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mit Goldschnitt in ein rothes, mit kleinen Goldpunkten besäetes Leder gebunden, wurde ehedem durch Spangen, die jetzt abgerissen sind, zusammengehalten und ward bei der Königin signirt mit Nr. 264. N. P. 1656. Edit. princ. s. 1. 1470. 4.

13. Cod. Ms. chart. fol. max. sec. XV. Folia 557. Titel: Fons memorabilium universi, editus a Dominico de Aretio et transmissus ad Papam Martinum V. Nr. 1140.

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Sig.

Ueber den Maëstro Domenicho d' Arezzio finde ich in Montf. bibl. bibl. I. p. 322. nur die eine Spur, dass in seinem obcitirten Werke des Guido Cavalcanti, eines florentinischen Philosophen und Dichters, welcher Dante's Freund und Zeitgenosse war, Erwähnung geschieht. Aus der Vorrede jedoch ist ersichtlich, dass Dominicus 48 Jahre an diesem Werke, welches eine Art von Encyklopädie ist und das ganze damalige Wissen in Kürze zusammenfasst, gearbeitet, und dass sein Sohn Laurentius, der sich des Vaters Auditor nennt, dasselbe in Ordnung gebracht und dem Papste Martin V. „de prosapia Columnensium", welcher 1417 Papst wurde und 13 Jahre regierte, gewidmet hat. Es ist, höchst wahrscheinlich, von einem Italiener auf ein festes Papier geschrieben, der jedoch sein Original, wie die vielen leer gelasse nen Stellen und ausgefallenen Worte darthun, nicht gut lesen konnte. Dass es der Olmützer Kathedralbibliothek ehedem gehörte, zeigt auf dem ersten Blatte, welches Pergament ist, die Note: Ex bibl. cathed. eccl. Olom. Das ganze Werk zerfällt in fünf Theile, und zwar: Pars I. liber I. de Deo; II. de angelis; III. de anima; IV. de inferno et de magia. Pars II. liber V. de mundo; VI. de coelo, signis et imaginibus; VII. de stellis fixis; VIII. de stellis erraticis; IX. de tempore. Pars III. liber X. de elementis in genere; XI. de elemento ignis; XII. de elemento aëris; XIII. de impressionibus aëris; XIV. de ornatu aëris; XV. de maribus et aquis; XVI. de aquis dulcibus; XVII. de piscibus. Pars IV. liber XVIII. de provinciis et regionibus; XIX. de insulis; XX. de civitatibus; XXI. de aedificiis memoratu dignis; XXII. de populis et moribus; XXIII, de montibus; XXIV. de

arboribus; XXV. de herbis et earum virtutibus; XXVI. de quadrupedibus; XXVII. de serpentibus, reptilibus et vermibus; XXVIII. de lapidibus et gemmis; XXIX. de metallis et alchimicis. Pars V. liber XXX. de viris illustribus alias claris; XXXI. de sectis philosophorum; XXXII. de virtutibus; XXXIII. de sectis hereticorum; XXXIV. de mulieribus claris.

So die Eintheilung nach dem beigefügten Index. Damit sie aber auch sinnenfällig werde, fügte Lorenzo eine Federzeichnung bei, einen Röhrbrunnen fons vorstellend, aus dessen Mitte eine Säule Colonna sich erhebt, in der Christus ist. Die Partes des Werkes sind als Wasserstrahlen gegeben; die pars I. et II. gehen unmittelbar aus der Säule und zwar durch die Hände des Heilands; die pars III. et IV. gehen aus dem Brunnen vom Fusse der Säule, und die pars V. aus einer Bodenöffnung des Brunnens eine recht artige Symbolik. Da das Werk mit dem 39. Buche schliesst, so sieht man, dass es nicht vollständig vorhanden sei. In den mathematisch - astronomischen Abschnitten sind leere Stellen, wahrscheinlich um die betreffenden Figuren einzuzeichnen. Da der Einband ganz neu ist, so gingen mit dem alten die etwaigen älteren Signaturen verloren.

14. Cod. Ms. Memb. fol. min. sec. XV. Folia 160. Titel: Panegyrici diversorum auctorum.

Sig. Nr. 1475.

