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mit einandern spenn gewunend, da riet bruder Klaus, das billichere were, das allwegen die partyen, so gegen einandern spenn hetind, jede glichen zusatz im rechten haben solte.

Also vff soliches bruder Klausen rat gab Gott gnad, wie bös joch die sach vormitag gsin was, das es best ward, vnd in Einer stund alles gentzlich verricht vnd versünt, wan sinem rat in allen stucken gevolgt ward.

Hiemit kamend die von Fryburg vnd Solothurn in ewige pündinuss, das nüw burgrecht ward abgetan, der 8 orten sunderbare püntnuss, so die verkomnus ze Stantz genampt ward, vffgericht, ouch die bericht oder fürkomnus der zusätzen im rechten der Waldstetten angenomen, vnd vmb jedes brieff vnd sigel durch Johansen Schilling schriber von Lucern vffgericht.

2.

Schlacht zu Novarra.

Des selben 1513 jars warb Künig Ludwig von Frankrich vmb ein friden an die Eidgnossen, vnd hete gern Meyland wider dardurch überkomen. Aber es was vmsunst, vnd do er das sach, rust er sich mit grosser macht in Meyland ze ziechen. Des halb Hertzog Maximilian den Eidgnossen vmb hilff schreib. Also schickt man Im angentz 4000 Knecht. Die zugent am 4. tag Mey hinweg, vnd als der Künig vff Ast zu zug, legtend sich die 4000 Eidgnossen Im in weg gen Ast in die statt, vnd schreib der Hertzog in die Eidgnoschafft vmb mee hilff die ward Im zugeseit, vnd schribend Im die Eidgnossen, das er vnd die 4000 Ire knecht hinder sich ziechen söltind, bis Inen Ir hilff zukomen möcht. Das tet der Hertzog vnd zoch mit den 4000 Eidgnossen gen Novarra in die statt.

Mitler wil zugent die Eidgnossen aber vs mit 8000 Knechten dem Hertzog vnd den Iren ze hilff. Die von Bern, Lucern, Vri, Schwitz, Vnderwalden, Zug, Friburg vnd Solothurn zugent über den Gotthart, die von Zürich, Glarus, Schaffhusen, Appenzell, St. Galler, Turgöwer, Toggenburg, der Herr von Sax vnd Rapperschweil zugent über den Vogel.

In dem legt sich des Künigs hörzug 45 tusent starck für die statt Novarra vnd belegertend den Hertzogen, der gar nieman bi Im hat dan allein die 4000 Eidgnossen vnd villicht bi 100 reysigen pferden sins adels, die nit für die statt hinus dorfftend. Also schussend die Frantzosen zwen tag vnd nacht on vnderlass in die statt, vnd schossen an etlichen orten der statt muren vff dem boden hinweg. Aber die Eidgnossen tatend nie kein thor an der statt zu, hieltends stät offen, vnd warttend in Ir schlachtordnung der vienden, ob si zu Inen in die statt wöltind, aber si wolten nit hinin. Als aber der Kunig vernam, das die 8000 Eidgnossen dahar zugind dem Hertzog vnd den Iren ze bilff, wolt er vffgebrochen sin am abend vnd Inen engegen ziechen vnd si vnderstan ze schlachen, vnd in solichen des selben abends kamend der teil von den 8000, die über den Gotthart zogen warend, die an einem sunderbaren huffen zugent, in die statt hinin zu den Iren gen Novarra. Die anderen Eidgnossen, die über den vogel gezogen, wurdind gesumbt durch den Bischoff von Chum, der des Hertzogen nechster velter was, das si eins tags ze spat kamend, dan er gab Inen für, si wurdint vff Maren ze denen, so über den Gotthart zogen, komen, vnd mit einandern gen Novarra ziechen. Do nun die Frantzosen innen wurdend, das ein teil der 8000 Eidgnossen in die statt Novarra kamen, blibend si in Irem läger. Si hatend bi Inen 15000 landsknecht, ouch vil Gascunier vnd Aventurier vnd 4000 reysiger rütteren vnd ein mercklich geschütz. Do nun die Eidgnossen, so über den Gotthart zogen, in die statt zu den Iren kommen warend, wurdend si angentz ze rat, das si die viend morndes am tag weltind angriffen. Also am morgen früy am 6. tag Junij furend die Eidgnossen zur statt Novarren vs, vnd griffend zerstrewt on alle ordnung die viend an, die in gueter ordnung stuendend; also wurdend der Eidgnossen vil am anlaufen erschossen, aber si schlugend so manlich drin, das nach langem die viend die flucht gabend. Der strit weret bi 5 stunden vnd wurdent vff des Künigs siten 15000 erschlagen vnd der Eidgnossen kamend vmb 1400. Dero warend 75 von statt vnd landschafft Zürich, aber der sig verheilet

