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Man vergleiche damit den gedruckten Stettler 98), bei welchem genau das Nämliche mit allen Berichtigungen und neuen Unrichtigkeiten zu lesen.

Ebenso stimmt das Zeitregister darin mit Stettler ") überein in dem bei Chillon von Graf Peter von Savoi bei seinem grossen Siege ebenfalls gefangenen, räthselhaften Herzog von Cophingen einen Grafen von Kyburg zu sehen.

Beide stimmen auch darin überein 400), Ludovicum della Chiesa in seiner Behauptung zu widerlegen, dass Bern 1291 dem Grafen Amadeus von Savoi gehuldigt habe.

Obigem fügen wir noch einige Beweise bei aus dem zweiten Bande des Zeitregisters der Stadt Bern, welcher das XIV. Jahrhundert umfasst:

Etwas auffallend stimmt dieses s. g. Zeitregister von Tschachtlun mit dem gedruckten Stettler auch darin überein, dass beide den Namen des tyrannischen Vogts von Uri Gryssler statt Gessler schreiben von Wattenwyl schreibt den Namen nach Lauffers Vorgange bereits richtiger.

Eine noch auffallendere Uebereinstimmung finden wir aber, als diese letzte vielleicht etwa nur zufällige, in der Darstellung des Eintrittes von Bern in den Bund der Eidgenossen). Beide erzählen unmittelbar nach dem Kaufe von Müllenen, Reudlen, Wenge wie sich die Landleute um den Brünig und am Brienzersee gegen den Freiherren von Ringgenberg und das Gotteshaus von Interlaken erhoben, des Erstern Schloss verbrannt und die schuldigen Gefälle zu bezahlen verweigert, wie darauf das mit beiden verburgre chtete Bern zu Hülfe gerufen mit dem Beistande Solothurns nach einigen auch von Biel und Murdie ungehorsamen Landleute zu Leistung ihrer Pflicht genöthigt. Wie sie sich aber wieder empört und mit denen von Unterwalden verbunden: worauf Bern von neuem mit Macht

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98) Bd. I, S. 11.

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99) Z. R. Bd. I, S. 211 und St. I, 14.

100) Z. R. I, S. 288b, und St. I, S. 24.

101) Zeitregister II, 193, 194 und Stettler I, 76.

hinaufgezogen, die Landleute bei Brienz geschlagen und sie wiederbolt zum Gehorsam genöthigt. Die Unterwaldner hätten sich nun um Hülfe an ihre Eidgenossen gewendet wider Bern. Dieselben aber statt der Feindschaft neue Nahrung zu geben, hätlen sich freundlich ins Mittel gelegt und erkannt:

s. g. Zeitregister von Tschachtlan.

» Es sollten die von Unterwalden sich des mit den Herrschaftsleuten von Ringgenberg und Interlaken gemachten Bunds Dentziehen, die ungehorsamen Unterthanen ihren Herren Ersetzung des Schadens thun und ihnen künftig schuldige Pflicht › und Gehorsam leisten. »>»> Und geriethe hiemit die vorige Ver>> bitterung zu einer solchen wohlmeinenden Freundschaft, dass DD daraus ein Anlass und Vollstreckung eines lieblichen beständigen Bundes zwischen der Stadt Bern und den drey Wald»stätten Uri, Schwyz und Unterwalden erfolget, welcher auch folgends formlich von beiden Parteien verbrieffet worden.<<<<

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Stettler.

