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sind einige Formen vorhanden, auf deren Zugehörigkeit zur jüngeren Steinzeit Verfasser früher aufmerksam gemacht hat. Es sind dies Hacken, deren eine Breitseite etwas gewölbt, deren andere aber eben ist, so dass die Schneide einen flachen Bogen beschreibt (Fig. 14. IIb, 675). Ferner haben wir das Bruchstück eines ebenfalls neolithischen, sogenannten schuhleistenförmigen Steingeräthes.

Fig 14. 1/2

Fig. 15. 1/2

Von den anderen Steingeräthen seien einige schöne Beile mit spitzem Bahnende und rundlichem Querschnitt, einige sehr kleine Beile, darunter eines in Form eines gleichseitigen Dreiecks (Fig. 15. II b, 666) angeführt, ferner ein zierliches Beilchen aus einem hellgrün marmorirten Gestein, das Bruchstück eines Beiles mit Sägeschnitt-Spuren, Bruchstücke von durchbohrten Hämmern, Reibsteinen u. S. W. Bühring erwähnt auch das Bruckstück Fig. 16. eines Nephrit-Beiles.

Von Bronzen befinden sich im Kgl. Museum für Völkerkunde ausser einigen kleinen Fragmenten zwei schöne La Tène-Fibeln von gleicher Form mit verbundenem Fuss (mittlere La TèneZeit, Fig. 16. IIb, 616). Bühring führt ferner an: eine Pfeilspitze, verschiedene Bruchstücke von Schnallen, eine Gewandnadel, nach Art unserer heutigen Sicherheits-Nadeln aus einem Stück getrieben (also wahrscheinlich auch eine La Tène-Fibel), und eine Speerspitze mit Widerhaken.

Die keramischen Producte bestehen aus einer Anzahl meist nichtssagender Gefäss-Scherben; ein Henkelstück scheint neolithisch zu sein, andere Scherben können der La Tène- oder der römischen Kaiserzeit angehören; genau datirbare Stücke sind aber nicht zu meiner Kenntniss gelangt. Nach Bühring kommen als Ornamente ausser parallelen wagerechten Linien fischgrätenartige Verzierungen vor.

Ein Ueberblick über die sicher datirbaren Funde zeigt, dass sie theils der jüngeren Steinzeit, theils der La Tène-Periode angehören. Zur ersteren gehören sicher die Steinhacken und schuhleistenförmigen Geräthe, wahrscheinlich der grosse Thongefäss-Henkel, ferner die von Bühring erwähnten Scherben mit Fischgräten-Ornament, zur letzteren sicher die Fibeln und wahrscheinlich einige Scherben. Die „Bruchstücke von Schnallen" (Bühring) weisen sogar auf eine noch spätere Zeit, da solche erst seit der römischen Kaiserzeit hier bekannt werden.

Ueber die räthselhafte Bronze-Speerspitze mit Widerhaken (Bühring) lässt. sich ohne Kenntniss des Originals nichts sagen. Die Bronze- und Hallstattzeit ist jedenfalls in den dem Verfasser bekannt gewordenen Fundstücken nicht vertreten und lässt sich auch aus den Angaben Bühring's nicht deduciren, trotzdem dieser die Entstehung der Wälle in die Bronzezeit setzt.

Da nun hinsichtlich solcher ausgedehnten Feuer-Werkstätten ausser der Steinzeit allenfalls noch die ältesten Perioden der Metallzeit, keinesfalls aber die La Tène-Periode, in Betracht kommen, die Bronze- und Hallstatt-Periode aber durch. sonstige Funde hier nicht erwiesen ist, während die Steinzeit durch charakteristische Fundstücke vertreten ist, so wird man die Feuerstein-Werkstätte der letztgenannten Cultur-Periode zuschreiben müssen.

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(18) Hr. Alfred Körte spricht über

Funde aus dem nordwestlichen Phrygien und von Salonik.

