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Wildschwein, sowie auch künstlich gespaltene Röhrenknochen. Die Thonscherben sind fast durchweg unvollkommen gebrannt und zeigen eine grosse Verschiedenheit in ihrer Zusammensetzung, Farbe, Form und Verzierung. Einige bestehen aus feinem Thon und sind schwarz, dünnwandig und glatt, andere weisen Beimengungen von Sand oder Gesteinspulver auf, sind braun oder roth, dickwandig und rauh. Wenn auch bisher kein vollständiges Gefäss gefunden wurde, so erreichen einzelne Stücke doch ansehnliche Dimensionen; nicht selten kommen ganze Böden und Untertheile, sowie auch ganze Randstücke vor. Unter den Verzierungen befinden sich zunächst solche, welche lediglich durch Eindrücke der Fingerspitzen und der Fingernägel erzeugt sind. Häufig ist auch unter dem Rande ein Ornament ausgearbeitet, welches mehr oder weniger plastisch hervortritt und diesen Randstücken ein charakteristisches Gepräge verleiht. Sodann finden sich wagerecht und senkrecht verlaufende, mit einem Stäbchen eingekratzte Striche; bisweilen wird der Raum zwischen zwei horizontalen Zonen durch Zickzacklinien oder durch abwechselnd schraffirte Dreieckzeichnungen1) ausgefüllt. Besonders charakteristisch ist die Schnurverzierung. Dieselbe verläuft in einfacher, doppelter oder mehrfach paralleler Anordnung horizontal, selten wellenförmig um das Gefäss. Bemerkenswerth ist noch in Randstücken das Vorkommen konischer Oeffnungen, welche mit Feuersteinsplittern in den erhärteten Thon gebohrt sind. Ferner treten eigentümliche Griffe in verschiedener Form auf, und zwar einfache solide Buckel, durchbohrte Henkel oder breitgezogene Oehsen mit feiner Perforirung; einige davon sind wieder mit Fingereindrücken oder Strichzeichnungen bedeckt. Ausserdem kommen hufeisenförmige Wülste vor, die eine besondere Form seitlicher Griffe darstellen. Neben diesen topfartigen Gefässen sind kleine langelliptische Thonwannen hervorzuheben, die in einzelnen, theilweise ornamentirten Stücken vorliegen. Die Kulturschicht erscheint durch die vielen thierischen Reste und durch Holzkohle mehr oder weniger schwarz, bisweilen fettglänzend; übrigens wurde darin auch ein unbearbeitetes Stück Bernstein gefunden. Hingegen fehlte jegliche Spur eines Metallgegenstandes.

Lissauer.

Skeletgräber der römischen Zeit bei Pelplin, Kreis Dirschau,

Westpreussen.

(Aus dem XV. amtlichen Bericht über die Verwaltung des Westpreussischen ProvinzialMuseums für das Jahr 1894.)

Beim Abtragen eines Hügels auf dem domkapitularischen Gute Maciejewo unweit Pelplin stiessen die Arbeiter auf menschliche Skelette nebst Beigaben. Der Amtsvorsteher Herr Lifka nahm die gefundenen Gegenstände vorläufig in seinen Verwahrsam, bis Herr Dr. Kumm, Kustos des Museums, mit Genehmigung des Domkapitels von Pelplin, im Monat Mai vorigen Jahres die Untersuchung des Geländes selbst ausführen konnte. Die Fundstelle liegt auf einem flach gewölbten Hügel am rechten Ufer der Ferse nur 0,5 km im Süden des Bahnhofs Pelplin, zwischen der Eisenbahn und dem Wege nach Janischau und umfasst ein Skeletgräberfeld aus dem Anfang der römischen Periode, dessen Ausdehnung noch nicht festgestellt werden konnte. Die Zahl der jetzt planmässig aufgedeckten Gräber

1) Diese Scherben erinnern durch ihr Ornament allerdings schon an eine spätere Periode.

