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Um die Milch-Absonderung in Gang zu bringen, wurden in zwei Fällen innerliche Mittel angewendet („Medicin" und Abkochung von Kapok-Blättern). Ob diesen eine Wirksamkeit zuzuschreiben ist, könnte wohl als fraglich erscheinen, da es bei den anderen Frauen auch ohne solche Tränke ging. Mehr Erfolg könnte man sich vielleicht schon von der lokalen Behandlung der Mammae versprechen, von dem Auflegen von Blättern und namentlich von dem Reiben der Brüste. Aber nothwendig scheint auch das nicht zu sein und es ist wohl nicht zu bezweifeln, dass der Schwerpunkt des Erfolges dem Reize zugeschrieben werden muss, welchen die Saugebewegungen des Kindes auf die Nerven der Mamma ausüben.

Der Zeitraum, welcher nothwendig war, um die welken Brüste wieder zu erneuter Milch-Absonderung anzuregen, wird verschieden angegeben. Einmal heisst es, dass dieses „bald“, ein anderes Mal, dass es „allmählich" geschehen sei; einmal hat es 10 Tage gedauert; bei der jüngsten dieser 5 Personen begann die Thätigkeit der Brust schon nach 3 Tagen. Ueber das Aussehen und den Zustand der Brüste liegen nur für eine der Frauen Angaben vor. Es heisst, dass sie wenig entwickelt waren und die von diesen Brüsten gelieferte Milch wird als sehr wasserreich bezeichnet.

Wir müssen Hrn. Glogner sehr dankbar sein für diese ersten ausführlichen Angaben, welche von Neuem die Aufmerksamkeit auf diesen, in physiologischer Beziehung so interessanten Gegenstand lenken. Es ist zu wünschen, dass auch andere Aerzte ihr Augenmerk auf die Spät - Lactation richten und dass sie gelegentlich ihre diesbezüglichen Beobachtungen der Oeffentlichkeit übergeben möchten.

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(14) Hr. M. Hörnes in Wien übersendet unter dem 3. Februar Programme der von ihm gehaltenen volksthümlichen Universitäts-Curse im Winter 1895/96, II. und III. Abtheilung.

In dem an Hrn. Rud. Virchow gleichzeitig gerichteten Schreiben kommt er zurück auf

die „Blasen" an den Pferdemäulern der Ciste von Moritzing.

In einer Notiz in den Verhandl. 1894, S. 368 habe ich die seltsamen birnenoder blasenförmigen Anhängsel an den Mäulern jener Pferde durch den Hinweis auf ein Hallstätter Fundstück zu erklären versucht, indem ich von der Ueberzeugung ausging, dass jene „Blasen" etwas Compactes, Greifbares sein müssten, woraus sich die Vermuthung irgend einer Besonderheit in der Zäumung der Pferde von selbst ergab. Ich sehe nun vollkommen die Schwierigkeiten ein, welche sich gegen die einfache Annahme eines solchen Anhängsels, wie es aus Hallstatt vorliegt, ergeben, und bemerke nur nochmals, dass die Verbindung zwischen Trense und Anhängsel, wie sie in der Abbildung bei Sacken und a. a. O. Fig. 2 gegeben ist, ächt und alt, nicht etwa erst bei der Auffindung hergestellt ist. Allein gegen den Schluss, dass diese Zusammenfügung schon in alter Zeit die ursprüngliche gewesen sei, sprechen allerdings die schwersten Bedenken. Die dreigliederige Kette, mit welcher das Anhängsel jetzt an der Trense hängt, ist offenbar zu kurz, um jenes aus dem Maule des Pferdes heraushängen zu lassen. Nun ist allerdings das oberste Glied ersichtlich kein ursprüngliches, sondern ein aus dünnerem Draht ziemlich roh zusammengebogener Ring, und man könnte daher annehmen, dass die Anfangs längere Kette später verkürzt worden sei, als man die Trense zum Brustschmuck eines Kindes verwendete. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Anfügung der Schelle in der Mitte der Trense überhaupt erst bei der letztgedachten

sinnwidrigen, barbarischen (aber nicht beispiellosen) Verwendung dieses Zaumbestandtheiles vorgenommen wurde. Eine von der Mitte der Trense herabhängende Kette hätte zwischen den Schneidezähnen des Pferdes durchlaufen und von denselben bald abgekaut werden müssen.

