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nothwendig, da die Differenz um die Hälfte reducirt wird, wenn wir für die Breite Catamarca's bei einer mittleren Annahme, 27° 40', stehen bleiben.

Ebenso finden wir in Bezug auf die westliche Länge der Hauptstadt in den Angaben der Denkschrift keine Veranlassung, unsere Karten zu corrigiren; diese setzen den Ort unter 69° 20' westl. L. von Paris. Obgleich eine Prüfung der hierauf bezüglichen Notizen nur ein annäherndes Resultat liefern kann, wollen wir sie doch nicht von der Hand weisen, da sie uns in den Stand setzt, die Lage von zwei anderen Orten, durch die das Bild der Provinz regulirt wird, annähernd zu fixiren.

Der Weg von Catamarca nach Pomán ist nach der Denkschrift für die ersten 14 Leguas derselbe, der südwärts nach Rioja führt. Bei Concepcion welches also durchaus nicht, wie unsere Karten wollen, weit östlich von Catamarca, sondern 14 Leguas südlich davon liegt wendet er sich plötzlich westwärts, um durch eine Gebirgsschlucht nach dem 15 Leguas entfernten Pomán zu führen '). Den letzteren Ort werden wir hiernach etwa um einen halben Grad westlich und fast eben so viel südlich von Catamarca ansetzen dürfen.

Tinogasta, der Hauptort des westlichsten Departements, ist von Catamarca auf dem Wege über Pomán nach einer Stelle der Denkschrift 64, nach einer anderen 70 Leguas entfernt. Die letztere Zahl ist eine runde, die erstere wahrscheinlich ein Druckfehler für 69 Leguas. Der Weg von Pomán führt nämlich westwärts 28 Leguas zum Serro Negro, von hier sind, wie sich aus einer anderen Stelle ergiebt, westwärts nach Copacabana 9 Leguas, von hier nach dem nördlich gelegenen Tinogasta 3 Leguas, im Ganzen also von Pomán nach Tinogasta 40 Leguas, und von Catamarca ebendahin 69 Leguas. Tinogasta liegt demnach 37 Leguas westlich von dem Meridian von Pomán, die wir, da der Weg zum gröfsesten Theil durch wasserlose Wüsten, also in ziemlich gerader Richtung fortläuft, unter dieser Breite füglich auf anderthalb Grade veranschlagen könnten, wenn wir nicht aus anderen Indizien folgern müfsten, dafs die Richtung des Weges etwas nach Norden neigt 2), dafs der Längenunterschied zwischen beiden

1) El camino de Catamarca por Pomán sale desde la Ciudad al S. por el mismo que conduce á la Rioja hasta 14 leguas de donde converge el rumbo al 0. desde Concepcion y transtornando el serro por una quebrada aspera de 15 leguas que lleva el nombre de Pomán, sale á este poblado.

2) Diese Neigung folgt aus der Entfernung Tinogasta's von Belen, dessen Lage, ungeachtet eines incorrecten Ausdrucks an einer Stelle der Denkschrift, durch mehrere concurrirende Angaben mit hinlänglicher Sicherheit bestimmt werden kann. Belen soll nämlich 70 Leguas (über Andalgalá) im Westen von Catamarca, und 30 Leguas ebenfalls im Westen von Andalgalá liegen; da Catamarca von Andalgalá

Orten also etwas geringer ist. Wir nehmen ihn auf 1° 20' an und setzen Tinogasta unter 71° 10' westl. L., und nur ganz unbeträchtlich südlicher als Catamarca.