L.

beträgt 16; jedoch ist anzunehmen, dass vorher schon weit mehr Gräber von den Arbeitern zerstört sind. Zwischen den Skeletgräbern fand sich auch eine mit Leichenbrand gefüllte Urne. Die Skelette lagen etwa 3 m tief im lehmigen Boden, weiter unten im ziemlich lockeren Sande; sie lagen nicht immer parallel, auch nicht immer orientirt, aber die meisten waren lang ausgestreckt auf dem Rücken, der Kopf gewöhnlich nach Norden. Der Erhaltungszustand war, namentlich im Lehm, nicht günstig. Es konnten von Skelettheilen nur 2 unversehrte Schädel und ausserdem eine ziemlich beträchtliche Zahl verschiedener Beigaben aufbewahrt werden. Hierunter sind sowohl Thongefässe, als auch Glas-, Emailund Bernsteinperlen, sowie Bronze-, Eisen- und Knochengeräthe vertreten.

Die Thongefässe bestehen aus becherförmigen, schalenförmigen oder urnenähnlichen Näpfchen, welche theilweise durch Striche oder andere Eindrücke roh verziert sind. Unter den Perlen befinden sich auch die charakteristischen, dunkelblauen und flaschengrünen canellirten Cylinderperlen, weisse Glasperlen, überfangene Perlen, Millefioriperlen, blaue melonenförmige Emailperlen, verschiedene Mosaikperlen u. s. w.; ferner sind zu erwähnen flache Knöpfe von hellgrünem und blauem Glase, von weissen Glasfäden durchzogen, ein dicker, brauner Glasring u. a. . Am zahlreichsten sind die Bronzesachen, deren Erhaltungszustand jedoch nicht immer gut ist. Das hervorragende Stück ist ein etwa 45 cm langes Gürtelschloss von Bronze, das aus einem rechteckigen, durchbrochenen Mittelstück und aus zwei ungleichen, plattenförmigen Seitenstücken besteht, deren längeres am Ende nach innen, und deren kurzes am Ende nach aussen hakenförmig umgebogen ist. Die Köpfe der Nieten an Mittel- und Seitenstücken sind mit einer Doppeldreieckzeichnung ornamentirt, wie sie für die La Tène-Zeit charakteristisch ist. Dazu kommen sehr verschiedenartige Fibeln, Armspangen, Schnallen, S-förmige Schliesshaken, Riemenzungen und Verbindungsglieder, Lederbeschläge, eine Pincette, Nähnadeln u. s. w. Unter den Fibeln herrschen die älteren mit freier oberer Sehne und freier Rolle vor, Hakenfibeln, und zwar meist solche mit breitem, häufig nuch verziertem Bügel und Fuss und einfachem Nadelhalter. Daneben finden sich auch Hakenfibeln mit Sehnenhülse, Fibeln mit Rollenkappe oder Rollenhülse mit schmalem Bügel oder Fusse und mit besonders hohem und mehrfach durchlochtem Nadelhalter; zuweilen wird die Rolle von einer eisernen Achse durchzogen. Auch eine zweigliedrige Armbrustfibel mit umgeschlagenem Fuss und eine andere gut erhaltene silberne, kleine Fibel mit schmalem Bügel, um dessen Hals herum die Sehne geschlagen ist, kamen vor.

Fibeln der letzteren Art sind in Westpreussen sehr selten, aber doch schon in einzelnen Exemplaren auf dem Neustädter Feld bei Elbing und in Rondsen gefunden worden. Von Eisensachen sind eine offene Armspange, sowie eine Schnalle und mehrere stark verrostete Messerscheidenreste zu nennen. Endlich sind noch ein Einsteckkamm aus Knochen mit Bronze- und Eisennieten und Theile einer Knochennadel zu nennen.

Die Lage der Beigaben am Skelet war nicht immer sicher festzustellen; doch fanden sich fast stets an der rechten Schulter ein bis zwei, in einem Falle drei Fibeln; auch kamen solche an der linken Schulter, am Gürtel und am Kopfe vor. Die Nähnadeln lagen in 2 Fällen in der Gegend der Schläfe. Nicht selten waren verschiedene Skelettheile, wie Unterkiefer, Schlüsselbeine und Unterarmknochen, durch anlagernde Bronzesachen grün gefärbt.

