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INHALT.

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126. 344

A. L. STIEFEL, Lope de Rueda und das ital. Lustspiel (18. 4. 90) 183. 381
Notizen zur Geschichte und Bibliographie des spanischen
Dramas (1. 4. 90)

ÅKE W:SON MUNTHE, Vermischte spanische Beiträge (3. 10. 89)

228

CH. BONNIER, Lettres de soldat (27. 6. 90)

374

A. HORNING, Zur Behandlung der tonlosen Paenultima im Französischen
(4. 2. 90)

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A. SCHULZE, Zur Lehre vom französischen Infinitiv (15. 11. 90)

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R. LENZ, Zur spanisch-amerikanischen Formenlehre (5. 1. 91)

Seite

F. SETTEGAST, Franz. coche,,Sau" (13. 4. 90)

Andain; andare (26. 9. 90)

W. FOERSTER, Etymologien (8. 3. 91; 31. 3. 91)

J. CORNU, Paisible (8. 3. 91)

A. GASPARY: Il Propugnatore N. S. Vol. III, fasc. 3-4, Gennaio-
Aprile 1890 (14. 11. 90)

H. SCHNEEGANS: L. Pirandello, Laute und Lautentwickelung der
Mundart von Girgenti (21. 5. 91)

G. Popa, Tablele cerate descoperite in Transilvania (16. 1. 91) W. FOERSTER, Le Bestiaire hrsg. von Reinsch (7. 4. 91) . .

V. CRESCINI, Nomi dati nel medio evo a' francesi meridionali (12. 1. 91)

BESPRECHUNGEN.

M. F. MANN: F. Lauchert, Geschichte des Physiologus (5. 2. 90)
W. RUDOW: M. Gaster, Literatura populară romănă (15. 4. 90)
R. THURNEYSEN: H. d'Arbois de Jubainville, Recherches sur
l'origine de la propriété foncière et des noms de lieux habités
en France (7. 8. 90)

.

W. MEYER, Revista Lusitana (22. 7. 90)

Archivio Glottologico XI (22. 7. 90)

A. GASPARY, Giornale Storico della Letteratura Italiana. Anno VIII,
Vol. XV, fasc. 3 (6. 8. 90)

Il Propugnatore. Nuova Serie, Vol. II, Fasc. 11-12 (6. 8.90)
A. TOBLER, W. MEYER, Romania No. 74 und No. 75 (24. 10. 90)
E. LEVY: K. Stichel, Beiträge zur Lexikographie des provenzalischen
Verbums (10. 12. 90)

G. MEYER: Prince L.-L. Bonaparte, Linguistic Islands of the Nea-
politan and Sicilian provinces of Italy, still existing in 1889
(10. 2. 91).

E. DIAS: A. Pimentel, Obras do poeta Chiado (6. 3. 91)
A. HORNING: P. Marchot, Le Patois de Saint-Hubert (6. 3. 91)
H. R. LANG: F. Araujo, Gramática razonada histórico-critica de la
lingua francesa (18. 12. 90)

W. RUDOW: Ar. Densușianu, Istoria limbei şi literaturei române
(16. 1. 91)

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R. WENDRINER: Giornale Storico della Letteratura Italiana.
Anno VIII, Vol. XVI, fasc. 1-2. 3; Anno IX, Vol. XVII,
fasc. 1 (14. 11. 90; 8. 5. 91).

E. LEVY: Revue des langues romanes. Tome XXXII. Octobre-de-
cembre, 1888. Tome XXXIII. Janvier - décembre, 1889
(6. 12. 90; 14. 2.91) .

574

576

581

K. BORINSKI, Konrad Hofmann + (16. 10. 90

W. MEYER, Entgegnung (14. 10. 90)

277

281

CH. BONNIER, Entgegnung (2. 7. 90)

A. L. STIEFEL, H. TIKTIN: Nachträge und Berichtigungen

GR., Neue Bücher

284

589-90

286

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Die altfranzösische Übersetzung der Consolatio philosophiae

des Boëthius von Renaut von Louhans.

