Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Pulszky führt davon mehrere Kupferexemplare an. Merkwürdiger ist ein Bronzeexemplar aus dem Funde von Aranyos1) in Ungarn.

[blocks in formation]

Kupferschwerter. Bekanntlich bildet Pulszky in seiner Monographie über die Kupferzeit in Ungarn das Fragment eines Kupferschwertes

1) Abgebildet Arch. Ert. 1895, S. 194, Nr. 9.

ab, welches im B. Bruckenthal - Museum in Hermannstadt aufbewahrt wird. Much erwähnt ausserdem in seiner Statistik noch ein Kupferschwert aus „Szlivas", setzt jedoch zu beiden ein Fragezeichen, offenbar deshalb, weil er nicht dafür einsteht, dass die zwei angeführten Objekte thatsächlich Schwerter seien. Das von Much citirte Exemplar ist mir nicht bekannt, auch das von Pulszky erwähnte kenne ich nur nach einer Photographie. Es hat die vergrösserte Form eines cyprischen Dolches, doch ist es ein Fragment, über welches keine endgültige Meinung zu fassen gestattet ist. Ein drittes Exemplar, das Fragment einer Kupferklinge, befindet sich in der Fehr'schen Sammlung in Zürich; die Länge desselben beträgt 23 cm, die grösste Breite 2,5 cm und die grösste Dicke in der

[graphic][merged small][merged small]

Mitte 3 mm. Die beiden Schneiden sind etwas abgenützt. Eine analoge Schwertklinge im Ungarischen Nationalmuseum, welche ganz gleiche Dimensionen und dieselbe Form zeigt, ist aus Bronze und gehört zu den Klingen, die wir Schilf blattklingen nennen und die in einer früheren Phase der Bronzezeit entstanden ist1).

„Schwertstab". Diese eigenthümliche Waffe mit dem unrichtigen Namen war bis vor Kurzem in Ungarn unbekannt. Erst vor einigen Jahren erwarb das Ungarische Nationalmuseum ein Exemplar (Fig. 40), welches aller Wahrscheinlichkeit nach bei Gelegenheit eines Eisenbahnbaues im Comitat Hont zum Vorschein kam. Das Exemplar wurde noch nicht chemisch analysirt, doch scheint es nicht aus Kupfer, sondern aus zinnarmer Bronze zu bestehen. Bekanntlich sind Schwertstäbe häufigsten in Irland und England, sowie in Spanien gefunden worden.

[merged small][ocr errors]

In beiden Regionen ist die Waffe aus Kupfer: in Spanien zeigt sie eine ältere Form, deren Entstehung aus dem breiten Dolche offenbar ist; die irländische Form scheint eine spätere Entwickelung zu sein. In der nördlichen Region setzte sich die Entwickelung weiter fort, was sich besonders in der hinzutretenden Tülle, die den Handstiel durchlässt, bekundet. Diese Tülle nimmt manchmal, wie an dem Gödinger Exemplare, die Form

[graphic][merged small]

eines verlängerten Rohres an, doch ist die Tülle in der Regel mit der Klinge in einem Stücke gegossen. Doch auch in diesem Stadium ist noch. die Reminiscenz der einstigen Befestigung in Form von decorativ hervortretenden Buckeln wahrnehmbar, aber dieser Typus gehört bereits der Bronzezeit an. Das Exemplar im Nationalmuseum steht zwischen der irländischen und der norddeutschen Form und scheint demnach eine frühere Entwickelungsform zu sein, als die norddeutsche1).

1) Much beschäftigt sich a. a. O. eingehend mit dieser interessanten Waffe, welche die Kupfer- und Bronzezeit in so klarer Weise verbindet. Seiner Ansicht (S. 133, Anmerk. 3),

Von Schutzwaffen können wir nur Panzerglieder anführen, welche das Nationalmuseum aus der Gegend von Miskolcz erworben hat. Es sind 17 ähnlich geformte Glieder (Fig. 41), deren Breite übereinstimmt, während die Länge zwischen 22 und 24 cm variirt. In A ist die Seitenansicht eines solchen Gliedes zur Darstellung gebracht. Die Annahme, dass die Kupfer

810

[graphic]
[blocks in formation]

stäbe zur Fütterung einer Panzerrüstung dienten, hat Vieles für sich, und wenn sich ähnliche Stücke, wie ich zu wissen glaube, in schweizer Pfahlbauten gofunden haben, so dürfte auch die Miskolczer Suite ihre Stelle unter den Ueberresten der Kupferzeit mit Recht behaupten.

dass die norddeutschen Schwertstäbe mit Recht als eigenthümlich germanische Waffe betrachtet werden können, schliessen wir uns nicht an.

C. Schmucksachen, Gefässe.

Die Schmucksachen der Kupferzeit bestehen aus Gold oder Kupfer, aus Muscheln oder mineralischen Stoffen. Wosinszky fand in Lengyeler Gräbern kleine Kupferspiralen, die mit Muschel- und Kupferperlen abwechselten. Pulszky erwähnt (a. a. O.) Goldscheiben, die denen aus dem Funde von Stallhof ähnlich sind, ferner Kupferringe. Von besonderem Interesse sind auch kupferne Doppelspiralen, konische Knöpfe mit ^ Bohrung und Objekte aus Spondylusmuscheln. Die Statistik dieser Denkmälergruppe lässt sich in mancher Richtung ergänzen.

Fig. 45.

Von Ringen ist das verdrehte Fragment eines Kupferringes in der Fehr'schen Sammlung (Zürich) von besonderem Interesse (Fig. 42), weil es mit Strichen in verschiedenen Lagen verziert ist1).

Aus dem Museum in Esseg erwähnen wir einen massiven Kupferring eigenthümlicher Form (Fig. 43), dem wir wegen der Aehnlichkeit einen schön polirten Steinring aus der Szegediner Gegend (Fig. 44) an die Seite stellen").

Eine wichtige Rolle scheinen am Anfange der Bronzezeit die offenen Ringe von der Form der Fig. 45 gespielt zu haben, zu deren Eigenthümlichkeiten die Ausbiegung der abgeflachten Enden gehört. Die Oeffnung

[blocks in formation]
« AnteriorContinuar »