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12.

Die verwittwete Gräfin Elisabeth von Toggenburg vermacht an Zürich auf den Fall ihres Todes Uznach, Schmerikon und den Uznacherberg.

31. Oktober 1436.

Wir Elssbeth Gräffin zuo Toggenburg Geborn Von Mätsch wittwe Tuond kunt allermenglichem und verjechend offenlich mit disem brief: Als der Edel wolgeborn Unser lieber herr und gemachel Fridrich Graff zuo Toggenburg seliger und loblicher gedächtnusse, dem Gott der allmechtig durch sin erbermd gnädig und erbarmbertzig sig, uns zuo einem erben gemacht und genomen hat, über alles sin guot es sigend Stett, schloss, dörffer, tälr, land, lüt, eigen, lehen, pfand, ligendz und varentz nützit ussgenumen, so er hinder Im nach tod verlassen hat, darumb uns sin sele billich nach allem unserm vermugen enpfoln ist und sin sol, Und als er uns mit sölichen landen und lüten mit burgrecht verpflicht hat fünff Jar die nechsten nach sinem tod zuo den Fürsichtigen wisen, unsern besundern guoten fründen Burgermeistern und Räten der Statt Zürich, und wir nu sölich guot als sin rechter erb besessen hand, so habend wir uns mit guotem Rat, unser leptag verpflicht mit Burgrecht zuo den vorgenanten von Zürich nach lut und sag sölicher brief darüber geben, die uns ouch gütlich enpfangen und in Iren schirm genomen hand, uns gelopt, hilfflich rätlich und bystendig ze sind, als dann ouch Ir brief den wir von Inen hand das luter wist. Darumb habent wir angesehen und eigenlich betrachtet sölich getrüw dienst, hilff, Rat, bystand und fürdernuss, so die selben von Zürich unserm lieben herrn und gemachel getän hand, dadurch er zuo vil landen und lüten komen, und untz uff sin end daby redlich beliben ist. Und wan wir ein wittwe sind, die vil mer und bessers schirms bedarff dann unser lieber herr und gemahel, und wir an nieman wissen noch getrüwen bessern schirm hilff und Rat zuo finden, dann an den vorgenanten unsern sundern lieben fründen von Zürich,

darumb das sy dann sölicher guoter diensten so sy unserm lieben herren und gemachel seligen getan, ouch kostens und schadens den sy dadurch gehept und enpfangen hand, in etlicher masse ergetzt werdint, und besunder das sy uns dester gerner schützind schirmind und hanthabind zuo gelichen billichen rechten, so haben wir Inen mit guotem Rat rechter wissend und zitlicher vorhetrachtung, ouch mit sunderm Rat wissen und willen des Edeln Fridrichs von Hewen unsers lieben öhems, den wir umb dis sach zuo unserm rechten wissenthafften vogt genomen hand, dise nachgeschribnen früntschaft getan, Tuond Inen die auch wissenklich mit krafft dis briffs, für uns, alle unser erben und nachkomen, die wir vestenklich herzuo verbindent. Also das wir Inen Utznang die vesti und Statt, Schmerikon das dorf, den Utznangerberg mit lüten und gütern gerichten hoben und nidern Twingen Bännen mit dem wildpann, mit fliehenden fliegenden und fliessenden, mit holtz mit veld, mit wunne mit weid, mit wasser wasserrunsen mit vischentzen mit Sewen, und sunder mit allem dem, so dar zuo gehört, mit aller herlichkeit, und als das unser lieber herr und gemachel selig und sin vordern nutz her an uns inngehept herbracht und genossen hand, ledeklich für Ir eigen guot geben hand. Also das die selben von Zürich und Ir nachkomen sölich guot nach unserm tod, wenn wir von diser zit gescheiden sind, innhaben nutzen, bruchen niessen besetzen und entsetzen söllent und mögent, als Ir eygentlich guot, von uns unsern erben und nachkomen und menglichem unbekümbert. Und umb das sy dess dester sicherer und bashabender sigend, nach unserem tod, so haben wir uns des jetz willenklich begeben, das die lüt von Utznang, von Schmerikon vom Utznangerberg und alle die so darzuo gehörend, den dikgenanten von Zürich hiezwüschent untz zuo sant Hilarien tag schierost künfftig an alles verziehen sweren sollent für die Iren, Inen und nieman anders gehorsam getrüw dienstlich und gewertig zuo sind in allen sachen nach unserm tod, als sy den herren von Toggenburg seliger und loblicher gedächtnüsse gewesen sind, das wir Inen gunnen, erloben, sy das heissen und dar zuo halten und wisen söllent und

