Imágenes de páginas
PDF
EPUB

dafür an die Pforte einen jährlichen Tribut von 15,000 Francs zahlt. Gewerbe und Künste stehen noch auf einem sehr niedrigen Standpunkte und nur die Fabrication der von den unteren Volksklassen getragenen groben Tuche (Suschnò oder abà), welche zu Tirnova und Schumla gewebt werden und einen Haupthandelsartikel auf den vier zu Basardschik, Dschuma, Schumla und Karassu jährlich abgehaltenen Messen bilden, dürfte von einiger Bedeutung sein. Freilich bedarf es zur Hebung des Handels und der Industrie guter Landstrafsen, deren Mangelhaftigkeit namentlich im letzten Kriege so fühlbar geworden ist.

Im letzten Theile des Buches giebt uns der Verfasser eine Schilderung der Häfen Bulgariens in der Reihenfolge von Norden nach Süden, wie Strabon sie beschreibt. Die vier südlichsten Häfen von Burgas, Missevria, Achelo und Sozopolis, obgleich schon in Rumelien gelegen, hat der Verfasser doch noch in die Reihe der bulgarischen Küstenplätze aufgenommen, da dieselben unter der Jurisdiction der Pascha's von Bulgarien stehen.

1) Kustendsche, die alte Constantia, zu Ehren der Schwester Constantins des Grofsen erbaut, heifst noch heute bei den Griechen Costantza Unter den Byzantinern blühte sie rasch empor, bis sich im Jahre 1202 der Bulgarenkönig Joannices ihrer bemächtigte. Wenige Spuren seines früheren Glanzes hat der heutige Ort bewahrt. Zwei Säulen nur aus grünem Granit, sowie einige behauene Steine, welche dem alten byzantinischen Hafen angehören, sind die einzigen Ueberreste aus dem Alterthume. Gegenwärtig zählt die Stadt etwa 3000 Einwohner, welche sich zum Theil von dem unbedeutenden Handel nähren, der von diesem Platze aus getrieben wird. Der Hafen ist schlecht und namentlich im Winter den heftigsten Stürmen ausgesetzt. Die Umgegend trägt noch heute denselben unwirthlichen Charakter, wie Ovid ihn von seinem zwei Stunden entfernten Verbannungsorte aus einstmals geschildert hat. Ueber die Lage des letzteren ergeht sich der Verfasser in einem weitläuftigen Excurse, indem er alte und längst beseitigte Irrthümer wieder in Erinnerung bringt und gegen sie eine unnütze Polemik richtet. Seitdem Caelius Calcagnini im Anfange des 16. Jahrhunderts die Bemerkung gemacht hatte, dafs die Stelle, an welcher das alte Tomi lag, zu seiner Zeit den Namen Tomisvar führte, ist diese Notiz in verschiedene Schriften übergegangen und hat einige unwissende Personen, die von dem ungarischen Temesvar etwas gehört hatten, zu der lächerlichen Meinung verleitet, Tomi habe in Ungarn gelegen. Herrn Vretos hat es gefallen, diesen Irrthum bei allen Schriftstellern vorauszusetzen, welche die Notiz Calcagnini's reproducirten, und dieses veranlasst ihn zu unterschiedlichen Seufzern darüber, dafs selbst Gelehrte wie Mannert, Hoffmann, Forbiger so irrigen Ansichten beipflichten konnten. Natürlich haben diese Männer nie daran gedacht, Tomi an einer anderen Stelle als an der bulgarischen Küste zu suchen, und Herr Vretos kämpft einen ritterlichen Kampf lediglich mit den Gebilden seiner lebhaften Phantasie. Von Interesse für unsere Leser wird die feine, für Herrn Vretos freilich unverständliche Art sein, in welcher A. Boeckh diese sonderbare Polemik charakterisirt hat '). Aber das

1) In Folge der Uebersendung einer Inschrift von Tomi schrieb Boeckh an Vretos: Οὐδὲ ἔχω ὅ,τι προσθῶ ταῖς ὑπὸ σοῦ ἀκριβῶς προτεθείσαις ἀποδείξεσι, πλὴν ὅτι οἴει καὶ νῦν παρὰ τοῖς συμπατριώταις μου πεπιστεῖσθαι τὸ γελοῖον

