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2.

Erneuerung des Burgrechts zwischen Graf Friedrich von Toggenburg und Zürich auf achtzehn Jahre, mit etwelchen Zusätzen.

1. Brachmonat 1405.

Wir Graf Fridrich von Togkenburg Herr ze Utznach ze Meyenfeld in Brettengöw und uff Thafaus etc. Bekennen und Tuon kunt offenlich mit disem brief, Das Wir mit guoter Vorbetrachtung ze fürkomen gebresten und schaden und ze nutz und fromen Unser, unser Stetten Slossen Vestinen Landen und Lüten Ein Burgrecht für uns und unser erben ufgenomen und empfangen haben mit dien fromen wisen dem Burgermeister dien Räten und Burgern gemeinlich der Statt Zürich; dasselb Burgrecht zwüschent uns und Inen getrüwlich war und stät beliben sol hinnenhin ze dem nechsten sant Johans tag ze Süngichten so nu kunt und dannenhin Achtzehen gantze Jar so dann schierest nach enander koment ane all geverd. Nach dien puncten und mit dien artikeln als hie nach geschriben stad.

Des Ersten so haben wir mit guoten trüwen gelopt und offenlich ze den heilgen gesworn von ditz Burgrechtes wegen mit allen unsern Stetten Slossen Vestinen Tälr Landen und Lüten, so wir jetz haben oder fürbas gewinnen, mit lib und guot der obgenanten Statt und Burger Zürich zuo allen Iren nöten und zuo allen Iren Sachen ze helffen und ze warten, wie es Innen notdurft und fuogklich ist, in sölicher masse, als ob jekliche sach uns selber an giengi. Und süllent Inen ouch all unser Stett Sloss Vestinen Tälr Land und Lüt offenn und gewertig sin zuo allen Iren sachen und als dik si des notdürftig sind, als uns selber an all widerred. Und wenn si mit Ir volk ald mit Iren helffern zu uns setzen oder zieben wolten in Iren sachen, das sullent si in Irem kosten tuon, und süllen öch wir und unser erben ob wir nit werin und die unsern Inen koff umb Ir pfennig geben, und dz si unser und der unsern dar inn

schonen und enkein ungewonlich Wüstung dar inn tuon süllent ungetarlich. Die vorgenanten von Zürich hand öch uns und unsern erben herwider gelopt und verheissen, wer das Jeman wer der were, uns oder die unsern ald unser bindersässen wider Recht jemer schadgete bekümberte oder angriff, wider die und wider den süllent si uns und den unsern getrüwlich mit allem Ernst behulffen und beraten sin in allen sachen als andern Iren lieben Ingesessnen Burgern als ver si mugen an all geverd.

Wer öch dz dehein unser Statt Sloss Vestinen Tälr Land oder Lüt ald unser hindersässen sich wider uns ald unser erben ob wir enwerin setzen abwerffen ald in dehein wise uns ungehorsam sin wolten, wider den und wider die süllent uns die obgenanten von Zürich öch früntlich und getrüwlich bebulffen und beraten sin als ver und si mugen und als andern Iren Burgern, das si uns gehorsam werdent, als si unsern vordern und uns gehorsam sint gewesen und gedienet hand ane geverd. Darzuo ist berett, were das unser Lüt oder hindersässen uns abtrünig, oder in deheiner Statt oder land Burger oder lantlüt wölten werden, das süllent die von Zürich mit guoten trüwen uns helffen wenden und werren, als ver si mugen und ensüllent öch die selben von Zürich binnenbin enkeinen der unsern noch unser hindersässen nicht ze Burgern empfaben dann mit unserm willen diewile ditz unser Burgrecht weret, und süllent öch die obgenanten von Zürich uns nicht sumen noch irren, wie wir unser lüt und hindersässen mit schatzung oder mit andern sachen handlen ane geverd. Wer öch das uns unser erben, oder die von Zürich an dewederm teil von Jeman sölich sachen angiengen, da von krieg ufstuond, was dann Stetten Vestinen Slossen landen oder lüten von uns beiden teilen gewunnen erobert und behöpted wurden, da der von Zürich Paner bi wer, dasselb alles dz also gewunnen wurd sol dien von Zürich gentzlich werden und beliben; wer aber dz wir ald die unsern jeman in dien selben kriegen viengen, die süllent öch uns volgen und beliben von dien von Zürich unbekümbert, doch also dz wir und die unsern

die selben gefangnen mit urfecht nach der von Zürich Rat von uns sullent lassen und nicht anders.

Erobertin und gewunnen wir, unser Erben ald die unsern in sölichen kriegen kein Statt Sloss Vestinen land oder lüt, do der von Zürich Paner nicht bi wer, dasselb alles sol uns öch volgen und beliben, doch also dz wir dien von Zürich damit warten und behulffen sin süllent als mit andern unsern Vestinen Stetten Slossen landen lüten und güetern ane widerred.

