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ir Hayl. zu sich geforderet die Cardinal Tornon (?), Carpi, Pacieco, Trient, Saraceno, Puteo, St. Clement, Traui, Mantua, Alexandrino, Farnes, Safior (?), Ferrar, Guisa, Sauello, Caraffa, Neapoli, Vitello vnd mich, vnd hatt die Kays. Mt. fir ain Rom. Kayser ainhelliglich erkent 22), vnd verordnung thuen, ir Mt. bottschafft hinfür an sein statt vnd ort zue zulassen. Gott hab lob.

Ich kan E. L. nitt gnueg schreiben wie ain fromen Bapst wir überkommen.

2) 1560. 20. Jan. Rom. Otto an Albrecht. Lobt Papst Pius IV.

2) P. P. Wann E. L. aigentlich wissen solt, wie an gesundthaytt vnd andere zuefel es vmb mich gestandten, so wirt si gwisslich ain treues mittleyden mitt mir haben, vnd ich meins nitt schreibens mitt aigner handt bey derselben

23) Der eben verstorbene, glaubenseifrige Papst Paul IV. war schon als Cardinal ein Feind des Kaisers Karl V. und seines Bruders des Römischen Königs Ferdinand gewesen; diesen hatte er auch im Verdacht als besondern Beförderer des Augsburger Religionsfriedens. Als Ferdinand nach seiner Thronbesteigung als Kaiser i. J. 1558 einen Botschafter nach Rom sandte, versagte Paul demselben den Zutritt, weil Ferdinand nur durch den Tod, und nicht durch die Abdankung des Kaisers Karl V. dessen Nachfolger im Reiche werden könne. Er anerkannte ihn desshalb auch nicht, zumal derselbe auch von Churfürsten gewählt sei, die sich von der Kirche getrennt hätten und später wohl gar einmal einen protestantischen Römischen König wählen könnten. Viel mag zu dieser Abneigung des Papstes der Umstand beigetragen haben, dass Ferdinand seinen ältesten Sohn Maximilian mitten unter Lutheranern erziehen liess und dieser grosse Hinneigung zur neuen Lehre zeigte. Es war desshalb des neugewählten Papstes Pius IV. erstes und dringendstes Geschäft, den Kaiser anzuerkennen, ohne des Erfordernisses zu gedenken, dass er vom Papst gekrönt werden müsse, und die unter seinem Vorfahr in so unerquicklicher Weise gestörten freundschaftlichen Beziehungen zu dem Kaiserhause zu

erneuern.

gnuegsam entschuldigt sein, hoff och, E. L. selle auss irer angeborne giette gwisslich darfirhalten, das ich on ainichen zweyffel derselben treuwer diener vnd freund an allen enden vnd orten vnd zu allen zeytten sein vnd bleyben will, vnd ain Gott in omnibus occasionibus souil ane meine ringen vermügen vnd verstandt ist, solchs mitt dem erzaigen will. Bitt also E. L. welle mich in guttem befolchen haben.

Ich kann E. L. nitt gnuegsam schreiben, wie vnser neuw erwelter Bapst sich in allem seinen thuen vnd lassen so gar wessenlich, angenem, fleyssig, giettig vnd aussrichtig erzaigt, also das er yederman zufriden helt.

Ich bin och ongezweyffelter gwisser hoffnung, er werd am Concilio, Reformation vnd allem was zu gemainer wolfart frid vnd ainigkaytt dient, nichts vnderlassen, vnd sein befollen ampt treuwlich ausswarten, Gott verley im nur lang leben.

Ir Haylt. erzaigt sich gegen mir vast wol, vnd hoff well mer bey im als dem Neapoli 24) trauen erhalten.

Er ist allen Teutschen wol gewogen, hatt och Teutsche bluetzuerwante, deren yettzt ettlich hie sendt, 3 schwester süne, Hannibal, Marx Sittich, vnd Gabriel von Emps, ain vetter hayst och Marx Sittig vnd ain schwager von Rayttnau, ligen in palatio papali, haben vil eerlich vom adel vnd haubtleut bey inen. Man sagt, ir Haylt. well die 3 brieder bald verschicken, den Marx Sittich an des Röm. Kaysers Mt., Hannibal an des Kunigs auss Hispania vnd den Gabriel an des Kunigs auss Franckreich hoff. Es send 3 fein kärle, all 3 haubtleutt, sendt wol gebuttzt kommen, allain der jünger ist mit gutten langen ploderhosen erschinen 3 tag, ee seine brieder kommen.

Man wart täglich der Röm. Kays. Mt. Bottschafft, dergleichen anderer Catholischen Künig vnd Fürsten. Wolt Gott E. L. kemen och ainmal in dises landt, ich

24) Es ist hier der vorhergehende Papst Paul IV. gemeint, der aus dem vornehmen Geschlechte der Caraffa zu Neapel stammte.

ellandt hoffen.

hiemitt E. L., derselben frauw muetter vnd enstlich vnd freuntlich befellen, sambt der von Datum zu Rom an Sant Sebastian tag 1560.