Schlimmste ist, dafs Herr Vretos den Fundort der Inschrift, deren Entdeckung seiner Ansicht nach zur Beseitigung aller dieser Irrthümer erforderlich war, auf eine ganz ungenügende Weise bezeichnet. Er soll jetzt Anadolkjoi heifsen, und unter diesem Namen verstehen die Türken tout cet espace qui, de la petite anse le long du rivage de la mer Noire, aboutit à une colline le long de la grande route, qui de Koustendjé mène à Silistrie sur le Danube. Auf diesem Hügel, zwei Stunden von Kustendsche, hat Vretos die Inschrift gefunden. Da keine Himmelsgegend angegeben wird, ist die Ortsbestimmung unbrauchbar; vielleicht berechtigt sogar der Umstand, dafs die Lage des betreffenden Hügels durch die von Kustendsche nach Silistria führende Strafse bestimmt wird, zu der Vermuthung, dass die 2 Stunden Wegs von der Küste bei Kustendsche landeinwärts zu berechnen sind, in welchem Falle die Säule natürlich als an ihren jetzigen Fundort verschleppt betrachtet werden müfste und für die Lage Tomi's Nichts beweisen würde. Ueber die anderweitigen Ruinen, die an diesem Fundort angeblich vorhanden sind, über seine Entfernung vom Hafen, und darüber, ob an ihm überhaupt eine Stadt gelegen haben könne, erfahren wir Nichts, und so bleibt unser Wissen trotz der Entdeckung des Herrn Vretos nach wie vor darauf beschränkt, dafs Tomi in der Nähe von Kustendsche gelegen habe. Charakteristisch für den Werth dieser archäologischen Untersuchung ist die Thatsache, dafs in ihr das wichtigste Material zur Bestimmung der Lage pontischer Hafenplätze, die Entfernungsangaben der Schiffsbücher, nicht ein einziges Mal angeführt worden.

2) Mangalia, das alte Callatis, ist heut zu Tage ein unbedeutender Ort, von 1000 muhammedanischen Bulgaren bewohnt, mit einem schlechten, den Stire men ausgesetzten Hafen.

3) Kavarna, Kemé von den Türken genannt. Ueberreste des Trajanswalles, welche Boué hier gesehen haben will, sollen sich durchaus nicht vorfinden. Der von etwa 500 Griechen bewohnte Ort ernährt sich kümmerlich von dem Getreidehandel nach Varna und Constantinopel.

παρόραμα τὸ ὑπό τινων προγενεστέρων συγγραφέων παραδεδομένον, οἵπερ τὸ ἐν Ουγγρίᾳ Τεμεσβὰρ λέγουσιν εἶναι τὴν ἀρχαίαν Τομιδα. Πάλαι γὰρ τὴν Τόμιδα σχεδόν τι ἐν τῷ αὐτῷ οὗπερ καὶ σὺ τόπῳ οἱ ἐπιφανέστεροι τῶν ἐν Εὐρώπη γεω γράφων τιθέασιν, ὡς ἰδεῖν ἔστιν ἐν τοῖς πίναξι τοῖς τοῦ d' Anville καὶ τοῦ Κίε pert καὶ ἄλλοις πολλοῖς, μᾶλλον δὲ πᾶσιν. Ὁρῶ δὲ καὶ ἔκ τινων πινάκων της νῦν Τουρκίας, ὅτι χωρίον τι εἰ μὴ νυνί, ἀλλὰ πρότερόν γε καλούμενον Τομισβάρ ἐκείνῳ τῷ τόπῳ ἀποδίδοται, ούπερ σύ ἀνευρηκας τὴν τῶν Τομιτῶν ἐπιγραφὴν μέμνηται δὲ τούτου του Τομισμὰρ τοῦ ἐν τῇ Ποντικῇ παραλία ήδη καὶ ὁ Ια Motrage, Voyage Tom. II, p. 208, οὐ μέντοι νῦν οἶδα σαφῶς οὐ γὰρ αὐτοῦ τὴν περιήγησιν νῦν μοι ἔξεστιν ἔχειν πρὸ χειρῶν), εἴπερ οὗτος τὸ Τομισβὰς ἀκριβές στατα τίθησιν ἐν ἐκείνῳ τῷ τόπῳ οἱ κεῖται τὸ Ἀναδόλκιοι, οἱ δὲ τῆς Τουρκίας πίνακες τὸ Τομισβὰρ παντελῶς ἐν τούτῳ τῷ τόπῳ ἔχουσι γεγραμμένον. Τοῦτο οὖν τὸ χωρίον μικρὸν καὶ ἀφανὲς ἀγνοοῦντές τιες δυσμαθέστεροι, ἀκούσαντες τὴν Τόμιδα τὴν παλαιὰν ἱδρυσθαι ἐν χωρίῳ τινὶ νεωτέρω καλουμένω. Τομισμάρ, ἀμαθῶς περὶ τῆς ἐν Ουγγρίᾳ Τεμεσβὰς διενοοῦντο, καὶ οὕτω δὴ γένεσιν εἶχε τὸ τερατώδες σφαλμα, πρὸς ὁ ἔστι σοι ὁ ἀγὼν ὁ παντάπασι νικηφόρος. Εύρωση, ἄνερ πολυμαθέστατε, Herr Vretos hat nichtsdestoweniger die Liebenswürdigkeit. seine ganze unnütze Abhandlung zu reproduciren und schliesslich zur Erhöhung seines Ruhmes Boeckhs Schreiben abzudrucken. Boeotien wird sich freuen, wenn Herr Vretos in ihm nicht geboren sein sollte.