den Eidgnossen alle schmertzen. Vnd wie nun die Eidgnossen, so über den berg vogel als obstat gezogen, durch den 'Bischoff von Chum vnd ouch an wasser des überfars gesumpt wurdend, das si nit zu der tat kamend; als si ietz über das wasser kamend vnd ouch gen Novarren nachziechen woltend des selben tags, als die tat geschach, vnd nützit von der geschicht wüstend, so bekumbt Inen einer Jörg Körnli genampt flüchtig, vnd zeigt an, das ein schlacht geschechen, vnd hetind die Eidgnossen verloren, vnd werind alle zu grund gangen, vnd riet Inen wider hinder sich an Ir gewarsami ze ziechen, dan der Frantzosen macht was gar gross, vnd wurdend si nützit mögen schaffen, dan iro wer ze wenig vnd ze schwach. Die Eidgnossen versumeten ein andern sich zu beratschlagen, vnd erschrackend übel der bösen mär. In solchem kam Iro noch einer fliechende, der bestätet des Körnlis red. Nun was der Körnli ein achtbarer Man, der vormalen vil in kriegen gsin, das man vff sin red hielt. Vnd als man nun gemeinlich bi ein anderen versamlet was, fragt Felix Schmid Burgermeister vnd Houptman von Zürich den Houptman von Glarus Vogt Ludwig Schudi den Eltern (der im schwaben Krieg im schwaderloch in der sandgrueb vssert der statt Konstantz mit einem landtknecht ein kampf getan vnd gesiget hat) rates an, wie der sach ze tuen. Der selbi Schudi) hat sinen sun Ludwig den Jüngeren ouch ze Novarra. Der riet, das si nit söltind hinder sich ziechen, dan obschon die Iren erschlagen werind, wie die zwen flüchtigen sagtind, so hoffe er doch, si habind sich ritterlich gewert vnd den viend dermassen hinwider geschediget, das er ouch dardurch geschwächt sig; söltind si nun ietz hinder sich ziechen, das wurd Inen gross übel bringen, vnd erlicher sig Inen, si werdind ouch erschlagen, oder vnderstandind mit gottes hilff den schaden ze rächen. Darvmb sin rat, Gott ze vertruwen vnd die Iren todt oder lebend ze suchen. Es mocht villicht nit so ouch gangen

5) Dieser Ludwig Schudi ist der Vater des Geschichtschreibers, und wir dürfen annehmen, dass wir hier die mündliche Erzählung des alten Tschudi vor uns haben.

sin, wie die flüchtigen gesagt, oder ob villicht die Iren schon siglos worden, so mochtend doch Iro vil villicht wider in die statt Novarren oder ein anderen flecken komen sin, da man si noch entschütten möcht, die wil doch vff hütigen tag die tat grad geschechen, die sunst zu grund giengind, wan si hinder sich zugind. Haben nun die viend gesiget, so werdind si meinen ietz sicher ze sin, vnd zerstrewt harvmb ligen vnd nit bi ein anderen sin, des besser si ouch ze überfallen anzegriffen vad ze schedigen sin werdind.

Nach disem fragt der Burgermeister den Houptman an von Schaffhusen. Der riet man sölt späch vsschicken, vnd sich nit verschiessen, man erfare dan zuvor durlich, wie die sach stand, vnd so man eigentlichen bericht erkunen, dan sol man witer rathschlagen. Der Houptman von Appenzell volget dem Houptman Schudi von Glarus. Der Herr von Sax vnd Houptman Widler von Rapperschwil, die beid fürneme alte kriegslüt warend, volgtend dem Houptman von Schaffhusen, vnd meintend man solt sich nit vnmüglicher dingen vnderwinden vnd one not den vorteil übergeben, vnd sich in gfar stecken, dan si gabend des Körnlis red vil glaubens, di wil er vorhar allweg vil ansechens gehebt.

Vnd als nun der Burgermeister alle Houptlüt vmbgefragt bat, da sprach zu Im Houptman Schudi von Glarus: Herr Burgermeister ratend üwer meinung ouch. Do antwurt er: Herr Houptman von Glarus, ich will üch volgen vnd mich mit üch verantwurten. Houptman Schudi gab Im antwurt: Herr Burgermeister Ir dürffend üch nit mir verantwurten, gefalt üch min rat nit, so ratend selbs; das ich geraten hab, daran will ich min lib vnd leben setzen.

Als gschid der Burgermeister die rät an offner gmeind, do ward Houptman Schudis rat wit ze mer. Als zugents ilentz fürwert in gueter ordnung, vnd was Inen not die Iren zu suchen. In solchem begegnet Inen ein priester von Vnderwalden, der trueg noch das heilig Sacrament bi Im. Den fragtend si ouch, wie es stund. Der sprach: So wahr als ich Gott min kan ich nit wüssen, ob die vnseren ge

Heiland bi mir trag,

224 Bruchstücke a. d. ungedr. Forts. v. Tschudi's Schweizerchr.

siget old verloren habend, dan als wir on ordnung an die viend geluffen, ist ein frantzösischer reysiger züg an einem ort durch vns gerent, vnd hat vnser vil nach bi 100 Knecht von den anderen getrent, das wir nit mer zu vnseren huffen mögen komen, vnd habend über die gräben müssen wichen. Ist einer hier vs, der ander därt vs gefaren, das wir vs den Reysigen vns retten möchtind.

Vnd wie der priester sagt, also was es gangen, wie man darnach erfure, wan der Körnli was ouch also vom huffen komen. Er fält aber übel, das er fürgab, die Eidgnossen werind all ze grund gangen, davon er nützit wust. Des müst er sin leben lang geschwächt sin.

Also kamind si vff den abent des selben tags ouch nach gen Novarren, vnd stund die sach wol von gnaden gottes. Die Frantzosen fliechend für Ast hinvs den nechsten über den Montanis in Frankrich, liessend vil kostlicher kriegsrüstungen hinder Inen, vnzalbar vil büchsen, 20 schwere Houptstuck, Maurenbrechern, 110 stuck halbschlangen, falkuneten, 1000 gantz vnd halb hagken vnd alle bereitschafft darzu, vnd andere ding was zu einer wagenburg gehört.

Darnach behielt der Hertzog ein zusatz von Eidgnossen bi Im, den übrigen zug vrlaubet er vnd bezalts erlich, vnd vmb St. Margreten kamend si wider heim.

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