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Geschäft erfahrene Seeofficiere, wie die Lieutn. Strain, Mitchell und Andere, beigeordnet, die am meisten zur gewissenhaftesten Ausführung einer so anstrengenden Arbeit geeignet waren; selbst die gemeinsten Matrosen der Expedition, sagt der Berichterstatter, waren begeistert bei der mühsamen Arbeit und verliessen gern des Nachts ihre Hängematten, um die Minute der Rückkehr des Bleiloths aus den grofsen Tiefen des Oceans nicht zu versäumen, und genau aufzuzeichnen.

Die Entfernung des gemessenen Seegrundes von St. Johns bis an die Südwest-Küste Irlands in der Valentia-Bay beträgt 1640 Nautical Miles = 1900 Statute Miles, d. i. 409 geographische Meilen. Auf dieser Strecke sind in Intervallen von ungefähr 30 Nautical Miles die Tiefen des Oceans sondirt. Vermittelst eines Selbst-Schreibe - Apparats am Bleiloth sind die gefundenen Masse auf einem damit in Verbindung gebrachten Zifferblatte bezeichnet, so dafs diese in die Tabelle eingetragen werden konnten. Die zugleich mit heraufgebrachten Erden des Meergrundes sind der genauesten mikroskopischen Untersuchung übergeben ') und Proben davon durch Prof. Morse vor seiner Rückkehr nach Amerika von England aus auf den Continent gesandt worden.

Aber auch der erste oberflächliche Ueberblick auf die zartesten, aus grofsen Seetiefen mit heraufgebrachten, zerbrechlichsten Formen von Muschelschalen oder kleinen Seethieren zeigte diese vorherrschend so vollkommen erhalten, dafs sie einen Beweis vollkommenster Ruhe in der Seetiefe abgaben, wo keine Strömung, keine zerstörende Meeresbewegung sie erreichen konnte. Hieraus ging zugleich die Bestätigung einer grofsen Sicherheit des Resultats der angestellten Messungen hervor.

Weder eine Felsklippe noch Kiesgeröll oder Sandstriche haben die Sondirungen ermittelt, sondern auf der ganzen enormen Strecke (wohl beide nächsten Uferseiten ausgenommen) nur einen weichen gleichartig verbreiteten Seegrund, den schon Maury einem weichen Schneebette verglich, ganz von der Natur, wie er sagte, gleichsam auf dieser Stelle der Erdkugel vorbereitet, um einst einem Telegraphen-Taue zur ruhigsten Lagerstätte zu dienen. Nach Lieut. Berryman sank das Senkblei mit dem Sondirungs-Apparate öfter 10 bis 15 Fufs tief in diesen weichen Seeboden ein, und eben so tief würde auch das TelegraphenTau (the Cable) einsinken können, zur gröfsten Sicherheit, wenn es da hinein versenkt würde. Die gröfste, durch die Sondirung erreichte Tiefe des Oceans beträgt 2070 Fathoms 2), der Fathom zu 6 engl. Fuss, 12,420 engl. Fufs, d. i. 2 engl. Meilen oder 11,653 Pariser Fufs.

Als ein sehr merkwürdiges Resultat erschien die grofse Einförmigkeit in der ganzen Erstreckung des Meerbodens, womit kein Landgrund in solcher Ausdehnung auf der unbedeckten Oberfläche der Erde zu vergleichen sein dürfte, eine Configuration, für welche Capt. Maury den Namen eines Telegraphen- Pla

1) Diese Proben sind bei Herrn A. v. Humboldt angelangt und von diesem dem Herrn Professor Ehrenberg zur Untersuchung übergeben, der schon in der Berliner Akademie der Wissenschaften eine vorläufige Anzeige darüber mitgetheilt hat und die Specialuntersuchung fortsetzen und veröffentlichen wird.

2) Sowol auf der Copie des Profils, wie in einer zu derselben gehörigen Anmerkung, wie auch in dem Bericht der Illustrated London News p. 267 ist die Tiefe auf 2070, nicht auf 2170 Fathoms angegeben.

teau's gebraucht hatte. Denn in einer Strecke von nahe an 360 geogr. Meilen der gemessenen Linie zeigte sich auf der ununterbrochen gleichmässig gekrümmten Ebene kein einziges Hindernifs zur Legung einer Telegraphen-Linie, abgesehen von der enormen Länge der aufserordentlichen Distanz der beiden Endpunkte. Weit schwieriger hatte sich für den Ingenieur die Legung des Telegraphendrahtes über den sehr ungleichen Boden des mittelländischen Meeres wegen der zahllos wechselnden Tiefen des dortigen Klippenbodens zwischen dem Continent von Europa und Nord-Afrika gezeigt.

Die gröfste gemessene Sectiefe von 2070 Fathoms wurde am 12. August unter 51° 38′ nördl. Breite und 32° 20' westl. Länge gefunden, eine Stelle, die 833 Scemeilen von der Valentia-Bay gegen Westen und 807 Seemeilen ostwärts von St. Johns in New-Foundland entfernt ist, also fast in der Mitte zwischen beiden liegt, von wo aus nach beiden Seiten hin die Tiefe sehr allmählig abnimmt, doch immer noch Tausende von Fufsen beträgt, bis dicht am Küstengrunde gegen die Insel New-Foundland, wo sie sich nicht mehr auf tausend Fufs beläuft, und ebenso gegen Irland, wo das seichtere Küstenmeer vom Seefahrer schon der europäische Boden genannt wird.

