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der Grenze zwischen den 31⁄2 Jahren und den 31⁄2 Tagen wird ein anderes Dämonenherr (sechste Posaune, sechste Zornschaale) los), wiederum sowohl für die Welt überhaupt (sechste Posaune), als für den Stuhl des Thieres (sechste Zornschaale) zu einem Strafgericht und vergeblichen Bußeruf. Ein Geist des offe nen Aufruhrs und Unglaubens ergreift die Massen; ein in fich dreifacher Geist der Verführung nämlich des politischen Aufruhrs und Selbstherrschenwollens, des pantheistischen Kirchenthums, der offen-satanischen Gottesleugnung. Die Fürsten und Majestäten helfen selber den ersten nähren, der zweite geht vom Stuhle des Thieres aus, der dritte direkt vom Satan. Diese dreifache Verführung (16, 13 f.) stachelt die Völker und Reiche auf zu einer furchtbaren Bewegung; ein Aufruhr, eine totale Umwälzung entsteht; die Welt als solche wird (9, 17 ff.) durch den Umsturz des Bestehenden und den blutigen Kampf bestraft; die Strafe der Babelsmacht wird einstweilen vorbereitet, indem „der Eufrat trocken gelegt," Babel (Rom) also wehrlos wird. Hiermit find wir aber nun schon bei der Grenze der 31⁄2 Jahre angekommen.

II. Der Übergang von den 31⁄2 Jahren zu den 31⁄2 Lagen.

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In Folge jener dämonischen Verführungsmacht zum Umsturz (der sechsten Posaune und Zornschaale) tritt nun (als Anfang der siebenten Zornschaale ein fürchterliches Erdbeben (16, 18—21), d. h. eine grundstürzende Erschütterung und Zerstörung aller bisherigen Weltverhältnisse ein. Wie der Geist der Verführung in der sechsten Zornschaale ein dreifacher war, so geht nun demgemäß die bisher einige Weltmacht in drei Mächte auseinander (16, 19). a) Babel, d. h. Rom, hört auf Weltmacht zu seyn; die sechste Weltmacht hat ein Ende; der römische Stuhl ist nur noch ywvý, und läßt sich von der neuen, fiebenten Weltmacht tragen, und buhlt mit dem in ihr herrschenden Geiste des Unglaubens. B) Die zehn Reiche (der Völkerwanderung), welche bis dahin Bestandttheile der röm. Weltmacht gewesen waren, treten als selbständige siebente Weltmacht an ihre Stelle. — y) Neben ihnen (17, 12. Dan. 7, 8) erhebt sich aber bereits der Antichrist, der Mensch der Sünde, mit seinem Reiche.

So bestehen diese drei Potenzen neben einander die kurzé Dauer der „uía pa“ hindurch.

Am Ende dieser kurzen Übergangsperiode wandelt sich das Scheinbündniß zwischen den zehn Reichen und Rom in Haß und Krieg (17, 16); die zehn Reiche (inspirirt vom Geiste des Unglaubens) vollziehen an dem alten Stuhle des Aberglaubens das von Gott über diesen verhängte furchtbare Gericht (Kap. 18), und unterwerfen sich alsdann ganz und gar dem Antichrist, und dessen Despotie beginnt.

III. Die 31⁄2 Lage des Antichrists.

Lurus, Bildung, alle bisherigen Lebensverhältnisse sind mit Babels Fall umgestürzt und vernichtet (Kap. 18); die Emanzipation des Fleisches ist da, das freche Fleisch siht auf dem Thron des Tyrannen, und jede Spur des Geistes wird unterdrückt. Gottes Wort ist im Reich des Antichrists und seiner Vasallen machtlos geworden, sie lachen darüber und höhnen es (Kap. 11, 8).

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Mittlerweile hat sich aber nachdem gegen Ende der 31⁄2 Jahre die Fülle der Heiden *) sich bekehrt hatte — um das Ende der 32 Jahre nun Israel in Masse bekehrt (12, 7-11), so daß die christliche Kirche nun die Form der Israelsgemeinde mit Einschluß der in sie aufgenommenen Heiden christen annimmt. Vor der Plage der fünften Posaune, die sich (am Ende der fünf Monate) gegen die bekehrte Israelsgemeinde wenden will, wird diese wunderbar geborgen in ein Asyl (wohl nach Canaan) und lebt hier die 32 Tage des antichristischen Reiches über. Der Antichrist sendet ihr ein Heer nach (12, 15), das aber von demselben gespaltenen Ölberg verschlungen wird (12, 16), welcher der bedrängten Gemeinde die Straße zur Flucht geöffnet hat (Sach. 14, 5). Sieben mystische, geheimnißvolle Gottesthaten (die sieben Donner 10, 3 f.; 18, 6) werden um diese Zeit (vor oder nach dem Ereigniß 12, 15 f.) erfolgen und dazu beitragen, einen Theil der Menschheit zur Bekehrung zu

*) D. h. nicht die Gesammtheit der Heiden, sondern die volle Zahl derjenigen Heiden, deren Bekehrung nach Gottes (providentiellem, nicht prädestinatianischem) Rathschlusse vor der Wiederkunft Christi erfolgen sollte.

bringen (Ps. 29, 9) und seinem Volke Ruhe zu geben (Pf. 29, 11). Ein furchtbares Erdbeben, das zweite Wehe (Apok. 11, 13) eine Erschütterung, in deren Folge der zehnte Theil des antichrist. Reiches vernichtet wird, wird ebenfalls die Menschheit (einen Theil derfelben) zur Buße bringen. (Ob dieser oɛlopós mit der Spaltung des Ölbergs identisch, oder vorangeht, oder nachfolgt, ist mir nicht ganz klar.) Um dieselbe Zeit (am Ende der 32 Tage) fängt auch Gottes Wort wieder auf die Weltmenschen zu wirken (Angst und Grauen zu wirken) an (11, 11), wird ihnen aber entzogen (11, 12).

Endlich erscheint der Herr selbst in den Wolken; der Antichrist stürzt sich ihm in wahnsinniger Wuth entgegen (19, 19), wird aber vom Heere des Himmels vernichtet. Es beginnt das Reich Christi in Herrlichkeit, wo er mit den theils Auferweckten, theils verwandelten, jedenfalls also verklärten Seinen über die übrige, noch unverklärte Menschheit herrscht (20, 1—6). Auf eine nun doppelt verschuldete Verführung (20, 7 ff.) folgt die Vernichtung des alten Himmels und der alten Erde, das Weltgericht über die Bewohner des Scheol, die nun erweckt und nach ihren Werken gerichtet, d. h. theils der Verdammniß übergeben, theils als Heilbare befunden (22, 2) und in die neue Erde aufgenommen werden.

So hat sich denn das Buch der Offenbarung schon dem geringeren Theile nach, der bereits erfüllt ist, als göttlichgeoffenbarte Weissagung erwiesen, und wird sich seinem ganz Inhalte nach noch als solche erweisen. Es enthält nicht Präsagien zufälliger Einzelheiten; es enthält aber warnende und tröstende Weissagungen über die großen Hauptmächte, die im Kampfe Christi und des Feindes auftreten; es enthält soviel, daß jede Zeit mehr und mehr daraus lernen kann, vor welchen Verkleidungen der Schlange man sich zu hüten habe, daß auch allezeit die geängstete Gemeinde ihr Maaß des Trostes und Muthes empfängt. „Selig sind, die da waschen ihre Kleider, auf daß seyn wird ihre Gewalt über das Holz des Lebens und sie eingehen in die Stadt.“ Amen. Komm Herr Jesu!

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