Bei der Station Bos-öjük, etwa 50 km nordwestlich von Eskischehir (Dorylaeum) wurde im Juni und Juli vorigen Jahres von der anatolischen EisenbahnGesellschaft ein Hügel behufs Ausfüllung eines Sumpfes abgetragen. Derselbe erwies sich als eine altphrygische Begräbnissstelle: Schichten von Erde mit Steinen untermischt von etwa 1 m Dicke wechseln mit dünneren Schichten von Kohle, Asche und mit verbrannter Erde ab. Bekrönt war der 11 m hohe Tumulus mit einem 1,65 m hohen steinernen Aufsatz in Phallus form, wie solche auch bei Smyrna am Sipylos gefunden sind; derselbe liegt jetzt etwa 100 Schritte vom Hügel entfernt. Menschliche Gebeine, darunter ein gut erhaltener Schädel, wurden nur in der untersten Schicht gefunden; Knochen und Gehörn von Rindern, Ziegen und Damwild fanden sich auch in den oberen Schichten. Der Vortragende nimmt an, dass der vornehme Todte auf der Sohle des Hügels bestattet war und dass die menschlichen Gebeine die geopferter Weiber oder Sklaven seien. Die Thierreste der oberen Schichten würden dann von regelmässig wiederholten Todtenopfern herrühren. Dasselbe gilt von den ziemlich zahlreichen Getreideresten, nach Hrn. Wittmack: 1. gemeiner Weizen, 2. kleine Gerste, 3. gemeine Erve, 4. rothblühende Platterbse (vergl. Sitzungsber. d. Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, Jahrg. 1896, Nr. 3).

Wichtig ist nun, dass die sehr zahlreichen Funde in Thon, Bronze, Knochen und Stein, die sich überwiegend im Museum zu Constantinopel befinden, völlig mit den troischen übereinstimmen. Schliemann's denac dupeλkov, SchnabelKannen, Dreifuss-Kessel, Schnur-Henkelgefässe, Spinnwirtel, Bürsten (?), ferner Bronze-Nadeln, Steinkeile und durchbohrte Kugeln kehren in Form und Technik genau gleich wieder.

Solche Tumuli finden sich überall auf der phrygischen Hochebene. Einer derselben, den der Vortragende zufällig angeschnitten fand, zeigte die gleiche Anlage, wie der von Bos-öjük. Gefässe der gleichen Art fanden sich in Pebi (Gordion) und Bey-Basar (Lagania). Genaue Untersuchung solcher Tumuli wäre dringend wünschenswerth, da in Bos-öjük die industriellen Zwecke der Abtragung die Beobachtung erschwerten.

Redner bezeichnet es als wahrscheinlich, dass einige der Tumuli der Troas, z. B. der Besika-Tepe, in dem Schliemann Schichten von gelber, weisser und schwarzer Erde und darin Tausende von Gefäss-Scherben fand, entsprechende Anlagen sind.

Mit Bestimmtheit lässt sich als wesentlich übereinstimmend bezeichnen ein grosser Tumulus bei Salonik, den der Redner ebenfalls durch einen Schacht angeschnitten und von dünnen Aschen- und Kohlen-Schichten mit Knochen und Gefäss-Scherben darin durchzogen fand.

Diese Cultur-Uebereinstimmung zwischen Phrygien, der Troas und Thrakien bestätigt entscheidend die antike Tradition, dass die Troer nächste Verwandte der Phrygier und, wie diese, aus Thrakien eingewandert seien.

