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von Tamphivn. Johans livpriester ze Wolfenbein. Livtolt livpriester ze Eggenhein. Wernher der schaler. Dietrich am Orte. Rudolf hern Kraftez. Hug in dem Turne. Diethelme Göli und. der kuchimeister. Tumherren von Basile. Diz dinges so an disem brieve geschriben ist und getetet von unserm herren Bischof Heinriche von Basile und sime Capitele. dez sin wir gezuge ich Mathis von Ep | tingen, dir Burger meister. Burkart der vitztum. Heinrich der Munch. Chune von Ramstein. und Otte der schaler. ritter von dem rate. und ich Peter der schaler der | schultheise von Basile. Heinrich der rebeman. Heinrich von Solotern. Johans der brotmeister. Hug der pauler. Hug zer sunnen. Johans schönkint. Wernher der rote. und | Wezzel der meier von Jstein. dez Rates von den Burgern. Willebelme an der vrienstraze. Jacob der stamler. Johans stebeli. Walther winhart. Reimunt der schröter. | Meister Nichlaus der phister. Heinzi truteli. Meister peter der Obser. Dietrich von Lutra. Meister Heinrich von Bieln. Heinrich binzhein. Hiltewin der scherer. Ulrich der verwer. Walther der metter. Meister salman der linweter, dez Rates von den zünften. Dar uber wand ez die vorgenanten unser herre der Bischof und sin Capitel uns vli | seclich gebetten hant in unserm Rate, so henken wir ouch vnserre stat gemein Ingesigel an disen gegen wartigen Brief ze gezüge und zeim ewigen vrkunde der dinge so hie geschriben sint.

Sigillum Henrici Dei gratia Basiliensis Episcopi.

Sigillum sante

Marie Basilien-
sis ecclesie.

Sigillum civium
Basiliensium.

(Oeffnungen für ein viertes Sigel, welches aber fehlt).

Bis dahin hat es zu den unbestrittenen Sätzen gehört, dass der Eintritt der Handwerker in den Rath in die 30er Jahre des XIV. Jahrhunderts falle, in eine Zeit, wo eben dasselbe in Zürich, in Mainz, in Strassburg, in Regensburg und andern Städten geschehen sei. Die vorgelegte Urkunde ist geeignet, diese Ansicht umzustossen, und die vorangeschickte Schilderung der Politik Heinrichs mag die ganz verschiedenen Verhältnisse ins Licht

stellen, unter welchen dieser Fortschritt zur Freiheit in Basel so frühe möglich war gegenüber den harten Kämpfen, welche einige der genannten Städte zu bestehen hatten, bis sie zu diesem Ziele gelangten. Lassen Sie uns die in der aufgeführten Urkunde angegebene Zusammensetzung ins Auge fassen. Der Rath besteht aus drei Ständen: aus 4 Rittern, aus 8 Burgern und endlich aus 15 Repräsentanten der Zünfte. Vergleichen wir diese Zusammensetzung mit derjenigen, welche nach 1336, dem bis dahin angenommenen Jahre des Eintritts der Handwerker in den Rath, statt fand, so ist sie ganz ebendieselbe. An obige, den Schwerpunkt bildende Urkunde, reihe ich einige Angaben aus Urkunden an, welche sämmtlich der Periode vor 1336 angehören. Mit der ersten greifen wir sogar drei Jahre vor 1274 zurück. Es ist diess eine Urkunde von 1271, welche zwar Ochs schon abgedruckt hat, aber, wie es ihm leider gar oft begegnet, ungenau oder durch unglückliche Conjecturen verderbt, und gerade die für unsern Zweck wichtigste Stelle dieser Urkunde ist durch einen bedenklichen Fehler entstellt. In dieser Urkunde versprechen die Gotteshausdienstmannen und der Rath Walther dem Meyer (Ochs macht einen Metzger aus ihm), welcher dem Bischof Heinrich 104 Mark für den Kauf der Herrschaft Pfirt geliehen hatte, diese 104 Mark für den Bischof so zu zahlen, dass sie ein Jahr lang wöchentlich 2 Mark Silbers abzahlen. Die Urkunde beginnt nun also *): »Wir Hug der munich, der vogt, Peter der Schaler der Schultheise, Cunrat der Munich, der Burgermeister, die Gothusdienstman, der Rat, die Zunftmeister und gemeinlich daz gedigin von Basel tun kunt. . . .« Neben dem Siegel des Bischofs, des Capitels ist das des Raths angehängt. Die zweite gehört dem Jahr 1305 an; in ihr verspricht der Rath dem Bischofe niemand aus den Herrschaften Homburg und Liestal ohne dessen Einwilligung ins Burgerrecht aufzunehmen; sie beginnt: Nos Conradus de Benkon Scalarius miles, magister civium, Consules, Conradus de Sole magister artificum, et magistri artium civitatis Basiliensis, fatemur.... Eine