4) Baltschik oder Pezeck. Cruni oder Dionysopolis, welches einige Geographen an diese Stelle setzten, lag zwei Stunden weiter auf dem Wege nach Varna, wo heut zu Tage der Ort Crane oder Acrania gebaut ist. Baltschik besafs einst ein festes, auf einer Anhöhe erbautes Fort, das in den Kriegen gegen Ladislaus eine bedeutende Rolle spielte, von dem aber gegenwärtig keine Spur mehr vorhanden ist. Die Stadt, bis zum Jahre 1840 ein armseliger Flecken, hat sich, seitdem den Bulgaren die Getreideausfuhr gestattet ist, zu einem gewissen Wohlstande erhoben und droht mit ihrem guten Hafen eine Rivalin von Varna zu werden. Die Stadt zählt jetzt gegen 5000 Einwohner.

5) Varna. An der Stelle dieser Stadt lag das alte Odessos, von dem der Verfasser eine Inschrift entdeckt hat. Die Entstehungszeit des Namens Varna ist nicht bestimmt anzugeben, da es zweifelhaft erscheint, ob der schon im Jahre 579 erwähnte Name Barna auf einen Flufs oder eine Stadt sich beziehe. Da Varna die Residenz des Herrn Vretos war, so hat er der Beschreibung dieser Stadt ein ausführliches Capitel gewidmet, welches manches Neue und Interessante über die Handelsverhältnisse dieses wichtigen Hafenortes enthält.

6) Missevria, das alte Mesembria, eine Stadt von etwa 3000 Einwohnern, mit einem den Stürmen sehr ausgesetzten Hafen, und als Handelsplatz von geringer Bedeutung.

7) Achelo oder Achelu, das Anchialos der Alten, Sitz eines Erzbischofs. Reste aus dem Alterthum finden sich nicht mehr vor und die wenigen noch im Jahre 1828 vorhandenen Inschriften wurden von den Russen hinweggenommen. Der Hafen ist schlecht und der Handel demgemäfs nur unbedeutend.

8) Burgas liegt an der Stelle des alten Develtus, wie die Stadt von Ptolemäus, Develion oder Deulcum, wie sie von Plinius genannt wird. Die Griechen nennen die Stadt Pyrgos. Es giebt noch zwei andere Städte in Rumelien, welche den Namen Burgas führen, zum Unterschiede aber von dem Hafen am schwarzen Meere Tschatal-Burgas (an der Strafse zwischen Adrianopel und Constantinopel) und Hadji-Ilbeki-Burgas (Schlofs an der Marizza) heifsen. Burgas, nur von 3-4000 Einwohnern bewohnt, hat einen geräumigen und für den Handel überaus wichtigen Hafen. Aufserhalb des Golfes von Burgas befinden sich die zwei ausgezeichneten Rheden von Poros und Katziveloscala. Die in der Nähe der Stadt gelegene Schwefelquelle von Litzia ist in neuerer Zeit chemisch untersucht und ihre Heilkraft als sehr wirksam befunden worden.