Nachfolgende Arbeit stützt sich auf eine der Bibliothek des königl. Domgymnasiums zu Magdeburg gehörige Handschrift des Roman de Fortune et de Felicité von Renaut von Louhans [siche den Anhang], welche wahrscheinlich noch im 14. Jahrh. geschrieben ist, dem Original also zeitlich noch ziemlich nahe steht, aber nichtsdestoweniger dasselbe in einer höchst verderbten Form wiedergiebt, was sich zum Teil daraus erklärt, dafs sie wenigstens in gröfseren Partieen sicher nach Diktat geschrieben ist. Ausserdem ist sie unvollständig, indem am Schlusse ein grösseres Stück, in der Mitte ein Blatt, etwa 60 Verse enthaltend, und an vielen, durch das ganze Werk verstreuten Stellen einzelne Verse fehlen. Indessen ist der wichtigste Teil des Schlusses von L. Delisle, Inventaire général et méthodique des manuscrits français de la Bibl. nat., t. II p. 331 ff. mitgeteilt worden.

In dieser Schlufsstelle wird der Leser angewiesen, wenn er den Namen des Verfassers wissen wolle, die grofsen Buchstaben des ersten Prologes zusammenzusetzen: sie ergeben den Namen FRERE RENAVT DE LOUENS. Louens (heute Louhans im Dép. Saône-et-Loire) nennt er seine Vaterstadt (ville). A. van Hasselt, Essai sur l'histoire de la poésie française en Belgique 1837, p. 96 ss. und im Anschlufs an ihn A. Dinaux, Les trouvères braba cons 1863, p. 620 ss. deuten Lovens als Louvain (Löwen). Sie stütz n sich dabei auf die Verse des Prologes:

En François n'est pas proprement,
Nul n'en doit avoir desplaisance,
Pour ce que au commencement
Je ne fuy pas nourriz en France.

Sie fassen France im modernen Sinne. Nach Louhans weist dagegen sowohl die Nähe des ebenfalls erwähnten Poligny, als auch vor allem der Dialekt, der zweifelsohne dem Burgundischen angehört. Unter „France" ist demnach nicht Frankreich, sondern das heutige Ile-de-France zu verstehen, gerade wie unter „François“ doch nur die Sprache von Paris und dem angrenzenden Gebiete zu verstehen ist. Weiterhin giebt er an, er habe sein Werk am 31. März 1336 vollendet und zwar zu Poloignié (sonst auch Po

Zeitschr. f. rom. Phil. XV.

I

loigney, Poloigny geschrieben, heute Poligny im Dép. Jura), aus welchem Orte er sich wenig entfernt habe. Etwas weiteres erfahren wir aus dem schon erwähnten Prologe, wo er sagt, das Schicksal, die Mutter des Schmerzes und der Betrübnis, habe ihn schon in seiner Jugend die Magdeb. Hs. hat hier vieillece auf das Studium des Boëthius hingewiesen, ein Grund mehr aber, warum er nun den Roman zu schreiben beginne, sei eine Dame, welche über ihr widriges Geschick zu trösten er sich berufen fühle.

--

Nachdem er darauf auf die bündige, aber darum schwer verständliche Redeweise des Boëthius hingewiesen hat, fährt er fort: Et nonpourtant je n'ai pas dit Chose qu'au livre soit contraire, Mais ay bien regardé l'escript,

Du quel l'on puet mout de bien traire,

Que uns Frere Prescheeur fist,

Qui le livre mout bien declaire;

Car du frere porte l'abit:

De luy ay fait mon exemplaire.

Renaut hat also aufser dem Werke des Boëthius, welches hier unter „livre" gemeint ist, noch einen ,,escript" benutzt, welcher augenscheinlich eine französische Übersetzung bezw. Erläuterung der Consolatio philosophiae enthielt, und dessen Verfasser, gleich wie er selbst, dem Dominikanerorden angehörte. Unter den von Delisle a. a. O. p. 317-346 aufgeführten Übersetzungen der Consolatio philosophiae können hier nur zwei in Betracht kommen, nämlich die in § II genannte, welche in den Handschriften dem Jean de Meung zugeschrieben wird, und die in § III genannte, von welcher die Bibl. nat. nur eine Handschrift (ms. français 1096) besitzt und welche mit der vorigen in so engem Zusammenhange steht, dass, wie die Anmerkung p. 323 erwähnt, Herr Meyer kein Bedenken trägt, dieselbe für ein vulgäres Plagiat von der obigen zu erklären. Den ersteren Text habe ich in einem Drucke (D) aus dem Jahre 1507 benutzen können, welcher folgendermassen schliefst:,,Cy finist le souverain livre intitule Boece de consolation selon la translation de treshonnorable orateur maistre Jehan de meun Nouvellement imprime a paris par Michel le noir libraire demourant en la grant rue saint Jacques a lenseigne de la rose blanche couronnee. Lan mil cinq cens et sept." Der Text des ms. français 1096 ist mit M bezeichnet worden. Die in Magdeburg befindliche Handschrift des Renautschen Gedichts (R) habe ich daselbst, dank der Freundlichkeit des dortigen Bibliothekars Herrn Dr. H. Dittmar, längere Zeit benutzen und abschreiben können. Für den lateinischen Text habe ich mich an die Ausgabe von Rud. Peiper, Leipzig 1871 gehalten.

