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Anzeiger für christliche Archäologie.

Von Prof. J. P. Kirsch.

Nummer XXXIX.

1. Die Entdeckung der Katakombe des Pamphilus an der via Salaria vetus. Im Monate Februar 1920 stieß man bei den Arbeiten für Herstellung der Fundamente neuer Gebäude an den Straßen Via Giovanni Paisiello und Via Gaspare Spontini, vor der Porta Salaria, auf Teile einer Katakombe. Unter der via Paisiello fand man einzelne Gallerien und ein Kubikulum mit Malereien, die gewöhnlichen biblischen Szenen darstellend. Weiter gelangte man bei Anlage der tiefen Schachte für die Fundamentierung in andere Katakombengänge, die in alter Zeit durch Mauerwerk verstärkt worden waren. Der Inspektor der Katakomben, Dr. Josi, drang in diesen Gallerien vor, soweit es möglich war, und stellte fest, daß man es mit einer ausgedehnten und tiefen Anlage zu tun hatte, die zwei Hauptstockwerke und ein mittleres Stockwerk umfaßte, und zu der mehrere große und gut gebaute Treppen hinunterführten. Die archäologische Kommission begann die nötigen Arbeiten zur Freilegung und zur Sicherung der Denkmäler, deren große Wichtigkeit sich gleich von Anfang an herausstellte. In einer durch Mauerwerk gestützten Gallerie fand man eine Nische mit einem Bilde der Gottesmutter aus dem 8. Jahrhundert, begleitet von dem Texte: †SCA DEI GENETRIS [intercede ?] PRO NOBIS. Über der Nische lief eine andere, leider stark zerstörte Inschrift, in roter Farbe: † NATALE SCI P . . . . Der Name, den man zuerst „Philippi" las, ist nicht mit Sicherheit zu entziffern. Über der Inschrift befinden sich auf der Wand mehrere Graffiti, in denen die Namen: ANDREAS PBR, GAIDO PBR, CRISTOFOR... PRB deutlich zu lesen waren. Dieser Fund wies mit Sicherheit auf ein im Altertum besuchtes und verehrtes Martyrgrab hin. Tatsächlich führte dieser Gang in eine große Doppelkrypta, von denen die innere Grabkammer eine bisher in den Katakomben einzigartige Anordnung aufweist. In der Rückwand hat sie ein großes, hohes Arkosolium, und unter diesem Arkosolium befindet sich an der Wand ein Altar in Mauerwerk, der eine seine ganze Tiefe einnehmende viereckige Nische in seinem untern Teil aufweist. Der Altar war mit Platten von Porphyr und Pavonazzetto-Marmor bekleidet. An der rechten Wand hat die Kammer ein großes Nischengrab mit länglich-viereckiger Höhlung, und vor diesem Grabe sind rechts und links je eine kleine Kathedra aus dem Tuff gehauen. Im Boden waren mehrere Bodengräber (formae) angelegt worden. Die Wände sind mit einer dreifachen Schicht von Stuck aus verschiedenen Zeiten bedeckt und bieten eine ganze Anzahl von Graffiti, darunter mehrere Namen von Priestern, die auch an andern Grabstätten römischer Märtyrer vorkommen. Wir haben es somit ohne Zweifel mit der Grabstätte eines geschichtlichen und verehrten römischen Blutzeugen zu tun.

In einer Nachbarregion fand Josi ein Kubikulum mit Malereien des 4. Jahrhunderts (Noë in der Arche, ein bärtiger guter Hirt). In einem andern Teile der

!

Katakombe fand man mehrere vollständig unversehrte Gallerien, in denen alle Gräber noch verschlossen und in ihrem ursprünglichen Zustande erhalten sind. Sehr reich sind die Lokuli dieser Gallerien an verschiedenen Beigaben, die an den Gräbern befestigt sind: Glasgefäße, Münzen, Elfenbeinskulpturen, Glöckchen, Glasflußsachen, usw.; man sieht, daß nach dem Verlassen der Stätte im Altertum niemand mehr hierher eingedrungen war. Die Gräber dieser Region stammen aus der Zeit vor 300. Eine weitere Region hingegen erwies sich als ein Teil der Katakombe, der Ende des 16. Jahrhunderts besucht worden und in den auch Bosio gelangt war. Man fand Inschriften und eine Grabkammer wieder, die Bosio veröffentlicht hat. Die Region enthält einzelne Malereien, die von Bosio nicht wiedergegeben worden sind.