Dasselbe Wappen wie Nr. 11 und 12, und gleiche Aufschrift: Ex bibl. Cathedr. eccl. Olomuc. machen diesen schönen Codex kenntlich, ja sogar dieselbe Art der Deckeln, wie bei Curtius, weisen auf einen und denselben italienischen und gleichzeitigen Ursprung dieser beiden Mss. hin. Der Inhalt, wie er auf dem Vorsatzblatte angezeigt ist, lautet: 1. fol. 1. Plinii ad Traianum; 2. fol. 46. Latini Pacati, dicti Drepanii, ad Theodosium 1);

') Es war im Jahre 388, als Drepanius nach Rom beordert wurde, um dem Theodosius Glück zu wünschen wegen des über Maximin erfochtenen Sieges. Bei dieser Gelegenheit hielt er im Senate seine Panegyrik, deren zweiter Theil für Theodosius' Geschichte von hoher Wichtigkeit ist. Die Stockholmer Ausgabe des Scheffer vom Jahre 1651 ist die beste. Unter dem Titel: Panegirici veteres von

3. fol. 68. Gratiarum actio Mamertini de consulatu suo Iuliano imperatori; 4. fol. 82. Panegyricus Nazarii dictus Constantino imperatori; 5. fol. 97'. Panegyricus diversarum materierum ad diversos videlicet. 6. fol. 104. Secundus ad Constantinum imperatorem, Constantini filium; 7. fol. 114. tertius ad Maximianum et Constantinum imperatorem; 8. fol. 120. quartus a Constantino ad Constantinum dictus; 9. fol. 128. quintus, sine proprio titulo; 10. fol. 135'. sextus dictus Maximiano, qui una cum Diocletiano imperavit; 11. fol. 142. Genethaliacus Maximiani augusti eidem Maximiano dictus; 12. fol. 150. Panegyricus dictus Constantino, filio Constantii. Bei Montf. war der Codex signirt mit Nr. 1841. und in Olmütz mit Ms. Nr. 787, wahrscheinlich die fortlaufende Zahl der Bibliotheksbände, ohne weitere Rücksicht, ob die Bände gedruckte oder geschriebene Werke enthalten, eine Einrichtung, welche in den alten nach Materien geordneten Bibliotheken fast durchgängig angetroffen wird. Die unter den gedruckten Büchern eingereihten Handschriften unterschied man aber nur äusserlich durch die Siglen Ms. und setzte gern, wie dies auch auf diesem Olmützer Mss. der Fall ist, den Inhalt ganz kurz auf einen Zettel, den man von Aussen auf den oberen Deckel, nicht auf den Rücken des Bandes anklebte. Bei den aus Wadstena in Schweden stammenden Mss. ist dieser Zettel sogar eingerahmt und durch ein durchsichtiges Hornblättchen geschützt.

15. Cod. Ms. Memb. fol. sec. XV. Folia 170.

Titel: Invectivae M. T. Ciceronis in Verrem. Sig. Nr. 1525.

Es sind dies Cicero's bekannte Reden, in Italien geschrieben und mit demselben Wappen geziert, wie schon mehrere der oben beschriebenen. Auf dem ersten Blatte liest man: Collegii Societatis Iesu Olomucii. Catologo inscriptus 1604, Lit. M. tit. Human. n. (die Zahl ausgekratzt.) Der jetzige Einband stammt aus den Zeiten Pius VI. daher keine weitere Signatur. Es ist auffallend, dass die Olmützer Mss. alle in Italien zu gleicher Zeit

Arntzenius Traiecti 1790-1797. 2 Vol. findet man das obcitirte Werk,

geschrieben wurden, und alle Goldeinband haben. Es scheint, dass sie irgend ein Mecän dort, vielleicht in Bologna, denn hier war eine eigene Schreib- oder Kopisten-Schule im 15. Jahrhundert, eigens für Olmütz bestellt habe. So auch den folgenden Codex.

16. Cod. Ms. Memb. 4. max. sec. XV. Folia 182. Titel: Macrobii Theodosii liber de Saturnalibus.

Nr. 1647.

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Sig.

