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8. Auch han wir uns virwillekoret, willichir undir uns were, unsir were eyner adir me, der diese vorgeschrebin stucke ir eynes adir me breche adir uberfure und nicht stede hilde, der solde sin erlos, truwelos und meynedig, und sulde darzu dem Riche mit lybe und mit gude sin virfallin. Alle diese vorgeschrebin stucke sint gered ane alle argelist und geverde......

176. Frankfurt: Bericht der Schöffen an den Kaiser über die Schöffenwahl und über die Anforderungen der Zünfte und der Gadenleute. [Nach März 1359.]

Boehmer, S. 665-669.

Dem allir durchluchtigen fürsten, unsirm liben gnedigen herren, Romschen keyser Karln, zu allen ziten merer des Richs und kunyg zu Beheim, eygen und kunden wir uwir scheffen zu Frankenford otmüdecliche unde demudecliche:

Als ir dem ediln herren, hern Ulriche herren zu Heynowe, uwir bryfe santit') und he zu Frankenford zu uns qwam und von uwern wegin und nach der bryfe sage zwene scheffen saste, die wir emphangen han nach der bryfe sage, sal uwir gnade wiszen, da uns die selbin bryfe qwamen, das wir da uns frund santen zu unsirm herrin von Heynowe und eygeten ime, das das were widdir unsir gnade und vriheid und were nie me geschehen; wir werin allen dag hoffende, das ir kummen suldit 2); und taden in auch herin die confirmacien die wir von uwir gnaden han, und taden in bidden, das hé es wulte tun durch God und durch uwir und des Richs willen, und das wir uns auch die bas bewarin mochten, un wulde das virzihen bis an uch. Des mochte uns nicht gedyhen, dan he antwurte uns, he wulde tun nach uwir bryfe sage: wer darwidder tede, das lizse he in tun uf sin recht. Da des nicht sin enmochte, da baden wir in um uwirs bryfes eyne abeschrift. Da antwurte he uns: ir hettet es ime nicht befolhen. Und ward uns der abeschrift nicht.

Dan wir eygen uwirn gnaden, das unsir gewonheid also von aldir her ist komen, das allewege die scheffen scheffen hant gekorn und kysen. Des qwam es, das vor ziten, des unsir ein teyl und auch me luten wole gedenkit und unsir ein teyl hant horin sagen, das by unsirn aldirn die scheffen warin irstorbin bis uf sezse. Die sezse kurin andir echte, das ir virzehen wurden. Der virzehen virgyngen dar nach abir sezse, das ir noch achte warin. Die achte kurten zu in andir sezse, das ir abir virzehen wurden. Die virzehen sturben uf sybene. Die sybene kuren auch sybene, das ir abir virzehene wurden. Die virzehen virfylen bis uf nune; der nune gyngen dry

1) 14. II. 1359. Boehmer, S. 662.

2) Vgl. Karls Schreiben vom 8. III. 1359. Boehmer, S. 664.

snelliche nach einandir abe in der zyt, da das sterbin und die pestilencien warin'). Da kuren die sezse andir echte zu in in deme jare, ee das jar qwam alse die dry abe warin gegangin. Auch warin die nune by einandir in der selbin jaris fryst und hetten gerne gekorn; da wart ir eyner also swach, das die scheffen nicht gerne by in gyngen, alse man do die suchede und plage sere schuhete, alse velen luden kuntlich ist. De sezse kuren auch die echte eynmudecliche, und namen uz alle furteil und wulden kein furteil haben, und seyden die sezse auch das den echten.

Lieber gnediger herre! Was hernach stet geschrebin, das ist in der mazse beschrebin, das wir keine sune adir richtunge nicht wollen midde ubirfarin adir gebrochin haben, dan das wir von uwerme gebote und heizse, ob ir des horin wollit, das sagen, wy es irgangin ist, ane alle geverde. Zu den ziten, do ir zu Lamparten warit und willin hattit zu Rome, dar ir auch qwamit mit der hulf Godis 2), des wir Gode zu dankene han, da santen die hantwerk, die zunfte, der zu den ziten virzehen warin, ire frunt zu uns in den rat und muten uns zu, das wir sie hanthaben wulden by solichen gewonheyden, alse sie von aldir herbracht hetten. Da sprachen wir: des hetten wir keine redde nie gehord, wir kunden in daruf nicht geantwurten, und baden sie, das sie uns des irlizsen, und düchte uns, das es widder den rat were. Sie sprachen uns vaste zu alse verre, das es ein dag wart gemacht zu den Barfuzsen.

