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cures; faceres nobis rem omnium gratissimam, si jam anno sese mutante ad nos cum Erasmo concederes. Quod si minus ipse induci potest, tute venias, priusquam te litium Argentoratensium voragines absorbeant. Opto te in Christo valere. Salvos vero opto Frobenios, Amorbachios, Zuickios, omnes tamen post Buschium, quem precor animes, ut paulo liberius cum Erasmo contendat; hactenus enim visus est esse verecundulus. Haec joco; nam scheda in universum foedanda erat. Pelicano, posteaquam salutaveris, refer, orsum nos esse Hebraicas literas. Dii boni quam illepidum ac triste studium, nec tamen desistam donec ad aliquam frugem penetrem. Iterum vale. Ex Tiguro. M. DXXII. XXV die Martii

Huldr. Zuinglius tuus.
Adresse: Beato Rhenano amico carissimo,
gen Basel zum Saessel.

18.

1522. 30. Juli.

S.

Convenit nos, doctissime Rhenane, Schurerius ille vester, imo noster, sub ipsum crepusculum, quo illucescente rursum abiturus erat. Nolim igitur committere, ut sine conditionis nostrae tessera veniret ad te; ita enim de te persuasi sumus, ut nunquam non gratum facturi simus tibi, quoties indicamus, quid apud nos agatur. Primum itaque omnium scias, Franciscanum quendam e Gallia, Franciscum nomine, retroactis non adeo multis diebus apud nos Tiguri fuisse ac de adoratione divorum, eorum denique pro nobis intercessione in scripturis mecum multa contulisse, nusquam tamen opitulante scriptura convincere potuisse, ut divi pro nobis orent, id quod multo fastu facturum jactaverat. Tandem Basileam concessit, ubi longe aliter totam rem narrat, imo mentitur, atque acta est. Quamobrem tibi ista placuit fignificare, ne Cumanum Leonem ignorares, si forte fortuna aliquando ad te diverterit. Subsecutum est intra sex dies aliud cum nostris fratribus certamen;

hi sunt praedicatores Augustinenses Minores. Postremo indixit illis Consul et senatores tres, quibus id munus mandatum erat, ut relictis Thomabus, Scotis reliquisque id farinae doctoribus, unis sacris literis nitantur, quae scilicet intra biblia contineantur. Hoc beluas istas tam male habet, ut unus frater, pater lector ordinis praedicatorum, a nobis solverit, nobis non secus flentibus, ac si morosa ac dives noverca vita excesserit. Non desunt interea tamen, qui nihil non minentur, sed advertet Dominus mala inimicis suis. Putamus, te supplicationem vidisse, quam aliquot nostrum ad Episcopum Constantiensem dedimus 20). Bozhemius supra quam mihi de eo polliceri ausus essem, rem pro Christo strenue gerit, ex omni parte integer. Sed redeundum est ad Schurerium in superius triclinium, ubi cum aliquot potat, miscendumque jocos. Tu interea fac rescribas, ut finita confabulatione verius quam ovuлooiw epistolam tuam legam, ut gratia gratiam excipiat. Salvi sint o Poúyros, Sapidus, Gloterus, alii. Christus Te nobis incolumem diu servet. Ex Tyguro. 3 Kal. Aug. MDXXII.

Huldr. Zwinglius tuus. Adresse: Beato Rhenano viro piissimo et doctissimo Sledstat.

20) Suplicatio quorundam apud Helvetios Evangelistarum ad R. D. Hugonem Episcopum Constantiensem, ne se induci patiatur, ut quicquam in praejudicium Evangelii promulget neve scortationis scandalum ultra ferat, sed presbyteris uxores permittat aut saltem ad eorum nuptias conniveat.

II.

Einige Bruchstücke

aus der

ungedruckten Fortsetzung von Tschudi's Schweizerchronik.

Mitgetheilt

von

J. J. VOGEL. Cand. phil.

in Zürich.

Vorbericht.