Hr. Rud. Virchow:

Unter den von Hrn. A. Körte gesammelten Knochen von Bos-öjük, die er die Güte hatte mir zu übergeben, befindet sich ein recht gut erhaltener männlicher Schädel (Nr. 1), dessen feste Knochen, trotz seines geringen Gewichts, einen fast frischen Eindruck machen. Der Oberkiefer ist ganz zahnlos; der Alveolarfortsatz

ist stark erniedrigt, die Alveolen sind obliterirt. Der Schädel hat die sehr beträchtliche Capacität von 1650 ccm und einen Horizontal-Umfang von 512 mm bei einem Sagittal-Umfang von 338 mm. Von letzterem entfallen 36,3 pCt. auf den Vorder-, 31,9 auf den Mittel-, 31,6 pCt. auf den Hinterkopf. Daraus folgt eine vorzugsweise sincipitale Entwickelung. Dem entsprechend beträgt die (minimale) Stirnbreite 98 mm. Da auch die grösste Breite 150, der Occipital-Durchmesser 111, der temporale 122, der auriculare 124 mm misst, während die gerade Höhe 133, die Ohrhöhe 117, die grösste horizontale Länge nur 170 mm beträgt, so stellt sich der Schädel als ein vorzugsweise breiter und hoher Kephalon dar.

Seine Form ist hypsi-hyperbrachycephal (L.-Br.-I. 88,2, L.-H.-I. 78,2, O.-H.-I. 68,8). Es ist nicht anzunehmen, dass diese Form ganz typisch ist. Zahlreiche alte Synostosen sind bemerkbar, so namentlich in der Schläfengegend eine Verknöcherung aller Nähte bis in die Schuppennaht und in die Kranznaht, in der Lambdagegend eine allgemeine Verwachsung der Nähte bis in die Sagittalis, in der vorderen Fontanellgegend eine grosse Synostose der Coronaria und des vorderen Endes der Sagittalis. Die Lambdagegend (Theile der Oberschuppe und der Parietalia) ist zu einer so schrägen Ebene abgeplattet, dass der Schädel auf dieser Fläche aufrecht stehen bleibt. Von einer absichtlichen Deformation darf man vielleicht nicht sprechen, aber zum Mindesten muss man an eine frühzeitige, vielleicht von prolongirtem Liegen des Kindes in einer festen Umhüllung herzuleitende Druckwirkung denken. Bemerkenswerth ist auch, dass die Alae sphenoideales tief eingebogen sind und die vordere Hälfte der Plana temporalia mit tiefen Muskelfurchen versehen ist. Am rechten Tuber frontale eine verdickte, mit mehreren grubigen Vertiefungen versehene Stelle, wohl ein altes Trauma.

Die Ausmessung der Gesichtsverhältnisse ist einigermaassen behindert durch das Verhalten des Unterkiefers, von dem es zweifelhaft erscheint, ob er in der That der zugehörige ist. Die Stellung des linken Gelenkkopfes (der rechte ist abgebrochen) entspricht nicht ganz der Lage der Gelenkpfanne. Auch stimmt die völlige Zahnlosigkeit des Oberkiefers nicht mit der Erhaltung des mittleren Theils des Unterkiefers. Man darf daher die vorhandenen Knochen nur als ein approximatives Maass für die Höhe des Gesichts behandeln. Letztere beträgt, den Unterkiefer eingerechnet, 112 mm, die des Mittelgesichts (Stirn-Nasennaht bis Alveolarrand des Oberkiefers) 68 mm, nicht unbeträchtliche Maasse. Da die Jochbogen-Distanz 143 mm misst, so berechnet sich ein Gesichtsindex von 78,3, also ein mesoprosoper.

In Betreff der einzelnen Gesichtstheile ist zu bemerken, dass die Orbitae sehr gross, namentlich sehr hoch und in diagonaler Richtung erweitert sind; ihr Index ist hypsikonch (90,0). Die sehr grosse und stark aquiline Nase steht so weit vor, dass sie fast riesig erscheint; sie ist von der Mitte an so weit nach links verschoben, dass nicht bloss der Rücken, sondern auch die Apertur ganz schief steht. Die Spitze ist synostotisch und scheint einmal gebrochen gewesen zu sein. Die Höhe beträgt 57 mm und der Index ist, da die Breite der sehr schmalen Nasenöffnung nur 24 mm ergiebt, ultraleptorrhin (42,1). Der Oberkiefer kräftig, nur der Zahntheil grossentheils verschwunden, Alveolarfortsatz kurz und fast opistognath. Rechts in der Gegend des Molaris I eine kirschengrosse, glattwandige Höhle, deren äussere Wand zerstört ist, vielleicht eine alte Zahncyste.