In der Schrift und Ausstattung ganz dem Cicero ähnlich. Auch hier das bekannte Wappen, auch hier auf dem ersten Blatte die Aufschrift: Colleg. S. Iesu Olom. Catalogo inscriptus 1604. lit. M. Human. n. 29. Das erste Buch ist vollständig, vom zweiten fehlt das Ende; es schliesst; in morem vini in corporibus calefactandis habere". Der Einband ist aus den Zeiten des Papstes Pius VI. Die mit dem Liber de Saturnalibus gewöhnlich verbundene Expositio in somnium Scipionis fehlt hier, so wie auch der liber de Saturnalibus eine von den Ausgaben abweichende Eintheilung nachweist. Die Editio princeps ist die Venetianer vom J. 1472. fol.

17. Cod. Ms. chart. sec. XVI. Folia 302.

Titel: Liber historiarum bibliae, Aurora vocitatus et alia. Sig. Nr. 29.

Ueber den Schreiber dieses im Jahre 1638 dem Catalog. Collegii Soc. Iesu Olomutii eingetragenen durchgängig lateinischen Cod. liest man fol. 300: „Anno 1527 Aprilis XII. die, Mathias, filius Ade Sculteti de yaworznyk mansionarius gloriosisime genitricis V. M. in ecclesia Cathedrali Cracoviensi, notarius publicus, hunc librum manu propria scripsit". Sein Inhalt: Schmutzblatt, die Stelle, wo Josephus Flavius in seinen Antiquit. über Christus spricht, dann Plinius Lentulus de statura Christi; fol. 1. Epistola, in qua excusat se Pilatus quia Christum crucifigi adiudicauit et reperta est Romae inter annales; dann in Hexametern eine Dedication des Werkes dem Krakauer Bischofe Johann Koniarski. fol. 2. Baptistae Mantuani contra poëtas impudice scribentes

carmen consilii boni. fol. 4'. Petri Aurorarii doctoris theologorum eximii opus elegantissimum veteris et novi testamenti archana (sic) mysteria carmine declarans, nuper repertum. Darunter mit einer gleichzeitigen Hand: „Iste ortus est in provincia Saxonia vocata. Et dicitur iste liber compositus per Petrum de Saxonia. Sed est scriptus per Mathiam de Jaworznyk in castro Cracouiensi et finitus anno D. 1527." Die Aurora des alten Testaments geht von fol. 5-113. Der Anfangsbuchstabe der Genesis zeigt ein gut gemaltes Bild Gott Vaters und darunter im blauen Schild den Mond und einen Stern mit einem Kreuze. fol. 113 beginnt der Prologus super Evangelistas, und der erste Buchstabe im Evangelio Matthaei zeigt das Bild der Madonna. fol. 154. De concordia novi et veteris testamenti metricus liber. Geschrieben 1523. fol. 167'. Sertum M. Virg. eleganti carmine venerabilis Petri de Riga sacr. theol. professoris sequitur. Geschrieben 1526. fol. 173. zwei Bullen des Papstes Sixtus dto. Romae apud s. Petrum 1466 und 1483 über den Cultus B. M. V. Immacalatae und der Ablässe, welche daran haften 1). fol. 174'. Theotocon i. e. de vita et obitu beatae Mariae Virginis liber primus. fol. 188'. De immortalitate et gloria reginae coeli, liber secundus. fol. 202. De templis Romanis et ethruscis divae Mariae dedicatis, liber tertius. (Diese drei Abtheilungen bilden das Theoticon, geschrieben 1527.) fol. 224-227. Unterschiedliche Gedichte in honorem B. M. V. fol. 227'. Omeliae dominicales per titulum totius anni eleganti carmine. fol. 149'. Iesuida (sic) Hieronymi Petavini. fol. 256. De passionis Dominicae die carmen lugubre Philippi Beroaldi 2). fol. 259'. Peanes B. M. V. ex Francisci Petrarchae poëmate. fol. 251'. Unterschiedliche geistliche Gedichte. fol. 269. Theobaldi Epi. Physiologus; vario carmine duodecim animalium nocturnas describit, annectendo allegorias morales. fol.

Den 8. December 1854 zum Dogma erhoben.

2) Beroaldi Philipp machte sich im 15. Jahrhundert als Philolog und als Lehrer der Klassiker grossen Namen. Nebst gelehrten Kommentarien schrieb er auch eine Declamatio ebriosi, cartatoris et aleatoris, welche viel Aufsehen machte und 1556 paraphrasirt im Französischen erschien.

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