9) Sozopolis, auch Sizepoli, Sisipolis und Sissepoli genannt, das alte Apollonia, ist gegenwärtig ein höchst unbedeutender Ort mit etwa 2000 griechischen Einwohnern, besitzt aber von allen Küstenplätzen des schwarzen Meeres den gröfsten und am meisten Schutz gewährenden Hafen. Sein Haupthandel besteht in der Holzkohlenausfuhr.

-r.

WO

The Landfall of Columbus on his First Voyage to America. By Capt. A. B. Beecher. London 1856. 8.

Trotzdem, dafs fast vier Jahrhunderre seit dem Augenblicke verflossen sind,
Por Castilla y por Leon
Nuevo mondo halló Colon,

[ocr errors]

ist die Frage noch immer unentschieden, an welchem Punkte der grofse Genuese den von ihm entdeckten Welttheil zuerst betreten habe. Die Tradition hat lange die von ihm so genannte Insel San Salvador in dem heutigen Cat-Island gesucht, bis der berühmte spanische Geograph Navarrete, dessen „, Coleccion de los viages y descubrimientos" von Humboldt für die wichtigste Erscheinung auf diesem Gebiete seit Muñoz' „Geschichte der neuen Welt" erklärt wird, sich nach einer genauen Untersuchung der Karten und Tagebücher des Columbus für eine Insel entschied, die zu den Turk's Islands gehört. Humboldt selbst hat indessen in seinem Examen critique de la géographie du Nouveau Continent“ die Unrichtigkeit dieser Annahme durch eine erschöpfende Erörterung bis zur Evidenz nachgewiesen, namentlich durch die Erläuterung der von dem alten Piloten de la Cosa verfertigten Seekarte vom Jahre 1500, auf welcher der Meridian Guanahani's das Ost-Ende Cuba's durchschneidet, während die Turk's Islands unter den Inseln gesucht werden müssen, die Juan de la Cosa als dem Nordrande Haiti's parallel liegend verzeichnet hat. Humboldt selbst spricht sich ebenfalls zu Gunsten CatIslands aus, das auch von Washington Irving in seinem „Life of Columbus" als der erste Landungsplatz seines Helden angenommen wird. Der Verfasser der oben angeführten Schrift, Capitain Beecher, hat die Route des Columbus nach den von Navarrete publicirten Tagebüchern einer neuen Prüfung unterworfen und sie mit den neuesten hydrographischen Resultaten verglichen; er gelangte zu der Ansicht, dafs das heutige Watling Island der Punkt sei, an welchem Columbus unter so bewandten Umständen landen musste, stimmt also in dieser Beziehung mit Muñoz überein. Wir lassen es dahingestellt sein, ob Sachkundige die von Herrn Beecher beigebrachten Beweise für überzeugend halten werden und beschränken uns auf die Bemerkung, dafs zwei Bedenken, die sich aus Juan de la Cosa's Karte gegen die Deutung auf Cat-Island erheben, durch die Meinung Beecher's beseitigt oder abgeschwächt werden. Nimmt man nämlich Watling-Island für Guanahani, so läge die Insel Concepcion wirklich im Westen von Guanahani, was doch höchst wahrscheinlich war, wenn Leute von Guanahani auf ihrer Heimkehr von Ferdinandina (Exuma) bei Santa Maria de la Concepcion anlegten; zweitens würde der Umstand, dafs Guanahani auf der Karte des alten Piloten dem Eiland Samana auffallend nahe liegt, viel weniger anstöfsig sein, wenn Watling-Island das Guanahani des Columbus wäre. Doch wir überlassen die Entscheidung Sachkundigen. L.

[ocr errors]

Géographie des parties centrales de l'Amérique du Sud et particulièrement de l'Equateur au Tropique du Capricorne d'après les documents recueillis pendant l'Expedition exécuté par ordre du gouvernement français pendant les années 1843 à 1847 de Rio de Janeiro à Lima et de Lima au Para, sous la direction du comte Francis de Castelnau, et redigée par lui sur ses observations et sur celles du Vicomte Eugène d'Osery. Ouvrage qui a obtenu une médaille hors ligne de la Société de Géographie. Paris 1854. Fol. (In 6 Lieferungen à 35 Fr.) 210 Fr. oder 56 Thlr.