Die Erdarbeiten über der Katakombe führten auch zur Freilegung eines altrömischen Straßenpflasters, worin man mit Sicherheit ein Stück der via Salaria veťus erkannte. Dies gestattet auch den Namen der neuentdeckten Katakombe festzustellen; es ist wohl ohne Zweifel das „coemeterium Pamphili“, das von den Itinerarien zwischen der Katakombe der Basilla an der gleichen Salaria vetus und der Katakombe des Maximus mit der Grabstätte der hl. Felicitas angegeben wird. Dies entspricht genau der topographischen Lage des entdeckten 2ömeteriums. Außerdem sind die Gänge des untersten Hauptstockwerkes sehr tief unter der Erdoberfläche; sie liegen bis zu 20 und 25 Meter in der Tiefe. Und gerade bei dem Zömeterium des Pamphilus heben die Verfasser der Itinerarien die große Tiefe der Treppen hervor, die zu den Grabstätten der hier ruhenden Märtyrer führten. Es ist auf das lebhafteste zu wünschen, daß die Katakombe möglichst rasch vollständig ausgegraben und bis ins Einzelne untersucht wird, damit nicht Teile von ihr durch Ausführung von Neubauten zerstört werden, ehe sie genau erforscht werden konnten. (Vgl. Enr. Josi, in Nuovo Bull. di arch. crist. XXVI, 60–64; E. Gatti, in Notizie degli scavi, 1919, 44 - 46; G. Mancini, ibid. 1920, 227–231)

2. Das neuentdeckte Zömeterium des hl. Cyriakus und seiner Genossen

via Ostiensis.

an der

Einem glücklichen Zufall, nämlich den Arbeiten zur Verbreiterung der Straße nach Ostia, ist die Entdeckung einer weiteren altchristlichen Grabstätte mit Martyrgräbern zu verdanken. An der Örtlichkeit Mezzocammino, 11 Kilometer von der Porta S. Paolo, dem 7. Meilenstein der via Ostiensis entsprechend, fand man zunächst, an der linken Seite der Straße, eine in den Felsen ausgehauene Höhlung von 2,54 Meter Länge und 0,90 Meter Breite, die mit einer auf eisernen Trägern ruhenden Wölbung aus Ziegeln verschlossen war. Sie enthielt einen völlig unversehrten alt christlichen Marmorsarkophag mit den gewohnten biblischen Darstellungen der römischen Monumente dieser Art (Abbildung in Notizie degli scavi 1916, 123, Fig. 1). Weitere Ausgrabungen legten die Fundamentmauern eines kleinen, parallel mit dem Straßenzuge liegenden, fast viereckigen Raumes von 6,10 zu 5,95 Mtr. blo, der mit einer Apsis versehen war. In der rechten Ecke der Vorderseite stand in einem Bodengrab ein Marmorsarkophag, geschmückt mit den Darstellungen einer Orante und des Guten Hirten, der zweimal erscheint. Er trug folgende Inschrift: Hic Optata sita est quam / tirtia rapuit aestas / lingua manu nunquam / illa dulcior fuit in pace. Die vier ersten Zeilen bilden ein Distichon, wobei die letzte Silbe von,,manu" und die erste von ,,nunquam" als eine gezählt sind. Ein weiteres Bodengrab mit einem einfachen Marmorsarkophag befand sich vor der Apsis. In dieser, sowie rechts und links im Raume vor ihr lag ein fester Mauerguf, in drei Teilen, und vor der Apsis war ein Felsstück stehen gelassen. Diese drei Mauer

gusse umschlossen vier Sarkophage: einer befand sich unter der Apsis, zwei an der linken und einer an der rechten Seite. In zwei von den Sarkophagen ruhten zwei Leichen, soda im ganzen sechs Verstorbene hier beigesetzt worden waren, deren Grabstätten fest vermauert wurden. Der Raum war erbaut worden, nachdem diese Arbeiten zur Bergung der Sarkophage ausgeführt worden waren, denn an der linken Seite ruht die Mauer auf der festen Masse, die die beiden Sarkophage umschließt. Der Bau in guter Technik stammt aus dem 4. Jahrhundert. Er hat keine Türe, bildete somit ohne Zweifel eine unterirdische Krypta zur Bewahrung der vier Sarkophage; man kann annehmen, daß darüber ein anderer, oberirdischer Raum angelegt worden war.