Der Unterkiefer ist niedrig, 30 mm bis zum Zahnrande. Er besitzt die Vorderzähne bis zum Pracmolaris I und ausserdem den linken Molaris III; die übrigen Zähne fehlen und der Alveolarfortsatz ist hier ganz verstrichen. Das Kinn tritt stark

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und breit vor. Seitentheile kräftig. An den Kieferwinkeln starke Processus le

muriani.

124 mm

Maasse:

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Stirnbreite.

Temporalbreite

98 122 "9

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Der Schädel Nr. 2, ein weiblicher, von scheinbar recentem Aussehen, aber sehr brüchig, ist sehr defect. Ihm fehlen die Basis, das Gesicht und das Hinterhaupt. Obwohl die Knochen etwas dicker als gewöhnlich sind, ist der Schädel doch leicht. Er ist durch hohe, über die Tubera parietalia hinausreichende Plana temporalia ausgezeichnet. Trotzdem die Schläfen voll. Von den Durchmessern sind nur die Breitenmaasse zu bestimmen; diese sind durchweg gross: (minimale) Stirnbreite 98, grösste parietale (untere) Breite 141, occipitale 117, auriculare 116(?), temporale 118(?) mm. Sagittalumfang des Stirnbeins 118, des Mittelkopfes 112. Offenbar war diese Frau mindestens ebenso brachycephal, wie der alte Mann, mit dem sie in der Hauptsache übereinstimmt.

Von den mitgebrachten Thierknochen sind zu erwähnen je ein Kiefer vom Schwein und von der Ziege, mehrere Wirbel und einige kleinere Extremitätentheile.

Ueber die Schädel von Hissarlik habe ich seiner Zeit in einer akademischen Abhandlung (Alttrojanische Gräber und Schädel. 1882) eine eingehende Beschreibung geliefert. Leider waren überhaupt nur 4 messbare Schädel gesammelt worden. Unter diesen ist nur ein einziger brachycephaler; er wurde nach der Bestimmung Schliemann's in der zweiten prähistorischen Stadt gefunden (ebenda S. 24, 27, Taf. I). Mit dem Schädel von Bos-öjük hat er kaum Aehnlichkeit. Sein Index von 82,5 bleibt weit hinter dem Index des letzteren von 88,2 zurück. Auch die sonstigen Verhältnisse stimmen wenig überein. Namentlich gilt dies von dem Gesicht.

Sehr viel näher stehen einige, früher von mir beschriebene Schädel von Assos. In meiner akademischen Abhandlung (Ueber alte Schädel von Assos und Cypern. Berlin 1884. Taf. 1 und 2) sind 2 hypsibrachycephale Schädel mit sehr kräftiger Nase besprochen worden, von denen der eine (S. 25), der einem Pithos des 5. oder 6. vorchristlichen Jahrhunderts entnommen wurde, einen Index von 82,1, der andere, aus einem Stein-Sarkophag des 2. Jahrhunderts (S. 22), einen Index von 87,3 ergab; zugleich fand sich bei diesem eine so starke Verdrückung des Hinterhauptes, dass man an künstliche Deformation denken könnte. In der That bleibt der Schädel stehen, wenn man ihn auf die Gegend der hinteren Fontanelle stellt; die Spitze der Oberschuppe und die anstossenden Theile der Parietalia sind ganz abgeplattet. Trotzdem glaubte ich diese Verdrückung als eine posthume ansprechen

zu sollen.

Der Schädel von Bos-öjük kann seiner Synostosen wegen in dieser Weise nicht gedeutet werden').