Wie die meisten Gräberfelder, geht auch dieses von Pelplin durch einen längeren Zeitraum; denn einzelne Stücke, wie der Gürtelhaken, erinnern noch an die La Tène-Periode, während andere, wie die Armbrustfibel und die Fibel mit

umschlungenem Bügelhals auf die Mitte des dritten Jahrhunderts nach Christi hinweisen. Bemerkenswerth ist noch der hohe Zinkgehalt in den Bronzen von Pelplin; denn die Analyse ergab 77,65 pCt. Kupfer, 3,34 pCt. Zinn, 18,61 pCt. Zink, 0,31 pCt. Eisen, 0,09 pCt. Schwefel und Spuren von Arsen.

Lissauer.

Die erste in Schleswig-Holstein gefundene Jadeitaxt').

Im Herbst vorigen Jahres zeigte mir Herr Dr. Kirmis aus Neumünster eine kleine Jadeitaxt als hier im Lande gefunden. Ich trug Bedenken, dies zu glauben, bemerkte jedoch, dass, wenn der Fundort sich als unzweifelhaft erweise, es Pflicht des Kieler Museums sei, das Objekt zu erwerben. Einstweilen gerieth die Frage in Vergessenheit und erst im Januar dieses Jahres erfuhr ich die genaue Adresse des Herrn, von dem Herr Dr. Kirmis die kleine Axt erhalten und von dem sich sonach sichere Auskunft über die Provenienz derselben erhoffen liess. Herr Kaiserlicher Torpedo-Ingenieur Beck in Friedrichsort hatte die Güte, in Folge einer an ihn gerichteten Bitte, über die Fundgeschichte der fraglichen Axt ausführlich zu berichten, so dass diese nunmehr als unanfechtbar betrachtet werden darf.

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Im Jahre 1867 fand der damals zwölfjährige Christian Johannsen in dem 13 Meilen nördlich von Flensburg gelegenen Bommerlunder Moor mehrere Steingeräthe, darunter ein kleines Beil von grünem Stein." Alle übrigen, die er dort zu verschiedenen Zeiten fand, waren von grauer Steinart." Die kleine grüne Axt blieb in seinem Besitz. Johannsen ist seit vielen Jahren als Arbeiter auf der Kaiserlichen Werft beschäftigt und von seinem Vorgesetzten als solider, zuverlässiger Mann sehr geschätzt. Vor zwei Jahren schenkte er dem Herrn Torpedo-Ingenieur Beck, dem er in besonderer Verehrung anzuhängen scheint, das kleine grüne Beil. Herr Beck legte es als Curiosität auf seinen Schreibtisch, ohne ihm weitere Beachtung zu schenken. Dort erblickte es zufällig Herr Dr. Kirmis, der, die Beschaffenheit des Steines ahnend, sich für das Beilchen lebhaft interessirte, welches Herr Beck ihm dann als Geschenk überreichte.

Herr Beck hat seinen Besuch im Museum in Gesellschaft Johannsen's in Aussicht gestellt, aber auch ohne letzteren persönlich über die Fundgeschichte der kleinen Axt vernommen zu haben, scheint kein Zweifel an der Wahrheit derselben mehr statthaft zu sein.

Im Besitz dieses Dokuments war die Erwerbung der ersten in SchleswigHolstein gefundenen Jadeitaxt geboten und durch liebenswürdiges Entgegenkommen. des Herrn Dr. Kirmis ist sie nunmehr in den Besitz des Museums vaterländischer Alterthümer zu Kiel übergegangen.

Durch besondere Schönheit zeichnet sich das kleine Jadeitbeil nicht aus. Es ist 62 mm lang, 35 mm breit und 17 mm dick. Es ist allerseits geschliffen, am Bahnende etwas lädirt, die Schneide gerundet, von Farbe dunkelgrün gefleckt und kantendurchscheinend. Die Härte ist nach Dr. Kirmis' Untersuchung 7, das specifische Gewicht 3,4. J. Mestorf.

1) Vergl. Verhandl. der Berl. anthropol. Ges. 1895, S. 704.

Aus dem Provinzialmuseum zu Stralsund.

Aus dem Verzeichnisse der Vermehrungen, der sich das Provinzialmuseum zu Stralsund während der Jahre 1895 und 1896 bis heute (1. Juni 1896) zu erfreuen hatte, sind folgende Eingänge aus vorgeschichtlicher Zeit von grösserem Interesse.

