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wysen die schwäre dess handels vnnd was vns zu allen teylen daruss volgen möcht zum truwlichsten erwegen vnnd ob üch vorangezogne meynung gefallen wolte, oder wie wir vnns wyther hier Inn schicken sollenn vnns zum fürderlichsten berichten vund zuschryben so wellent wir also hie vff Vweren bescheyd verharren vnnd Inn allweg vwers willens vnnd gefallens vnns dermass beflyssenn als wir dann das gegen vch vnnsern herren vnnd Obern schuldig sind Vans hiemit vch zu aller wolgefelligkeit beuelchende Vss Lutzern Mentags nach Reminissere vmb die Nünde stund Vormittag anno d. xXXIX ").

u. w. gantz willige Niclaus von Grafenryed vnd Peter Im Hag") jetz zu Lutzern Inn Murners handlung

verordnete botten.

Den Fromen Vesten Fürgeachten Ersamen Herrn Schultheiss und Rath der Stadt Bern, unsern sunders günstigen gnädigen Herrn und Obern.

6.

Schreiben Thomas Murner's an seinen Vetter Herparth
Hetter in Strassburg.

Luzern. Samstag nach Reminiscere (27. Februar) 1529.
(Staatsarchiv Bern.)

Minen frindtlichen gruss vnd alles gutz zuvor lieber Vetter. Ich hab vch mit Casp. dem trucker gebetten dz ir oder Wörnher) wellent von Im zu franckfurt empfahen njc (300) latin

22) Ebenso schrieben die Boten von Zürich an ihre Obern.

23) Rathsherr und eifrig für die neue Lehre. Cf. Anshelm. VI. 349. 24) Johannes Wernher, Baro dominusque in Marsperg et Befordt und Rector der Hochschule zu Freiburg war aus einem Geschlechte, das beim Hause Habsburg in hohem Ansehen stund. (Cf. Leu, Lexikon s. v.) Einer seiner Vorfahren Christof von Mörsberg war Kämmerer bei Kaiser Friedrich. Cf. Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen. Zehnter Band. Er gibt ihm 1461. 10. Okt. drei Höfe. Von Wernher findet sich (Cf. Hirschfeld Briefe von der Schweiz. p. 260.) ein Distichon über Murner.

scher disputation von Baden von minent wegen vnd die In mynem kosten hinder vch behalten vnd gon Strassburg lassen fieren das ich sy hinder vch hab, das bit vch noch vff das frindtlichst das ich nit don kan, (thun kann) sonst bin ich mit dem trucker gantz vnd gar vertragen, vnd ist bezalt lut siner handtquitantzen so ich hinder mir hab Ich hab vch ouch gebetten glaser diebolts bruder Wirthen x gl. von minet wegen zu zusenden das er dasselbig gelt an min stück reben an lege vnd bew vff das best als ich Im vertruw vnangesehen dz es fillicht nit ein gut stuck ist kurtz ab es muss gebuwen syen got geb got griess, ich wils nit lassen wider zu schanden gon. Witers wissent lieber Vetter das beide stett Zürich vnd Bern hoch gegen mir erbittert ein rechts tag wider mich begeret handt, der ist Inen ersetzt gewesen vff montag noch reminiscere, des ich gar nüt erschrocken bin gsin sonder mit frölichem hertzen verstanden bab vnd ist der tag also beschehen. Mine gnedigen herren von Lutzern sint vff den selbigen montag zu recht gesessen die redt vnd hundert der stat Lutzern, mit sampt allen iren ämpteren derzu beriefft, als beider stett anwalt vnd botschafften montag erschinen, habent sy sich mit filen worten über mich ze klagen entschuldiget Wie Inen entgegne ettwas das sy nit vermeint hetten woltet aber heimschriben gon Zürich vnd Bern vnd was Inen beuolhen wiedr handlen also sint miner herrren ämpter all zu Lutzern In grossem kosten do bliben biss vff donderstag noch reminiscere sint wir alle wider erschinnen vor radt vnd bonderten vnd allen ämpteren vff dem land miner herren, hat der Statschriber von Zurich ein rede gethon min vergessen ein wissents wellen haben worum doch ämpter miner Herren do sitzen, ob sy ouch richten sollen oder allein zu hören, es sey vor nie erhört worden Vnd ist beiden stetten die gross einigkeit miner herren vnd irer ämpter ein grosser dorn In ougen gsin, Vnd sint vff den selbigen tag am morgen beider stett botschafften vnd ich zum ix mal vss gangen biss sy zuletst ein andre tag satzung wider mich begeret haben, die ist Inen nit zu gelassen worden vnd weiss ouch nit ob mans Inen wyters zu lassen werd, den als ich abgangen hett der