> Es sollten die von Unterwalden sich des mit den Herrschaftsleuten von Ringgenberg und Interlachen gemachten Bunds ent» ziehen, auch die abgefallenen Unterthanende ihren Herrn zuge» fügten Schadens Ersetzung thun und derselbigen in das künftig » schuldige Pflicht ihrer Gebühr nach leisten. >>>> Und hiemit geriethe die vorige Verbitterung zu einer solchen wohlmeinenDe den Freundschaft, dass daraus ein Anlass und Vollstreckung Deines lieblichen beständigen Bunds zwischen der Stadt Bern > und den drey Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden erDe folget, der ward auch bald hernach formlich von beiden obDD bemelten Parteien verbrieffet.«<«<

Aus bereits angedeuteten Gründen dürfen wir wohl auch aufmerksam machen, wie auffallend die Uebereinstimmung sein muss, dass beide Schriftsteller, Stettler und der angebliche Tschachtlan bei der Erzählung der Begebenheiten des Jahres 1384 besonders (bei Anlass der Belagerung von Burgdorf) der innern Bewegung zu Bern mit keinem Vorte erwähnen, was bei einem Schriftsteller des XVII. Jahrhunderts zwar nicht sehr befremden

Hist. Archiv X.

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wird, bei einem Schriftsteller des XV. Jahrhunderts dagegen allerdings auffallen müsste.

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Wir kommen zum dritten Theil des Zeitregisters der Stadt Bern, ebenfalls auf der Stadtbibliothek von Bern befindlich, von 1401-1451 gehend. Bei diesem Bande können wir uns um so kürzer fassen, da von Wattenwyl, von dem, wie wir oben bemerkt haben, zuerst dieses Zeitregister dem ehmaligen Venner Tschachtlan in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts geschrieben wird, ausdrücklich beide Theile (von 1401-1450, so wie von 1451-1477) als eine Schrift und zwar als eine von obigem Venner Tschachtlan verfasste Schrift ansieht, so dass also was wir von der zweiten Abtheilung 1451–1477 (der nach späterem Sprachgebrauche eigentlich als » Tschachtlans Zeitregistera geltenden Schrift) nach genauerer Vergleichung erweisen werden, offenbar auch von deren ersterer Abtheilung und also klar genug auch von den beiden erstern Theilen gilt.

Im Zeitregister 10) lesen wir zum Jahre 1448 die Ver>> kommniss zwischen Herzog Philipp von Burgund und des Prin» zen von Oranges Amtleuten und der Stadt Bern im Salzhof >> zu Salins: Sie sollen Bern auf fünf Jahre mit Salz versehen, >> als es nöthig hat, jedes Mäss oder Scheiben gekrönten Salzes in >> Bern gewährt um drei Pfund Bern soll aber alles Salz von >> keinem andern Orte her beziehen und nur zu ihrem, der Stadt » und Landschaft, Gebrauche «.

Unmittelbar hierauf folgt die Theilung der bisher insgemein besessenen Herrschaften Wimmis und Diemtigen zwischen der Stadt Bern und den Edeln von Scharnachthal. Künftig sollen die von Bern Diemtigen, die von Scharnachthal Wimmis besitzen: » doch sollen Diemtigen, Erlenbach, Weissenburg, welche >> seit alten Zeiten nur eine Landschaft unter dem Namen des >> Nieder-Siebenthals gewesen »»in Landesbreüchen, Reisen, >>>>Schenkenen und einer Panner ungescheiden mit einander Lieb >>>> und Leid haben ««.

102) Z. R. III, 356b. und 357,

Man sehe bei Stettler 10%) die genaue so viel als wörtliche Cebereinstimmung in der Erzählung beider Begebenheiten.