Da sprachen sie abir uns zu und muten uns alse vore. Da hetten wir gerne geschen, das es virzogen were worden bis an uch. Des mochte uns nicht gedyhen, dan sie sprachen kurz: sie wulden es alse gehabit han, und wo wir mit in allen, mit namen mit den vorgenanten virzehen zunften, nicht enredtin, so sulde es ungered sin; bliebe undir den zunften adir hantwerken eyne uzse mit der nicht gered wurde, so sulde mit in allen ungered sin. Da wurden wir beladen mit grozsen sorgen beide von uwir und des Richs wegin und auch uns selbir, und eydeten uns selbir undir ein darumme, nach dem alse das zu den ziten gelegin was und uns vurqwam, das es bezsir were geton dan gelazsen, sint ir auch zu den ziten uzwendig landis warit, und volgeten des. Da mudeten sie uns des beidirsyt bryfe zu gebene. Da antwurten wir in abir, des dan wir redtin wale, das man dar ubir zwey bucher mechte und das man in die bucher schrebe die stucke, und das sie der bucher eynis hilden und wir eynis; und da namen wir uch und das Riche uz. Abir des enwelden sie in die bucher nicht lazsen schriben, und wulden es nicht andirs, dan als ir in den buchern fyndit geschrebin. Doch do ie das hantwerk und zunft sine gewonheid wulde beschribin, da qwamen von ie dem hantwerke dry der eldisten adir me von dem hantwerke vor uns und gaben uns beschrebin ire gewonheid; und sprachin die dry adir

1) 1356 circa mensem Augustum et sequentibus. Boehmer, S. 666 3. 2) Krönung zu Mailand 6. I. 1355, zu Rom 5. IV. 1355.

me darnach uf iren eyd, das das hantwerk die gewonheid als here brocht hette. Das ist beschrebin, alse ir wale fyndit in den buchern beschrebin 1).

Darnach santen die gadenlude, die zu den ziten nicht in zunften warin und sich siddir zu den zunften machten, ire frund eynis teilis zu uns. Die sprachen von der gadenlude wegin und seiden: das sie sich nie. von dem rade gescheiden hetten und werin by dem rade blebin und wulten auch [by] dem rade bliben und wulden sich von dem rade nicht scheiden, und baden das man in gunnen wulde, das sie bie irer gewonheid blebin, alse sie eynis teilis seyden das sie her bracht hetten: mit namen undir andirn stucken, das man in der stad andirs kein gewand sulde snyden dan undir den gaden, uzwendig der mezse. Da duchte uns nach den reddin, alse sie an uns brachten, das wir des icht getun mechten, wand uns duchte es rurete uch und das Riche und were arm und riche schedelich und auch nicht alse here komen was. Auch sprachen da die wullenwybere und andir ein teil hantwerk, das sie das unzitlich duchte, das man ymanne sulde virbyden, der des Richs burger were von Frankenford, das he nicht gewand sulde snyden; dan ein yglich man der ein burger were mochte gewand snyden in der stat, wo he wulde.

Darnach wart von uwern gnaden uwir bryf unsirm herren von Heynowe gesant von der selbin gadenlude wegin2). Mit dem bryfe qwam unsir herre von Heynowe zu uns in den rat. Da antworten wir unserm herren von Heynowe: wir wulden es mit in gerne vur uch brengin; was uwir gnade darzu were, des wulden wir gerne volgen. Des geschah nicht, und des enwas auch der brust an uns nicht.

Darnach abir qwamen der gadenlude frund von der gadenlude wegin und baden und muten uns alse vore. Da antwurtin wir abir: wir mochten adir enkunden darzu nicht getun ane uch und das Riche. Da sprach eyner uz den, die sie zu uns gesant hatten: mochte es in dan nicht geschehen, so wulden sie sich des bewarit han und wulden sie sich behelfen wo sie mochten, und sulde man ime darum synen hals mit eyner tiel abestozsen adir segen, der worte glich das es sinen hals koste.

Darnach qwamen uf die gaden der gadenlude und der hantwerke etzwy vele und santen nach unserm burgermeister mit namen Lotzen von Holtzhusen), der zu den ziten unsir burgermeister eyner was; der bad mit ime gen Conraden zu Lewinstein und Hertwigen Wizsen, unsir mitscheffen, und qwamen. Da sprachen sie zu in: sie hetten etzwas zu reddene mit dem rade, das wulden sie hubisliche und gutliche fordirn; seyde uns yman icht andirs, des ensulden wir nicht glouben.

1) Aeltestes Handwerkerbuch. Boehmer, S. 635–650.

2) 29. III. 1357. Boehmer, S. 653.

3) Aelterer Bürgermeister Frühjahr 1357 bis Frühjahr 1358. Boehmer S. 668 ".

Dar nach qwamen ire frund von den zunften und fordirten von der zunfte und [von der] gemeinde wegin: das man irer frunde echte sulde nemen in den rat, und die echte sulden sie kysen, und die echte sulden alle mogede und macht habin und by allin ampten sin, alse die bryfe sagen die darubir sint gegebin; wand sie wulden wizsen um der stede gescheffede, war der stede gud und gevelle komen were adir qweme. Da antwurten wir in: das sie der redde nicht enderften, das mit der stede gude recht were gefarin, und hetten allewege der stede beste mide vurgekord, und daby werin alle wege ire frund gesezsin, die von der hantwerke wegin in den rat gen. Da sprach der eyne: „Warum sagis du es nicht heruz, unse frund wollen es also gehabit han und andirs nicht!" Da sprachin wir: das wir der redde nicht me gehord hetten, und were in der Vasten und were eyn gud zyt, und baden die die das wurben, das sie es lizsen sten bis nach den heylegin dagen; das Riche hette eynen lantfaut in dem lande, und werin auch des Riches stede zu Wetreibin und der schultheis zu Oppinheim und andir lude die dem Riche virbunden sin, mit den wulden wir uns gerne beraden, das wir uns bewareten gein dem Riche und gein dem rade. Da antwurten sie es were wale ein gud zyt, sie wulden uns fryst gebin, also das es da bynnen fur das Riche adir fur nymannen brocht wurde, und das wir sie des sichir mechten und sesten in darfur gysele; sie wulden uns widder gysele setzin. Und det die wort ir eyner. Da antwurten wir: wir hetten bis her nymanne keynen gysel gesast, man hette unsirn worten gegloubit. Damide lizsen sie in genugen. Auch warin zu derselben zyt der zunfte und hantwerke frund entzwy vele.