statschriber ettwas für gewandt dadurch er min herren ser erzürnt hett vnd sint die von Zürich on abscheidt abgeritten mitt vnwillen, die von Bern sint bliben biss vff den andren tag handt sich vor minen herren entschuldiget was der statschriber von Zürich geredt hab, das hab er on ir wissen vnd beuelhe gethon etc. vnd sint also mit einer grobben süw hinweg heim zogen dz ich by got glaub sy sint von hertzen fro das sy ein vrsach handt fünden mich nit zu berechten, es ist luter lure lery vnd lumpenwerck wamit sy vmb gond Das ir aber wissent worum sy uber mich erzurnt sint send ich vch hie fier biechly, wen ir dieselbigen lesen, so werdent ir wol sehen das ich iren Zorn wol verdient hab, ich frag nüt nach iren vngunst, liessent sy mine gnedigen herren vnd ire frommen biderben ampt lüt vnd vnderthonen mit lieb vnd vnsere frommen biderben christlichen lender, so liess ich sy ouch mit lieb. Wir sint ietz handtfester den vnser leptag nie Vnsere lender sint zu Velklich vff dem tag gsin vnd kennen den hertzogen von Saffoy woll. Wir gebent nit ein pfifferling vmb die Zürcher Berner die evangelischen Sackpfiffer s got werdt vnss nit verlassen, es ist kein erschrockener man vnder vnns dz blut Im lib wallet Inen wider die vngleubige schelmery. Ich besorg me dan ichs begere Wir werdent bald louffen, den die Schwitzer handt vns schon ermant vnd gebeten ein truw vffsehens vff sy zu haben. Die Im gastall von Wesen rel. handt Inen entbotten sy wellent die alt hur von einsidlen bald vss der kirchen geheyen, Vnderstand sy das so ist dem friden der boden vss so wellent wir sy vmb ire gründe gehyen das Inen das bild der würdigen muter gots wol vergessen wurdt, wissent lieber vetter das der bassler abfal vnd vffrur sy gantz vnd gar erzürnt hett. Vnser herren handt genug zu weren also ergrimpt ist jederman über die ketzery, sy sagent sy wellent die stett wol wider gleubig machen, by dem almechtigen die wiber sint zorniger den die man, got sy gelobt wir sint manlich vnd stadt wol vmb vns dörffent Bern Zürich vsslendisch stet als Costentz wider den pundt annemen, so dörffent wir beide regiment den schwebischen pundt, Saffoy Wallis etc. das vberig verstand ir selb wol die glock ist gossen

wir werdent sy bald lüten das der thon wyt erschallen soll Saffoy hendt Nürenberg Augspurg ouch den vnseren gireter under gelegt von genff aber den vnseren sint die iren wider worden es ist ein missgriff geschehen es stadt wol Wir wellen den glauben bald mit einander deylen mit langen spiessen vnd guten hellenparthen wellent sy nit anders, wyr hieltendt gern friden, aber der nüw glauben hett die art dz er Im selber kein ruw lasst vnd ander lüten ouch nit riewig lasst. Ich hab wol verstanden dz dünden by vch eltlich kündtschafft wider mich syn gebellet worden. Wir wellent demselbigen recht thun ich förcht mir nit ein crütz, sy wellent mir den Zanck für ziehen myner rechnung mit min kloster dess ich fro bin, den ich weiss sy zu entpfahen. Wen mir die evangelischen sackpfiffer rechnung geben wie sy mit der klöster gut hant huss gehalten Wil ich min rechnung ob got will wol verantworten als ein biderman. Ich hab uch die biechly doppel gesandt das ir hansen ouch fier mit sixten sün zu senden vnd mir In seer griessend. Es gadt mir sunst gar wol got sye gelobt etc. Datum Luzern 1529. sambstag noch reminiscere. Tho. Murner Vwer Vetter.

