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Fragt man nach dem geographischen Gehalt der drei Werke, so mufs man sich zunächst daran erinnern, dafs der Zweck der Expedition nicht ein wissenschaftlicher, sondern ein politischer war. Die seit zwei Jahrhunderten geschlossenen Pforten des japanischen Reiches sollten wieder dem Verkehr geöffnet werden; gelang die Lösung dieser Aufgabe, so war eine Saat ausgestreut, die später auch der Wissenschaft zu Gute kommen musste. Commodore Perry war daher nicht beflissen, sich mit Männern der Wissenschaft zu umgeben, er hat sogar die Betheiligung von Gelehrten an der Expedition entschieden abgelehnt; er wufste, dafs er es bei seinen Verhandlungen in Japan mit einem höchst mifstrauischen Gegner zu thun haben würde, und vergegenwärtigte sich, dafs er, um zu seinem Ziele zu gelangen, einen seit Jahrhunderten festgewurzelten und zum Axiom gewordenen Grundsatz der japanesischen Politik durchbrechen müsse, und dafs er dadurch eine Thatsache inauguriren würde, neben der wol selbst in den Augen einsichtsvollerer Japanesen das bisherige, auf dem Princip völliger Abgeschlossenheit beruhende System eines willkürlichen, durch die ausgedehnteste Spionage gestützten Despotismus als unhaltbar erscheinen musste. Er mufste also den zähesten Widerstand erwarten und namentlich in dem persönlichen Verkehr mit den Japanesen jedes Ereignifs zu vermeiden suchen, welches den Argwohn und die Unzufriedenheit dieses seltsamen Volkes erregen und den Gang der Verhandlungen stören konnte. Gelehrte an Bord der Schiffe hätten während des kurzen Aufenthalts in den Hafenplätzen den natürlichen Wunsch gehabt, das Land so weit als möglich zu durchstreifen, die Lebensweise und Sitten der Bewohner so viel als möglich zu beobachten; und einem so scheuen Volke gegenüber, wie die Japanesen es sind, konnte ein solches Verfahren den ganzen Erfolg der Unternehmung aufs Höchste gefährden und um eines verhältnifsmäfsig geringen Gewinnes willen der Wissenschaft von vorn herein den Boden entziehen, der ihr hier erst bereitet werden sollte, und auf dem sie jetzt, wie wir hoffen, nachhaltigere Erfolge erzielen wird. Es hat sich allerdings später gezeigt, dafs sich auch Männern der Wissenschaft ein wenn auch beschränktes Feld für ihre Thätigkeit dargeboten haben würde; aber dieser unerwartete Umstand beweist Nichts gegen den Werth der Gründe, durch welche sich Perry bei seiner Entscheidung leiten liefs. Der Commodore durfte nicht zu gleicher Zeit zwei Ziele erstreben, zu deren Erreichung verschiedenartige, oft mit einander ganz unvereinbare Mittel erforderlich waren. So weit es der Hauptzweck gestattete, hat Perry indefs auch der Wissenschaft zu dienen gesucht, indem er die Thätigkeit der gebildeten Offiziere seines Geschwaders anregte und begünstigte; und wir würden Unrecht thun, wenn wir nicht einräumen wollten, dafs diese Männer Anerkennenswerthes geleistet haben.

Der Mississippi anfangs Perry's Flaggenschiff, auf dem sich auch Heine und Spalding befanden, legte auf seiner Fahrt in Madeira, St. Helena, der Capstadt, in Mauritius, Ceylon, Singapore und Hongkong an. An allen diesen Punkten hatte ein Theil der Schiffsmannschaft Gelegenheit Ausflüge zu machen, und wir finden deshalb in jedem der drei genannten Werke kurze Abschnitte über diese Gegenden, Bemerkungen, welche die persönlichen Beobachtungen und rasch eingezogene Erkundigungen wiedergeben sollen und bei der Kürze derartiger Besuche weder auf Vollständigkeit noch auf das Lob, die Wissenschaft