Febr. Rom. Otto an Albrecht. Berichtet, neuen Papste des Herzogs Gratulationsreicht, rühmt des Papstes Auftreten, und Herzog um Empfehlung bei ihm an... Bey nechster Post hab ich gegen E. L. mein gethuen meins seltens vnd nitt aigner handt wölls kunfftigen souuil immer müglich alls n bringen. Heutt morgens hab ich E. L. dato den 15. tag Januarii sambt ainem copi an die Bapst. Haylt. wol empfangen recht fred empfangen, das ich E. L. dienen allzeyt fräuntlich tzu dienen, in ainem vil schuldig erkenn vnd von gantzem treuwen

in.

heuttigen morgens nach dem Consistorio mich erfuegt, vnd auff das best ir Haylt. E. L. h nach lengs anzaigt, vnd nach beranttchreibens die congratulation Ihr Haylt waal L. gutthertzige erbiettung sambt bricht derichen bestendigkaytt aussfierlich anzaigt. ain sonder hochst wolgefallen vnd zuenaigung vnd sich auff das höchst gegen E. L. erbotten, ssen, derselben biss yettzt sambstag durch eantwurten, vnd darneben beuollen, E. L. ie ir Haylt vorhabens seye, ir vetter ain, ir Haylt. schwester Son, hern Marx von Emps, an der Röm. Kays. Mt. hoff zu schicken, vnd zuuor zu E. L., derselben ir Haylt vatterlichen genaigten willen anzuzaigen.

Ich kan E. L. nitt gnuegsam schreiben, wie hoch ir Haylt. E. L. genaigt vnd so gar ruemblich von derselben gegen vile Cardinale gerett.

So helt ir Haylt sich dermassen das yederman Gott zu loben vnd zu danken.

Wann nur E. L. ettwas zu handlen vnd mir darumb vertrauwen, so solt si erfaren, das ich mich in allen firfallenden sachen mich wie ain geborner Truchses von Waltpurg in allem was yeder zeytt müglich sein kan erweysen will, vnd ainmal an mir an treuw fleiss vnd gutthertzigkeytt nichts erwinden lassen will.

Souuil was yettzt neuwes verhanden, lass ich E. L. wissen, das die Bapst. Haylt. ir angeborne giettigkaytt nach an ir nichts manglen last, die zerritte hochschwerliche sachen der Christanhaytt in gutte richtigkaytt zu bringen, den friden zwischen den grossen heubtern zu erhalten vnd meren, die Religion vnd Reformationsachen zu berattschlahen, vnd alles das, was Bapst Paulus IIII mitt hitzigem zelo ettwan exasperiert, des haylet die yettzige Bapst. Haylt mitt seiner gietigkaytt. Er zaigt sich gegen allen in vnd ausslendischen genachbaurten vnd vnderthonen reychen vnd armen giettig, fridlich, schidlich, beschaydlich, gerecht, mild vnd vatterlich, ist gar arbayttsam vnd aussrichtig.

Ir Haylt erwart der Kaysl. Spanischen vnd franzischer Bottschafft, von inen ir herren gmietter zu erlernen, vnd alsdan fürderlich das ir och darzuthuen mitt dem Concilio och anderm.

Gester hatt ir Haylt nach altem brauch irn Cardinals huett des. Herzogen von Florens sohn Don Johan de Medicis mit aller Cardinäl bewilligung überschickt, vnd nebet im zwen seine vetter Carolum Boromeum vnd N. Zerbellonium bayd maylendischer herren geschlechter, zu Cardinal gemacht, vnd

!

inen bayd heutt in consistorio publico die hiett geben mitt aller gewonlichen solennitet.

Ir Haylt wird den ybertreffenlichen man den bischoff Stanislaum Hosium Episcopum Warmiensem Polonum Nuntium an der Röm. Kays. Mt. hoff schicken 25), dergleichen wirt si die 3 von Emps, wie ich E. L. vor och geschriben, verschicken an die 3 hoff Kaysl. Mt. Spania vnd Franckreich.

Die Legation hin vnd wider in Statu ecclesiastico sagt man Ir Haylt werde Bononia vnd Romaigna ir zwen vetter geben, vnd der übrigen einkommen vnder die Cardinal gleich thaylen. M(ein) H(err) von Trient 26) hatt sich entlich der legation von Romaigna versehen, aber vil mainen er mecht hinderlich gon. Ich stand och in hoffnung ainer klaine Legation oder zum wenigsten einer järlichen prouision, es gatt aber langsam, vnd muess dero ding mitt geduld gewart werden.

E. L. kindte mir wol ain gutte befurdernus thuen wan si ettwan sonst in andern iren sachen ir Haylt schriben, das si mich ir Haylt alls für sich selbs befellen vnd meldung thetten, wie ich E. L. och anderen Chur vnd Fürsten also ruemblich von ir Haylt election thuen vnd wesens geschriben etc. Item wieuil ich von wegen des Röm. stuels erlitten etc., das will ich vmb E. L. verdienen.

Hicmitt thue ich mich derselben befellen vnd bitt Gott, das er E. L. ir frauw muetter vnd gemahel vor allem übel beware, befilch och E. L. mein liebste bas die von Schwartzenberg.

Datum zu Rom am ersten tag Februarii.

25) Der hauptsächlichste Zweck dieser Sendung war, mit dem Kaiser wegen Fortsetzung des durch den Zug Morizens von Sachsen i. J. 1552 unterbrochenen Conciliums von Trient zu unterhandeln. Hosius war einer der ausgezeichnetsten Theologen und der grösste katholische Polemiker seiner Zeit, überdiess aber auch ein Mann von grosser Sittenreinheit und der Kirche mit ganzer Seele ergeben. 28) Cardinal Christoph Madruzz, Bischof von Trient 1539-67.

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