An Herrn Herparth Hetter, minen lieben Vetter, zu Strassburg.

7.

Schreiben von Konrad Tüby 25) und Dr. Sebastian Meyer 26) an Bern betreffend Murner.

Zofingen, 2. März 1529.

(Staatsarchiv Bern. Murner Miss.)

Wir gehorsam willig dienst allzit bereit zuvor Frommen Vesten fürsichtigen vnd wisen gnedigen lieben Herren. Wüssend daz mir vnd doctor Bastian üwer gnaden diener vnd prädikant

25) Conrad Tüby, Stiftsschaffner zu Zofingen. Vgl. Leu Lexicon. 26) Dr. Sebastian Meyer. Die neue Lehre schon frühe predigend wurde er von Bern vertrieben, wo ihn die Altgläubigen » Ketzerungeheuer und Vater aller Ketzereien" genannt hatten. Vgl. Anshelm VI. 248,

ettwas selzemer sachen zu Handen gstossen sind, namlich so hatt dieb murner an heimlichi bottschafft durch ein schlechti person gan Strassburg wellen fergen, die nun vns begegnet ist vnd ist nitt minder Wir hand ein scseinen possen mitt im grissen, vnd im vil gutter wortten geben, vnd gfragt wo er bin welli. Das er so gutter dingen worden ist das vns die Brief so er gehebt hatt zu lesen worden sind, vnd hand imms dannethin wider in den sack gstossen vnd in vnsern henden bhalten vnd fartt er gan Strassburg vnd weist nitt anders denn er heigi die Brief by imm, dann es ist gschwind zu gangen. Des wir üwer gnaden wol wöttind berichten wo wir by üch werind, dass nun nitt not ist, die wil wir aber verstanden hand, das die brieff innhand So üch minen gnedigen herren vnd Cristenlichen mittburgeren von Zürich vnd allenthalben nachtheilig ist fügend wir üch den Handel zu wüssen im allerbesten alss frommen Berneren zu statt wie wol ir minen Herren nitt gedenken sönd, das wir üzitt mitt gwalt mit dem Botten gehandlet habind, dass ist nitt. dann es ist mitt krutteren zuo gangen. vnd kennt vns nitt vnd weiss ouch nitt anderst denn er hab die brief imm sack. Witter gnedigen lieben Herren, So ist ein Brief. der mitt faden zämen gnäit ist gsin alss ir wol sehend werdind dess murnarss eigini Hangschrifft. Dann Doctor bastian der bekennt sy, zum andren gnedigen min herren sind vier büochli so er ingeleit hatt hinderrucks üch minen gnedigen Herren vnd vnseren lieben Cristenlichen mittburgeren vnd brüderen von Zürich vergangnen rechtsshandel betreffende, vnd dorum gnedigen mine Herren bitten wir üwer gnaden ir wellend das imm allerbesten verstan dann wir nütt vnzimlichs mitt Botten gehandlett hand. Wir vermeinend ouch üch minen gnedigen Herren, wol gedienet haben Hiemit. Dann wo ir mine Herren die Artickel vermerckend. nach irem innhalt. werdend ir vernemmen. ir heimlichen anschleg. vnd fuli prattick. so sy thüend wider gott vnd sin heilig wortt. vnd wider alli die so gott vnd sinen wortt anhangend. Vnd dorum gnedigen min Herren bittend wir üwer gnaden semlichs inheimlickeit zu bebalten. so witt es muglich ist. da man nitt vernäm. wobar sy köm

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