Imágenes de páginas
PDF
EPUB

der Katharina v. Wanebach, des Albrecht v. d. Hofstatt, Siegfried Rimp und des Dechanten Nikolaus Gobel vollständig Aufnahme gefunden haben, wird keiner Rechtfertigung bedürfen. Soweit meine Kenntnis reicht, sind Dokumente, die in gleicher Weise einen tiefen Einblick in die Einzelheiten des damaligen bürgerlichen Lebens bieten, recht selten.

Auch für diesen Band habe ich Vorarbeiten der Herren Geh. Archivrat Dr. Grotefend zu Schwerin und Bibliothekar Dr. v. Nathusius in Frankfurt benutzen können, und zwar kommt die Arbeit dieser Herren für folgende Nummern in Betracht: 1.) Grotefend: No. 6, 13, 17, 28, 77, 131, 163, 284, 299, 389, 394, 424, 442, 473, 605 A. 1, 608, 611 Zus., 716 Zus., 724; 2.) v. Nathusius: 23, 48, 57, 104, 150, 158 Zus., 205, 213 (R.), 231, 244, 257 (R.), 259 (R.), 325, 420 (R.), 449 (R.), 503 (R.), 526 (R.), 529, 602, 613, 629, 671 (R.), 689 (R.). Es sind demnach 19 Nummern Grotefend, 23 Nummern v. Nathusius zu verdanken. Da von den letzteren die mit R. bezeichneten, sämtlich aus dem Deutschordens-Dokumentenbuch zu Stuttgart, mir nur in Regestenform vorlagen, es mir aber rätlich erschien, diese im Wortlaut wiederzugeben, so habe ich dieses Kopiar nach gütiger Zusendung in Stettin nochmals benutzt und die betreffenden Urkunden abgeschrieben. Immerhin haben mir die Regesten die Auffindung der Urkunden erheblich erleichtert.

Der zweite Band enthält nunmehr 726 Urkunden, dazu kommen 180 Einträge in dem im Anhang wiedergegebenen Insatzbuch, 6 Urkunden in den Nachträgen1), zusammen also 912 Nummern. Davon müssen zwei Nummern, deren Datum in der Vorlage verderbt ist, in Abzug gebracht werden, so dass die Gesamtzahl 910 beträgt. Demgegenüber enthält das Werk Böhmers, der von 1300 ab nur eine Auswahl der wichtigeren Urkunden bieten wollte, für die gleiche Zeit nur 194 Urkunden. Der Gesamtzuwachs beträgt also 716 Nummern und die Gesamtzahl hat sich fast verfünffacht.

Ausser den im Vorwort zu Band I schon genannten Archiven und Bibliotheken sind diesmal noch das Geh. Hausarchiv zu München, die Landesbibliothek zu Fulda, die Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. und das Archiv des Germanischen Museums zu Nürnberg benutzt. Den Hauptteil der Urkunden hat natürlich das Stadtarchiv zu Frankfurt a. M. geliefert. Ich möchte hier besonders hervorheben, welche hervorragende Hülfe mir das von Herrn Dr. Jung bearbeitete Archivinventar geboten hat. Ohne diese Vorarbeit und die übrigen Bände der von Grotefend und ihm herausgegebenen Inventare wäre meine Arbeit schlechterdings unmöglich gewesen.

Wie schon bei dem ersten Bande habe ich auch diesmal folgenden Herren den reichlich verdienten Dank abzustatten, nämlich besonders den zeitigen Testamentsexekutoren Böhmers, Herrn Justizrat Dr. Adolf v. Harnier und Herrn Dr. jur. Friedrich SchmidtPolex, ferner Herrn Bibliotheksdirektor Professor Dr. Ebrard, als ihrem wissenschaftlichen Beirat, für das mir jederzeit erwiesene Vertrauen und Entgegenkommen, Herrn Stadtarchivar Dr. Jung für seine unermüdliche Thätigkeit bei der Aufspürung des Stoffes und die oft erbetene und stets bereitwillig gewährte Unterstützung. Aber auch bei den Verwaltungen aller übrigen in Betracht kommenden Archive und Bibliotheken habe ich

1) Die No. 1—5 der Nachträge sind solche zu Bd. I.

stets das weitgehendste Entgegenkommen gefunden, für das ich auch hier meinen herzlichsten Dank sagen möchte.

