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bi dem Schribenn. So euch von den acht orten zuo geschickt bliben, dann vnss nit wil gebüren ohn wüssen der acht orten von dem gmeinen einhälig ansehen vndt vorabscheiden zesann vndt darwider ze bandlenn Dass wellendt also In bestem Vermercken. Datum vff Trium Regum. Anno XXVII.

2.

Beschwerde von Bern bei Luzern über Murner's Schrift: >> Des alten christlichen Bären Testament.<<

Bern, 16. Juli 1528.

(Staatsarchiv Bern. Missiven. G. 445.)

Vnnser früntlich willig Dienst sampt was wir Eeren liebs vad guts vermögen zuuor Fromm, Fürsichtig, Wyss. Insonders gütten Frund vnnd getrüwen lieben Eydgnossen, Vnns ist diser Tagen ein getructs büchlin so Doctor murner üwer pfarrer vnns vnd den vnnsern zü schmach erdichtet hatt Fürkommen, wellches er nennt des allten christlichen Bären testament. Wie schantlich vnd mit vnwarheitt wir darinne angetastet, mag ein jeder Biderman der das liset oder höret woll erkennen. So nun bemeldter vwer pfarrer sich nitt benügt hat vnns vnd die Vonsern jetz vnd vormals ouch, mitt schmachbüchlin vnd kalender ze verletzen, sonders auch die vonsern zü vffrur ze reitzen will vnnser Hoche notturfft eruordern söllichs vnversprochen nitt lassen anzestan Dwyl vnd wir offtmale zü tagenn verabscheidet worden was man sollich schmach vnd schandbüchlin abstellen söllt, Harumb ann vch vnnser früntlich pitt langott, ermanen vch ouch jn krafft geschworner pünden das ir gedachten vwern pfarrer vmb söllich vnerbar, erdicht vnd vffrürig gedicht rechtvertigend, vnnd In dermassen straffend, das wir gespüren mogen das vch der Handell In trüwen nitt minder dann vnnss missgeuellig vnd leid vnd an vwer wüssen vnd willen beschechen sye, darzu denselben trucks hinderhalltind vnd damitt wir vnnser Eeren hewaren, vnd söllich vnwarhafftig vnredlich sachen ver

sprechen mogen begären wir hierüber vwer verschriben antwort, by disen Harumb allein gesandten botten, Hiemitt bewar vch der allmechtig,

Datum 16 Juli Anno 28.

Schulth. kl. vnd gr. Räth d. St. Bern.

3.

Auftrag von Bern an seinen Vogt zu Lenzburg,
auf Murner zu fahnden.

Bern, 31. Juli 1528.

(Staatsarchiv Bern. Missiven G. 471.)

Schultheis vnnd Ratt zu Bernn vnnsern gruss zuuor lieber vogt Dir ist vnnvergessenn was wir dir des dockters halber zu Bremgarten beuolchen habenn, Namlich vff in acht ze han, vnnd wo Du in In vnsern landen betreten magst vencklich anzenemen, Nun hatt docktor murner pfarrer zu Lutzern vyl schantlicher mitt der vnwarheitt wider vns geredt vnd in truck lassen vssgan, Darumb wir in gern wollten berechtigen wo vnns gebürlich Recht gelangen möcht, nun will es vns zu Lutzern nitt gemeint sin, Darumb wir ander mittel suchen müssent In ze paschken, Darumb Du vff In sollt ouch acht vnd gutt sorg haben, vnd wo Du In vff vnserm ertrich ergriffen, magst in vencklich annemmen Du sollt ouch zu Zoffingen, Arouw, Bruck, Schenckenberg, vnd da vmber vnnsern Amptlüten in vnserm namen beuelchen glicher gestallt vff In ze gan, vnd ze handlen, Doch in geheimd Das Er nitt gewarnett werde, Das sollt ernstlich als wir dir woll vertruwen erstatten. Datum vltima Julij Anno d. XXVIII.

4.

Schreiben von Luzern an Bern Murner betreffend.