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durch neue Resultate bereichert zu haben, Anspruch machen. Gleichwohl sind auch diese Abschnitte, namentlich in Bezug auf das Capland, Mauritius und Singapore, nicht ohne Interesse, da sie Angaben über den gegenwärtigen landwirthschaftlichen und commerciellen Zustand dieser Gegenden enthalten und das Urtheil nicht- englischer Beobachter wiedergeben. Von Hongkong ab beginnt die eigentliche Thätigkeit der Expedition; sie besuchte zunächst die Liu-Kiu-Inseln und erforschte das Innere des gröfsesten dieser Eilande durch eine Excursion, welche sechs Tage in Anspruch nahm, wandte sich dann nach den BoninInseln, von denen Peel-Island durchforscht, Stapleton -Island besucht wurde, und kehrte an Disappointment - Island (27° 15′ N. Br., 140° 56' 30" O. L. von Gr.) und an den Borodinos (die südlichste, 25° 47' N. Br., 131° 19' O. L.) vorbei nach Grofs-Liu-Kiu zurück, wo sich dieses Mal schon mehr Gelegenheit bot, die Lebensweise des Volkes zu beobachten und seinen Charakter kennen zu lernen. Am 2. Juli 1853 segelte das Geschwader nach der Bai von Yedo, wo es am Sten anlangte und acht Tage verweilte. Das geographische Resultat dieses ersten Besuches besteht in einer genauen Aufnahme des Hafens von Uraga und anderer Theile der Bucht von Yedo, bis zu einem Punkte, der nur 10 Miles von der Hauptstadt des Reiches entfernt ist. Das Land lernte man nur so weit kennen, als es vom Bord der Schiffe sichtbar war; dagegen gewähren die Verhandlungen mit den hohen japanesischen Beamten einen belehrenden Einblick in das Wesen des Volks, die Verhältnisse der Rangklassen zu einander und die Absonderlichkeit eines höchst complicirten und der Entwickelung unfähigen RegierungsmechaRismus. Am 17. Juli ging das Geschwader abermals nach Grofs-Liu- Kiu; während dieses dritten Besuchs wurde eine Expedition nach dem alten Kastell TimaGusko unternommen, der alten Residenz eines der drei Königreiche, in die GrofsLiu-Kiu einst zerfiel, und das Schiff Plymouth nach den Bonin-Inseln zu weiteren nautischen Erforschungen abgesandt. Nach vierzehntägigem Aufenthalt kehrte man nach Hongkong zurück, um hier den Winter zuzubringen; aber die Bewegungen französischer und russischer Kriegsschiffe beunruhigten den Commodore, er hielt es für möglich, dafs die Befehlshaber derselben Schritte thun könnten, die seine Verhandlungen mit Japan durchkreuzten, und entschlofs sich deshalb, schon am 14. Januar 1854 ungeachtet der ungünstigen Jahreszeit wieder nach dem Schauplatze seiner Thätigkeit zurückzukehren. Der vierte Besuch der Liu-Kiu-Inseln hatte eine neue Durchforschung des Haupteilandes namentlich in Rücksicht auf das Vorkommen von Steinkohlen zur Folge und gab Gelegenheit, über die landwirthschaftlichen Verhältnisse und die Producte der Insel volle Information zu erlangen. Am 7. Februar lichtete Perry die Anker zu seinem zweiten, in politischer Beziehung entscheidenden und auch in geographischer Hinsicht ergiebigsten Besuche Japans, bestimmte die geographische Lage und untersuchte die Gewässer der nördlicheren, zu Liu-Kiu gehörigen Inselgruppen und lief am 11ten in die Bai von Yedo ein, wo die Boote sofort neue Sondirungen unternahmen. Zunächst mufste der Commodore allerdings das Verbot, zu landen, erneuern, aber nachdem am 31. März der Vertrag zu Kanagawa, 8 Miles von Yedo, unterzeichnet war, stellte sich auf Seite der Japanesen ein gröfseres Vertrauen ein, and es zeigte sich schon während der langwierigen aber höchst interessanten Verhandlungen manche Gelegenheit, die geistigen Fähigkeiten und den Charakter der

