Die neuere Tierpsychologie: Vortrag in der zweiten allgemeinen Sitzung der 79. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte zu Dresden, 1907, gehaltenTeubner, 1908 - 78 páginas |
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Abstraktion Ähnlichkeitsassoziation Ameise angeborenen Assoziation assoziative Reiz assoziierte äußeren Bahnen Beschaffenheit besondere bestimmten Bewegung Bewegungsreihe Biene Bild biologischen BUTTEL-REEPEN chemischen Darwinismus dennoch Dinge Eindrücke Erinnerungsbild Erscheinung ersten Fähigkeit Fall Fenster früher Ganglien Ganglienzellen ganzen gefunden Gegenstand Gelernten Geruch Geschehensgründe Geschöpf gewiß gleicher Grenze Grund Harvard College heilsamen heißt höchsten höheren Tiere inneren Insekten Instinkte instinktiven Intelli Intelligenz irgendeine JENNINGS jetzt Kausalität keit komplizierte könnte kriechende Amoebe Lamarckismus Landschaftsbild läßt Lernen aus Erfahrung lich ließ LLOYD MORGAN Mecha mechanische Berührung Mechanismus mechanistischen Menschen menschliche Bewußtsein Metazoen Möglichkeit Muskelkontraktionen muß Nahrung Natur negative Reaktion Nervenprozesse neuere Tierpsychologie Notlage nützlich Objekte organischen passende Phylogenetisch physiko physikochemischen Plasma Prinzip der Sparsamkeit prinzipiell Protoplasma Prozeß Pseudopodien psychischen Faktors psychologischen reagiert Schaum scheint Spezies Spontanbewegung spontane Stammesgeschichte steht Stim Stimmbarkeit Stimmung teleologischen Tierchen tierischen Verhaltens tierischer Handlungen Unlust unsere Verrichtung vielleicht Vielzellige Tiere Vitalismus Vitalisten Vorgang WASMANN wechselnden Wespe wiederholten Wiederholungsreiz wohl Zustand zweckmäßige zwecktätiger
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Página 15 - Entstehung das Eingreifen psychischer Hilfsmittel: des Willens, der assoziativen oder gar der intelligenten Tätigkeit erfordert würde. Wenn also der ökonomische Versuch, die Tierpsychologie von einem „psychischen Faktor" ganz zu befreien, gelingen soll, so müßten wir beweisen, daß das Erscheinungsgebiet der tierischen Handlungen aus anorganischen Prozessen hervorgehen und, ohne je den Boden der physikochemischen Kausalität verlassen zu haben, sich bis zu seinen höchsten Formen herauf entwickeln...
Página 6 - Instinkte sind keineswegs die Tiere samt und sonders zur Stufe von Maschinen hinabgedrückt, die etwa ganz genau nur dasjenige zu leisten vermöchten, wozu sie von Haus aus geschaffen sind. Solches mag für die untersten Gruppen des Tierreichs richtig sein. Bei höher organisierten Formen aber tritt neben die angeborenen, bei allen Individuen der Spezies in fast identischer Weise wiederkehrenden Instinkte die Fähigkeit individuell-zweckmäßigen Verhaltens. Das einzelne Geschöpf vermag sein Benehmen...
Página 21 - Gefahren. Allein mit der Fähigkeit, auf eine Anzahl differenter Reize durch Hin- und Wegkriechen zweckmäßig zu reagieren, ist das Programm der Amoebe noch nicht erschöpft. Wir wissen durch JENNINGS, daß solch ein niederes Wesen sogar in „Stimmungen" oder Zustände geraten kann, worin nicht nur die Art der Spontanbewegung eine neue, sondern auch die Beantwortung der Reize von Grund aus verändert ist. Eine Amoebe, die von der Unterlage, an der sie kroch, auf irgendeine Weise losgerissen wurde...
Página 13 - Geschehensgründe ohne Rücksicht auf ihre Vielgestaltigkeit unter dem Namen des „psychischen Faktors" zusammenzufassen. Nun stellt die Annahme eines „psychischen Faktors" natürlich eine Belastung des Weltbildes dar. Es wäre einfacher, wenn auf die zweifellos vorhandenen Geschehensgründe der anorganischen Natur auch der gesamte Inhalt der Tierpsychologie, vom blinden Instinkt bis zur Intelligenz hinauf, zurückgeführt werden könnte. Dann zwingt uns das Prinzip der Sparsamkeit, die Existenz...
Página 11 - MORGAN) — auf Assoziation beruhen. Es gibt eine besondere Art derselben: die Ähnlichkeitsassoziation. Hierbei bewirkt die Ähnlichkeit eines Gegenstandes mit einem früher wahrgenommenen, daß das „Erinnerungsbild" des letzteren emportaucht, mit ihm die fest daran geknüpfte Reihe von Assoziationen, und so eine Handlung zustande kommt, die auch dem neuen Objekte gegenüber zweckmäßig ist. Allein so sehr die Einführung der sparsamen Assoziationshypothese mit dem, was von der sogenannten Tierintelligenz...
Página 16 - Anderungen der chemischen Beschaffenheit an inneren Oberflächen des schaumigen Gemisches bewirken daselbst ein Steigen oder Sinken der physikalischen Flächenspannung, die ihrerseits zu Verschiebungen, Strömungen, endlich zur Ortsbewegung führt. Gleiches gilt für das Protoplasma. Und wenn das ..spontane...
Página 78 - J. Loeb, Einleitung in die vergleichende Gehirnphysiologie und vergleichende Psychologie, Leipzig 1899, S. 2 ff. — ') H. Driesch, Die „Seele" als elementarer Naturfaktor, Leipzig 1903, 8.
Página 74 - DRIESCH'S gewandter Führung genommen hat und immer noch nimmt, sogar sehr ernste Berücksichtigung. Ich halte zwar die von den Forschern dieser Schule vorgebrachten Argumente nicht für zwingend; so wunderbar manche Vorgänge sind, deren Kenntnis die Entwicklungsphysiologie zu nicht geringem Teil ihren vitalistischen Vertretern selbst verdankt, so glaube ich dennoch an die prinzipielle Möglichkeit, für alle unerklärten Fälle und die vielleicht noch rätselhafteren, die künftige Forschung uns...
Página 70 - Verhaltungslehre verknüpft, daß auch wir noch einen Moment bei ihr verweilen und ihre Tragweite für die Tierwelt ermessen wollen. Nehmen wir an — was uns die Vorsicht zunächst gebietet — , Bewußtsein komme nur dem Menschen zu, so führt uns die Frage, warum es existiert, in eine seltsame Situation. Da für den Ablauf der Hirn- und Nervenprozesse unser Bewußtsein vollkommen „unnütz und überflüssig...