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so wyt unser Vermögen reicht, abzelenien gneigt. Datum und mit der Statt Basel Secret-Jnsigel in unser aller Namen bewart, den 22. Tag July Anno 25.

Sandt- und Machtpotten der Stetten Straßburg, Basel, Brysach und Offenburg, jeg uff güttlichem Tag zu Basel versamlet.

CCCLXXXXV. Antwort der Stadt Freiburg.

(23. Juli 1525.)

An die Sand- und Machtbotten der Stetten Straßburg, Basel, Brysach und Offenburg zu Basel versamlet,

Euwer

unserer Puren im Thal halber.

uwer Schriben, unser Underthanen im Kilchzarter Thal und uff dem Waldt betreffende, und was euch die berürten unser Underthanen fürbringen lassen, haben wir verstanden, ist nit on. Als die gemelten unser Underthanen vor der Belagerung unsrer Statt uns umb Rat und Hilff angesucht, haben wir ihnen angezeigt, als lang sie mögen, sollen sie sich der uffrürigen Puren und sonderlich in dem, das wider das Huß Oesterreich und uns als ihrer Oberkeit dienen möcht, entschlagen. Aber wie sy dem nachkomen, findt man jeztunder by ettlichen, so ußer ihrem Huffen gefangen. Wo die unsern nit gewesen, wär Hans Müller mit seinem Huffen nit ab dem Wald herabgezogen. Und wie wol alle andere, so von Puren gewaltiget, ihr Herrschafften vorbehalten, sind sy doch by den ersten gewesen, die mit ihrem Venlin vor unser Statt komen, den obern Berg ingenomen, unser Brunnen, Bäch, auch unser Jnwoner vom Adel und sunst ihre Hüßer geplündert, das Vich genomen, die Carthuß und andere Gotzhüßer zerstört; dann sie Steg, Weg und alle Kundschafft gewißt und wo es ihnen gelingen mögen, wär an ihnen gar nichtz erwunden. Daß ihr dann anzeigen, als solten wir und die gemeldten unser Underthanen in dem Anlaß begriffen sein, sind wir on Zweifel, ihr und ander euwer Mitunterthädinger, deßglichen die Partheien und Umbstender haben noch in frischer Gedächtnuß, daß unser Gesandter zu Offenburg uff dem Tag, wie wir

dann diser Tag euch das auch zugeschriben, sich öffentlich protestiert, daß sy in unserm Namen nit anders daun als Bistender und nit als ein Parthie erschinen. Und ob glichwol der Anlaß uns und auch unser Underthanen binden solte, das nit ist, so hätten doch die unsern den Anlaß nit gehalten, wär ihrenthalb gefallen. Dann über den Anstand sind sy wider unser Wissen und Willen by den 3000 start F. Dt. für ihre Statt Zell und Villingen zogen, dem von Schellenberg die Neuwenburg holffen zerrissen, Wartenberg ingenomen, Stouffen im Hegaw verbrendt und denen von Zell das Vich genomen, in Kilchzarter Thal gefiert und wo Graf Felir von Werdenberg, Herr Mark Sittig von Embs, und ander sie nit ußer dem Feld vertriben, weren sie uff disen Tag noch nit anheim komen. Ab dem allem mögen ihr wol vernemen, wie fügklich sie gehandelt und ob wir Ursach haben, dermassen als wir thun, wider sie zu handlen. Deßhalb unser früntlich Pitt, ihr wollen ihrem unerlichen Fürtrag nit Glouben geben und uns hierinnen entschuldigt haben. Dann wir der Meinung sindt, mit ihnen zu handlen, damit ander by ihnen ein Ebenbild nemen und nit so liederlich ihrer Oberfeit Eid und Er übersehen. Das wollen wir euch zu Underricht diß Handels und im Besten nit verhalten. Datum uff den 23. Tag des Monats July Anno 1525.

CCCLXXXXVI. Abschied zu Basel

in Betreff der Markgräflischen Bauern und deren Verwandten.

(25. Juli 1525.)

Anlas und Abredt uff gehaltnem Tag zu Basel durch die Tädings-Herren beschehen.

