus ex nobis, et post obitum eius faciemus pro eo tricesimale, et scriberetur in regula et omni anno faciemus eius anniversarium sicut de nostro professo tali conventione, ut ipse pro nostris defunctis faciat, quod aliis congregationibus promisit, quarum tale beneficium suscepit". Und darunter mit derselben Hand sec. XI. Hi sunt britones, quibus dedit domnus abbas Vlricus et omnis conventus monachorum s. Maglorii parisiensis societatem suam et beneficium: Gufridus cum uxore et filiis, Alanus filius... Robertus filius Morini etc." Diese Handschrift gehörte ursprünglich dem armarium s. Albani Andegaven. und dann dem Kloster s. Maglorii in Paris und war unter Napoleon in Paris. Nr. 705. Nomina Sanctorum Lemov. dioc. Episcoporum Tolosan. et Priorum Gradimont. fol. sec. XIV. Dann unter selber Nummer ein lateinisches Buch, theolog.-asketischen Inhaltes. Nr. 689. Chronicon Franciae in franz. Sprache. fol. sec. XV. vel XVI. Dann ebenfalls Nr. 689. Fragmentum chronici Hugonis Floriacen. Wahrscheinlich ein Stück der Handschrift Nr. 72, deren Fortsetzung in Nr. 628 erscheint. Diesem beigebunden ist ein Fragm. Gregorii Turon. in Unizialschrift sec. VIII. exeunt vel IX. ineunt. obwohl Dr. Bethmann, der einige Blätter von eben dieser Handschrift in Leyden fand, dieses Fragm. in das VII. Jahrhundert versetzt wissen will. Nr. 733. Odoardi chronicon Senonen. ab a. 688 usque ad a. 1015. vier Blätter. sec. XI. exeunt. Ferner,Thomae Lexoviensis Episc. concilium super processu Ioannae dictae puellae". chart. sec. XV. weist ihre Unschuld nach. Endlich synchronistische Zeittafeln von Adam bis 1356. Wichtig für die Normandie. Dann noch einmal dieselbe Nummer: Chronologia regum Francor. sehr alt. War in Paris. Nr. 744. Französische Chronik in franz. Sprache. sec. XVI. fol. 2 Bände mit Einer Signatur. Nr. 846. Alte Konziliarbeschlüsse für den galicanischen Klerus. sec. XI. 4. Dann unter gleicher Nummer gr. 4. (olim Petau) sec. IX. exeunt. durchgängig von Einer Hand. Incipit Capit. Theodosiani libri". Es ist dies das sogenannte Breviarium Alaricianum mit neueren tironischen Noten am Rande. An dieses schliessen sich an Novellae Theodos. Valentin. Severi, Martiniani etc. Pauli sententiae, Isidorus etc. fol. 79. Nomina regum Francorum a Clotario usque ad Pipinum. Darauf fehlt ein Blatt mit dem Anfange der Leges Salicae, von welchen 99 Titeln vorhanden sind. Fol. 99 später angebundene Blätter, etwas älter als

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