Die neuere Erforschung der altchristlichen Basiliken Roms und deren Wiederherstellung. In der wissenschaftlichen Entfaltung der christlichen Archäologie hat in neuerer Zeit jener Zweig, der sich mit dem Studium der altchristlichen Basiliken beschäftigt, unerwartet neue Kräfte gewonnen und hoffnungsvolle Früchte gebracht. Die wenigen Forscher, die noch bisher in den mittelalterlichen Kirchen Roms das moderne Gehänge des Barok lüfteten, um nach den Bestandteilen des echten Altertums zu suchen, haben wieder zahlreiche Schüler und Freunde gefunden. Vor allem sind es die Ausgrabungen der alten Bauten, die zu erneutem Studium Anlaß gaben und eine stilgerechte Wiederherstellung zur Aufgabe machten. Dann haben sich aber auch in den Archiven die Plätze gefüllt, wo die Archäologen nach jenen unversieglichen Aufzeichnungen eines Ciampini, Panvinio, Pompeo Ugonio, Marini und Terribilini suchen. Stevenson hat leider das Riesenwerk über die altchristlichen Basiliken unausgeführt gelassen; aber seine wertvollen Scheden sind in der vatikanischen Bibliothek geborgen, und muß sich bloß der Nachfolger finden, der das reiche Material wissenschaftlich verarbeitet. Vor zwanzig Jahren hatte sich in Rom eine Kommission von Architekten gebildet, zu dem Zwecke, altchristliche Kirchen stilgerecht zu renovieren und über die Ergebnisse in wissenschaftlicher Form Rechenschaft abzulegen. Ihre ersten Resultate in Santa Maria in Cosmedin und in San Saba waren vom Glück begleitet. Diese beiden Basiliken stehen architektonisch heute nicht nur in ihrer ursprünglichen Gestalt, gereinigt von der Mode unverständiger Zeiten, vor uns, sondern sie haben auch reiches Material an mittelalterlichen Fresken, Skulpturen und Inschriften gebracht. Nicht minder erfolgreich waren die Ausgrabungen im Hause der Heiligen Johannes und Paulus auf dem Coelius, in San Crisogono in Trastevere, in Santa |