Daran ist also offenbar nicht zu denken. Wie aber, wenn nicht ein solches Anhängsel, sondern deren zwei vorhanden waren und ursprünglich an den Endringen der gebrochenen Stange hingen? Das ist ästhetisch befriedigend, in concreto leicht möglich, entspricht der Neigung der Hallstatt-Periode, die Seitentheile der Pferdegebisse künstlerisch zu behandeln, und würde endlich in der rohen Profil-Zeichnung, wie sie auf der Ciste von Moritzing vorliegt, kaum anders ausgedrückt worden sein, als in der Form eben jener Blasen".

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Diese Vermuthung entspringt nicht etwa eigensinnigem Festhalten an einer ersten Idee; sie beruht vielmehr darauf, dass die Schelle, wie die Trense, offenbar ursprünglich kein Zierstück für den menschlichen Körper sein sollte, sondern, wie die Grösse und die derbe Ausführung zeigen, zu einer anderen Verwendung bestimmt war. In letzterer Hinsicht bietet sich nun wohl zu allernächst die Annahme eines Pferdegeschirr-Anhängsels, wie wir ja solche Schellen auch anderwärts neben Pferde-Trensen antreffen (vergl. z. B. den Krendorfer Fund: Mittheil. d. Anthrop. Gesellsch. Wien 1883. XIII. Taf. VI. Fig. 22—25).

Dass ähnliche Anhängsel, wie das hallstättische, unter transkaukasischen Gräberfunden häufig vorkommen und dort wahrscheinlich menschlichen Schmuck vorstellen, wie Hr. W. Belck in den Verhandl. 1894, S. 559 mittheilt, ist hier ohne Belang. Auch auf dem Glasinać und sonst (z. B. in Olympia, in der Byčiskala, in Frankreich) kommen derlei längliche, geschlitzte Bommeln, wenngleich ohne Klapperkügelchen, häufig als menschlicher Schmuck vor, und ich habe diese Form stets zu denjenigen gerechnet, welche einen gewissen Cultur-Zusammenhang in der ersten Eisenzeit vom Kaspisee bis zur Atlantis und vom Peloponnes bis über die obere Donau hinaus bezeugen. Aber nicht auf die Form kommt es in unserem Falle an, sondern auf die Grösse, und alle mir bekannten ähnlichen Stücke, die als menschlicher Schmuck gedeutet werden können, sind eben kleiner, als das Pferdezaum-Anhängsel von Hallstatt.

Es bleibt noch die Schwierigkeit mit den Maulblasen" anderer, nehmlich hirschartiger und gewiss nicht gezäumter Thiere auf transkaukasischen Gürtelblechen zu berücksichtigen.

In jener ersten Notiz musste ich von den (wie ich damals glaubte) ähnlichen Gebilden an den Hirsch-Mäulern transkaukasischer Gürtelbleche absehen, da die letzteren noch nicht publicirt waren. Aber Sie, hochverehrter Herr, fügten die Bemerkung hinzu: „Die „„ Blasen an den Mäulern der transkaukasischen Hirsche sind so sehr übereinstimmend mit den Darstellungen an occidentalischen Pferden, dass eine verschiedene Beurtheilung derselben kaum zulässig sein dürfte."

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Seither sind diese Gürtelbleche von Ihnen publicirt und eingehend besprochen worden (Ueber die culturgeschichtliche Stellung des Kaukasus unter besonderer Berücksichtigung der ornamentirten Bronze-Gürtel aus transkaukasischen Gräbern,“ Abhandlungen der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Mit 4 Tafeln. Berlin 1895. vergl. namentlich das Blech Taf. I, Nr. 1.) Ich muss nun sagen, dass ich einigermaassen überrascht war, zu sehen, dass hier durchaus keine so räthselhaften Gebilde vorliegen, wie auf der Ciste von Moritzing. Die Hirsche zweier, nur durch die Geweih-Darstellung unterschiedener Gattungen, welche auf dem allein in Betracht kommenden Stücke, Taf. I, Fig. 1, gezeichnet sind, haben nach meiner Meinung durchaus nichts, was aus dem Maule hervorgeht, wie

Verhandl. der Berl. Anthropol. Gesellschaft 1896.