In den beiden angeführten Abhandlungen (Alttrojanische Gräber und Schädel, S. 20, 126 und Schädel von Assos, S. 35) habe ich für die Ableitung der vorderasiatischen Brachycephalie zwei mögliche Probleme aufgestellt: einerseits die Ableitung von thracischen (einschliesslich illyrischen) Stämmen, andererseits die von Armeniern. Schon damals erschien mir die Möglichkeit nahe liegend, dass einst „eine Bevölkerung, welche den heutigen Armeniern verwandt war, bis nach VorderAsien wohnte." Jetzt muss ich sagen, dass die Schädel von Bos-öjük kaum auf eine andere Weise erklärt werden können.

Was endlich die Tumuli der Troas betrifft, so habe ich zweimal den umfassenden Ausgrabungen derselben durch Schliemann beigewohnt. Meine erste Reise nach Hissarlik wurde wesentlich dieser Tumuli wegen unternommen. Aber das Ergebniss war, mit Ausnahme des Hanaï-Tepé, ein ganz negatives. Sollte es gelingen, bei einer erneuten Untersuchung auf wirkliche Gräber zu gelangen, so werde ich das mit Freude begrüssen; vorläufig habe ich, auch in Betreff des Beschik-Tepé, erhebliche Zweifel. Die Funde des Hrn. Körte, namentlich die keramischen, verdienen die grösste Aufmerksamkeit, zumal da sich unter den von Schliemann gesammelten Urnenscherben des Beschik-Tepé Analogien ergeben haben. Möge daher der Eifer der Forscher durch die erneute Anregung zu neuer Bethätigung angespornt werden!

(19) Hr. Hermann Busse macht, unter Vorlegung der Fundstücke, folgende Mittheilungen:

1. Bronzen, Steinbeil und Thongefässe von dem Urnenfelde bei Wilmersdorf, Kreis Beeskow-Storkow.

Vom 19. bis 23. August war ich mit 2 Arbeitern auf dem von mir vor 3 Jahren entdeckten Urnenfelde thätig; ich untersuchte 33 Gräber, aus welchen ich 51 Urnen mit Leichenbrand und 79 Beigefässe entnahm. Die Knochen-Urnen waren sämmtlich mit Deckeln versehen. Sämmtliche besser erhaltenen Gefässe wurden gezeichnet und vermessen; dann wurde bei jedem Grabe eine Stange aufgesteckt, um später die Lage der Reihen festzustellen. Die keramischen Funde verpackte ich für das Königl. Museum. Die Bronze-Funde blieben vorläufig in meiner Sammlung.

Am 17. November 1895 öffnete ich dort nochmals 8 Gräber; dieselben enthielten 9 Urnen mit Leichenbrand und 12 Beigefässe. Letztere sind noch in meiner Sammlung.

Obgleich ich erst in der Sitzung vom 15. Juni 1895 Gefässe, Bronze- und Steinfunde vom Wilmersdorfer Urnenfelde vorgelegt und besprochen habe, so haben mich doch verschiedene Umstände veranlasst, dies von Neuem zu thun,

1) Sonderbarer Weise hat auch dieser Schädel ein Paar „Strandmarken", welche darauf deuten, dass er mit dem Hinterkopfe im Wasser oder doch in einem sehr feuchten Terrain gelegen hat. Es zieht sich nehmlich eine aussen leicht erhabene und rauhe Incrustationslinie so um die Oberschuppe, dass ihr oberer Theil bis über die Lambdaspitze, die Seitentheile bis an die hintere Seitenfontanelle, der untere Rand, und zwar in zwei Absätzen, über die Prot. externa bis auf die Cerebellargruben reichen. Sehr viel schwächer und undeutlicher ist eine andere Linie, welche bis an die Mitte der Coronaria und seitlich bis unter die Tub pariet. reicht, nach hinten sich mit der Linie der ersten Marke vermischt. Es sieht aus, als habe der Schädel in einem Wassertümpel gelegen, dessen Wasser allmählich verdunstet ist.

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