Indem ich jetzt von der mir lieb gewordenen Arbeit Abschied nehme, wünsche ich, dass diese bald einen Fortsetzer finden wird, der unter günstigeren äusseren Umständen, d. h. in Frankfurt selbst, die Arbeit nicht nur beginnen, sondern auch vollenden kann. Der Teil der Aufgabe, der noch eine gewisse Entsagung erforderte, ist jetzt beendet, und meinem Nachfolger wird es seltener als mir zum Bewusstsein kommen, dass es wohl eine Ehre, aber nicht immer eine leichte Ehre ist, den Spuren eines Grösseren nachwandeln zu müssen.

Düsseldorf, den 14. Januar 1905.

Friedrich Lau.

1. König Johann von Böhmen verkündigt den Städten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen die Wahl des Herzogs Ludwig von Bayern zum Römischen Könige. Bei Frankfurt im Lager, 1314 October 22.

Johannes dei gracia Boemorum et Polonorum rex ac Lucemburgensis comes. Prudentibus viris . . scultetis, || . . scabinis, .. consulibus et civibus in Frankenfurt, Fridberch, Wephlaria et Gaylnhusen, sincere // sibi dilectis, regii favoris affectum benivolum et sincerum. Cum dies certa precise et peremptorie a // fuisset apud Frankenfurt ad eligendum regem Romanorum assignata, convenientibus nobiscum et comparentibus et ad hoc congregatis venerabilibus patribus dominis P. Moguntino et Balduino Treverensi archiepiscopis, necnon illustribus principibus dominis Woldemaro marchione Brandeburgensi et Johanne seniore duce Saxonie, nostris coelectoribus, aliis minime comparentibus, interesse recusantibus, nec pro se mittentibus, ex quo plenaria potestas nominandi et eligendi personam ydoneam in Romanorum regem penes nos presentes residebat, vocibus absencium extinctis quo ad eandem electionem extunc et penitus annullatis, in illustrem principem dominum Ludewicum comitem palatinum Reni, ducem Bawarie, virum utique providum et circumspectum, divina inspirante clemencia nostra vota direximus et ipsum in regem Romanorum concorditer duximus eligendum. Quocirca prudentiam vestram requirimus, hortamur et diligentia qua possumus et quantum in nobis est consulendo demandantes, quatenus eidem domino Ludewico, tamquam in Romanorum regem rite et concorditer electo, obediatis fideliter ac eciam intendatis, sibique vos promptos ad beneplacita quevis tamquam vero vestro domino exhibeatis et paratos, sic nostris monitis et exhortationibus benivole annuentes, ut vestris honoribus, commodis et libertatibus ipse dominus rex et nos principes opportunis temporibus intendere merito delectemur. Datum in castris apud Frankenfurt, XI. kalendas novembris. Anno domini millesimo ccc. XIIII. Regnorum vero nostrorum anno quarto.

Or. Pgmt. Das anhängende Siegel fehlt. St. A. Fr. Wahltagsakten, III, No. 2a.
Gleiche Erklärungen sind erhalten von: 1) „Baldwinus dei gracia sancte Treverensis ecclesie
archiepiscopus, sacri imperii per Galliam archicancellarius, prudentibus // viris. scultetis,
. consulibus ac universitatibus civitatum Frankenford, Frideberg, Wetflaria et // Geyl-
lenhousen civitatum imperii fidelibus, salutem cum plenitudine omnis boni.“ Or. Pgmt.
mit Spur des rückwärts aufgedrückten Siegels. (Wahltagsakten, III, No. 1a.) 2) „P. dei
gracia sancte Moguntine sedis archiepiscopus, sacri imperii per Germaniam archicancel-
larius, prudentibus viris in Frankenford, Fridberg, Wetphlaria ac Geilnhusen civi-
tatum.. scultetis, . . consulibus, . . scabinis ac universitatibus civium sibi dilectis,
salutem et plenitudinem omnis boni." Or. Pgmt. mit Spur des rückwärts aufgedrückten
Siegels. (Wahltagsakten, III, No. 3.) 3) „Johannes dei gracia Saxonie dux prudenti-
bus viris .. scultetis, scabinis, consulibus ae universitatibus // civitatum in
Frankenfurd, Fridberg, Wetflar et Geilnhusen sibi dilectis, salutem et plenitu//dinem
omnis boni." Or. Pgmt. mit Spur des rückwärts aufgedrückten Siegels. (Wahltags-
akten, III, No. 2b.) 4) Woldemarus dei gracia Brandenburgensis marchio dominusque
terre Luzacie prudentibus viris scultetis, scabinis, consulibus ac universitatibus civi-
tatum in Frankenford, Frideberg, Wetflar et Geylnhusen sibi dilectis, salutem et pleni-
tudinem omnis boni." Abschrift im städtischen Kopialbuch I f. 98a No. 172.

a) Or. peremporie“. b) Or. „residebant". c) Or. „obidiatis“.