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Dampf, oder an demselben als Fremdkörper hängt. Man muss vielmehr, wie ich glaube, völlig der auch von Ihnen als zulässig anerkannten Ansicht sein, dass es sich hier einfach um eine roh-schematische Bildung der natürlichen Schnauze des Thieres handelt. Diese braucht man gar nicht als groteske Uebertreibung eines natürlichen Verhältnisses (einer soliden Auftreibung der Oberlippe, wie sie bei dem Elch vorkommt) aufzufassen. Denn die Köpfe sind in der rohen Darstellung nur etwas länglich stielförmig gerathen, wie es der Manier dieser noch wenig über den linearen Zeichenstil emporgediehenen Kunst entspricht, und die Schnauze ist als birnförmige Abrundung des vorderen Kopfendes gebildet. Dass dem so ist, ergiebt sich am sichersten aus der Betrachtung der kleinen dreieckigen Vorsprünge unter den Ganaschen der Thiere, wodurch gewiss nichts anderes ausgedrückt sein soll, als die Büschel langer Haare, welche diese an der Stelle tragen. Sie entsprechen den ebenso gezeichneten Ecken am Ellbogengelenk der Vorderbeine, womit ebenfalls solche Haarbüschel gemeint sind. Bezeichnet aber jene erstere Ecke den Beginn des aufsteigenden Astes der Kinnlade, so kann die Schnauze nirgends anders liegen, als an der Stelle jener birnförmigen Verlängerung. Der Kopf ist eben, um die charakteristischen Einzelheiten recht deutlich anzubringen, unnatürlich in die Länge gezogen, so dass jene Haarbüschel schon ein Stück vor den Augen liegen, statt hinter denselben, wohin sie in der Profil-Ansicht des Hirschkopfes gehören.

Sie machen selbst darauf aufmerksam, dass die vermeintlichen „Blasen“ ebenso gemustert sind, wie gewisse andere Körpertheile, d. h. punktirt, wie die Beine, wie ein zur Raumfüllung unnatürlich lang gerathener Schwanz und die Geweihzacken, kurz, wie die schmalen Stellen der Thierleiber.

Ich kann daher Ihrer Ansicht, dass hier eine Uebereinstimmung mit den Pferde-Darstellungen von Moritzing vorliegt, nicht beitreten und glaube vielmehr, dass wir da zweierlei ganz verschiedene Dinge vor uns haben.

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Es hat auch einen gewissen höheren Werth, das zu betonen, wie immer die Maulblasen“ an den Pferden von Moritzing zu deuten sein mögen. Denn der Unterschied zwischen den transkaukasischen Gürtelblechen und den alpinen und oberitalischen Situlen, Gürtelblechen u. s. w. ist kein anderer, als der zwischen mykenischer und jüngerer orientalisirend-griechischer Kunst oder, genauer gesprochen, als der Unterschied zwischen den nordischen Nachwirkungen dieser beiden Kunststufen. Wie diese selbst um Jahrhunderte aus einander liegen, so werden auch ihre nordischen Nachwirkungen, denen ja gewisse Züge in Ost und West gemein sein müssen, durch Jahrhunderte getrennt sein, und die transkaukasischen Gürtelbleche sind sicherlich weit älter, als die venetischen Situlen und die Gürtelbleche unserer Alpenländer.

(15) Hr. Rud. Baier in Stralsund berichtet in einem Briefe d. d. Stralsund, 8. Februar, unter Uebersendung von Photographien, über

die Auffindung zweier Goldgefässe in Langendorf.

Die ausführliche Beschreibung wird in dem Texte der Zeitschrift gebracht werden.