Da M und D ihrem Originale entsprechend mit Poesie und Prosa abwechseln, R aber durchgehends sich der poetischen Form bedient, so sind für die nachstehende Vergleichung ausschliefslich poetische Stücke herangezogen worden und zwar: sämtliche des

ersten Buches, die drei ersten des zweiten und das letzte des fünften. Dabei ist für den Eingang der drei französischen Texte die weitaus bessere Lesung von Delisle a. a. O. vorgezogen und nur M zitiert worden, wo M und D einen bis auf unbedeutende Abweichungen übereinstimmenden Text zeigen; Zitate dieser Art sind durch ein vorgesetztes M (D) kenntlich gemacht. Wo dagegen irgend einer der Texte eine durchaus nicht vergleichbare Lesung zeigt, ist derselbe ganz unberücksichtigt geblieben.

Um die Prüfung des weiter unten zusammengestellten Materials zu erleichtern, stelle ich die daraus abgeleiteten Resultate voran; wobei ich noch bemerke, dafs die zur Orientierung beigefügten Ziffern Buch, Kapitel und Vers des lateinischen Originals bezeichnen.

1. Da R etwa 11 Mal mit M und D zugleich, in 13 Fällen aber mit M gegen D übereinstimmt, so ist ein enger Zusammenhang zwischen R und M unverkennbar. Die Annahme, R könne von M benutzt worden sein, ist von vornherein von der Hand zu weisen, da in diesem Falle die von Renaut selbständig hineingearbeiteten moralischen Excurse, die fast die Hälfte seines ganzen Werkes ausmachen, sicher irgend welche Spuren in M zurückgelassen haben würden: M dagegen schliefst sich streng an das lateinische Original an und zeigt, soweit sich dies aus den untersuchten Stücken erkennen läfst, nichts, was auf die Benutzung einer anderen Quelle überhaupt schliefsen liefse. Wenn R zweimal (I, 111,3; I, v1,7) D etwas näher steht als M, so scheint mir das nur darauf hinzudeuten, dass R nicht direkt den Text von M, sondern, wenn ich mich so ausdrücken darf, einen M-Text benutzt hat, der schon einige der Veränderungen erlitten hat, durch welche schliefslich der Text von D entstanden ist. Dafs R auch wirklich den lateinischen Text benutzt hat, zeigt sich, aufser an zahlreichen unabhängig von M übersetzten Stellen, noch an zwei Stellen (I, 1,9; I, 1, 12), die R allein wiedergegeben hat.

2. Da M mit Ausnahme einer einzigen Stelle (II, III,1) das lateinische Original besser und konsequenter wiedergiebt, als D, welches an allen möglichen Schwächen und Mängeln leidet, so glaube ich, dass das Plagiat auf Seiten von D zu suchen ist; ich denke mir dasselbe durch mehrfache Umarbeitung, vielleicht noch unter Benutzung irgend einer anderen Übersetzung, aus M entstanden. Seine aufserordentliche Verbreitung (es ist allein in 17 Handschriften erhalten) verdankt D wohl dem Dedikationsschreiben Jean de Meung's an Philipp den Schönen, welches absichtlich oder irrtümlich hinzugesetzt wurde. Dieses auffallende Verhältnis von 17 Handschriften gegen eine einzige mag wohl auch Herrn Meyer zu seinem oben angeführten Urteil veranlasst haben. Ist die in M erhaltene Übersetzung mit dem von Renaut erwähnten escript identisch welcher Annahme nichts im Wege steht so erfahren wir damit zugleich, dafs sie das Werk eines Dominikaners ist. Vielleicht dürfen wir noch weiter gehen und ihn für einen Landsmann

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