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wissen. Als in Frrungen zwüschen dem durchleuchtigen, hochgepornen Fürsten und Herrn, Herrn Ernsten, Margrafen zu Baden und Hochperg, unserm gnedigen Herrn und seiner fürstlichen Gnaden Underthonen sampt andern des loblichen Huß Desterrichs Verwandten vnd anderer vyler Herrschafften Underthonen so sich im Pryßgow versamblet, und zusamen verpflichtet, ein Abredt

pergriffen, die damals zu Offenburg uff Zinstag nach dem Sonntag Trinitatis nechst verschinen von gemeldtem Fürsten mit Handtgschrifft verzeichnet und von berürter Samblung in gemeinem versambleten Huffen by Rynßheim im Veldt, von wegen ihrer selbs die der Zit zugegen, auch anderen halb, die zu ihnen verpflichtet gewesen, angenomen, bewilligt, und verrer uff zu oder abschriben fürstlicher Durchleucht, Erzherzogen zu Desterrich unsers gnedigisten Herren, vnd ett= licher anderer ihrer Underthonen Oberkeiten gestellt worden. Und demnach uff nechst verruckten sübenzechenden Tag July alhie zu Basel erschinen sindt hochgemeldten Fürsten Margraf Ernsten 2Rät und Gesandte, ouch dargegen ein namliche Anzal der Underthonen von wegen ihrer selbs und anderer in obgemeldter Abredt zu Offenburg begriffen, wie sy sich allhie anzeigt, und angeben. Zwüschen ihnen zu beiden Teilen Strit gewesen, daß obgemeldte fürstliche Rät vermeint, daß die Underthonen der Abredt zu Offenburg nit gelept oder nachkomen, sonder deren an vil Stucken Mangel gelassen. Und dargegen die Underthonen fürgewendt, daß sy des nit gestendig, ouch, daby begangner Handlung von ihnen Ursach anzeigt, und dafür haben wöllen, daß berürter Abredt sol nochmals gelept werden. Haben wir der loblichen Fri- und Richstetten Gesandten von Straßburg, Basel, Bryjach und Offenburg, nach allerley gietlicher Underhandlung zwischen beiden Teilen gehapt, on Nodt hie zu melden, ihnen uff ihr Zustellen und Bewilligen, vor uns beschehen, hiernach volgenden Abschied geben.

Namlich vnd des ersten, so sollen die Underthonen gemeldten Tädingsherren versprechen, daß sie sampt ihren Verwandten, sich mit fürstlicher Durchleucht von Oesterreich umb die Beschädigung, so sie derselben und ihrn Verwandten zugefügt, gietlich oder rechtlich an gepürlichen zimblichen Orten und Enden vertragen wellen. Und namlich nach Vermög und Uswisung der Abredt zu Offenburg und dises Abscheidts, so fern dieselben von fürstlicher Durchleucht zugeschriben und angenomen worden.

Zum andern, so sollen die Underthonen dem hochgemeldten Margraf Ernsten und ihren fürstlichen Gnaden die Schlösser sampt dem Geschüß und allem dem so ihrer Gnaden Verwandten zustendig, das sy noch by Handen haben, wider inantwurten; usgenomen die vier Halbschlangen so die Landtschafft ihr ze sin vermeint, sollen uff gmein Plas erlegt. Und soll mit beider Teil Gschütz lut der Offen

burgischen Abredt in dem Artickel also anfahende. „Item es söllen ouch unserm gnedigen Herren 2c." gehalten werden.

Zum dritten, es sollen ouch die Underthonen von Dorff zu Dorff nechst benantem Fürsten oder denen, so ihr fürstlich Gnad darzu verordnen wurdt, hiezwüschen sannt Lorenzen Tag nechstkünfftig, wann sy vom Fürsten deßhalb ersucht werden, schweren: daß sy sich nun hinfüro wider ihr fürstlich Gnad ouch deren Erben vnd Nachkomen in dhein sollich Bruderschafft, Bundtnus oder Rotten, begeben, sonder ihren fürstlichen Gnaden by altem gethonem Eid gewertig, gehorsam, trüm und hold sein, Schaden warnen und Nuß fürdern wellen. Wie vor diser Emperung und alles, das in disem Handel in der Gietlichkeit, oder mit Recht gesprochen, daß sy dem geleben, und nachkomen wollen. Deßglichen soll ihr fürstlich Gnad by fürstlichem Glouben ouch versprechen, und des den Underthonen versig= leten Schin geben; doch soll söllich Schwören, das also von Dorff zu Dorff beschehen und bißhar nit also in Uebung gewesen, den Underthonen sunst, an den und andern ihren erbern harprachten Gebruchen und Gewohnheiten ganz unappruchlich und unschedlich ouch disem und dem Offenburgischen Abscheid in andern Punkten unvergriffenlich sein.

