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wähnte Andalgalá liegt '). Die südliche Verlängerung des Gebirgszuges führt bereits den Namen Serro de Ambato: um von Catamarca nach Andalgalá zu gelangen, muss man nicht den Serro de Anconquija, sondern den Serro de Ambato überschreiten.

Die Centralkette von Catamarca führt also in ihrem südlicheren Theile den Namen Serro de Ambato, an dessen östlichem Fusse die Hauptstadt des Landes liegt. Einen Breitengrad nördlich von dem Parallel Catamarca's stöfst mit der Centralkette ein Querjoch, Serro del Atajo zusammen, und von diesem Knotenpunkt ab führt sie, nordwärts fortstreichend, den Namen Serro de Anconquija, indem sie an ihrem westlichen Abhange zunächst eine weite Wüste, dann, von der Punta de Balastro ab, das Thal von Santa Maria liegen lässt.

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Die Gebirgsverhältnisse des ferneren Nordens werden durch die Bemerkungen der Denkschrift über den Flufs von Santa Maria einigermafsen aufgeklärt. Dieser Flufs", heifst es hier, hat in seinem Laufe eine bemerkenswerthe Absonderlichkeit. Er entspringt ziemlich an demselben Punkte, wie der Flufs von San Carlos (in der Provinz Salta), auf den Nord-Serrilladas del Cajon"; jener fliefst nach Osten und der von Santa Maria genau nach Süden, und nach einem Laufe von ungefähr 30 Leguas wendet er sich bei der Punta de Balastro nach Norden, als ob er wieder zu seiner Quelle wollte, und vereinigt sich bei Las Conchas, 35 Leguas von der Punta de Balastro, mit dem Flusse von San Carlos, um mit ihm vereint von Las Conchas ab den Pasage zu bilden.“ Es ergiebt sich hieraus zunächst, dafs dieser sogenannte Serro del Cajon im Nordnordwest von Santa Maria zu suchen ist; sodann, dafs die niedrigere Serrania", welche das Thal von Santa Maria im Westen einschliefst und ebenso, wie der Serro de Anconquija, eine Abzweigung desselben sein soll, den Flufs unmittelbar nach seinem Ursprung zu einem südlichen Laufe zwingt, bis sich ihm hier die Punta de Balastro entgegenstellt; endlich drittens, dafs der Serro de Anconquija, wenn er ebenfalls eine Abzweigung des Serro del Cajon sein soll, weiter nordwärts von dem nach Osten fliefsenden Rio Pasage durchbrochen werden muss.

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Ueber diese Sierra des Thals" (von Santa Maria), Serro del Cajon, enthält die Denkschrift nur noch eine Notiz. Von Belen aus führt ein Weg 22 Leguas nach Norden und theilt sich dann; der eine Zweig führt nordwärts über die weidenreichen Felder und Niederlassungen des Thals von Santa Maria (Cajon de S. M.) nach Bolivia und Salta und heifst der Wüstenweg, Camino del despoblado, während der an

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') Andalgalá liegt al pié del Serro de Aconquija en la llanura del punto exterior del vértice que forma dicho serro con el del Atajo ó Capillitas.

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dere sich nordnordöstlich wendet und sich bei der Punta de Balastro mit der Strafse vereinigt, die von Andalgalá nach Santa Maria führt." Es scheint sich hier also um ein Plateau zu handeln, entweder um dasselbe, welches unter dem Namen El Despoblado bekannt ist und 10-12,000 Fufs über dem Meeresspiegel liegt, oder um den südlichsten Theil desselben von dem sich der Serro de Anconquija abzweigt und, nachdem er vom Rio Pasage durchbrochen ist, als mächtiges Gebirge südwärts fortsetzt, bis er sich etwas nördlich von Andalgalá dergestalt gabelt, dafs der eine Zweig, die Hauptrichtung beibehaltend, als Serro de Ambato in geringerer, doch noch immer beträchtlicher Höhe die Provinz Catamarca von N. nach S. durchschneidet, während der andere unter dem Namen Serro del Atajo westwärts streicht.