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Damit stimmt die Angabe überein, dafs die Ortschaften Serro Negro und Rio Colorado, 9 Leguas ostwärts von Copacabana, zwar in politischer Beziehung zum Departement Tinogasta, also zur Provinz Catamarca, in kirchlicher aber zum Sprengel Anjullon in La Rioja gehören. Anjullon ist offenbar die Parochie, die Arrowsmith unter dem Namen Angulos in der nördlichen Hälfte des zu Rioja gehörigen Thales von Famatina verzeichnet, und diesem Sachverhältnisse würde unsere Combination angemessen sein, da ihr zufolge der Meridian von Tinogasta die Sierra de Famatina, welche das genannte Thal im Westen begrenzt, durchschneidet und Tinogasta selbst hinlänglich nach Süden gerückt erscheint, dafs seine südöstlichsten Annexe in eine zu Rioja gehörige Parochie eingepfarrt sein können. Wie aber, wenn man Catamarca nach Petermann unter 26° 35' südl. Br. setzt und nun durch die eben erörterten Angaben sich genöthigt sieht, Tinogasta ungefähr unter denselben Parallel zu stellen? Dann würde sich zwischen der nördlichsten Parochie Rioja's und den erwähnten Annexen Tinogasta's ein Raum ausdehnen, der mehr als einen Breitengrad füllt, d. h. die kirchliche Eintheilung würde vollkommen widersinnig sein, oder man müsste annehmen, dafs auch die ganze Provinz Rioja mit ihrem Zubehör auf unseren Karten um einen Grad zu tief nach Süden gerückt ist. Gegen die bisherige Position Rioja's hat aber Herr Petermann keine Einwendung erhoben.

Um nun den Abstand der Hauptstadt von der Westgrenze bestimmen zu können, fehlt nur noch eine Angabe über die Entfernung Tinogasta's von dem Kamme der Cordillere. Die Denkschrift erwähnt 12 Leguas westlich von Tinogasta (über das 2 Leguas nördlich gele

40 Leguas entfernt ist, stimmt die Zahl, aber die Richtung ist ungenau, da Andalgalá um einen Breitengrad nördlicher als Catamarca liegt, Belen also unmöglich genau im Westen beider Ortschaften liegen kann. Die Wahrheit erhellt aus folgenden Angaben: sowohl von Belen, wie von Andalgalá bis zu dem im Norden des letzteren gelegenen Santa Maria sind 40 Leguas; Belen und Andalgalá müssen also ungefähr unter gleicher Breite liegen. Ferner: von Pomán nach Belen sind 40 Leguas Wüstenweg in nordwestlicher Richtung; Belen liegt also wohl einen Grad nördlicher, als Pomán. Drittens: die Bewohner des Serro Negro, welcher, wie wir sahen, einen Grad westlicher und nur unbedeutend nördlicher als Pomán liegt, verdingen sich zur Landarbeit in Londres, „20 Leguas nördlich", Londres liegt aber nur 3 Leguas südsüdwestlich" von Belen. Auch hieraus folgt, dafs wir Belen ungefähr einen Grad nördlicher als Pomán, etwa unter derselben Länge wie den Serro Negro ansetzen müssen. Sämmtliche Angaben bilden eine Concordanz, die jeden Zweifel beseitigt. Nun liegt Tinogasta aber „22 Leguas südsüdwestlich von Belen"; da der Weg also nicht direct nach Süden und aufserdem durch eine Schlucht (von Zapata) führt, können wir Tinogasta nicht 50' südlicher als Belen ansetzen.

gene San José) den durch eine heifse Mineralquelle ausgezeichneten Ort Fiambalá als noch zu diesem Departement gehörig. Aber dieser ist noch nicht der westlichste. Aus einer anderen Stelle ersehen wir, dafs der Flufs, der die Felder Fiambalá's und in seinem weiteren Laufe auch die von San José, Tinogasta und Copacabana bewässert, 7 Leguas westlich von Fiambalá bei Sanjil vorbeiströmt; von hier bis zum Kamme des Gebirges wird man also noch einige Leguas zurückzulegen haben, so dafs Tinogasta von demselben noch ungefähr 40'50' entfernt sein dürfte.