Neben dieser mit einer Apsis versehenen Zella wurden die unteren Teile anderer Mauern freigelegt. Es fanden sich Reste von zwei verschiedenen Räumen mit Apsiden; in dem einen davon kam wieder ein Marmorsarkophag zum Vorschein. Einige Meter davon entfernt stieß man auf antikes Straßenpflaster; es war eine Seitenstraße, die von der via Ostiensis aus links auf den die Straße begrenzenden Hügel hinaufführte. In einer Entfernung von etwa 70 Meter von der Straße fand man dann die Reste eines größeren einschiffigen Baues, von länglich-viereckigem Grundriß. In der einen Schmalseite öffnet sich eine Apsis, und an jeder der beiden Langseiten waren zwei größere halbrunde Nischen angebaut. Diese Reste entsprechen, was Gestalt und Lage angeht, vollständig den Ruinen einer Kirche, die noch zur Zeit Bosios in größerem Umfange aus dem Boden aufragten und von ihm in der „Roma sotterranea“, lib. III cap. X beschrieben werden. Das Mauerwerk paßt in die Zeit des 7. Jahrhunderts, und man erkannte darum hier die Reste der Kirche des hl. Cyriakus, die Papst Honorius I. (626—630) am 7. Meilensteine der via Ostiensis errichten ließ. Die Funde gehören zum Zömeterium, wo die am 8. August in der „Depositio martyrum" des 4. Jahrhunderts verzeichneten sechs Märtyrer Cyriakus, Largus, Crescentianus, Memmia, Juliane und Smaragdus „Ostiense VII ballistaria“ beigesetzt worden waren und wo ihr Andenken gefeiert ward. Um ihre Grabstätte bildete sich ein kleiner christlicher Begräbnisplatz. Duchesne sieht in den sechs Leichen, die in den vier Sarkophagen in der Krypta nahe bei der Straße ruhten, die leiblichen Überreste der Märtyrer. Allein eine zur Untersuchung der Frage eingesetzte Kommission gab ihr Gutachten dahin ab, dafs dazu nicht die erforderlichen Beweisgründe vorliegen. (F. Fornari, in Notizie degli scavi, 1916, 123-137: Marucchi, in Nuovo Bull. di arch. crist. 1916, 233-238; Duchesne, in Mélanges d'arch. et d'hist. XXXVI 28 ff.; vgl. Nuovo Bull. XXIV-XXV, 1920, 99–101).

3. Ausgrabungen und Funde.

Rom.

Die Arbeiten in den römischen Katakomben sind in den verflossenen Jahren in der gewohnten Weise weitergeführt worden. Außer dem neuentdeckten Zömeterium des Pamphilus erstreckten sich die Ausgrabungen vor allem auf die beiden Katakomben der hl. Petrus und Marzellinus und des Prätextatus.

In der Katakombe der hl. Petrus und Marzellinus an der via Labicana wurde eine etwa 30 Meter lange, breite Gallerie freigelegt, die mit einer eigenen Treppe versehen und an beiden Seiten mit Stützmauern aus der nachkonstantinischen Zeit befestigt worden war. Beim Bau dieser Mauern wurden auch die Zugänge zu den Cubicula und zu den Seitengallerien verschlossen; nur drei am Ende des langen Ganges gelegene Krypten blieben offen und wurden an den Wänden ebenfalls mit Mauern versehen. Daraus ergibt sich mit Sicherheit, daß jene Mauerarbeiten aus