unteren Volksklassen kennen zu lernen. Nach dem Abschlufs des Vertrages fanden die Amerikaner Zugang zu den Familien der hohen Beamten, lernten die Ortschaften an der Küste, die Anordnung des Haushalts u. dgl. kennen, und zwei ihrer Kriegsschiffe fuhren die Bai so weit aufwärts, bis sie die Hauptstadt des Reiches in Sicht bekamen. Am 18. April begab sich der Commodore auf dem Powhatan nach Simoda, einem der beiden japanesischen Häfen, die dem Handelsverkehr der Amerikaner durch den Vertrag geöffnet waren. Nach genauer Untersuchung des Hafens und mehrfachen Ausflügen in die Umgegend der Stadt wandte sich das Geschwader nach Hakodadi auf der Insel Yesso, dem zweiten den Amerikanern eröffneten Hafen, der ebenfalls vollständig erforscht wurde. Der Verkehr mit den Einwohnern gestaltete sich hier noch freier; man besuchte die Stadt und die Umgegend, die Tempel, die Kaufläden, und hatte Gelegenheit, von der industriellen Thätigkeit und dem Grade ihrer Entwickelung ein richtigeres Bild zu gewinnen; auch die haarigen Aino's lernte man kennen. Das Schiff Southampton untersuchte die Vulcan-Bucht am südöstlichen Ende von Yesso und genofs hier das prachtvolle Schauspiel, dafs plötzlich in dunkler Nacht aus einem der Vulcane gewaltige Flammensäulen emporstiegen. In Hakodadi theilte sich das Geschwader; die Vandalia ging nach China auf dem Wege westlich von den japanischen Inseln, die übrigen Schiffe zunächst nach Simoda, wo der Commodore die Verhandlungen über das Gebiet von Hakodadi, in dem sich Amerikaner frei bewegen dürften, zum Abschlufs zu bringen hatte; von hier aus wurden Macedonian und Supply nach Formosa, dessen nördlichsten Hafen Kelung sie anliefen, und nach den Philippinen beordert, während der Commodore selbst mit dem Powhatan und Mississippi den Liu-Kiu-Inseln seinen fünften Besuch abstattete, bei dieser Gelegenheit mit dem Regenten der Inseln ebenfalls einen Vertrag zu Stande brachte und so seine schwierige Mission auf eine ehrenvolle Weise beendete.

Aus dieser Uebersicht erhellt, dafs der geographische Gewinn der Expedition in der Durchforschung der Liu-Kiu- und Bonin-Inseln, der Bucht von Yedo, der Häfen und der Umgegend von Simoda und Hakodadi besteht. Das erkundete Terrain ist räumlich sehr beschränkt, erhält aber in Folge der Verträge eine hervorragende Bedeutung; und bei der Stabilität und dem festen Typus des japanesischen Lebens ist es in ethnographischer Beziehung schon von hohem Werth, die Gestaltung desselben auch nur an einigen Punkten genau kennen zu lernen. Die Expedition hatte den Vortheil, mit allen Volksklassen, von den höchsten Würdenträgern des Reichs abwärts bis zu den dienenden Klassen, in Berührung zu kommen, und unter Verhältnissen, welche in vorzüglichem Grade geeignet waren, das Naturel und die geistigen Fähigkeiten des Volks zu erproben und in's Licht zu stellen. Indem wir uns vorbehalten, unseren Lesern die wichtigeren geographischen Ergebnisse der Expedition in den nächstfolgenden Heften kurz vorzuführen, wenden wir uns zur Charakteristik der drei oben angeführten Schriften, in denen die Geschichte der folgenreichen Unternehmung verzeichnet ist.

