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Augen liegen in tiefen, abgerundeten Höhlen, von dem meist vorspringenden Os frontale und temporale eingeschlossen.

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Die Iris zeigt braune bis graublaue Abstufungen. Die Farbe variirt in demselben Auge bei verschiedener Beleuchtung. Beim Blick auf die Irisoberfläche habe ich in einigen Fällen, besonders bei 16 und 36, einen. eigenthümlichen, röthlichen Lichtreflex wahrgenommen. Die Iris ist gross und innen am dunkelsten. Von diesem dunkelsten Centralkern hellt sie sich allmählich nach aussen hin auf und läuft schliesslich mit einem nicht selten grünlich wässerigen oder in ganz unbestimmten Farben-Compositionen strahlenden Ton in einen bläulich grünen, grüngrauen oder seltener tiefblauen Aussenring über. Auch dieser äussere Irisring zerläuft meist in allmählichen Abstufungen in die schmutzig weisse Nuancirung der Conjunctiva. Diese ist in den häufigeren Fällen schmutzig grauweiss, stark gewölbt, selten weiss oder röthlich injicirt. Der Blick der Augen ist unstät, oft ängstlich.

Die Nase ist wenig constant. Meist ist die Wurzel tief eingesenkt, der Rücken lang, gerade und breit, die Flügel sind dick und stark aufgeblasen und die Scheidewand ist dick, sehr kurz. Das ganze Aussehen der Nase ist kulpig, dick. Die Flügel, auch die Scheidewand, sind häufig durchbohrt.

Der Mund ist relativ breit. Die Lippen sind wulstig, die Unterlippe stark vorspringend, die Oberlippe geschwungen und nicht selten in der Mitte eingeschnitten. Die Lippen sind matt braun oder braunroth, leicht faltig. Die Zähne sind meist gerade gestellt, massig, gelblich-weiss. Vorzugsweise sind sie Vorderkauer.

Bei den Männern ist Beschneidung üblich. Die Weiber rasiren ihre Genitalien häufig. Bei letzteren verläuft die Behaarung nach oben weit aufsteigend, mit fast gerader Linie.

Die Hände zeigen sehr verschiedene Gestaltung, meist sind sie knochig, nicht breit, eher lang und schmal. Die Fingernägel sind breit und gebogen, röthlich oder bläulich-weiss oder auch schmutzig grauweiss.

Die Füsse zeigen im Allgemeinen nichts Auffallendes; sie sind proportionirt, knochig. Der Spann ist meist hoch.

Die Muskulatur des Körpers ist fest und gut, aber nicht plastisch. Daher sind die Extremitäten scheinbar sehr lang und dünn. Die OberarmMuskeln sind sehr wenig sichtbar, ebenso sind ausgeprägte Waden selten. Dagegen treten besonders an Armen und am Halse die Blutgefässe stark hervor und bilden direct vorspringende Läufe.

Normal gewachsene und geistig unbeeinflusste Malicolos zeichnen sich durch lebhaftes Wesen, Gewandheit und auch Intelligenz aus. Sie sind verschlagen, wenig anhänglich, aber auch sklavisch gehorsam.

Der Hals ist meist kurz, die Schultern sind oft steil abfallend. Der

Ansatz des Ober-Armknochens ist wegen häufiger, überliegender Muskelpolster schwer genau festzustellen.

Die Brust ist im Gegensatz zur sonstigen Muskulatur des Körpers meist wohl entwickelt, kräftig und gedrungen. Die Brustwarze ist beim männlichen Geschlecht wenig auffallend und von einem matt braunen, platten, leicht warzigen Warzenhof umgeben.

Die Fussgelenke sind theilweise auffallend fein, die Knöchel aber stark hervortretend.

Die vorstehenden Notizen beruhen auf Beobachtungen, welche ich an etwa 30 Malicolos machte, die noch mit relativ typischen Spitzköpfen nach Samoa gekommen waren, die aber leider in ihre Heimath zurückgeschickt wurden, bevor ich von der Kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin durch gütige Benachrichtigung des Herrn Rudolf Virchow den Auftrag zu anthropologischen Aufnahmen erhielt.