geführt wurden, um einen bequemen und sichern Zugang zu diesen Krypten zu gewähren und daß in den letztern verehrte Martyrgräber sich befanden. Dies wurde bestätigt durch die hier gemachten Funde von Graffiti, wie durch eine Grabanlage im Boden der ersten und größern der Krypten, in die der Gang in gerader Linie mündet. Ihre jetzige Gestalt verdanken diese Grabkammern den etwa im 6. Jahrhundert darin ausgeführten Arbeiten. Die Decke der größeren Krypta ist von einem großen Luminare durchbrochen. Die in den Wänden angelegten Loculi waren verschlossen und mit Stuck auf dem Verschluß versehen worden; am untern Teil der Wände sind Reste von Marmorverkleidung erhalten. In dem Fußboden nach der Rückwand zu öffnet sich eine große, länglich-viereckige Vertiefung, die an den Seiten im Innern mit Marmor verkleidet war; an den vier Ecken standen kleine Pilaster, in denen Furchen für die Befestigung von Marmorschranken erhalten sind. Nach der Analogie der Anlage im Zömeterium des heiligen Alexander an der via Nomentana sind es die Reste eines Altares, der über der Vertiefung errichtet worden war. In der letztern ruhten somit die Gebeine von Martyrern, die vielleicht nach den Verwüstungen in den Gotenkriegen des 6. Jahrhunderts in dieser Art hier vereinigt worden waren. Unter den Graffiti an der linken Wand sind die Namen „Ursus“ und „Valerianu" zu lesen. In der daneben liegenden Kammer lagen die Bruchstücke eines großen Marmorsarkophages, der ursprünglich in einer Nische des Raumes stand. An der einen Wand ist das Graffito SCE CLE (mens) erhalten, daneben der häufig an den Grabstätten der Märtyrer erscheinende Name LEO PRB. Der Name des hl. Klemens leitet die Gedanken des Forschers zu der Gruppe der vier Heiligen des 9. November in der „Depositio martyrum" des Chronographen vom Jahre 354; denn an der Spitze der Gruppe steht ein Clemens“, und die Gruppe selbst steht in Beziehung zu den hl. „Vier Gekrönten“, denen die Basilika auf dem Coelius geweiht war und deren Grabstätte von den Itinerarien in der Katakombe an der via Labicana angegeben wird. Wir haben hier einen wichtigen Fund für die Lösung des Problems der „Quattuor Coronati". (Kanzler, in Nuovo Bull, di arch. crist., 1914, fasc. 3-4, p 65 ff und Taf. XI-XIII).

Die weiteren Arbeiten in dem Zömeterium inter duas lauros" ergaben ferner die Aufdeckung mehrerer Krypten mit Malereien. Unter allen altchristlichen Grabstätten Roms ist diese Katakombe die in dieser Hinsicht am reichsten ausgestattete. Nicht weniger als zwölf Cubicula mit dekorativer Ausstattung sind neu aufgefunden worden, darunter vier mit einem sehr reichen Zyklus biblischer Darstellungen, von denen die meisten in vortrefflicher Weise erhalten sind. Außer den bekannten, in andern Krypten der Katakombe ebenfalls vorkommenden und zum Teil von denselben Malern ausgeführten Bildern sind zu erwähnen: die Porträtbilder eines Mannes und einer Frau an der Eingangswand einer Kammer, die ohne Zweifel ihr Familiengrab bildete. In derselben Kammer eine neue, bisher nicht vorkommende Szene: Die Heilung der gekrümmten Frau nach Lucas XIII, 10-13. Von den weniger häufig auftretenden Darstellungen kommen vor: die Taufe, die Heilung der Blutflüssigen, Christus und die Samariterin, das Weinwunder von Kana, Christus als Lehrer, Job. Es ist ein wichtiges Material, das für das Studium der christlichen Ikonographie des 3. und 4. Jahrhunderts in dieser Katakombe aufgedeckt wurde. Auch mehrere Grabschriften mit Akklamationen und sonstigen interessanten Formeln sind zum Vorschein gekommen. (Jo si, in Nuovo Bull. di arch. crist. XXIV-XXV, 1920, 78—87).

