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wird, wie man es zwischen Allyl- und Propenyl-Verbindungen bemerkt. So würde sich das optisch verschiedene Verhalten isomerer cyclischer Ketone doch wohl ebenso gut deuten lassen, als wenn man die gezwungene Annahme macht, gewisse Ketone seien eigentlich Alkohole.

Natürlich wird es nöthig sein, um die vorliegenden Fragen definitiv zu entscheiden ein möglichst umfangreiches Beobachtungsmaterial herbeizuschaffen.

Nach den Beobachtungen von Eykman macht sich der Unterschied zwischen Allyl- und Propenyl-Verbindungen, wie gesagt, besonders auch in den abweichenden Dispersionsverhältnissen geltend.

Ich habe daher von acht isomeren Verbindungen C10H16 O der Campherreihe, von theils gleichem, theils verschiedenem Sättigungsgrad neben dem von mir schon früher ermittelten Brechungsindex für die D-Linie die Dispersion bestimmt.

Zur Untersuchung kamen: Die gesättigten Ketone Fenchon und Thujon, die ungesättigten Ketone Isothujon, Carvenon, Bihydrocarvon und Pulegon und die beiden ungesättigten Oxyde Pinol und das Oxyd aus Bihydrocarveol. Die Beobachtungen wurden mit dem neuen Pulfrich'schen Refractometer von Zeiß ausgeführt.

C-F

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Die

Die nachfolgende Tabelle giebt die für die C, D und F-Linie gefundenen Werthe, sowie die specifische Dispersion Beobachtungen, die leider unterbrochen werden mußten, sollen so bald wie möglich ergänzt und noch einmal controllirt werden.

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Es ergiebt sich aus der Tabelle deutlich, daß die Verbindungen von gleichem chemischen Verhalten und gleichem Sättigungsgrad

auch nahezu übereinstimmende specif. Dispersion aufweisen. Eine Ausnahme macht aber auch hier das Bihydrocarvon, das eine erheblich geringere Dispersion zeigt, als sein (mit Hülfe verd. Schwefelsäure daraus erhältliches) Umwandlungsproduct, das Carvenon. Hingegen fallen die für Carvenon, Isothujon und Pulegon gefundenen Werthe wieder zusammen.

Es schien mir nun von gewissem Interesse zu sein, die durch Zahlen ausgedrückten Verhältnisse auch für die directe Anschauung einmal deutlich zu machen und es ist mit Erfolg versucht, das mit Hülfe der Photographie zu erreichen.

In einem Spectrometer, das Herr Prof. Nernst so gefällig war für diese Zwecke aus seinem Institut herzuleihen, wurde das Ocular durch eine photographische Camera ersetzt und das Glasprisma durch ein Hohlprisma, welches nacheinander mit den zu untersuchenden Flüssigkeiten beschickt wurde. Nachdem vor den Spalt des Objectivs eine Geisler'sche Röhre mit glühendem Wasserstoff gebracht war, wurde in allen Fällen auf das Minimum der Ablenkung der F-Linie eingestellt und dann das Wasserstoffspectrum photographirt, wobei Sorge getragen wurde, daß bei allen Aufnahmen die Temperaturen der Flüssigkeiten, welche zur Verwendung kamen, möglichst dieselben waren. Alle Aufnahmen, von welchen die beiliegende Tafel ein Bild giebt, sind mit viel Ausdauer und Geschick von meinem Assistenten Herrn Dr. M. Herz gemacht worden.

Neben den Bildern, welche bei Anwendung der Isomeren C10 H16 O erhalten wurden, sind auch die mit Safrol und Isosafrol hergestellten auf der Tafel wiedergegeben. Gegen die Originalaufnahmen sind die acht ersten Reproductionen um das sechsfache, die für Safrol und Isosafrol nur um das dreifache vergrößert. Man erkennt also, wie viel stärker die Dispersionsfähigkeit der letzteren Verbindungen ist.

Die Bilder zeigen ferner die abweichende Dispersion von Safrol und Isosafrol, sowie die theils abweichenden, theils übereinstimmenden Dispersionen der isomeren Campher in deutlichster Weise. Es tritt bei denselben weiter eine Thatsache hervor, die besonders hervorgehoben zu werden verdient. Während die meisten Verbindungen C10 H16 O, welche zur Untersuchung kamen, im Violett und Ultraviolett noch deutliche Bilder zeigen, erscheint beim Pulegon von der F-Linie an das Spectrum fast vollständig ausgelöscht. Dieser Umstand ist nicht etwa auf eine sichtbare Färbung des angewandten Präparats zurückzuführen. Es wurde immer ein frisch im Vacuum rectificirtes, so gut wie farbloses Pulegon ver

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wendet, auch zeigten andere, stark gelb gefärbte Oele das Verhalten des Pulegons nicht. Vielmehr läßt sich constatiren, daß dem Pulegon in der That ein ganz auffallend starkes Absorptionsvermögen für die violetten Lichtstrah len zukommt. Schaltet man z. B. zwei Reagensröhren verschiedener Weite in einander, so daß zwischen beiden ein Zwischenraum von etwa 1/2 cm bleibt und füllt diesen mit Pulegon, während man in das innere Reagensrohr frisch gefälltes Chlorsilber oder ein mit Chlorsilber in geeigneter Weise präparirtes Papier bringt, so kann man das durch die Pulegonschicht vor dem directen Strahlenzutritt geschützte Chlorsilber einige Zeit dem directen Sonnenlicht und sogar einige Tage dem zerstreuten Tageslicht aussetzen, ohne daß Färbung des Silberpräparats erfolgt, während momentane Schwärzung eintritt, wenn man bei dem Versuch das Pulegon durch die isomeren Substanzen oder durch Wasser ersetzt.

Die Frage ist nun, ob das Pulegon der eigenthümlichen Art der in ihm enthaltenen Kohlenstoff bindung sein von seinen Isomeren C10 H16 O abweichendes Verhalten verdankt. Für das Terpinolen, in dem man jetzt eine ähnliche Kohlenstoffverkettung annimmt, konnte ein entsprechendes optisches Verhalten nicht beobachtet werden. Sehr interessant ist es aber, daß von den drei Isomeren C10 H14 O, nämlich dem Carvacrol, Carvon und Eucarvon das letztere sich ganz ebenso verhält wie Pulegon, ja es hält in entsprechend dünner Schicht die nach dem Violett zu gelegenen Strahlen jenseits der F-Linie noch mehr zurück wie das Pulegon, während Carvon und Carvacrol diese Strahlen ganz ungehindert passiren lassen.

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