Wenn man von Andalgalá nach Santa Maria will, wird man also den Serro del Atajo überschreiten müssen; und das geht aus dem Abschnitt über die Wege in der That hervor. Zwei Strafsen führen von hier nach Santa Maria, die eine 40, die andere 32 Leguas lang, beide durch Schluchten; die längere, der Weg der Bergwerke genannt, durch die Schlucht von Amanáo, die kürzere über den Abhang der Erzgruben oder Capillitas" durch die Schlucht von Cholla, welcher Ort einer anderen Stelle zufolge ungefähr 4 Leguas nordnordwestlich von Andalgalá liegt. Und eben schon 4 Leguas von Andalgalá werden beide Wege sehr rauh bis nach Santa Maria, und ein Viertheil ihres Laufes bietet durch Bergrücken und Abgründe dem Verkehr eine drohende Gefahr." Zwischen dem Serro del Atajo oder Capillitas und der ersten Ortschaft im Süden von Santa Maria (der Punta de Balastro) liegt ein wüstes Feld dasselbe, von dem wir schon oben gesprochen haben.

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Der beträchtliche Landstrich, der sich über mehr als zwei Längengrade zwischen dem Serro de Ambato und dem Kamm der Cordillere ausdehnt, scheint nur in seiner östlichen Hälfte eine ebene Bodenbeschaffenheit zu besitzen. Hier liegt eine 625 Quadrat-Leguas grofse Salzwüste, die sich von dem Departement Andalgalá südwärts bis zu den Grenzen von La Rioja, westlich bis an die Departements Belen und Tinogasta ausdehnt. Durch dieses öde Terrain führen die Wege von Andalgalá und von Pomán nach Belen.

Ueber die beiden Grenzdepartements Belen und Tinogasta wird hingegen bemerkt, dafs drei Viertheile derselben von den Gebirgszügen eingenommen sind, die sich von der Cordillera de los Andes abzweigen. Leider sind die Nachrichten über diese entlegenen und, wie es scheint, selbst der Regierung von Catamarca nur unzulänglich bekannten Landschaften zu dürftig, als dafs sie uns ein klares Bild von dem Ostabhange der Andes gewähren könnten. Nur beiläufig werden wir hin und wieder auf einen Gebirgszug aufmerksam gemacht, ohne dafs

die disjecta membra des Systems der Cordilleren zu einem Ganzen geordnet werden.

So erfahren wir, dafs man 28 Leguas westlich von Pomán und 9 Leguas östlich von dem Meridian von Tinogasta den Serro Negro überschreiten muss, wenn man von Poman nach Tinogasta reiset. Die westliche Länge wie die südliche Breite dieses Höhenzuges erregen die Vermuthung, dafs er mit der Sierra Velasco in Rioja zusammenhänge. Allerdings versichert die Denkschrift, dafs der Weg von Tinogasta nach der Stadt Rioja ein ebener sei, allein ich zweifle, dafs diese Bemerkung buchstäblich zu nehmen ist; sie soll vielleicht nur den Contrast zwischen dieser Strafse und den gleichzeitig erwähnten rauhen Gebirgswegen über die Cordillera nach Chile und Bolivia schärfer hervorheben.

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Auch die zu Belen gehörigen Ortschaften nördlich von dem Hauptorte des Departements liegen in einer 15 Leguas breiten Thalsenkung, die im Osten durch eine südliche Abzweigung des Serro del Atajo, im Westen durch Gebirgsreihen eingeschlossen wird, die sich merklich erheben und sich mit der Cordillera vereinigen". An einer anderen Stelle wird unter den Sierren westlich von Belen die von Culampajá namhaft gemacht; sie besitzt Goldminen. Nach Tinogasta führen von Belen zwei Strafsen: die längere, 34 Leguas, geht über den Serro Negro, die kürzere, 22 Leguas, durch die Schlucht von Zapata nach San José, welches 3 Leguas nördlich von Tinogasta liegt. Man erkennt daraus, dafs auch das Departement Tinogasta im Osten überall durch Hügelreihen eingeschlossen ist.