Luzern. Sonntag vor Lichtmess (31. Januar) 1529.

Vnser früntlich gruss etc. Üwer schriben vnnsern kilchherren Doctor Murner berüerend, vnnd wes willenns vnd Fürnemmens Ir

gegen Im sind, habenn wir alles Inhallts verstanden, vnd warlich ettwas verwundren vnd befrömbden darab empfangen, dann wir von vnserm pfarrer nütt anderst wissend, dann das er alls ein Christenlicher doctor vnd glichförmig der allten gmeinen christenlichen kirchen, das heillig gotzwort by vnns geprediget vnnd sich erberlich vnnd woll gehallten, darumb wir Inn nitt für vnuerschampt, noch für ein sollichen man Alls Ir Inn üwerm schriben, Inn schelltend, bisshar erkennt, So Ir aber, ab ettwas gedruckten büchlin, so er (doch gantz wenig mitt vnserm Rat vnnd heissenn) vss gan lassen, beschwärd tragend, vnnd vor üch hannd Inne vor vnns darumb zerecht vertigenn vnnd vns vmb ein rechtstag angerüfft, Vnnd wie woll wir In betrachtung was schmach vnnd schand, üwere nüwen lerer vnnd predicanten Jetz ettlich Jar vnnd Zyt mitt Irn schantlosen fräfflen, vnwarhafftigen schrifften, bücher vnd mitt Irem predigen, nitt allein vnns, sonder andre ortt der Eydgnosshafft, vnnd noch merers die gmeinen Christenheit. (Dar Inne üwer fromen vordern ouch vergriffenn.) zu(ge)zellt vnd angetastet, üch mitt andre anntwurt zu begegnen Vrsach gnug hatt, Nüdt destminder damit Ir spürind, das wir geneigt vnd des willens syend, aller zimlicheitt vnnd billicheit ouch üwern vnnd vnnsern pünden, glichförmig vns gegen üch ze vlissen vnd ze halltenn, Vnnd dwyl Ir rechts gegenn dem Doctor begerend, könnd wir darwider nitt sin, noch kein missfallen daran tragenn, fügenn wir üch daruff ze vernemmen das wir vnnsern pfarrer üch zum rechten vor vnns ze stan vermogen vnnd hallten setzend vnd bestimend üch einen rechttag gegen Im Namlich vff mentag den ersten Tag mertzen nechstkünfftig vor vnns zu früer Ratzyt ze erschinnen vnnd das recht ergan zu lassen, Wir haben ouch üwer fürnemmen vnnd söllichen rechttag vnnserm pfarrer zu wüssen than vnnd verkündt, der ist darab vnerschrocken, Sonder ganntz guttwillig vnnd bereitt, Ir dörffen ouch der sorgenn mit das er rechtwichig wärde, das habenn wir üch guotter meynung üch darnach wüssen ze richtenn nitt wellenn verhalltenn, Datum Sonntag vor liechtmess Anno XXIX. Schultheis, Rat

vnnd die hundert So man nempt den grossen Rat der Statt Lucern.

Den Frommen, Fürsichtigenn, wysen, Schultheis vnnd Rat der Statt Bern, vnnsern besonders guttenn Fründenn vnd getrüwen lieben Eydgnossen.

(Ein gleichlautendes Schreiben ging von Luzern nach Zürich).

5.

Schreiben der Bernerischen Rathsboten in Luzern
an ihre Obrigkeit.

Luzern. Montag nach Reminiscere (22. Februar) 1529.