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') S. Beilage II.

dritte enthält die zu langem Streit mit dem Domkapitel Anlass gebende Errichtung des Ungelds von Getreide durch den Rath im Jahr 1313, von welcher der Official sagt: magistrum civium et consules et magistros societatum civitatis Basil. de novo quaedam condidisse statuta ac eadem publice publicasse et notificasse; während im Verlauf der Urkunde bloss von dem magister civium consules et universitas geredet wird. Noch deutlicher 1317 von ebendemselben Beschlusse: discreti et sapientes viri, magister civium, consules, generalis magister societatum et singulariter singuli magistri earundem societatum. — 1318: Nos magister civium, consules, generalis magister societatum et singuli magistri earum societatum civitatis Basil.

Halten wir diese Angaben mit jener Urkunde von 1274 zusammen, so ergiebt sich daraus, 1) dass die Repräsentanten der Zünfte im Rathe die Meister der Zünfte waren; und 2) dass die Repräsentation der Handwerkerzünfte im Rathe auch noch nach dem Tode des Bischofs Heinrich fortbestand. Die Zusammensetzung des Rathes besteht demnach aus 4 Rittern, 8 Burgern und 15 Handwerkern (Zunftmeistern) und ist eine Schöpfung Heinrichs von Neuenburg.

Nach Feststellung dieser Thatsache bleibt uns noch übrig das Verhältniss derselben einerseits zu der von ebendemselben Bischofe den Baslern gegebenen sog. Handfeste, andrerseits zu dem ebenderselben Periode angehörenden » Bischofs- und Dienstmannenrecht « zu bestimmen.

Das älteste Exemplar unsrer Handfeste ist aus dem Jahre 1337; es ist das die Handfeste, in welcher Bischof Senn von Münsingen den Baslern ihre Rechte und Gewohnheiten bestätigt, wie eben von Heinrich von Neuenburg an dieses jeder Bischof durch ein solches feierliches Gelöbniss bei seinem Amtsantritte that. In diesem ältesten vorhandenen Exemplare nun wird mit deutlichen Worten gesagt, dass Heinrich von Neuenburg es war, welcher die erste Handfeste gegeben habe. In dem Exemplare von 1337 nun gelobt Bischof Senn den Baslern, dass er ihnen jährlich geben wolle einen Bürgermeister und