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Zum Verständnifs der Methode, welche bei dem Sondiren zu beobachten war, ist die Abbildung des „, Patent Sounding Apparatus" dem Profile mit Erklärung seiner Einrichtung beigefügt, wie eine Abbildung des Dampfschiffes „Arctic“ und des Mechanismus für Sondirung auf dem Verdecke des Schiffes. Das erste Abrollen des Sondirungs-Apparats von einer grofsen Metallwalze ging mit reifsender Geschwindigkeit vor sich, die aber nach und nach immer mehr abnahm, nicht sowohl wegen der Dichtigkeit der tieferen Wasserschichten und ihrer grülseren Widerstandsfähigkeit, sondern, wie Lieut. Berryman bemerkt, weit mehr wegen der vermehrten Friction des langen Sondirungsdrahtes. Das Hinablassen in die grofse Tiefe nahm stets eine Zeit von drei Stunden in Anspruch. Die Abnahme der Schnelligkeit des sinkenden Apparats wurde genau registrirt und das Verhältnifs der Friction ermittelt. Zum Heraufziehen des Sondirungs- Apparats war eine kürzere Zeit hinreichend, weil man dazu eine kleine Dampfmaschine mit der aufrollenden Walze in Verbindung gesetzt hatte. Neun und zwanzig Tiefenmessungen sind in verschiedenen Intervallen auf dem Profile eingetragen, und ein Brief des Prof. Morse aus London vom 7. October sagt, dafs ein vorläufiges Experiment mit einem electrischen Drathe, auf die grofse Distanz zu telegraphiren, vollkommen gelungen sei; der Schreiber des Bricfes an Herrn A. v. Humboldt hofft, dafs die Legung des Drathes innerhalb eines Jahres vollendet sein und der hochverehrte Mann noch vor Ende eines Jahres die Nachrichten seiner Freunde von St. Louis am Mississippi oder von New-York in geringerer Zeit als 5 Minuten durch den atlantischen Ocean in seiner Studirstube zu Potsdam oder Berlin erhalten werde. C. Ritter.

Die 29 Sondirungen, deren Resultate auf dem erwähnten Profile vermerkt sind, ergaben, von St. John aus gegen Ost, folgende Tiefen: 576 engl. Fufs = 540 Par. Fufs,

1) 96 Fathoms =

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5) 1100 Fathoms = 6,600 engl. Fufs = 6,192 Par. Fufs,

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Californische Blätter enthalten bis zum 30. Juli reichende Berichte aus der Salt Lake City, welche ein Schlaglicht auf die durch das Klima und andere Cebelstände bewirkte precäre Lage des Ackerbau's in dem Gebiete der Mormonen werfen, deren Gemeinwesen in Folge einer Reihe von Mifserndten und Unglücksfällen der Auflösung entgegen zu gehen scheint.

Die Deseret News", das offizielle Journal dieser sonderbaren theokratischen Republik, bemerkt unter Anderem: „Auf die vorjährige Dürre und die durch die Insecten hervorgebrachten Verwüstungen, auf die Strenge des letzten Winters, die unserem Viehstande so verderblich wurde und die Leiden herbeigeführt hat, unter denen wir jetzt seufzen, ist in diesem Sommer wiederum ununterbrochen trockene Witterung gefolgt, die den geringen Wasservorrath, über den wir zu Irrigationszwecken verfügen können, fast vollständig erschöpft hat. Zu diesem Mifsgeschick kommt die gänzliche Vernichtung der Erndte durch die Heuschrecken in CacheCounty und in Theilen der Counties Box, Elder und Utah, die von den Tabacks

und anderen Würmern unter den Kartoffeln und dem Mais angerichtete Verheerung und das Verdorren ganzer Getreidefelder vor dem Reifen der Aehren, so dafs schon jetzt die hier lebenden Heiligen, sowie die Tausende, die sich noch auf dem Wege nach unseren Bergen befinden, mit einem Mangel an Nahrungsmitteln bedroht sind. Ein fester Glaube an die Weisheit und die Versprechungen des Allmächtigen, gewissenhafte Befolgung der Gebote des Herrn und der Rathschläge seiner Diener, die strengste Oeconomie und unermüdlicher, wohlgeleiteter Fleifs werden uns vielleicht in den Stand setzen, der Hungersnoth bis zur Erndte 1857 zu entgehen. Denjenigen aber, welche die gedachten wesentlichen Eigenschaften nicht besitzen und sie nicht zu erwerben streben, werden die Gefühle schwer verletzt und der Magen hart geklemmt (severely pinched!) werden, ehe der Ueberflufs unsere friedlichen Wohnstätten von Neuem beglückt. Und bis ein zweites Jahr verstrichen ist, werden Einwanderer nicht darauf rechnen können, in Utah ihren Unterhalt zu finden, und Gefahr laufen, Hungers zu sterben, wenn sie ihre Vorräthe nicht mitbringen, und zwar nicht Gold, Silber oder Waaren, in der Hoffnung auf einen vortheilhaften Tauschhandel, sondern eine hinlängliche Quantität Lebensmittel, um bis zum August 1857 und nöthigenfalls noch länger eine bestimmte Zeit können wir nicht angeben reichen."