Nehmen wir nun noch einige Angaben hinzu über Serranias, welche zwischen den Provinzen Catamarca und Tucuman hinziehen, so haben wir Alles zusammengetragen, was die Denkschrift über Gebirgszüge berichtet. Das Bild, das wir darnach entworfen haben, weicht wesentlich von unseren bisherigen Vorstellungen über die orographischen Verhältnisse Catamarca's ab; aber schon Justo Maeso benutzte Nachrichten, die ihn überzeugten, dafs Parish' Angaben über die Configuration des Landes auf erheblichen Irrthümern beruhten, und seine Gegenbemerkungen werden durch unser Kärtchen eine Erläuterung finden. Das Thal von Catamarca,“ sagt er (II, p. 164), „erstreckt sich nicht bis zu den Grenzen von Atacama, wie Sir Parish versichert. Jenes Territorium von Atacama bleibt mit Antofagasta im Westen der Provinz, und zwischen dem Thale von Catamarca und dem von Antofagasta liegen andere Thäler, das von Andalgalá und Belen und Londres, das 25 bis 30 Leguas breit ist, und das von Gualfin, welche durch Bergreihen getrennt sind, und von da erheben sich die Gehänge der Cordillera, so dafs zwischen der Stadt Catamarca und dem Gipfel

punkt derjenigen Cordillera, welche die Scheidelinie mit Antofagasta oder der bolivianischen Provinz Atacama bildet, ein Raum von mehr als 100 Leguas liegt; woraus der Irrthum erhellt, in dem sich Parish befindet, wenn er annimmt, dass das Thal der Stadt Catamarca sich bis Atacama erstreckt, während doch ein so bedeutender, mit Thälern und Gebirgsketten erfüllter Raum dazwischen liegt.“

Ob die Sierren von Ancaste und von Ambato nach Süden hin sich wirklich so verflachen, dafs sie sich in der Wüste verlieren, die zwischen Córdoba und Rioja liegt, wird man bezweifeln dürfen. Wir wissen, dafs auch diese Wüstenei von Bergzügen durchschnitten wird, namentlich im Osten von Simbolar und im Westen von Cienega, unter 30° 20′ südl. Br. und beziehungsweise 68° 35' und 69° 15' westl. L. Ist nun die Axe jener Bergketten von Catamarca wirklich genau von Norden nach Süden gerichtet, so könnten diese Hügelreihen der Wüste wohl eine Fortsetzung derselben sein. Vermuthlich ist aber Justo Maeso's Angabe correcter, dafs die Gebirgszüge Catamarca's nach Süd oder Südost streichen, vielleicht mit einer erheblich stärkern Neigung nach Ost, als ich es auf dem Kärtchen dargestellt habe, und in diesem Falle würde bereits die westliche Hügelkette der Provinz Córdoba (unter 67° 45′ W. L. bei 30° 30' S. Br.) der Sierra von Ancaste entsprechen, während die Berge bei Simbolar eine Fortsetzung der Sierra von Ambato sein könnten. Berichte über Reisen von Córdoba und von Rioja nach Catamarca würden diese Punkte aufklären.

