Vischerin von Hürblingen, auf fünf Leiber um jährlich 1 Pfd. Wachs verleiht. 1470 kauft das Domcapitel ein Lehen zu Oedenbergen als frei, ledig und grundeigen von Ulrich Honold, Bürger zu Augsburg, um 100 fl. 1492 besass Hans Walter, Bürger zu Augsburg, hier eine Feuerstätte. 1549 erkaufte Balthasar Widemann zu Oedenbergen 1 Söld daselbst, als Haus, Stadel, Garten sammt 3 Jauchert Aecker von Friedrich Bronnenmayr um 145 fl. 1592 wechselte das Domcapitel und Hieronymus Walter, Bürger zu Augsburg, 2 Erbsölden zu Oedenbergen 351). Nach dem St. Stephan'schen Grundrissbuch von 1738, Blatt 19, bestand das Dorf damals aus 25 Häusern und einer unbezimmerten Söld-Hofstatt; das Areal des Dorfes enthielt 14 Jauchert. Von den Feldmarkbenennungen erwähnen wir : den Schwefelbrunnen, dessen Ausfluss dem Gailenbach zurinnt, und die Wolfsschlucht. Die Ackerfluren betrugen 146, die Mäden 71 J., Wald besass nur 31/2 J. der St. Stephan'sche Bauer Joseph Fischer; dieser hatte 59 J. Aecker, 16 J. Wiesen, baute ausserdem 18 J. Aecker Domcapitel'sche Güter, und hatte auch die unbezimmerte Söld-Hofstatt inne. Der Ulricanische 352) Unterthan und Halbbauer Andreas Bühler baute an Aeckern 11 J., an Wiesen 6 J. und dazu noch 3 J. Aecker St. Stephansgut. Ein drittes grösseres Gut zu 14 J. Aecker, 6 J. Wiesen war ebenfalls St. Stephansgut, dessgleichen 18 Sölden und 1 Blösling; 2 andere Sölden und 1 Blösling waren domcapitelisch. Von den Söldnern besassen nur 4 je 5-8 J. und 16 je 1-4 J. an Grundbesitz. Damals sass hier auch ein Fugger'scher Jäger, der zugleich als spitalischer Holzwart vom Hospital Dienstwiesen nützte. Das kgl. Revier Edenbergen, zum Forstamt Biburg gehörig, enthält 4600 Tagwerk 81 Dez. grösstentheils Nadelwaldung. Zum rauhen Forst gehören davon 1595 Tagwerk. Nach dem Besitzstand vor 1803 gehörten von diesen Waldungen 1) dem Bisthum Augsburg 1620 Tagw. 1 Dez. 2) dem Domcapitel daselbst 365 T. 28 D. 3) dem Kloster hl. Kreuz 640 T. 64 D. 4) dem Kloster St. Georg 231 T. 1 D. 5) dem Kloster St. Katharina 117 T. 45 D. 6) gemeinschaftlich dem Domcapitel, Kloster hl. Kreuz und St. Stephan der grosse Wald mit dem Krabenberg 1625 T. 52 D. 351) Geschichte des Stifts St. Stephan 1. c. 12, 40. Mscpt. Rais. III. 176. V. 176. 352) In dem Ulricanischen codex traditionem folgt nach Raetinberch und Bazzenhouen: „in Bergen dimid. hoba vnde II. modii sigalis et IIII. modii auene dantur. M. B. ΧΧΙΙ. 145. Die Gemeinde Oedenbergen ist im rauhen Forst forstberechtigt. Es ist hier nur eine kleine, offene Capelle, die schon 1738 bestand. In derselben sind 2 Statuen aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, eine 3' hohe Maria mit dem Kinde Jesu, und eine kleinere schmerzhafte Mutter Maria. Obwohl sie zwar schon ursprünglich etwas roh gearbeitet, und durch gräuliche Ueberschmierung und Zopfzuthat entstellt sind, lässt sich doch die den mittelalterlichen Bildern eigene Würde nicht verkennen. Gailenbach. Dieser Ort, aus einem Schlösschen mit schönem Garten, jetzt dem Herrn August v. Stetten in Augsburg gehörig, dann einem Bauernhof, Wirthshaus und Gärtnerhaus bestehend, zählt, ohne die Herrschaft, welche nur während des Sommers hier weilt, 3 Familien, von denen die Bauersfamilie mit 13 Seelen katholisch, die 2 andern, mit zusammen 9 Seelen, protestantisch sind. Ob', wie vermuthet wird, der zum bischöfl. Kammereramte gehörige Ort Gvellenrothe 353) mit unserem Orte identisch sei, ist ungewiss. 