Wir und unser erben mugen öch Herren unsern fründen und gesellen wol dienen und behulffen sin, doch also das wir noch die unsern mit debeinen sachen wider die von Zürich noch wider Ir Eidgnossen nicht sin noch tuon sullent, die wile dis unser Burgrecht weret; wer aber dz die von Zürich unser oder unser erben zu Iren Eren, nutz und notdurften bedürften und si uns darumb mit Irem brief mantin, in dien ziten so wir Herren fründen oder gesellen dientin, so süllen wir ane fürzug zuo Inen komen und Inen zuo Iren sachen helffen und raten in der masse als vor ist bescheiden an all widerred. Und umb was sachen wir deheinem Herren unsern fründen oder unsern gesellen behulffen weren, stuond uns oder dien unsern davon dehein schad oder gebrest uf, das sol die von Zürich nicht an gan, und ensüllent öch davon enkein gebresten noch schaden haben, si tuon es dann gern. Und was sachen von der hilff so wir Herren fründen oder gesellen tätin uflöffent, die den frid anruorten, so unser Herrschafft von Oesterrich und die von Zürich jetz mit enander hand oder noch fürbas mit enander machtin, darumb süllen wir dien von Zürich nach der fridbriefen sag von unsers Burgrechtes wegen gehorsam sin ane widerred. Wir und unser erben mugen uns öch hinnenhin wol gen Herren gen Stetten und gen andern lüten verbinden, als uns dann fuogklich ist, doch disem Burgrecht unschedlich, won dis Burgrecht vor allen andern Burgrechten und Bünden stät beliben und vor gan sol ane geverd.

Es ist öch in disen sachen berett, das enkein ley den andern uff dewederm teil umb dehein weltlich sach uff dehein

frönd gericht geistlichs noch weltlichs laden noch triben sol, won dz Jederman von dem andern ein Recht suochen und nemen sol an den stetten und in dien gerichten do der ansprächig sitzet oder hin gehört, und sol man öch da dem klager unverzogenlich und bescheidenlich richten; beschäche dz nicht und das kuntlich wurd, so mag der kleger sin Recht wol fürbas suochen als Im fuogklich ist. Aber Jederman mag umb sin zins mit allen sachen werben, als untzher gewonlich gewesen ist. Es ensol öch von dewederm teil nieman den andern verheften noch verbieten won den rechten schuldern oder Bürgen der Im verheissen oder gelopt hat. Wir haben öch uns selber und unsern erben vorbehept, das wir nicht gebunden süllen sin Jeman dehein Recht Zürich in der Statt ze halten, von was sach wegen dz sy. Wer aber dz wir ald unser erben uns in der selben Statt Zürich mit Todslegen oder mit andern freffinen verschulten, darumb süllen wir die Buossen liden, als ander Ir Ingesessen Burger Zürich tuond ungefarlich.

Wir ensüllen öch mit der von Zürich geltschuld und stüren nicht zeschaffen haben, wir tuon es dann gern an all geverd. Wer aber dz wir in dem zil ditz Burgrechtes von Todes wegen abgiengen, do vor Gott sy, wolten dann unser Erben bi disem Burgrecht beliben, so sol jetweder teil den andern darumb mit gelüpten und briefen besorgen, als öch ditz Burgrecht jetz von beiden teilen besorget ist; wer aber dz unser erben bi dem vorgeseiten Burgrecht nach unserm tod nicht wölten noch meinden ze beliben, als si mit uns in disem brief begriffen sint, so süllent doch unser Stett Sloss Vestinen Tälr land und lüt, die wir nidwendig dem Walase jetzuo haben oder noch fürbas gewinnen, und jetz namlich die WildBurg, Starkenstein, Togkenburg, das Turtal, Liechtensteig, Lütispurg, Batzenheid, Utznach, Grinöw, die March die man nempt die OberMarch, und darzuo Griffense, ob dz von uns oder unsern Erben in dem vorgeseiten unserm Burgrecht von dien von Zürich erlöset wurd, dien selben von Zürich und Iren nachkomen die vorgeseiten achtzechen Jar us, und nicht fürer an unser erben willen, zuo allen Iren Nöten und sachen Ir offenn hüser und mit allen

diensten darzuo si Ir begerent und bedurffent gewertig und Inen mit lib und mit guot behulffen und beraten sin in aller der wise und masse als wir uns gen dien obgenanten von Zürich mit disem Burgrecht mit allen unsren Stetten Slossen Vestinen Tälren landen und lüten verpflichted haben und als vorgeschriben stad ungefarlich.

Wenn öch die vorgenanten achtzehen Jar ditz Burgrechtes usgänd, so sol doch dz selb Burgrecht dannenhin von uns beiden teilen mit allen stuken puncten und artikeln, als an disem brief geschriben stad war und stät beliben, all die wile so wir dz selb Burgrecht dien von Zürich nicht wissentlich ufgeben haben, das man öch von uns uf nemen sol. So süllen wir unser Stett Sloss Vestinen Tälr land und lüt so wir jetz haben oder noch fürbas gewinnen von dien von Zürich und öch si von uns ledig und los sin und darumb gentzlich unbekümbert von enander beliben ane geverd.

Wir und die egenanten von Zürich haben öch in disen sachen vorbehept und ussgelassen den Allerdurlüchtigisten fürsten unsern gnedigen Herren den Römschen Küng und das helig Römsch Rych. So haben dann wir der vorgenannt Graf Fridrich uns selber sunderlich vorbehept den Bund so wir vor disem Bnrgrecht getan haben zuo dem Erwirdigen Herren Hern Hartman Bischoff ze Cur, all die wile und derselb Bund weret, an all geverd.

Her über ze einem offenen und vesten urkünd, das dis vorgeschriben alles war und stät belib, so haben wir unser Insigel offenlich gehenket an diesen brief, der geben ist an dem Ersten tag Brachodes, do man zalt von Cristus geburt vierzehen hundert Jar, dar nach in dem fünften Jar.

(Das Siegel des Grafen hängt).

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