Hier möge nur erwähnt werden, dass Hr. Baier grosse Uebereinstimmung dieser Gefässe mit ähnlichen in Dänemark und Holstein gefundenen nachweist. Er sagt: Weisen diese Gefässe auf Italien als Stätte ihrer Verfertigung und auf die Italiker, so wird man Dr. Olshausen mit dem Elbwege zustimmen können, doch,

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glaube ich, hat auch Rougemont Recht, wenn er eine direkte Verbindung von Rügen nach Tirol annimmt."

Hr. Olshausen: Ich habe nicht behauptet, dass die goldenen Gefässe auf dem Elbwege nach dem Norden gekommen seien; im Gegentheil verwies ich auf einen westlichen Weg, etwa den Rhein hinab, indem sie in Deutschland den Meridian von Donauwörth nach Osten hin nicht überschritten (Verh. 1890, S. 284 und 291-92). Hr. Voss nannte dann (ebenda S. 298) als östlichstes, bisher gefundenes Gefäss das von Werder an der Havel, ausgezeichnet durch seine Vogelfiguren. Diesem fügt sich jetzt das von Langendorf, Kreis Franzburg, fast genau von demselben Meridian, an.

(16) Hr. A. Götze spricht über

Thüringer Wallburgen.

1. Die Martinskirche bei Hetschburg (Sachsen-Weimar).

Die Ausführungen des Hrn. Dr. Falk in der October-Sitzung 1895 über den Schlackenwall auf der Martinskirche, welcher übrigens schon seit mehreren Jahren in der Literatur bekannt ist'), geben Veranlassung, einige Punkte richtig zu stellen und einiges Andere hinzuzufügen.

Fig. 1.

Die Befestigung der Ostseite kann man wohl nicht als einen aus behauenen Felsstücken bestehenden Steinwall bezeichnen. Besondere Schutzvorrichtungen waren an dieser Seite überhaupt nicht nöthig, die Vertheidigungskraft lag in der Steilheit des fast unersteiglichen Berg-Abhanges. Die einzige Vorrichtung zur besseren Vertheidigung besteht in einer Erd-Aufschüttung, durch welche der abgerundete Plateau-Rand zu einer scharfen Kante umgestaltet wurde (s. beistehenden Querschnitt, Fig. 1). Diese Aufschüttung, die zum Theil auch Brandspuren aufweist, ist theils mit rohen Steinplatten, theils mit einem Pflaster bedeckt, sie erhebt sich nicht oder nur wenig über das Niveau der Hochfläche und hatte wohl den Zweck, den Vertheidigern als fester Standort zu dienen und die Beherrschung des Abhanges in seiner ganzen Ausdehnung zu ermöglichen.

Auch die Nord- und Westseite entbehrt nicht völlig künstlicher Befestigungen. Der Ost- und der Nordwest-Abhang stossen in einem nach dem Ilmthal sich hinabsenkenden Grat zusammen, auf dessen oberer Kante ein etwa 2 m breiter We Veg läuft. An der Stelle nun, wo der Weg das Plateau erreicht, wurde er durch zwei kleine Bastionen gesperrt, von denen allerdings in Folge Anlage eines Steinbruches jetzt nicht mehr viel zu sehen ist. Der westliche Rand der Hochfläche verläuft nicht so geradlinig, wie auf der Kartenskizze des Hrn. Dr. Falk; er ist in der Mitte eingebuchtet, wodurch der Anstieg erleichtert wird. Diese gefährdete Stelle ist durch zwei nicht unbedeutende Brandwälle flankirt. Bezüglich des südlichen Hauptwalles sei bemerkt, dass seine äussere Böschung in ihrem östlichen Theil eine Höhe von etwa 8 m erreicht. Dass die Humusbedeckung des Walles eine

1) Die erste ausführliche Beschreibung der Befestigungen gab Verf. in der Weimarischen Zeitung vom 14., 15. und 16. Februar 1890; später besprochen von Zschiesche im Corresp.-Blatt des Gesammt-Vereins 1891, S. 41 und Mittheil. des Vereins für die Geschichte und Alterthumskunde von Erfurt XVI; vergl. auch Lehfeld, Kunstgeschichtl. Denkmäler der Thüring. Staaten XVII, S. 35, und Regel, Thüringen, 2. Theil, 2. Buch, S. 486.