1283 überliess das Domcapitel von Augsburg Güter bei Gailenbach gelegen dem Ritter Albert von Villenbach auf Lebenszeit gegen jährlich 5 Schill. Heller. Der lehenbare, theils bischöflich, theils und zuletzt ganz burgauische Besitz von Gailenbach, bald mit einem, bald mit 2 und 21/2 Höfen daselbst in den Lehenbriefen vorgetragen, 353) Viaca 29. Geschichte von Oberschönefeld 1. c. 215. Regesta boica IV. 703, 748. und mit der znm Lehen gehörig gewesenen Mühle bei Tefer- 354) Mscpt. Rais. III. 137. 355) Burgauisches Feuerstattsgulden- Classe 357). 1822 liess Joh. Benedict v. Paris eine Familiendenkmünze 358) auf den 200jährigen Besitz des allodificirten Rittergutes Gailenbach in der v. Koch-Paris'schen Familie schlagen. 1838 starb der königl. Kämmerer Benedikt v. Paris, Gutsherr zu Gailenbach 359), ohne männliche Erben, und setzte mit Einwilligung seiner Gattin das protestantische StudienInstitut bei St. Anna in Augsburg zum Erben des Gutes Gailenbach, das eine jährliche Rente von 1200 fl. ertrug, ein. Die Verwaltung dieses Studienfondes aber verkaufte dieses ererbte Gut, wodurch es, nach einem Zwischenverkauf, an den jetzigen Besitzer August v. Stetten kam. 357) Jahresbericht des historischen Vereins im Oberdonaukreis für 1835. Seite 25. Paul v. Stetten, Ortsbeschreibung in Mscpt. Rais. VIII. d. 46. 358) Die Aversseite stellt die Ansicht des Gutes Gailenbach dar mit der Umschrift: Feier des 200jährigen Familienbesitzes von Gailenbach, den 9. Nov. 1822. Die Reversseite enthält rechts das v. Paris'sche, und links das v. Koch'sche Wappen, darüber zwei in einander geschlungene Hände; Umschrift: Mathias v. Koch, geb. 18. Juni 1581; Joh. Benedict v. Paris, geb. 18. Juni 1781. Psalm 126, 3. Neuss f. 359) Derselbe testirte zum histor. Verein in Augsburg einen Theil seiner Bibliothek, 600 Nummern enthaltend. 416 VI. Einkünfte - Verzeichniss des Klosters Heilig-Kreuz in Donauwerd aus dem XIII. Jahrhunderte. Mitgetheilt und erläutert vom Herausgeber. Vorbemerkung. In der kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu München befindet sich eine Pergamenthandschrift in 4. aus dem ehemaligen Cistercienserkloster Aldersbach in Niederbayern, bezeichnet als Cod. lat. Mon. Nr. 2617 (Aldersbac. Nr. 87). Sie zählt 153 Blätter, deren grössten Theil (Bl. 25-1172) die „Miracula b. Marie virg." füllen; an sie schliessen sich (Bl. 117b bis 126) die Passio S. Margarethe und (Bl. 127-153) Passio S. Catharine; voraus (Bl. 2-92) gehen verschiedene lateinische Gebete. Zwischen inne (Bl. 19-23b) findet sich ohne Ueberschrift ein Rotulus reddituum des Klosters Heilig-Kreuz in Donauwerd, Benediktiner-Ordens, von einer und derselben Hand in der Mitte des 13. Jahrhunderts eingetragen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ehedem die ganze Handschrift dem letztgenannten Kloster angehörte; von da scheint sie in das nahe Kaisersheim gewandert zu seyn (auf Bl. 1a findet sich von einer Hand des 14. Jahrhunderts der sonderbare Eintrag: Dyalogus est concessus in Cesarea), von wo sie bei einem uns unbekannten Anlasse den Weg in das demselben Orden mit Kaisersheim angehörige Aldersbach |