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Angabe der benutzten Quellen und Hülfsmittel.

Mussten schon mehrjährige Arbeiten auf dem Königl. Sächs. Hauptstaatsarchive zu Dresden, welche zum Zweck hatten, Materialien für eine umfassende Geschichte der thüringer Dynasten- und Edelgeschlechter zu sammeln, mich auf den Verlauf der Wirren und Kämpfe zwischen den ursprünglich freien Landherren meiner Heimath und mehreren Mitgliedern des Hauses Wettin aufmerksam machen, so leitete mich zunächst die Abfassung einer urkundlichen Geschichte des Hauses Lobdaburg, (welche ich in einem Cyklus von Vorlesungen, im Jahre 1858, einem kleinen Kreise von Geschichtsfreunden vorführen durfte,) auf die Persönlichkeit Markgraf Friedrichs des Ernsthaften, seiner Verbündeten und Gegner, und unter ihnen vor Allen auf die hohe Heldengestalt des Grafen Günther von Schwarzburg.

Herrn Archivdirektor, Ministerialrath Dr. von Weber zu Dresden, habe ich für Zuweisung nicht unwichtiger urkundlicher Quellen, sowie mannichfacher Aufschlüsse aufs Wärmste zu danken; aus seiner Hand erhielt ich nicht nur (unter allerhöchster Genehmigung) die im Anhange abgedruckten Dokumente, sondern auch mannigfache Aufschlüsse aus Gretschels, Geschichte des Sächsischen Volkes und Staates" und Ebelings „Geschichte der deutschen Kirchenfürsten", welch letzterer Schrift ich bei Besprechung des Erzbischofs Balduin von Trier dringend bedurfte. Als Hauptleitfaden diente mir indessen Dr. Friedr. Lorenz Hoffmanns berühmte, im Jahre 1819 erschienene, Günthers Leben mit einem unerhörten Aufwande von Fleiss und regem Interesse behandelnde Schrift. Urkundliche Citate, Bezugnahme auf ältere Autoren, namentlich Albertus Argentinensis, habe ich nicht umhin können, wörtlich aufzunehmen; ebenso eifrig folgte ich aber auch den gelehrten Abhandlungen des Herrn Geh. Hofrathes Dr. Hesse über Schloss Blankenburg und Arnstadt. Wiederholte Lectüre von Levin Schückings schöner, dem Andenken meines Helden gewidmeten Dichtung, ich gestehe es offen, hat mich dazu verführt, nicht nur auf einen grossen Theil seiner Anschauungen einzugehn, ja ich bekenne mich soweit schuldig, beim Entwurf des Gemäldes vaterländischer Leiden und Missstände im 14. Jahrhundert, wiederholt ganze Perioden und Sätze aufgenommen zu haben, die mein Eigenthum nicht sind. Mag der Vorwurf des Plagiates durch dies offene Bekenntniss abgewehrt werden und mich das Urtheil der Leser nicht allzu hart treffen.

Heidenreichs Schwarzburgische Geschichte, Junghanns Geschichte des Schwarzburgischen Hauses haben die Grundlage meiner Arbeit über König Günther und seine Persönlichkeit vervollständigt, indess ich anderweiter zahlreicher Hülfsmittel bedurfte, um die Charakterschilderung seines glücklichen Rivalen, Carl IV. zu entwerfen, auch hier haben die mir mitgetheilten Urkunden den ersten Leitfaden abgegeben, indess ich bei bewährten Historikern Hülfe suchen musste.

Einem in der „Europa", im Sommer des Jahres 1848 erschienenen Aufsatze über Prag und Böhmens grossen König verdankte ich vorzugsweise die Möglichkeit, auch jenem Theile meiner Aufgabe gerecht zu werden.*) -So kann ich mir nur das Verdienst des Compilators vindiciren, und überlasse denen Allen, die ich so eben erwähnt, den Ruhm, der ihnen bei Erörterung der vaterländischen Zustände gebührt, deren Bedeutung, deren tiefer Ernst mich dazu trieben, ein schon wiederholt entworfenes Gemälde neu zu entrollen, zu welchem ich persönlich nur ein bescheidenes Maass eigenen Colorits zu liefern vermochte.

Bei den Auslassungen über thüringische Zustände im Mittelalter, bei den Scenen aus dem Grafenkriege, namentlich den Details des Treffens zu Arnstadt, (1346,) bin ich mir indess bewusst, so selbständig verfahren zu sein, als es der Historiker nur irgend vermag, wie denn auch die Reflektion fast ohne Ausnahme meine eigene Arbeit ist.

Bei Schilderung des tragischen Endes meines Helden und insbesondere bei Besprechung der Inschrift auf seinem Grabdenkmal hab ich die im Jahre 1856 erschienene Abhandlung von Dr. Römer-Büchner: „König Günthers von Schwarzburg Tod u. s. w." benutzt, obwohl ich mich der daselbst, Seite 6 und 13, entwickelten Ansicht, welche gegen die Wahrscheinlichkeit des meuchlerischen Attentats gerichtet ist, nicht anzuschliessen vermag.

*) Es geschah dies jedoch nur unter ausdrücklicher Bewilligung des Herrn Verfassers, Dr. G. Kühne.

Druck von C. P. Melzer in Leipzig.

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