In der Katakombe des Prätextatus an der via Appia ist die Treppe freigelegt worden, die zu dem alten Teile mit dem gemalten Kubikulum der „Passions

szene“ und der Heilung der Blutflüssigen führt. Der Zugang zu einem großen, ziemlich gut erhaltenen Netz von Gängen einer Region dieses Zömeteriums wurde hergestellt. Ferner sind die Arbeiten in der Gegend und auf dem Stockwerke der „spelunca magna“ mit dem Grabe des hl. Januarius fortgesetzt worden und haben einzelne wichtige Resultate ergeben. Doch sind die Ausgrabungen in diesem großen Zömeterium noch lange nicht abgeschlossen. Bei den Erdarbeiten für die Herstellung der Baufläche für ein neues Kloster auf dem Monteverde wurde ein Teil des oberirdischen Zömeteriums über der Katakombe des Pontianus freigelegt, und zwar gerade bei dem Eingang zur Treppe, die zu dem unterirdischen Baptisterium führt. An der Nordseite des Grabungsfeldes fand man die Umfassungsmauer des Begräbnisplatzes. Die Fläche war von mehreren Reihen von Bodengräbern besetzt, darunter solche „formae", die bis 6 übereinander liegende Gräber aufweisen. Die Reste waren im Zustande großer Verwüstung und müssen schon vor Zeiten einmal durchwühlt worden sein. Die meisten Grabstätten zeigen eine sehr einfache Anlage. Einige Reste von Skulpturen kamen zum Vorschein. Ferner wurden mehrere Inschriften und Bruchstücke von solchen entdeckt; sie sind teils heidnisch, als Baumaterial verwendet, teils christlich. Unter den letztern hat eine das Datum 398. Von den Kirchen, die über der Katakombe errichtet worden waren, fanden sich in den freigelegten Teilen keine Spuren vor. (F. Fornari, in Notizie degli scavi, 1917, 277-288, Nuovo Bull. di arch. crist. XXIII, 1917, 111–115).

Es

In der Katakombe der Priszilla wurde der Boden jener unterirdischen Räume, wo sich die sogen. Cappella greca befindet, vollständig untersucht. wurden dabei mehrere Bodengräber (formae) gefunden und es war möglich, die ursprüngliche Anlage dieser zum Teil als unterirdische Wasserbehälter errichteten Räume festzustellen. Auch im zweiten Stockwerk der Katakombe wurden mehrere Seitengallerien des großen Hauptganges mit dem Luminare ausgegraben. (Nuovo Bull. di arch. crist. 1915, 143–150, 161–165, von Marucchi).

Eine neue jüdische Katakombe von größerer Ausdehnung wurde bei Erdarbeiten am 1. Meilenstein der via Nomentana entdeckt. Der Eingang lag nicht weit von der Straße, an der rechten Seite. Die Grabstätten haben in der Regel die Form von Arkosolien und Loculi. Zahlreiche Inschriften wurden gefunden, in denen mehrere Würdenträger jüdischer Synagogen erwähnt werden. Einige Grabstätten sind mit Malereien geschmückt (siebenarmiger Leuchter, Horn, Zederfrucht, Gesetzesrolle; dann Vögel, Delphine als Dekoration). Die Gesamtlänge der Gallerien des Zömeteriums beträgt etwa 900 Meter. (R. Paribeni, in Notizie degli scavi 1920, 143 ff.). Auch in der bereits bekannten, leider einer vollständigen Zerstörung ausgesetzten jüdischen Katakombe des Monteverde an der via Portuensis sind wieder mehrere Grabschriften gefunden worden. (Paribeni, ibid. 1919, 60—70).

Zu den römischen Denkmälern christlichen Charakters gehört auch das innerhalb der Stadtmauern, am Viale Manzoni entdeckte Hypogäum aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts, mit seinen prächtig erhaltenen, hochinteressanten und zu großzem Teile einzigartigen Malereien. Es besteht aus zwei großen gewölbten Grabkammern, jede mit zwei Abteilungen. Beide wurden in späterer Zeit vergrößert durch Hinzufügung von Gallerien, die aus dem Tuff ausgehauen wurden. Die eine gehörte einer Familie Aurelia, wie die auf dem Boden erhaltene Inschrift in Mosaik zeigt; es war eine Familie von Freigelassenen (liberti). Wände und Decken beider Kammern sind mit reichen, in der Mehrzahl trefflich erhaltenen Freskobildern geschmückt. In den Darstellungen findet sich nichts eigentlich Idolatrisches, wohl aber eine Reihe von eigentümlichen Szenen, z. B. eine Stadt mit einer großen Versammlung auf

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