Stärke von 1 m erreichen soll, ist mir nicht erinnerlich, wohl aber ist die gebrannte Masse an den meisten Stellen 1 m und darüber dick. Die Lage der mittelalterlichen Kapelle ist auf der Karte auch nicht richtig angegeben; sie befand sich viel weiter südlich an einer Stelle, welche durch zahlreiche Bruchstücke mittelalterlicher Ziegeln erkennbar ist. Vor mehreren Jahren wurden die Fundamente herausgerissen und beim Chausseebau verwendet. Hierbei wurde festgestellt, dass es sich um einen nicht ganz 8 m langen und 61⁄2 m breiten Bau ohne Unterwölbung handelte. Auf einem dieser nunmehr vernichteten Fundamentsteine soll nach Aussage der betheiligten Arbeiter eine Inschrift gewesen sein.

Fig. 2.

Die Funde. Es wurden Ueberreste aus verschiedenen Culturperioden aufgefunden. Der vorrömischen Metallzeit gehören einige Scherben an, deren geringe Grösse eine genauere Zeitbestimmung mit Sicherheit nicht zulässt. Zu diesen kann zeitlich wohl auch das Bruchstück (Schneide) eines Steinbeiles gezählt werden, das in der Erde des Hauptwalles lag. Den von Hrn. Dr. Falk angeführten angeblich römischen Schlüssel habe ich nicht gesehen. Der römischen Zeit gehören wahrscheinlich eine eiserne Lappenaxt (Fig. 2) und ein eiserner Stachelsporn'), der spätfränkischen eine bronzene, runde Scheibenfibel mit Spuren von Vergoldung an, deren Email-Füllung ausgefallen ist. Die drei letztgenannten Gegenstände sind im Besitze des Hrn. General-Major z. D. v. Franke in Weimar).

2. Die Himmelsburg bei Mellingen (Sachsen-Weimar).

Etwa 1 Meile Ilm-abwärts liegt, am Einfluss der Madel in die Ilm, eine der Martinskirche ganz ähnliche Anlage, die „Himmelsburg". Sie ist zwar bereits von Zschiesche kurz beschrieben und besprochen), trotzdem möchte ich aber auch hier die Aufmerksamkeit auf sie lenken, da sie wegen wichtiger mythologischer Beziehungen von allgemeinem Interesse ist. Auf dem linken Ufer der Madel erhebt sich ein hoher, steiler Berg, der Eicherberg (nur der bewaldete Theil des Abhanges heisst das lange Loh), dessen nordwestlicher niedriger Ausläufer die Himmelsburg genannt wird. Letztere fällt nach SW., NW. und NO. ziemlich steil ab und ist im SO., da, wo sie mit dem Eicherberg zusammenhängt, durch einen Brandwall mit vorliegendem Graben befestigt (Fig. 3). Die Beschaffenheit des Walles ist die gleiche, wie bei der Martinskirche, d. h. seine Aussenseite ist scharf gebrannt; an einigen Stellen konnte ich den Einfluss der Hitze bis zur Tiefe von über 1 m verfolgen. Die Himmelsburg ist also ein ausgesprochener Brandwall. Die innerhalb des umwallten Raumes gesammelten Funde beschränken sich auf einige Feuerstein-Splitter und Scherben, von denen man nur sagen kann, dass sie prähistorisch sind. Zschiesche führt ferner noch eine Urne und einen Eisensporn an, die angeblich früher gefunden wurden, aber verloren gegangen sind.

Ist die Himmelsburg schon als Brandwall interessant, so verdient sie doch die grösste Beachtung wegen ihrer Beziehungen zur altgermanischen Mythologie. Ihr Name ist identisch mit der Bezeichnung für Heimdall's Wohnung:

"Himinbiörg ist die achte (Halle), wo Heimdall soll der Weihestatt walten").

1) gefunden im südlichen Wall.

2) gefunden im aufgeackerten Felde, 12 Schritte vom Westwall.

3) Mittheil. des Vereins für die Geschichte und Alterthumskunde von Erfurt XVI. 4: Edda, Grimnismal 13.

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