In den eben berührten physischen Verhältnissen finden wir eine wichtige Bestätigung unserer Annahme hinsichtlich der südlichen Breite der Hauptorte in der Provinz Catamarca. Der erwähnte Flufs ist der einzige in diesem Gebiet, der einen längeren von West nach Ost gerichteten Lauf besitzt und die Vorgebirge der Cordillere in ihrer Breite durchschneidet; es lässt sich also vermuthen, dafs sich, wenn irgendwo, so hier ein Uebergang über das Gebirge darbieten werde. In der That bemerkt die Denkschrift, dafs San José, wo der Weg von Belen durch die Schlucht von Zapata in die von Tinogasta nach Fiambalá führende Strafse mündet, der Hauptausgangspunkt für den Handel über die Cordillere ist 1). Die Denkschrift nennt den Namen des Passes nicht, den dieser Verkehr benutzt; aber der Lauf des Flusses liegt genau unter derselben Breite, welche Gillifs dem Come Caballo - Pass anweist, ein Umstand, der wesentlich zur Bestätigung unserer Annah

men beiträgt.

Wir glauben also mit der Sicherheit, die durch blofse Angaben über die Entfernung und das Terrain erreicht werden kann, die relative Lage folgender Punkte annähernd bestimmt zu haben:

Catamarca 27° 40' S. Br., 69° 20' W. L. von Paris,

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wobei wir nochmals erinnern, dafs wir hinsichtlich der Lage Catamarca's an der bisherigen Annahme lediglich deshalb festhielten, weil wir in den uns vorliegenden Materialien keinen Anlafs zu einer Aenderung erblickten. Sollte künftig die Lage der Stadt astronomisch bestimmt werden, so wird sich nach diesem festen Punkt auch die Lage der übrigen Ortschaften leicht reguliren lassen.

Gröfse und Grenzen. Ueber die Gröfse der Provinz enthält die Denkschrift folgenden Satz: Catamarca hat eine Ausdehnung von 105 Leguas von O. nach W. und eben so viel von N. nach S.; man

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1) El anejo de San José es el punto preciso que tiene Tinogasta para el tráAco por cordillera y es á donde sale rectamente el camino de Zapata.

mufs aber von dieser Quadratfläche ein Stück, 12 Leguas von O. nach W. und 10 Leguas von N. nach S. grofs, abziehen, welches die Provinz Tucuman abschneidet und in Besitz hat, in dem Bezirk von Calalao, im Norden von Santa Maria, so dafs in Folge dessen für Catamarca eine Oberfläche von 10,905 Quadrat-Leguas übrig bleibt“ 1).

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Diese Berechnung ist irrig. Ihr zufolge müfste sich die Provinz über mehr als 4 Längengrade und fast über 4 Breitengrade ausdehnen, im Osten also den Flufs Medinas (oder Rio Dolce) erreichen der in der Denkschrift nie erwähnt wird, obgleich sie die unbedeutendsten Bäche namhaft macht und im Norden sich fast bis zum 24° erstrecken, wodurch die Provinz Salta beinahe ganz von der Westgrenze der argentinischen Conföderation abgedrängt werden würde. Eine Prüfung der Entfernungsangaben macht es wahrscheinlich, dafs jene Zahl durch eine einfache Zusammenrechnung der letztern entstanden ist, so dafs die Angabe des Flächeninhalts werthlos wird. In der That bemerkt Justo Maeso, der die Ausdehnung des Landes nach beiden Dimensionen nur auf 100 Leguas angiebt, ausdrücklich, dafs damit nicht die Ausdehnung in gerader Linie gemeint sei und dafs die Provinz auch kein Quadrat bilde.

Auch die Bemerkung, dafs der District von Colalao im Norden von Santa Maria liegen solle, scheint ungenau. Aus der weiter unten zu erörternden Stelle über den Lauf des Flusses von Santa Maria müssen wir schliefsen, dafs das zunächst im Norden gelegene Thal das von San Carlos ist, welches bereits zur Provinz Salta gehört. Aus der Brochüre über Tucuman folgt überdies, dafs diese Provinz an dem Stromgebiet des oberen Pasage, zu dem bereits das Thal von Santa Maria, noch mehr also dessen nördliches Grenzgebiet gehört, keinen Antheil hat. Nun wird in dieser Brochüre der Rio de Colalao unter den Bächen im Norden der Hauptstadt erwähnt, zwischen dem Rio de Vipos (Pipos bei Arrowsmith) und dem Bache von Trancas, der etwas südlich von dem die Grenze zwischen Tucuman und Salta bildenden Rio del Tala fliefst 2). Der District von Colalao mufs also östlich

1) Ocupa una estension territórial de 105 leguas de E. á 0. y otras tantas de S. á N. bajándose de este cuadrado 12 leguas de E. á 0. y 10 de N. á S. que la Provincia de Tucuman cercena ó detenta en el cuadrilatero de Colalao al Norte de Santa Maria, quedando por consiguiente para Catamarca la superficie de 10905 le

guas.