Frommen Vesten Fürgeachten Eersamen wysen sunders günstigen Lieben Herren vnnd Obern, Vch sygent vnnser gantz fründtlich willig Dienst mit erbyettung aller eeren zubeuor, Als wir gesterigen Sunntags zu abent gan Lutzern kammen, vnnd allda vnnser Lieben Eydtgnon vnnd Cristenlichen Mittburgern von Zürich botten Namlich Iren mittrath Meister Hansen wegmann vnd Iren Stattschryber zu Murners rechtfertigung verordnet vnnd by Inen funden, wie es ouch by vnns selbs gewesen, das Inen Inn diser schwären rechtfertigung vor söllichen partyischen argwilligen, vnnd verdachten Richtern wie sy sich dann Inn Irem eygenen schryben vnnd vertagen vch vnnsern, vnnd Iren Herren vnnd Obern zugeschickt emplössend vnnd nit bergent vnnsern vermeynten widersächer Doctor Murnern als eyn frommen cristenlichen Doctor der sich eerlich vnnd wol gehalten vor Ingang Rechtens vnnd ee das wir In beclagt, gantz verdächtlicher vngemeyner wys zu beschönen, Zudem die herren zu vnns vnnd Inen Zunachtessen verordnet Ir gemütt nit bergen könnend, sunder so offennlich heruss fallend vnnd Ir verdachtlich argwillig gemütt entdeckent. Daruss gar lychtlich by eym yeden verständigen abzunemmen, was gutten gemütts sy gegen vnns sy gent, vnnd was gelychen billichen rechtens sy vnnd wir, frylich vnnd on zwyfel nützit dann wyther schmützung schmach vnnd schand vertieffung vnnd verlümbdung vnn

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serer eeren vnnd gutten glympfs da erlangen möcht fürzefaren vnnd Inn allda zu berechtigen gantz endtlegen, zuo schwär, vnnd vngemeyn sin well, dann sy wol ermässen möchten das dise lüt nüt annders begirig. dann wo sy Inen vnnd vnns eyn örnig geben mocht. Das sy dess zum gantz Hitzigisten gewygt, vnnd wo sy erst mit eyd vrteyl vnnd rechtlichen erkannthniss söllich verzelt verlumbdet lüt, vnnd Murner von Irer anclag ledig erkent werden solt, als gantz vnzwyfenlich souil sy sich nun vor vnns selbs lassen mergken zuo uermutten vnnd nit annders zugedencken. Das dann Inen sollichs erst gantz zuschwär dann er sollicher syg, erst inn alls welt vssschryben vnnd sins rümens vnnd lesterns vrsach haben wurd, desshalb sy wol lyden möchten das sollich berechtigung vnderlassen, vnnd nundalavmen (?) fug vnnd mitlen nach zu trachten syg wie wir von disen verdachten Richtern abtretten möchtend. Vnnd so wir nun vnns ze allen teylen hierüber beradtschlaget Ist vnns eyn mittel zu gefallen vnnsers bedenckens zu diser ab.....

Inn sinem schryben für die zwölff ordt der Eidgnosschafft rechts erbotten, das man by denen von Lutzern mit anzeigung Ires vngemeynen gemüts gearbeyt das sy vnns dabyn wysen vnnd Murnern vnns daselbs eyns rechten zesin vermögen vnnd antzhaldten wöltind, Thättind sy das were gutt, wo nit so hette man sin aber fug vnnd glimpf sollichs für ein beschwärd anzenemmind, von dannen zuryttend vnnd nachuolgends zu gelegener Zyt vnnser vnschuld vnnd beschwärd Inn eym offenen truck vss gan zu lassen, Vnnd diewyl vnns dann yo sollichs an die hand zunemmen für gutt glimpfich vnnd eerlich ansehen wellen. Zudem wir ouch eyn schuchen darab empfangen. Das sy von Iren gemeynden ab dem land nemlich von yeder gemeynd zwen man zu diser sach zugeschossen, vnnsers bedunckens Iren gemeynen man dest bas wider vnns zu stercken, Vnnd wir aber vber vnnser instruction on üwer vorwissen nit wol vff vorgehördte meynung handlen dörffendt. Haben wir üch sollichs gantz gutter getrüwer meynung by disem botten zu schryben vond üch was wir by vnnserer lieben Eydtgnon von Zürich funden verständigen wellen Mit gantz geflyssener bitt Ir als die

Hist. Archiv, X.

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