Schon seit mehreren Jahren trägt sich der Unterzeichnete mit dem Gedanken, Tschudi's Schweizerchronik sammt der noch ungedruckten Fortsetzung derselben neu herauszugeben. Gewiss sind die Freunde vaterländischer Geschichte damit einverstanden, dass eine neue verbesserte Ausgabe des berühmten Geschichtswerkes nothwendiges Bedürfniss ist, zumal wenn sie sich mit nachstehender Auseinandersetzung bekannt gemacht haben. Nur daran dürfte der Eine oder der Andere Anstoss nehmen, wenn ein junger Mann, der erst an die Wissenschaft herangetreten ist, sich an eine Arbeit wagt, die ohne Erfolg, von Månnern unternommen wurde, denen mehr Hülfsmittel und günstigere Verhältnisse zu Gebote standen, als diess bei Unterzeichnetem der Fall ist. Derselbe möchte desshalb durch die Mittheilung einiger Bruchstücke aus der Fortsetzung von Tschudi's Geschichtswerke im Archive der Schweizerischen Geschichtsforschenden Gesellschaft neuerdings die Aufmerksamkeit der Forscher auf Tschudi hinlenken. Vielleicht gelingt es so, die begonnene Arbeit ihrem endlichen Ziele entgegenzuführen.

Schon im Jahr 1772 wollte Joh. Conr. Fäsi in Zürich die Fortsetzung der Tschudischen Chronik mit historischen Erläuterungen herausgeben. Joh. Müller suchte dessen Vorhaben zu fördern durch einen begeisterten

Bruchstücke a. d. ungedr. Forts. v. Tschudi's Schweizerchr. 213

Aufruf1), den er an alle Freunde helvetischer Geschichte erliess. Allein Fäsi konnte aus verschiedenen Gründen seinen Plan nicht ausführen, was jedoch nicht zu bedauern ist, weil derselbe entgegen dem Wunsche Müllers die Chronik nicht rein und unzerstückelt, sondern umgearbeitet veröffentlichen wollte. Diese Arbeit Fäsi's umfasst mehrere Quartbände, und befindet sich auf der Stadtbibliothek in Zürich. Es war Joh. Müller nicht vergönnt seinen Lieblingsgedanken verwirklicht zu sehen; hätte er den Abend seines Lebens im Vaterland zugebracht, sehr wahrscheinlich würde er selbst Hand ans Werk gelegt haben.

Im Jahr 1828 erschien endlich im 4. Bande von Balthasars Helvetia die Fortsetzung der Tschudischen Chronik, den Zeitraum von 1472-1516 umfassend. So war also dem Wunsche unseres grossen Geschichtschreibers scheinbar ein Genüge geschehen.

Es ist nun sehr auffallend, dass diese Fortsetzung bis zur Stunde allgemein für Tschudi's Arbeit gegolten hat, während sie doch ganz sicher nicht von Tschudi herrührt. Das Ganze umfasst etwa 160 Druckseiten, und davon ist bloss der Anfang (pag. 464-483) wirklich von Tschudi, alles Uebrige ist nicht Tschudi's Werk. Dass dem so ist, darauf hätte schon das von Haller in seiner Bibliothek der Schweizergeschichte mitgetheilte Bruchstück führen sollen, welches den Verrath an Ludovico Sforza erzählt. Man vergleiche einmal jene Erzählung mit derjenigen bei Balthasar, und es ist sofort klar, dass beide von einander verschieden sind und nicht demselben Verfasser angehören. Den schlagendsten Beweis hiefür liefert aber die Wahrnehmung, dass jene sogenannte Fortsetzung nichts anderes ist als eine Kopie aus den Chroniken von Brennwald und Silbereisen. Auf der Stadtbibliothek in Zürich befindet sich nämlich ein Manuscript (A. 88; 109), welches fast ganz aus Brennwald ausgeschrieben von Anfang bis zu Ende wörtlich mit der sogenannten Fortsetzung des Tschudi übereinstimmt. Daraus geht hervor, dass ein gleichlautendes Manuscript, welches Tschudi's Namen trug, von Balthasar für die Fortsetzung der Chronik gehalten und als solche veröffentlicht wurde.