Um chronologisch zu verfahren, beginne ich mit einigen Resten ausgestorbener Wirbelthiere, und habe da zuerst den fossilen Stosszahn eines Mammuth (Elephas primigenius) zu nennen. Der Zahn ist schon im Jahre 1891 von dem Bauernhof besitzer zu Hohendorf (bei Wolgast) und Kieslieferanten für Eisenbahnbauten, Hrn. Land fatt, 18 Fuss tief in einer Kiesgrube im Forstbezirk Hohenfelde (Kreis Greifswald) gefunden. Nach Mittheilung des Finders hatte der Zahn eine Länge von 211⁄2 Fuss und ein Gewicht von 18, Pfund, brach indess bei Einsturz der Kieswand in der Mitte durch. Die beiden Stücke haben dann durch Betasten zahlreicher Beschauer sehr gelitten, so dass nur eine Menge grösserer und kleinerer Bruchstücke erhalten wurde. Diese sind erst im vergangenen Herbste als Geschenk des Finders dem Museum zugegangen und dann in zwei Stücken nach Möglichkeit wieder zusammengesetzt. Von diesen beiden Stücken hat das grössere eine Länge von 83,2 cm, das kleinere von 16,6 cm. Der grösste Umfang des Zahnes beträgt 29,2 cm. Soweit ich aus der Literatur feststellen kann, sind

ausser dem hier in Rede stehenden Zahne zweimal Bruchstücke solcher vom

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Elephas primigenius in Vorpommern beobachtet. Der eine Zahn ist (vgl. Archiv des Vereines der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg, Jahrg. 11 (1857), S. 159) in einer Kiesgrube bei der Stadt Barth von dem 1865 verstorbenen Dr. v. Hagenow gefunden. Dann hat nach den Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereins von Neuvorpommern und Rügen“, Jahrg. 8 (1856), S. XIV, der früher in Greifswald lebende Bergamtsassessor Hausmann Fundstücke 10 Fuss tief aus einer Kiesgrube am Eisenbahndamm beim vierten Wärterhause südlich von Anklam dem genannten Vereine vorgelegt, unter denen sich Bruchstücke eines Mammuthzahnes befanden.

Zu den am häufigsten hier vorkommenden Resten ausgestorbener Thiere gehören die des Ur (Bos primigenius). Der verstorbene Professor Münter in Greifswald hat in den eben genannten „Mittheilungen aus dem naturwissenschaftl. Vereine für Neuvorpommern und Rügen", Jahrg. 4 (1872), S. 3 ff., Nachricht über zwei im Greifswalder zoologischen Museum befindliche Schädel des Ur gegeben. Das Stralsunder Museum besitzt nun ausser einem aus dem Moor zu Tangnitz auf Rügen schon vor Jahren ans Licht gekommenen und damals erworbenen Schädel des Ur und ausser einer Anzahl einzeln gefundener Hornzapfen aus verschiedenen Mooren Rügens ein Schädelstück mit den wohl erhaltenen Hornzapfen sammt einer bemerkenswerthen Menge von Knochenresten des Bos primigenius, die bei der Torfbereitung dem umfangreichen Moore zu Alt-Zarrendorf (Kreis Grimmen, theils während des vorjährigen Sommers, theils bei Wiederbeginn der Arbeit in den jüngst verflossenen Wochen, und zwar sämmtlich einer und derselben nur mässig grossen Torfgrube entnommen sind. Wahrscheinlich ist der in dieser Grube konservirte Knochenvorrath noch nicht erschöpft, und es dürften noch weitere Funde zu Tage kommen. Was an Knochen geborgen ist, wird zwei Thieren angehört haben, denn neben dem Schädelstück sind noch Bruchstücke von zwei weiteren Hornzapfen gefunden worden. Die Länge der an dem Schädelstück sitzenden Hornzapfen beträgt 615 mm und deren Umfang an der Basis 29 mm. Der übrige zu Tage gekommene Knochenvorrath besteht aus 23 Wirbeln, 4 Rippen,

einem Beckenknochen und 23 Zähnen. Das Zarrendorfer Torfmoor hat übrigens schon in früheren Jahren dem Provinzialmuseum werthvolle Reste ausgestorbener und ausgewanderter Thiere geliefert, so eine Stange des Ren (Cervus tarandus) und einige Skelette des Bibers.

