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Commentar

über

sämmtliche Schriften des Neuen
Testaments

zunächst

für Prediger und Studirende.

Von

Dr. Herrmann Olshausen.

Nach dem Tode des Verfassers

fortgesezt

von

Dr. Johannes Heinrich August Ebrard

und

Lic. August Wiesinger.

Siebenter Band.

Die Offenbarung Johannes.

Königsberg, 1853.

Bei August Wilhelm Unzer.
8.3.

Die

Offenbarung Johannes.

Erklärt

von

Dr. Joh. Heinr. Aug. Ebrard,

Consistorialrath und Hauptprediger zu Speyer, Mitglied der historischtheologischen Gesellschaft zu Leipzig und der deutschen morgenländischen Gesellschaft.

Königsberg, 1853.

Bei August Wilhelm Unzer.

Bayerische Staatsbibliothek

München!

Vorwort.

Nur weniges habe ich diesem letzten Bande des bibl. Commentars vorauszuschicken. Da für die Offenb. Joh. keine Arbeiten des sel. Olshausen in meinen Hånden waren, so mußte meine Erklärung dieses schwierigsten aller biblischen Bücher eine völlig selbständige werden. Was nun diese Erklärung selbst betrifft, so verzichte ich von vorneherein darauf, mit denjenigen mich auseinanderzusehen, welche an die Möglichkeit einer Prophetie überhaupt nicht glauben, und die Offenb. Joh. in die Reihe jener rein menschlichen Geistes = oder Wahnes - Entwicklungen stellen, deren Denkmale als die der apokryphischen Apokalyptik bezeichnet zu werden pflegen. In meinen Augen verhält sich die Offenb. Joh. zu dieser apokryphischen Apokolyptik genau ebenso, wie das Ev. Joh. zu den apokryphischen Evangelien. Einen anderen Beweis aber hiefür zu liefern, als den Inductionsbeweis, ist nicht möglich. Ich hoffe in vorliegender Schrift nachgewiesen zu haben, daß die Offenb. Joh. rein auf der a. t. Prophetie ruht und aus ihr sich völlig erklärt. Ich hoffe um so sichrer nachgewiesen zu haben, daß und inwieweit sie durch die Erfüllung sich bereits als göttliche Offenbarung erwahrt hat, je strenger ich die Frage nach der Erfüllung von der eregetischen Fråge nach der Erklä= rung gesondert habe. Ich bin der erste, welcher diese beiden Fragen scharf und klar geschieden hat, hoffentlich zum Nußen der theol. Wissenschaft. Es hat mich dies vor jeder Tendenz-Exegese, welche die eigenen kirch= lichen Ansichten in die Apokalypse hineinliest, wie ich hoffe, bewahrt; unter andern auch vor der Monstrositåt Hengftenberg's, welcher bereits am Ende des 1000jährigen Reiches zu stehen wähnt. Der Beweis, den ich geliefert habe, daß der Papst nicht der Antichrist seyn kann, dürfte denn wohl auch wissenschaftlich schwerer in die Waagschaale fallen, als der seinige. Andrerseits wird aber auch

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