Wir gehen zum folgenden Theile über von 1451-1477. Zum Jahr 1454 wird unter anderm gemeldet » wie Herzog Philippus von Burgund von sonderbaren seinen Geschäften >wegen mit etlichen (vielen) seiner Fürsten, Ritter und Knechten Bin die Stadt Bern kam, daselbst er gebührend empfangen und ibm grosse Ehr erzeigt ward « 10). Unmittelbar hierauf folgt *05): » Ebenso kam nach Bern Amedeus Prinz von Savoi, Herzog Ludwigs (von Savoi) ältester Sohn: bat eine Stadt Bern sehr ernstlich, ihm wider (seine und) seines Vaters Feinde mit einer (ansehnlichen) stattlichen Hülfe beizustehen «. >>>> Weil aber der Herzog, als zum Theil hievor verzeichnet, vormals mit der Stadt Bern unter der Hand gespielt, seine Zusage (Versprechen) Freiburg belangend nicht gehalten und (noch dar>> über) die schuldigen 15000 Gulden nicht erlegt hatte, ward Der straks der begehrten Hülf abgewiesen ««. »Nach einiger » Zeit aus Savoi wieder nach Bern mit etwas (einer ziemlichen »Summe) Gelds zurückgekehrt, bewilligt man ihm 3000 Mann > unter der Stadt Panner: die kamen bis gen Genf und als in>zwischen der Herzog von Savoi mit seinen Feinden zu einem friedlichen (freundlichen) Vertrag gelanget und sie (das Kriegsvolk) bei einem ganzen Monat in Freuden, Müssiggang und Wol> lust daselbst verharret waren (einen ganzen Monat lang in › Müssigang und Kurzweil daselbst verharret) wurden sie mit > grossem Dank daselbst geurlaubet «.

Unmittelbar hierauf folgt die bedeutsame Stelle, welche wir oben bereits angeführt haben, wo der angebliche Tschachtlan, der Verfasser des Zeitregisters, den Chronisten Tschachtlan den Fortsetzer Justingers oder der Stadtchronik berichtigt. Wir geben zur Seite dann die Stelle nach dem gedruckten Stettler,

103) Theil I, 175.

104) Des angeblichen Tschachtlan Z. R. S. 16b. und bei Stettler I, S. 177.

195) Tsch. Z. R. I, 16b., 17, St. I. 177, 78.

wobei wir nur bemerken, dass wir gegen das Ende dieses Abschnittes das Zeitregister nur substanzlich nicht mehr wie im Anfang wörtlich genau geben. Erst im Verlaufe der Untersuchung, wo die seltene Handschrift uns nicht mehr zu Gebote stand, ist uns die Wichtigkeit dieser Stelle recht klar geworden.

Tschachtlans Zeitregister S. 17.

» Es ist aber diese Verzeichniss, so aus der Stadt Bern Chro>> nik genommen worden, meines Bedünkens historischer wahrer >> Beschreibung, was die Ursachen des Kriegs wider Savoi be>> trifft, ganz ungemäss, denn es meldet bemelte Chronik 406), es >> sei dieser Krieg wider den Delfin vorgenommen worden, so >> es doch heiter am Tage liegt, dass der Delfin des Herzogen >> von Savoi vertrautesten Freunden einer und in des Königs >> Caroli seines Vaters Ungnaden gestanden ist. Dann derselbe >> war hievor in 1452 aus Frankreich in Burgund gewichen und >> hatte sich nach seiner ersten Ehegemahlin einer gewesenen >> Königin in Schotten Absterben mit Carlota des Herzogen Lud>>wig von Savoi Tochter wider seines Vaters Willen verlobt, >> auch um diese Zeit das fürstlich Beilager in der Stadt Namur » gehalten, was dieses Kriegs wahre Ursach gewesen zu sein » scheint, denn als König Carl mit einem besammelten starken » Volk etliche in der Picardie gelegene Städte Herzogs Philipp » von Burgund erobert und etwas Vorstands zu haben vermeint, » ihm aber Philipp mit Bewahrung und Befestigung derselben so >> vorsichtig begegnet, dass er wohl verspürte wenig zu erhalten, >> worauf er sein Vorhaben ändernd etliche Ansprachen an sei» nes Sohnes des Delfinen Schwäher den Herzog Ludwig her>> vorsuchte, sein gesammeltes Volk an die Grenze von Savoi » führte, wo es wohl zu Thätlichkeiten gekommen wäre, wenn »> nicht der vom Pabst Nicolaus zum Frieden zwischen Frank>> reich und England abgesandte Cardinal von Touteville der >> eben zu Lyon anwesend beide Fürsten vereinbart und den » Frieden vermittelt hätte.<<

106) S. Bened. Tschachtlans Berner-Chronik S. 325 und daselbst die Note des Herausgebers.

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