Die vorausgehenden Aufnahmen wurden später an einem neu angekommenen Trupp von 18 Neu-Hebriden vorgenommen; darunter befanden sich leider nur 10 Malicolos, und unter diesen wiederum nur 2 mit noch schwach typischem Oberkopf.

Besprechungen.

Festschrift für Adolf Bastian zu seinem 70. Geburtstage, 26. Juni 1896. Berlin 1896. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen). gr. 8vo. 630 Seiten und 16 Tafeln.

Ein stattlicher Band von ungemein reichem Inhalt ist es, gleichsam ein prächtiger Kranz von Geistesblüthen, den die Verehrer des abwesenden Jubilars vor seiner Büste an seinem 70. Geburtstage dargebracht haben Zwei und dreissig Forscher, Bastians Mitarbeiter oder Schüler, lieferten grössere oder geringere Beiträge, wie es Zeit und Gelegenheit erlaubte, aus dem weiten Gebiete der Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte zu dieser Festschrift, ein beredtes Zeugniss für das rege Leben in den Kreisen deutscher Anthropologen. Es würde die Fähigkeit eines einzigen Menschen weit übersteigen, sämmtliche Arbeiten sachgemäss zu besprechen; um aber den Lesern dieser Zeitschrift von dem Reichthum und der Bedeutung des dargebotenen Stoffes eine Vorstellung zu geben, genügt es schon, die einzelnen Abhandlungen und die Namen ihrer Autoren anzugeben. Beiträge zur allgemeinen Anthropologie und Ethnologie lieferten:

1. R. Virchow über „Rassenbildung und Erblichkeit“;

2. H. Steinthal über „Dialekt, Sprache, Volk, Staat, Rasse";
3. F. Heger über „die Zukunft der ethnographischen Museen";
4. E. Grosse über „den ethnologischen Unterricht".

Der physischen Anthropologie gehören an die Abhandlungen von:

5. J. Ranke, „Vergleichung des Rauminhalts der Rückgrat- und Schädelhöhle als Beitrag zur vergleichenden Psychologie";

6. H. Meyer, „Ueber die Urbewohner der Canarischen Inseln“;

7. E. Schmidt, „Die Rassenverwandtschaft der Völkerstämme Südindiens und Ceylons".

Zur Volkskunde europäischer Nationen gehören die Arbeiten von:

8. W. Schwartz, „Von den Hauptphasen in der Entwickelung der altgriechischen Naturreligion";

9. F. S. Krauss, „Vidirlijić Ahmo's Brautfahrt“.

Die Beiträge zur Ethnographie und Linguistik aussereuropäischer Länder sind am zahlreichsten:

10. Müller-Beek, „Die Holzschnitzereien im Tempel Matsunomori in Nagasaki"; 11. W. Joest, „Eine Holzfigur von der Loango - Küste und ein Anito - Bild aus Luzon";

12. F. v. Luschan, „Das Wurfholz in Neu-Holland und in Oceanien";

13. M. Buchner, „Zur Mystik der Bauten“;

14. K. Weule, „Die Eidechse als Ornament in Afrika";

15. K. Th. Preuss, „Menschenopfer und Selbstverstümmelung in Amerika“;

16. M. Bartels, „Ueber Schädel-Masken aus Neu-Britannien, besonders über eine mit einer Kopfverletzung“;

17. E. Kuhn, „Die Sprache der Singpho oder Ka-khyen";

18. A. Weber, „Ein indischer Zauberspruch“;

19. E. P. Dieseldorff, „Wer waren die Tolteken?";

20. E. Seler, „Die Ruinen auf dem Quie-ngola";

21. F. Boas, „Die Entwickelung der Geheimbünde der Kwakiutl-Indianer“;

22. W. Grube, „Tuoistischer Schöpfungsmythus";

23. A. Grünwedel, „Ein Kapitel des Ta-she-sung“;

24. F. Hirth, „Die Insel Hainan nach Chao In-kra“;

25. F. W. K. Müller, „Ikkaku sennin, eine mittelalterliche japanische Oper";

Zeitschr. f. Ethnol. (Verh. der Anthrop. Gesellsch.) Bd. XXVIII 1896.

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Taf. V.

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