Durch das freundliche Fürwort des hiesigen Erziehungsrathes gelang es dem Unterzeichneten die ächte Fortsetzung aus der Aargauer Kantonsbibliothek für einige Zeit zu erhalten. Diess Manuscript, früher in Zurlaubens Bibliothek, ist allen Nachforschungen zu Folge das Einzige, welches die Fortsetzung enthält, wesshalb der Schreiber dieser Zeilen die Mühe nicht scheute, eine genaue Abschrift davon anzufertigen. Die Notiz bei Haller (Bd. 4, pr.402), dass sich die Fortsetzung in

1) Sämmtl. Werke Bd. 4, 319-384.

Zürich befinde, ist nämlich unrichtig. Die sogenannte Sammlung Tschudischer Documente im hiesigen Staatsarchiv enthält fast nichts als Urkunden und Abscheide, das Manuscript von Zurlauben dagegen ausserdem noch sehr viel zusammenhängende Erzählung. Doch bestätigte sich im Ganzen die Angabe Hallers und die Vermuthung von Glutz-Blotzheim, dass Tschudi die Fortsetzung, d. h. den Zeitraum von 1472-1564 nicht mehr überarbeitet habe. Dessenungeachtet ist dieselbe, wenn auch bloss ein erster Entwurf, von grössler Wichtigkeit. Am ausführlichsten sind die Burgunderkriege, die Geschichte Waldmanns und die italiänischen Feldzüge behandelt. Auch zwei Lieder auf den Sieg bei Grandson aus Diebold Schilling hat Tschudi in sein Werk aufgenommen. Die Sprache derselben ist ursprünglicher, die Fehler weniger zahlreich, als in der gedruckten Ausgabe von Schilling.

So viel über die Fortsetzung. Nun noch einige Bemerkungen über das bereits im Druck Erschienene, über die Ausgabe, welche Iselin besorgt hat. Der erste Band dieses Werkes erschien im Jahr 1734. Iselin legte demselben das Manuscript zu Grunde, welches sich im Kloster Muri befand und eine genaue Abschrift des Originalmanuscriptes sein sollte, welches Letztere dem Herausgeber von den Nachkommen Tschudis offenbar aus kleinlicher Fifersucht nicht mitgetheilt wurde. Nach dem Erscheinen des Werkes wurde von dem Besitzer der Urschrift, Tschudi von Greplang, behauptet, dass das Gedruckte von der Urschrift vielfältig abweiche, ja sogar, dass die Ausgabe Iselins des Tschudi gar nicht würdig sei. Wenn auch diess Urtheil, wie wir bereits angedeutet, aus kleinlicher Eifersucht entsprungen sein mag, so ist doch etwas Wahres daran. Um darüber Gewissheit zu erhalten, bedürfte es bloss einer Vergleichung des betreffenden Manuscriptes. Leider aber gelang es bisher nicht, dasselbe ausfindig zu machen und zwar aus dem Grund, weil die Handschrift gleich wie die Kopie, die Iselin benutzt hat, sehr wahrscheinlich gar nicht mehr vorhanden ist. Einigen freilich nur sehr geringen Ersatz gewährte das Autographon, d. h. der von Tschudi eigenhändig niedergeschriebene erste Entwurf der Chronik, welcher sich in 4 Bänden (A. 57-60: 662-664) auf der Zürcherischen Stadtbibliothek befindet Diese Urschrift ist überaus wichtig und bildet nebst der Edition Iselin's die Grundlage zu einer allfälligen neuen kritischen Ausgabe der Chronik. Ueber das Verhältniss dieses Autographon zu dem bereits Gedruckten ist im 4. Band des Archivs eine kleine Abhandlung erschienen, und es kann im Allgemeinen darauf verwiesen werden; doch sei es erlaubt darüber noch einige Bemerkungen nachzubringen. Es ist z. B. sehr charakteristisch, mit welcher Energie und Derbheit Tschudi in seinem Autographon von

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