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auszu

Das aus Brigham Young, Heber C. Kimball und Jedediah M. Grant bestehende Triumvirat, das die Gemeinde der Heiligen" regiert, hat am 9. Juli ein Circular erlassen, in welchem auf die Nothwendigkeit hingewiesen wird, „darüber zu wachen, dass nicht der geringste Bissen Speise verloren gehe, verschwendet oder unnütz verbraucht werde", um den Unterhalt für die gegenwärtige und zukünftige Bevölkerung bis zur Erndte von 1857 zu sichern. „Wenn,“ heifst es ferner, " die Bischöfe erfahren, dafs die Armen in ihren Sprengeln sich unvorsichtig im Gebrauch der Lebensmittel zeigen, so mögen sie letztere unter ihre eigene Obhut nehmen und sie je nach dem Bedürfnifs vertheilen. Und wenn die Armen sich über eine solche Behandlung beklagen und einer so weisen Anordnung zur gegenseitigen Unterstützung nicht nachkommen wollen, so soll der Bischof ihnen anheimstellen, den Sprengel zu verlassen."

Uebrigens scheint es an Obst, namentlich an Aprikosen und gelben, schwarzen und rothen Johannisbeeren nicht gefehlt zu haben, wodurch freilich dem Mangel an nahrhaften Speisen nicht abgeholfen wird. Eine Schneide- und MähMaschine war vor Kurzem in dem Territorium eingeführt worden, was die „Deseret News" als den ersten Schritt zur Einführung anderer arbeitersparender Maschinen begrüfsen. Auch hatte man eine Ackerbau- und Manufactur-Gesellschaft in der Salt Lake City errichtet, und werden die Einwohner dringend aufgefordert, sich an diesem Unternehmen zu betheiligen.

Nach dem erwähnten Blatte belief sich die Zahl der Auswanderer, die von England, Wales, Schottland, Irland, der Schweiz, Dänemark, Schweden und Italien über New-York und Boston nach Utah unterwegs waren, auf 1267, worunter 1005 Erwachsene, 213 Kinder und 49 Säuglinge. L.

Der Handel von Guayaquil.

Berthold Seemann bemerkt in seiner Reise um die Welt (deutsche Ausgabe I, 214) ganz richtig, dafs Ecuador nur die Hände einer thätigen Bevölkerung verlange, um eines der blühendsten Länder der Erde zu werden. Die Vorschung hat dasselbe nicht blos mit hohen Gebirgen, ausgedehnten Weiden, kostbaren Chinabäumen, dem besten Cacao und einer grofsen Fülle anderer Producte versehen, sondern auch zumeist mit einem gemäfsigten gesunden Klima, unerschöpflichen Gruben werthvoller Metalle und fruchtbarem Boden bedacht. Dazu kommt die vortreffliche Welt- und Handelslage am Amazonenstrom und Stillen Weltmeer. Ecuador bietet ein weites Feld für den Unternehmungsgeist, welcher aber allen Landesbewohnern, gleichviel ob spanischer oder indianischer Abkunft, fehlt, und der nur aus Europa oder Nordamerika kommen kann. Vor Allem mangeln gute Strafsen, und die Bewohner von Guayaquil müssen z. B. ihren Weizen aus Chile kaufen, obwohl die Hochlande Ecuadors eine ungeheure Menge Getreide er

zeugen.

In der neueren Zeit haben sich die Ausfuhren gesteigert, namentlich von Cacao, dem wichtigsten Landesproducte, welchem das heifsfeuchte Klima im Tieflande ungemein zusagt. Der Export betrug im Jahre 1855 schon mehr als 15 Millionen Pfund, und vertheilte sich in folgender Weise. Es gingen nach 96,181 Cargas 26 Pfund,

Hamburg

Spanien.

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Die Carga hält 81 Pfund. England hat gar keinen Cacao von Guayaquil ausgeführt; was nach Panamá ging, war zumeist für die Havanna bestimmt. Im Jahre 1848, als die Ernte eine aufsergewöhnlich ergiebige war, betrug die CacaoAusfuhr mehr als 21 Millionen Pfund, 1851 nur 9 Millionen.

Guayaquil vermittelt vorzugsweise den auswärtigen Handel von Ecuador. Die Gesammtausfuhr stellte sich 1855 in folgender Weise heraus:

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699,

Gummi,

Centner

765.

Tamarinde, Die beste Chinarinde kommt bekanntlich von Loja. Die Strohhüte, welche unter dem Namen Panamáhüte in den Handel kommen, werden auf dem Isthmus in verhältnifsmäfsig geringer Menge verfertigt; bei Weitem die meisten und auch die besten Sorten macht man in Manta, Monte Christi und anderen Ortschaften Ecuadors A.

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. I.

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