Zur Vervollständigung des orographischen Bildes können bei dem gänzlichen Mangel an hypsometrischen Bestimmungen in der Denkschrift nur noch einige Bemerkungen über das Klima herbeigezogen werden. Da sie für die nördlichen, der Tropenregion näher gerückten Districte eine kühlere Temperatur bezeugen, liefern sie eine Bestätigung für die bereits mitgetheilte Angabe, dafs Thäler wie Gebirge nach Norden hin eine beträchtlich zunehmende Bodenerhebung zeigen. Heifs (ardiente) wird das Klima nur in den Ebenen des Departements Ancaste genannt, d. h. in den ostwärts von der Sierra gelegenen Landstrichen, die vermittelst der ebenen Theile der Provinz Santiago mit den ausgedehnten Flächen des Gran Chaco zusammenhängen: und das ist vollkommen begreiflich, denn sie sind den glühenden und erschlaffenden Nordwinden ausgesetzt, die, nicht gehemmt durch die unbedeutende Bodenanschwellung, welche in den Provinzen Chiquitos und Matto Grosso die Wasserscheide zwischen den Quellen des Madeira und Topajos einerseits und des Paraguay andererseits bildet, aus den Aequatorial-Gegenden herüber wehen. Ausserdem wird nur noch im Departement del Fuerte das Klima heifs genannt, doch mit dem lehrreichen Zusatze, dafs hier die Hitze des Tages durch eine allnächtlich von der

Sierra de Anconquija wehende frische Brise abgekühlt wird; unter dieser Länge macht sich also bereits die Einwirkung der bedeutenden Höhen und der kühlen Plateau's fühlbar, die der Provinz Catamarca im Norden vorgelagert sind. Auf den Gebirgsabhängen in den Departements Ancaste und del Alto ist das Klima trocken und gemässigt (seco y templado), auf den Sierren selbst feucht und frisch (húmedo y fresco). Aber in dem nördlichsten aller Departements, in dem von Santa Maria, welches nur zwei Breitengrade von dem Wendekreise entfernt liegt, ist es kalt und trocken (frio y seco) und deshalb gesünder, als das von Andalgalá, woraus hervorgeht, dafs dieses Thal sehr hoch liegt und heifsen Winden unzugänglich ist. Ein Tag mitten im Sommer zeigt hier sehr merklich die klimatische Verschiedenheit der vier Jahreszeiten: von 10 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags herrscht eine gewöhnliche Sommertemperatur, von 2 bis 9 Uhr ist es herbstlich, von 9 Uhr Abends bis 7 Uhr Morgens winterlich, und von 7 bis 10 Uhr Morgens frühlingsmässig." Ob nun ein solches Klima wirklich für Schwindsüchtige so überaus wohlthätig ist, wie Sgr. Ruzo meint, lassen wir dahingestellt sein; er versichert, dafs die Bewohner von Tucuman das Hochthal deswegen zahlreich besuchen. „Sie kehren alle gesund zurück, aber nicht immer mit dankbarem Herzen; denn sie streuen fortwährend den Samen der Verführung aus, dafs das Departement sich von Catamarca losreifsen möge, und nähren solche treulose und aufrührerische Ideen." Wir werden die Calamität, die diesen politischen Stofsseufzer veranlasste, nicht ausschliesslich dem undankbaren Herzen der Tucumanen zuschreiben können, da sie in der geographischen Lage des Departements eine genügende Erklärung findet: Santa Maria ist, wie wir gesehen haben, für Catamarca ein ultramontanes Land, dessen Bewohner sowohl durch die Richtung und den Ausgang des Thales, wie durch den Lauf des Flusses, der ihre Felder bewässert, auf den Verkehr mit dem Gebiete des oberen Rio Salado hingewiesen sind, während nach den Departements von Catamarca nur über Gebirge und durch Wüsteneien elende Strafsen führen, die ohne inminente peligro nicht passirt werden können.

Auf die relative Höhe der einzelnen Gebirgsketten wirft die Bemerkung ein Licht, dafs nur auf den Bergen der Departements Santa Maria, Belen und Tinogasta Vicuñas und Guanacos gejagt werden, da diese Thiere es nicht lieben, von den höchsten Cordilleren aus der unmittelbaren Nähe der Schneelinie auf niedrigere Bergzüge herabzusteigen; auch diese Thatsache bestätigt die Bemerkung, dafs die Gebirge der Provinz im Norden und Westen an Höhe zunehmen.

Von dem bedeutendsten Einfluss auf das Schicksal Catamarca's ist die ungewöhnliche Trockenheit der Luft. Während in der Tropen

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