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asequiones; arroyo de Tran

2) Nördlich von Tucuman werden folgende Bäche namhaft gemacht: Manantial del Saladillo, escaso de agua; Rio de Vipos, mucha agua; no distante de este rio hay otro arroyo de mucha agua; Rio de Chuscha, de poca agua; -un manantial permanente; Rio de Colalao, escaso de agua; cas, abundante; Rio del Tala, abundante de agua, divide la jurisdiccion de esta provincia de la de Salta; despues de recibir los rios que al N. de la Ciudad van nombrados, forma el Rio Sali. Este, en su curso al S., recibe todos los que bajan de

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oder nordöstlich von dem Thal von Santa Maria liegen. Neu ist es, dafs er von Tucuman beansprucht wird. Auch Justo Maeso kennt Grenzstreitigkeiten zwischen Catamarca und Tucuman, die wir sofort erwähnen werden; sie scheinen aber ein anderes Gebiet zu betreffen, da er das Thal von Colalao, ebenso wie die von San Carlos, Calchaqui und Cachi als im südwestlichen Theile der Provinz Salta gelegen bezeichnet. Wir zweifeln nicht, dafs er bei Namhaftmachung dieser Thäler die Reihenfolge von O. nach W. beobachtet: das Thal von Colalao liegt also im O. von Santa Maria und sein Bach gehört vermuthlich zum Gebiet des Rio de Medinas.

Die Provinzialgrenzen sind bestritten und nach unseren Kenntnissen noch nicht genau zu verzeichnen. Wir stellen die Angaben darüber zusammen und beginnen mit der Ostgrenze, wobei wir bemerken, dafs östlich von den auf unserem Kärtchen am Ostabhange des Serro de Ancaste verzeichneten Ortschaften in den Llanos noch eine andere parallele Reihe von Niederlassungen liegt, die wir nicht eintragen mochten, da es an Angaben über ihre Entfernung von einander fehlt. Die Denkschrift bemerkt nur, dafs diese zum Departement Ancaste gehörigen weidenreichen Ebenen bei einer Längenausdehnung von 30 Leguas eine Breite von 9 Leguas in ostwestlicher Richtung besitzen.

Das Departement von Ancaste grenzt der Denkschrift zufolge im S.S.O. noch an das Gebiet von Córdoba, im O. ebenso wie das Departement del Alto an Santiago. Nach Justo Maeso bildet der Bach von Albigasta die gegenwärtige Grenze zwischen beiden Provinzen, da Catamarca den District zwischen diesem Bache einerseits und dem Gewässer von Moreno, den Niederlassungen Choya, Albigasta und Obanta andererseits, der Grenzregulirung von 1684 zuwider, usurpirt habe. Unsere Denkschrift nennt diese Niederlassungen nicht; auf strittigem Gebiet gelegen, mögen sie inzwischen eingegangen sein; wohl aber wird der Bach von Albigasta noch unter den Gewässern der Provinz aufgezählt; nach dem Obigen mufs er also 9 Leguas ostwärts vom Fulse des Gebirges fliefsen.

Weiter nordwärts springt die Provinz Tucuman nach Westen vor und bildet zunächst die Nordgrenze des Departements del Alto, dann die Ostgrenze der Departements Piedra Blanca, Fuerte de Andalgalá und S. Maria. Es folgt daraus, dafs zu Piedra Blanca aufser dem Orte Singuil und seinem Thale noch die jenseits desselben gelegenen Höhen gehören, obgleich die Denkschrift auf ihnen keine Niederlassungen namhaft macht; der Theil von Tucuman, mit dem Piedra Blanca zusam

la Sierra ya espresados (S. 59. Note) al S. de la Ciudad, y engrossado con ellas forma el Rio Grande.

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. I.

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