An neolithischen Flintalterthümern, an denen der Boden Rügens noch immer ergiebig ist, obgleich eine nicht geringe Zahl solcher jährlich durch die fremden Besucher der Insel entführt wird, hat das Provinzialmuseum in dem angegebenen Zeitraume 201 Stücke erhalten, von denen einige vortrefflich sind, deren Typen sich indess, wer weiss, wie oft schon im Provinzialmuseum vertreten finden. Es sind sämmtlich Einzelfunde.

Zu den Metallfunden übergehend, verzeichne ich zunächst den Erwerb zweier Goldgefässe, die schon 1892 auf einem Ackerstücke des der Stadt Stralsund gehörenden Gutes Langendorf gefunden, in ihrem materiellen Werthe jedoch erst im vergangenen November erkannt und zu der Zeit in das Provinzialmuseum gekommen sind. Die seltsame Fundgeschichte der Gefässe ist in einem besonderen Aufsatze in der „Zeitschrift für Ethnologie" 1896, S. 82, mitgetheilt.

Von den Funden der Bronzezeit ist hervorzuheben das Geschenk einer schönen Hängeurne, die mit einigen anderen Eronzealterthümern zusammen gegen Ausgang des Jahres 1894 an der Abdachung einer auf der Feldmark des Gutes AltenPleen (Kreis Franzburg) befindlichen Anhöhe beim Graben von Kies gefunden wurde. Bei dieser Thätigkeit stiess der Spaten in 1 m Tiefe auf das Bronzegefäss, welches frei in der Erde ohne jegliche Steinumpackung und zwar mit der Oeffnung nach unten gekehrt lag. Unter diesem Gefässe und von ihm bedeckt befanden sich die Mitfunde, eine Anzahl dünner und schmaler, spiralförmiger Armringe und der Umfassungsrand einer Scheibenfibula.

Das Hängegefäss ist gegossen; innen und aussen mit schönem, grünem und festem Roste bedeckt. Unter den mir aus eigener Anschauung oder aus der Literatur bekannten gleichartigen Bronzeurnen kommt es an Grösse am meisten dem auch in Pommern (bei Sophienhof am rechten Ufer der Peene unweit Loitz) gefundenen (Balt. Stud. II, I S. 22 ff.) nahe. An einem fast halbkugligen Bauche setzt sich unter scharfem Winkel nach innen ein 1,5 cm breiter Rand an, der, die Mündung des Gefässes einschliessend, dann beinahe senkrecht, mit leichter Neigung nach innen, aufsteigt. An diesem oberen Rande befinden sich zwei, gegen einander über stehende, wagerechte Schlitze, 2,6 cm lang, augenscheinlich bestimmt, Riemen aufzunehmen, an welchen das Gefäss aufgehängt oder getragen werden konnte. Der grösste Durchmesser des Beckens beträgt 22,5 cm, der Durchmesser der Mündung 17,2 cm, die Tiefe 9,9 cm, die Höhe des oberen senkrechten Randes 2,9 cm. Das Gefäss ist überall wohl erhalten bis auf eine Stelle, wo der scharf auftreffende Spaten eine Beule von 8 cm Länge hinterlassen hat. Am Bauche ist das Gefäss durch eingravirte, fortlaufend gezogene, sowie punktirte Linien schön verziert, in einer Zeichnung, wie solche sich auf dergleichen Hängebecken in geringen Variationen häufig findet: an einander gereihte, von Lisch als Drachenornament charakterisirte Wellenformen, die sich auf unserem Gefässe in zwei Reihen wiederholen. Geschlossen ist dessen Boden durch einen breiten, plattliegenden Bronzeknopf.

Wie bereits angegeben, sind mit dem Hängegefässe zusammen eine Scheibenspange und eine Anzahl spiralförmig gewundener Ringe gefunden. Von der ungewöhnlich grossen Spange (die die Platten umschliessenden Reifen haben einen Durchmesser von 6,5 cm) sind nur die Bügel vorhanden, während die in diese gehörenden Platten fehlen. Es ist dies insofern für die Kenntniss der Technik

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