wöllent, als verr wir mugend mit lib und guot alles ungevarlich. Wir die obgenant Elssbeth Gräffin zuo Toggenburg haben Uns selber herinn eygenlich vor und uss behept, das wir die vorgenanten vesti und statt Utznang, das dorff Schmerikon, den Utznangerberg mit aller zuogehörd untz zuo end unser wil und leptagen innhaben nutzen bruchen niessen besetzen und entsetzen söllent und mögend, wie uns das eben und notdurfftig ist. Daran uns die von Zürich weder sumen noch irren söllent, sunder uns daby getrüwlich schützen schirmen und hanthaben, das wir das besitzen mugend untz zuo end unser wil und leptagen nach notdurfft. Wenn wir aber von tods wegen abgangen sind, so sol es dann zuo stund den von Zürich an alle fürwort werden gevolgen und zuo gehören in der mass als vorstat, an menglichs sunen irren und widerred. Es ist ouch herinn eigenlich bereth, das die von Zürich nach dem und sölich herschafft mit lüt und guot an sy kumpt, die armen lüt so darzuo gehörent es sigend frowen oder man, nieman ussgelassen, gnädiklich gütlich und früntlich halten und sy beliben lassen söllent by allen rechten frigheiten gnaden briefen privilegien so sy hand von unserm lieben herren und gemahel, sinen vorfarn oder uns, und sunder von des dritten pfennigs der erbschafft und des kilchensatzes wegen, den wir Inen durch unsers gemachels seligen seel willen geben hand, und wie sy suss von alter herkomen sind, daby söllent sy beliben, sy sollent ouch von Inen nit geschätzt noch kein schatzung uff sy geleit werden, alles an geverd. Und als sich dann unser lieber herr und gemachel Fridrich Graf zuo Toggenburg seliger gedächtnüsse by sinem leben ettwas gen den von Switz verschriben bat, von des thurns wegen ze Grinow, dar inn habent wir uns selber vorbehept, das wir dem selben brief nachgan und genuog tuon mugend wir der wist; daran uns die von Zürich weder sumen noch irren söllent alles ungevarlich. Und des zuo warem stätem und vestem urkund aller vorgeschribner ding, und umb das dis alles redlich gehalten und vollfürt werd, so haben wir unser eigen Insigel, für uns, alle unser erben und nachkomen die wir vestepklich herzuo verbindent, an disen brief offenlich lassen hen

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ken. Ich Fridrich von Hewen ein fryer Herr vergich das dis geben und verschaffen der obgenanten herrschafft mit minem sunderm willen, wissen und Rat von der obgenanten frow Elssbethen Gräfin zuo Toggenburg beschehen und vollfürt ist, wan ich daby und mit gewesen bin, das in sölicher masse als ein vogt hab geholffen bereden und betädigen. Und des zu noch mererm und besserm urkünd, so hab ich min eigen Insigel in vogtz wise zuo der vorgenanten frow Elssbethen Gräfin zuo Toggenburg Insigel für sy an disen brief lassen henken, der geben ist uff aller Heiligen abend, do man zalt von Cristi geburt Viertzechen hundert drissig und sechs Jare.

(Keine Siegel da; nur die Einschnitte zeigt das Pergament.)

13.

Herzog Friedrich von Oesterreich begehrt von Zürich zu wissen, warum es den Seinigen den freyen Kauf abgeschlagen.

Insbruck, 13. November 1436.

Fridreich der Elter von Gots Gnaden Hertzog ze Oesterreich etc. Erbern weisen. Wir haben vernomen, wie Ir den Unsern, die wir von der von Tokchemburg gelöset haben, den Markcht abgeslagen, und In kain kosst zugeen lassen. Wundert uns daz Ir den unsren veilen kauf und des Reichs Strazzen verbietet, und habet doch nye ichts an uns bracht, ob Ir dhainerlay entsitzen von In hietet. Davon begern wir, daz Ir Si an solhem kauf und Strassen ungeirret lasset. Und lasset uns darumb ewr verschriben Antwurt wissen bey dem Boten mit ewrm offenn brief, daz wir und die unsern uns darnach wissen ze richtten. Geben ze Insprugg an pfintztag nach sand Marteins tag. Anno etc. tricesimo sexto.

(Mit rothem Siegel beschlossen.)

d. d. p. scrpm.

14.

Schutzgesuch der verwittweten Gräfin Elisabeth von Toggenburg an Kaiser Sigmund wider Diejenigen, welche ihr das Erbe ihres Gemahls streitig machen.

Meyenfeld, 16. November 1436.

Dem aller grossmechtigosten Hochgebohrnosten durrlüchtigosten fürsten und Herren Herren Sigmunden Römischen keisser zuo Ungern zuo Bechem etc. küng, Minem allergne digesten Herren.

Aller grossmechtigoster Hochgebornester Durlüchtigoster fürst, gnedigoster Keisser und Herr. Min undertänig willig gehorsam und getrüw dienst und wz ich Eren und guotz vermag syen üwern keiserlichen gnaden alle zit von mir bereit als billich ist. Nachdem als üwer keiserlich gnad mir geschriben hatt von sölichs verlassenn erbs und guotz wegen, es syen grafschaften herschaften pfandschaften und anders, so min lieber Herr und gemachel graf Fridrich von Toggenburg seliger gedechtnüsse hinder Im gelassen hat, üwer keiserlich gnad eigenlich ze wissen lassen wie es darumb stand, als dann sölich schrift dz und anders mit mer worten kurtz begrift, ich den selben brief nach minem vermugen demüteklich enpfangen und verstanden hab, und tuon üwern keiserlichen gnaden ze wissen, nach dem und der vorgeseit min lieber Herr und gemachel seliger gedechtnusse leider von todes wegen abgegangen ist, der mich ouch by gesundem lebendigem lip zuo einem erben gemacht und genomen hat über alles sin guot so er hinder Im nach tod verliess, als üwer kaiserlich gnad Im dz gegunnet und erlöpt hat zuo den ziten da Ir In künglichem stat warent, und dz darnach bestätet, da Ir zuo keiserlicher wirdikeit kament, nach der besten form. Dar umb ich nu langest billich zu üwern keiserlichen gnaden gesant, dz ervorderet und dar zuo getan, als sich dann gebürt hette, des ich mich bekenn. So hab ich sölich gross kumber und betrübnüsse gehept von dem tode mines lieben Herrn gemachels seligen. Dar zuo sint mich sölich

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