Zum vierdten, ob Sach wäre, daß ihr fürstlich Gnad an ein= zige oder sondere Personen umb Malefißisch und derglichen Hendel, von wegen diser Emperung sich erhaben, etwas Ansprachen ze haben vermeindte; soll und mag ihr fürstlich Gnad dieselbigen mit Recht an den Orten und Enden, do ein Jeder gesessen, oder vor dem Landt= gericht des Orts er gesessen, und nyenden anderswo fürnemen. Doch soll hierin mit Besaßung der Grichten dhein Gfär geprucht werden; sonder soll sollich Landtgericht wie von Alter herkomen, mit erbern, dapfern, redlichen Personen us den Gerichten der Landtschafften unpartylichen besetzt werden.

Zum Fünfften, was aber burgerliche Straffen antrifft, oder ihr fürstlich Gnad deßhalb etwas ze vordern hette, das mag ihr Gnad vor den Thädingsherren thun und sie gietlich darum ansuchen. Und was nit gietlich vertragen werden mag, alsdann mit rechtlichem Spruch erörtern lassen.

Zum sechsten, ob Sach were, daß der Beschedigung halb, so ihren fürstlichen Gnaden und deren Verwandten begegnet, sampt Costen und Schaden, nicht gietlichs erörtert werden möcht; daß dann

sollichs mit rechtlichem Sprüch lut des Offenburgischen Abscheids usgesprochen sol werden.

Zum Sübenden, der Beschwerden halb, so ihren fürstlichen Gnaden Underthonen vermeinen ze haben, soll ihr Gnad lut des Offenburgischen Abscheidt handlen lassen; usgescheiden die Beschwerden so gemein Landtschafft und nit allein ihr fürstlich Gnad berüren. Doch ob Irrung oder Spenn deßhalb, ob die Sachen gmein Landtschafften mit berürdten oder nit, sich zutragen, daß dann die Thå= dingsherren darumb Erkantnüsse ze thun Gewaldt haben sollen.

Verner ist abgeredt und von allen obgemeldten Theilen bewilligt, daß die Thädingsherren, ein bittliche Schrifft thun, vnd daß vom Fürsten und der Landtschafft zum fürderlichisten Botschafften zu fürstlicher Durchleucht von Oesterrich geschickt sollen werden, ze pitten, daß ihr fürstlich Durchleucht, von wegen ihr selbs, vnd aller ihrer Underthonen, und Verwandten des Fürstenthumbs Oesterrich, die dise Handlung betrifft oder belangen ist, darin willigen; und vermög obgemeldter Abred zu Offenburg und nach Uswisung dieses Abscheids handlen lassen, und ze handlen bewilligen, und mit tätlicher Handlung gegen den Underthonen diser Samblung still sten welli. Wie auch die Abredt zu Offenburg in allen ihren Punkten und Artikeln, usserhalb deren, so in disem Abscheidt sonderlichen betädiget, in allen ihren Würden, Krefften und Werth gentlich bestendig sein und pliben, und deren von allen Teilen darinnen begriffen, gentlich ge= lept und nachkomen werden soll.

Und nachdem die Beschwerden der Underthonen gegen ihre Herrschafften und sonderlich von den Margreffischen gegen hochgemeldtem Fürsten Margraf Ernsten, noch byßhar nit übergeben, und zwüschen Herren und Underthonen derenhalb nichtzit gietlichs gehandlet wie nach vermög des Abscheids zu Offenburg beschehen sein solt, ist den Parthien diser Abscheid wither geben, daß die Underthonen ihre Be= schwerden in Artickelswyß ihren Herrschaften nochmals zum fürderlichisten in Geschrifft übergeben; und die Herren mit den Underthonen sich derselben, ob sy wellen oder mögen, selbs gietlich verglichen und vertragen sollen. Weß sy sich aber deren nit gietlich verglichen und vertragen, sollen sy obgemeldter Stett Ratsbotschafften, so dieselben Stett darzu verordnen werden, die ouch beide Teil ufs früntlichist, doch uff ihren der Parthien Kosten darzu erpetten sollen, darüber nach lut und vermög des Offenburgischen Abscheids entlichen BeDeutscher Bauernkrieg 1525. III.

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