:

177. Frankfurt: Verordnung des Kaisers über die Besetzung des Rates. 24. II. 1360.

Boehmer, S. 671 f.

Wir Karl ..... bekennen ...

nemen

.....

Wie wo wir vormals gesazt und gemacht hatten, daz die hantwerg und die gemeinde zu Frankenfurt zwelfe uz yn alle jar kiesen sulten, also daz der rat doselbs uz den zwelfen sechse und in den rat zu yn setzen und die andern sechse dovon lazzen sulten, als in andern unsern brieven doruber geben vollenclicher ist begriffen; doch sein wir nu umb fride und gnade zu Frankenfurt gnedicliche zu machen mit wolbedachtem mute zu rate worden, und wellen . . . . . daz doselbs die hantwerke drij uz yn und die gemeinde auch drij uz yn, die biederbe unversprochene lute und burger zu Frankenfurt sein, zu ratluden alle jar kiesen sullen. Und sullen die hantwerg und die gemeinde die sechse die sie also zu ratluten kysen werden, so oft daz jerliche geschicht, dem rate zu Frankenfurt antwerten, und sal der rat sie zu yn zu ratluten emphahen, und sie den rat mit yn tun sweren als andere ratlute doselbs plegen zu sweren; und sullen dieselben sechse bij den andern ratluden

sitzen, ratslagen und alle ander sache, wie man die benennen mag, glich den andern ratluten schaffen und tun ane alle hindernuz.

Auch sullen die egenanten hantwerk und gemeinde uf yren eit, den sie dem Riche getan haben, alle jar uz yn in den rat zu Frankenfurt kysen soliche sechse die sie dunket, daz sie dem heiligen Romischen Reich, der stat von Frankenfurt und dem gemeinen lande aller nuzlichste seint, ane geverde.

Waz brieve wir auch vormals geben haben, als von der wale und kore der scheffenen zu Frankenfurt, die sullen in yrer macht genzlich unverrucket verliben.

Auch weln wir, daz die hantwerk und die gemeinde zu Frankenfurt einmutig sein sullen und dheine partien under yn nicht haben in dheinewis, ane als verre daz sie sechs ratlute kysen sullen in aller wis, als dovor ist begriffen. Und wan wir alle zeit unsir und des Reichs getrewen gerne besorgen, so ist unsir meinunge und wellen, daz die hantwerke zu Frankenfurt, und mit namen die gadenlute, bei allen yren rechten und guten gewonheiten, so wie sie die redeliche herbracht haben von alters, verliben sullen ungehindert, mit beheltnuz uns, dem heiligen Romischen Riche und ydermanne unsirs und yres rechten. Ouch gebieten wir vesteclich den burgermeistern, dem rate und den burgern gemeinliche zu Frankenfurt und allen andern unsern und des Reichs getrewen bei unsern und des Richs hulden, daz sie unsir vorgenant gesetze und ordenung genzliche halten und nicht uberfaren in dheine weis. Und wer dowieder frevelich dete, der sol, so oft daz geschicht, hundert marg silbers sein vervallen, die halbe in unsir keiserliche camern und halb den an den man uberfure sullen gevallen.

Ouch sullen die egenanten sachen weren als lange biz wir odir unsir nachkomen an dem Reiche, Romische keisere oder kunige, daz wiederruffen . . . . .

178. Frankfurt: Wiederherstellung der alten Verfassung durch den Kaiser. 4. I. 1366.

Boehmer, S. 701-703.

Wan

Wir Karl v. G. g. Romischer keiser (u. s. w.) bekennen. . . . . wir zu andern zeiten gnedeclich von angeborner gute unsern und des heiligen Reichs lieben getruwen, den burgermeistern, den scheffenen, dem rate, den burgern gemeinlich und der stat zu Frankenfurt in der Wedereube mit wolbedachtem mute, mit rechter wizze und von volkomenheit keiserlicher mechte alle yre fryheit, rechte, gnade, gewonheit, hantfesten und brieve rechte und redelich mit unsern keiserlichen brieven bestetiget und confirmeret haben, und wan wir ydermannen, den armen als den reichen, bei allen synen rechten von keiserlicher wirdekeit, die wir von Gote als der obirste in werntlichen sachen haben, gerne beschirmen: so wollen wir von Keutgen, Urkunden z. städt. Verfassungsgesch.

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