Die eigentliche Reisebeschreibung (Histoire du voyage) der berühmten Expedition nach Central - Amerika, welche ihren Grundzügen nach von dem ver

storbenen Herzog von Orleans noch in den letzten Zeiten vor seinem plötzlichen Tode entworfen sein soll und demnach durch den Grafen von Castelnau in den Jahren 1843 bis 1847 zur Ausführung gebracht war, ist in Folge der bekannten politischen Ereignisse nach mannigfachen Störungen, Hemmungen und Verwickelungen erst während der Jahre 1850 und 1851 in 6 Octav-Bänden an die Oeffentlichkeit gelangt. Seitdem sind nun auch noch die übrigen sechs Abtheilungen des Gesammtwerkes theils vollständig erschienen (Abtheil. 2 bis 5), theils in Angriff genommen (Abtheil. 6 und 7).

Abtheil. 2. Malerische Ansichten und Darstellungen („vues et scènes“). 60 Tafeln 4. 1853. Preis: 90 Fr.

3. Alterthümer („Antiquités des Incas et autres peuples anciens“). 60 Tafeln 4. 1854. 90 Fr.

4. Geologische Karten und Darstellungen („Itinéraires et coupe géologique“). 76 Tafeln gr. Fol. 1852. (In 13 Lieferungen à 191⁄2 Fr.) 253 Fr.

5. Geographische Karten („, Géographie“) 1854.

6. Botanik (bis jetzt 4 Lieferungen à 12 Fr.)

7. Zoologie (bis jetzt 18 Lieferungen à 15 Fr.)

Unter diesen Abtheilungen bildet der uns vorliegende Atlas die fünfte. Derselbe besteht aus 30 Kartenblättern, welche 12 besondere kartographische Darstellungen liefern. Es wird sich aus einer näheren Ansicht dieser Arbeit ergeben, dafs sie wichtige und interessante Beiträge zur Orientirung über den Charakter und die Oberflächenbildung der südamerikanischen Landschaften enthält. Und obgleich der Verfasser in seinen Bemühungen, eine Reihe schwieriger Hypothesen über die Gebirgs- und Stromsysteme, über die ethnographischen Verhältnisse zum Abschluss zu bringen, nicht immer glücklich gewesen ist, obgleich uns die denselben zu Grunde liegenden Ideen nicht ohne Verirrungen und Einseitigkeit erscheinen, so hat er doch unleugbar das Verdienst, manche Aufhellung, namentlich über das Quellengebiet der südlichen Zuflüsse des Amazonenstromes, angebahnt und anziehende Betrachtungen angeregt zu haben.

Bei dem allgemeinen Ueberblick dieser kartographischen Arbeit macht sich die traurige Fügung, welcher ein Mitglied der Expedition der Bergamts-Ingenieur Vicomte Eugène d'Osery zum Opfer fiel, in empfindlicher Weise bemerkbar. Der Plan der Reise war im Wesentlichen darauf gerichtet, zuerst auf dem Wege von Rio de Janeiro nach Lima die Erkundung der Höhenzüge, auf welchen die Stromgebiete des Amazonas und des Rio de la Plata sich scheiden, zur Hauptaufgabe zu machen, sodann von Lima aus sich dem Thale des Amazonas zuzuwenden, um dessen Natur und Umgebungen zu erforschen. Im Verlauf dieser Rückreise hatte Graf Castelnau, indem er sich auf dem Ucayale einschiffen wollte, das unangenehme Begegnifs, von fast allen zur Fortschaffung und Sicherung des Gepäcks gemietheten peruanischen Arbeitsleuten und Soldaten verlassen zu werden. Er sah sich dadurch in die gröfste Rathlosigkeit versetzt. Es blieb in jenem entscheidenden Moment nur die Wahl, entweder die beabsichtigte Erforschung des Ucayale - Flusses, für welche bereits ein beträchtlicher Aufwand von Zeit und Mühe geopfert war, ganz aufzugeben; oder einen der Gefährten mit den Reisetagebüchern, Aufzeichnungen, Aufnahmen, Sammlungen und Instru

« AnteriorContinuar »