Frankfurter Urkundenbuch II.

1

[blocks in formation]

akten, No. 39; Regesten König Johanns von Böhmen, No. 27; Scriba, II, No. 1038. 2) Die Urkunde Erzbischof Peters: Lersner, Ia, 68; Olenschlager, Staatsgeschichte, 70. Verz.: Wahlakten 1. c.; Scriba, III, No. 2400. Die übrigen Schreiben, mit Ausnahme desjenigen Markgraf Waldemars, sind erwähnt: B., 408, Anm. 1, alle Schreiben: Fr. Inv., III, 147 und 212.

2. Heinrich, Markgraf von Brandenburg und Landsberg, genehmigt die von Markgraf Waldemar für Ludwig von Bayern abgegebene Wahlstimme. Frankfurt, 1314 October 23.

Nos Heinricus dei gracia Brandeburgensis et in Landesperg marchio, recognoscimus et ad universorum noticiam volumus // pervenire, quod in facto electionis regis Romanorum, quam illustris dominus Woldemarus, marchio Brandeburgensis // terreque Lusacie dominus, patruus noster karissimus, de illustre domino Ludwico, comite palatino Reni, duce Bawarie, // una cum ceteris principibus et electoribus imperii fecit et fecisse dinoscitur, nostrum consensum plenum et liberum tenore presencium adhibemus. Dantes super eo has nostras litteras nostro sigillo communitas. Datum in Frankenfurt. Anno domini millesimo trecentesimo quarto decimo, decimo kalendas novembris.

Or. Pgmt. Siegeleinschnitt. St. A. Fr. Wahltagsakten, III, No. 1b.

=

Gedr.: Lersner, Ia, 68; Olenschlager, Staatsgeschichte, 69; Riedel, Codex diplomaticus
Brandenburgensis, II, Bd. I, 495 und VI, 49; B., 408 nach dem Or..
Verz.: B., Reg. Lud., Wahlakten, No. 40; Fr. Inv., III, 147 und 212.

3. Die Stadt Wetzlar verkündet der Stadt Aachen, den Edlen auf dem Lande und allen gemeinlich, dass sie dem zum Römischen König erwählten Herrn Ludwig, Herzog von Bayern und Pfalzgrafen bei Rhein, die Stadt Frankfurt geöffnet und ihm, nachdem er auf den Altar des Heiligen Bartholomaeus erhoben worden, als ihrem rechten Herrn gehuldigt habe. 1314 October 25.

Prudentibus et multe honestatis viris. . sculteto, . . scabinis, . . consulibus totique universitati civium Aquisgranensium, necnon universis terrarum nobilibus ac aliis quacunque dignitate preditis . . scultetus, scultetus, . . scabini, consules totaque universitas in Wetflaria cum desiderioso animo ad ipsorum quevis beneplacita semper benivolos et paratos. Prudentiam ac honestatem vestram tenore presentium volumus non latere, quod, cum dies certa precise et peremptorie in campis Frankenfurd, videlicet crastinum beati Luce ewangeliste proxime transactum, fuisset ad eligendum Romanorum regem principibus electoribus assignata, convenientibus et ibidem comparentibus reverendis in Christo patribus et dominis dominis Petro sancte Moguntine sedis et Baldewino sancte Treverensis sedis archiepiscopis, sacri imperii per Germaniam et Galliam archicancellariis, excellentissimo domino Johanne Bohemie et Polonie rege et comite Lucelmburgensi, illustribus principibus et dominis dominis Woldemaro et Heinrico marchionibus Brandemburgensibus, necnon Johanne dei gracia duce Saxonie, reverendo in Christo patre ac domino domino. . Coloniensi archiepiscopo, necnon illustri principe duce Rudolfo Bawarie minime comparentibus et interesse recusantibus nec aliquos pro se mittentibus: iidem principes ex superhabundanti expectantes duos principes predictos usque in diem dominicum proxime subsequentem, tandem ipsis, ut premittitur, comparere recusantibus, illustrem principem dominum Ludowicum ducem Bawarie et comitem palatinum Reni pure ac concorditer in Romanorum regem, meritis ipsius

« AnteriorContinuar »