Das Werk von Hawks ist das vollständigste und für den Geographen wichtigste. Gleich nach dem Beginn der Expedition publicirte der Commodore eine allgemeine Ordre, durch welche alle Mittheilungen von Bord des Schiffes nach auswärts zum Druck verboten und selbst von dem brieflichen Verkehr der Mannschaft mit ihren fernen Freunden und Angehörigen alle auf die Bewegungen des

Geschwaders, die Resultate der Expedition u. s. f. bezüglichen Angaben ausgeschlossen wurden; alle an Bord der Schiffe aufgesetzten Noten und Journale, selbst die hier entworfenen Zeichnungen sollten als Eigenthum der Regierung betrachtet, durch den Commodore im Marine-Departement deponirt und später den Verfassern, soweit es die Regierung für angemessen hielte", auf ihr Ansuchen zurückgestellt werden. Da der Commodore gleichzeitig alle Offiziere aufforderte, die freie Zeit, welche ihnen die Dienstpflicht übrig liefs, zu wissenschaftlichen Beobachtungen zu verwenden, wobei Jeder den Zweig wählen durfte, der seinen speciellen Kenntnissen und Neigungen am meisten zusagte, und da er auch durch die Anordnung besonderer Expeditionen zur Erforschung der östlichen Gewässer and Inselgruppen mehrfachen Anlafs bot, so ist es nicht zu verwundern, dafs ihm und der Regierung ein mannichfaltiges Material zu Gebote stand, welches in seiner ganzen Vollständigkeit, mit Einschlufs der Schiffsjournale und officiellen Correspondenz Perry's, von Hawks benutzt werden konnte, während die eigentlichen Theilnehmer an der Expedition für eine etwaige schriftstellerische Thätigkeit nicht einmal ihre eigenen Aufzeichnungen ohne besondere Genehmigung frei verwenden durften.

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Hawks hat seine Aufgabe mit Fleifs und Umsicht gelöst. Er beginnt mit einer Einleitung, in welcher er unsere Kenntnisse über die Beschaffenheit des japanesischen Reiches, seine Regierung, die Rangklassen, die Religion der Bewohner kurz zusammenfasst und die Versuche europäischer Nationen, mit Japan in Handelsverbindung zu treten, übersichtlich zusammenstellt. Abschnitte über den Zustand der Industrie, der Wissenschaft und Künste in Japan, wie über die Landesproducte schliefsen diese praktische Introduction. Auch für die Folge fafst Hawks überall vornehmlich die politischen Momente in's Auge; er unterlüfst nicht, die Entdeckungsgeschichte der einzelnen Länder und Inseln zu berühren, oft mit der ausgesprochenen Absicht, die aus der Thatsache der Entdeckung hergeleiteten Ansprüche der britischen Regierung auf die Oberherrlichkeit durch den Nachweis zu erschüttern, dafs die betreffenden Eilande schon früher von anderen Nationen entdeckt waren. Demnächst wendet er seine Aufmerksamkeit vorzüglich den physischen Hilfsquellen, den commerciellen Verhältnissen der besuchten Gegenden zu, und sein Bericht kann in diesen Beziehungen für manche Theile als vollständig befriedigend angesehen werden; Hawks übergeht nichts wirklich Wissenswerthes, soweit es von praktischem Nutzen ist; seine Arbeit spricht den Verstand an und bereichert unsere Kenntnisse. Sie ist die einzige, aus der man eine vollständige Information über den Gang der Verhandlungen mit den japanesischen Diplomaten und dem Regenten der Liu - Kiu-Inseln schöpfen kann. Gleichwohl müssen wir sagen, dafs wir einer so merkwürdigen Unternehmung einen geschickteren Geschichtschreiber gewünscht hätten; Hawks schreibt zwar einfach, doch ohne nachdrückliche Würde; die Darstellung der diplomatischen Verhandlungen verlangt eine gewandtere und schärfere Feder; wo es sich darum handelt, die Politik Perry's zu rechtfertigen, wird er weitschweifig und wiederholt sich, obgleich Perry's Verfahren so logisch und consequent ist, dafs es für sich selbst spricht; einen pedantischen Anstrich trägt die oft wiederkehrende Recapitulation der errungenen Erfolge. Auch können wir nicht verhehlen, dafs einige Digressionen, namentlich die gegen Siebold, theils durch ihre offenbare Ungerechtigkeit,