einen Rath und dass die acht Kieser (wie sie aufzustellen sind wird darin angegeben), einen Rath von Rittern und von Burgern und von den antwerken kiesen sollen. Bis dahin hat sich die auf blosse Vermuthungen gestützte Ansicht geltend gemacht (S. Ochs I. p. 375), dass erst Bischof Johann 1337, in Folge einer angenommenen Verfassungsänderung die Worte: »und von den antwerken eingeschaltet habe, während die Handfesten der frübern Bischöfe diesen Zusatz nicht enthalten hätten. Wenn wir nun damit die oben durch eine Urkunde beglaubigte Thatsache der Repräsentation der Handwerker im Rathe unter Bischof Heinrich von Neuenburg dagegen balten, so muss diese Vermutbung in Nichts zusammenfallen, und wir müssen zu der Ueberzeugung gelangen, dass schon in der ersten Handfeste des Bischof Heinrich jene Worte: » und von den antwerken« gestanden haben. Und wäre diess nicht der Fall gewesen, dürfte wohl 1337 Bischof Johann Senn in seiner Handteste sagen, dass er den Bürgern von Basel einen Rath geben wolle nach der Handfeste, welche sie von Bischof Heinrich von Neuenburg gehabt hätten, einen Rath von Rittern, Burgern, und von den Antwerken, ohne dass er den Baslern gerade zu eine Unwahrheit gesagt hätte? Und endlich noch, wenn wir diese Handfeste mit den Stiftungsurkunden der von Heinrich gestifteten Zünfte vergleichen, so werden wir eine auffallende Uebereinstimmung in der Bestimmung gegenseitiger Hülfe finden. In jenen Zunfturkunden heisst es: » und soll man das wissen, dass wir ihnen >> und sie uns und unserm Gotteshause geschworen haben, zu » helfen zu unsern Nöthen und wir ihnen zu ihren Nöthen ge»gen meniglich.« In der Handfeste: » Ouch hant wir inen ge» lobt ze ratende und ze helffende wider allermenglichen der >> sie besweren wölte..... Ouch hant sie gesworen ze ratende >> und ze helffende wider allermenglichen und dem Gotshus » sine recht zu behaltende.« Die Handfeste von 1337 ist demnach sicherlich auch diejenige des Bischofs Heinrich, wie auch alle andern noch vorhandenen einander gleich sehen; und jene erste Handfeste gelobt den Baslern einen Rath nicht nur von Rittern und Burgern, sondern auch »von den antwerken.«

Es lässt sich die Frage aufstellen, zu welcher Zeit Bischof Heinrich diese seine Handfeste gegeben habe. Wenn wir uns die Verhältnisse ins Gedächtniss zurückrufen, unter welcher Heinrich die bischöfliche Macht und den Titel sich schon 1260 angeeignet hat, und dass er wohl seine Erhebung auf die Cathedra den Bürgern und den Handwerkern verdanken mochte, so ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Handfeste entweder ein Sporn zur Hülfe, oder eine Belohnung für geleistete Dienste war, dass sie demnach in die ersten Jahre seiner Regierung zu setzen ist.

Wir glauben noch einen speciellen Grund zu haben sie vor den November 1262 zu setzen. König Richard nämlich kam in diesem Jahre wieder nach Deutschland und sparte keine Mittel, selbst nicht das Geld, die Städte für sich zu gewinnen. Zu ihm kam nach Schletstatt Bischof Heinrich, sein eifriger Anhänger, sein »vielgeliebter Caplan «, und erhielt von ihm eine Urkunde (5. Nov. 1262) in welcher er 1) der Kirche zu Gunsten und zu Liebe seinem Caplan von seinen Ansprüchen an den Berg Breisach und das Münsterthal zurücktritt; 2) verspricht, alle Rechte und guten Gewohnheiten der Stadt Basel unangetastet zu lassen, mit den Worten: Ad haec promisimus et promittimus bona fide, quod omnia jura et consuetudines honestas civitatis Basiliensis approbatas hactenus et obtentas servabimus inconcussas et contra eas nullatenus veniemus. Wir erblicken darin zweierlei Rechte und Gewohnheiten: ältere »approbatae hactenus und dann später und zwar durch Heinrich erhaltene »obtentae«; ein Unterschied, der auf ähnliche Weise in der Urkunde der Bäckerzunft von 1256 gemacht wird in den Worten: jura, quae ex antiquis sunt temporibus instituta nec non consuetudines hactenus obtentas approbamus. Und erhält endlich nicht das Versprechen, dass der König niemals gegen diese neu erworbenen Rechte auftreten wolle, eine besondere prägnante Bedeutung, wenn wir dabei an noch nicht festgewurzelte Rechte denken, welche ihr Entstehen einer Neuerung verdanken, wie sie eben Bischof Heinrich gemacht hat? Es ist diese Urkunde Richards die erste königliche Bestätigung der Stadtrechte Basels.

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