theils durch ihre gehässige Färbung mit einer würdigen Geschichtschreibung nicht vereinbar sind und einen störenden Eindruck hinterlassen. Dazu kommt, dafs der ganzen Darstellung der lebhafte Charakter der Autopsie fehlt; ihr schlichtes, spiefsbürgerliches Ansehen wird da besonders fühlbar, wo Abschnitte aus den Tagebüchern der Augenzeugen eingewebt werden, wie z. B. bei der Beschreibung der Liu-Kiu-Inseln, wo aus Taylor's glänzend geschriebenem Tagebuche einige Episoden mitgetheilt werden. Uebrigens möchten wir, wenn der alte Commodore seine Depeschen selbst geschrieben hat, fast glauben, dafs er ein besserer Geschichtschreiber seiner Thaten gewesen wäre und ein Werk von gedrungener Kürze und klassischer Geschlossenheit geliefert haben würde; seine Depeschen zeichnen sich durch gesunde Logik, sachlichen Gehalt und eine höchst energische Gruppirung der Gründe vortheilhaft aus.

Dem Werke von Hawks sind 11 Karten mitgegeben: ein Uebersichtsblatt für die Fahrt östlich vom Cap der guten Hoffnung, die Rhede von Napha, GrofsLiu-Kiu, die ganze Gruppe der Liu-Kiu-Inseln, die Bonin-Inseln nebst der Parry-Gruppe und den Coffin-Islands, die japanesischen Inseln, die Bai von Yedo, der Hafen von Simoda, Karte der Meeresströmung an den Küsten von Formosa und Japan, Hafen von Hakodadi und die Insel Formosa. Gegen achtzig Abbildungen, zum gröfseren Theil in Holzschnitt, zum Theil auch in Stahlstich, gereichen dem auch sonst schön ausgestatteten Werke zur besonderen Zierde.

Neben der Ausgabe in Grofs-Octav existirt von diesem Werke noch eine Prachtausgabe in Quart, deren Kenntnifs wir der gütigen Mittheilung Sr. Excell. des Herrn Alex. v. Humboldt verdanken. Text und Karten sind in beiden Ausgaben dieselben. Aber das Prachtexemplar enthält nicht weniger als 89 Lithographien und 76 Holzschnitte, fast sämmtlich nach den Zeichnungen unseres talentvollen Landsmannes W. Heine. Besser als alle Beschreibungen vergegenwärtigen uns diese Illustrationen den landschaftlichen Charakter jener Gegenden und das architektonische Gepräge der Städte, von besonderem Werth sind aber die sehr sorgfältig ausgeführten Porträts der japanesischen Bevollmächtigten und Dolmetscher, da sie nach Daguerreotypbildern gezeichnet sind. Aus den Abbildungen, die Overmeer Fisscher (Bijdrage tot de kennis van het Japansche Rijk, door J. F. Van Overmeer Fisscher. Amsterdam 1833. 4.) mitgetheilt hat, musste man schliefsen, dafs sich in Japan neben Gesichtszügen, die den kaukasischen vollkommen entsprechen, auch sehr scharf ausgeprägte mongolische vorfänden, dass die Bevölkerung des Inselreiches also gemischten Ursprungs wäre; die Abbildungen in dem uns vorliegenden amerikanischen Werke zeigen aber fast gar keine Spur des mongolischen Typus, nicht einmal in den ebenfalls nach Daguerreotypen gezeichneten Porträts einer vornehmen chinesischen Dame und eines chinesischen Mädchens (zu Seite 296 der Prachtausgabe). Um so auffallender ist es, dafs in den eignen Zeichnungen der Japanesen, von denen die Prachtausgabe drei höchst interessante Copien mittheilt, die geschlitzten, schräge gestellten Augen sehr merklich hervortreten. Auf einem dieser Bilder wird dargestellt, wie sich eine Anzahl offenbar den höheren Ständen angehöriger Personen auf Tragbahren über einen Flufs befördern läfst; alle diese Personen haben auffallend schräge gestellte Augen, während die anderen Eigenthümlichkeiten des mongolischen Typus fehlen. Die Japanesen führen solche Bilder schon seit langer Zeit in Farbendruck aus; die Perspective ist ihnen wohlbekannt.

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