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daß sie neuerdings nie mehr als Lehen abgegeben werden sollte. Daher die großen Opfer von Güter : Abtretungen, die sich manche gefallen ließen, um ihrer lästigen Vögte los zu werden.

Aus dem bisher Gesagten stellet sich folgendes Resuls tat der Landesverfassung unseres Bezirkes im zwölften Jahrhundert dar. Neben den kaiserlichen Kammergüs tern, den Reichsvesten und Burgen, und den dem Kais ser und Reich unmittelbar unterworfenen Städten und Dörfern, lagen die Besikungen unserer Erzbischöfe von Trier, Köln und Mainz, oft zerstreut mitten unter des nen, nach dem Erlöschen der Gauverfassung gebildes ten, verschiedenen Grafschaften, Dynastien und Herrschaf ten. Sie durchkreukten sich sämmtlich, und machten, mit kleinern Herrschaften einzelner freien Gutsbesiker, ein mannichfaltiges Ganze, im deutschen Reichsverbande, aus. Auf der rechten Rheinseite herrschten die Grafen von Sayn und von Wied, und die Dynasten von Isenburg, und auf der linken Rheinseite, an den Ufern der Ahr, und in der Umgegend, die Grafen von Are, von Nurberg und von Hochstaden. Ihre Nachbaren in der Eifel was ren die Grafen von Birnenburg, und die Herren von Kempenich, und an dem linken Ufer des Rheines, von Andernach bis Rolands:werth, mit ihrer Vogtei, die Gras fen von Reineck. Auf dem Mainfeld lagen die Besik: ungen der Pfalzgrafen, und an sie lehnte, an dem linken Moselufer, sich die Herrschaft Covern an. Auf dem Hunds: rücken wohnten die Dynasten von Braunshorn, vorzüge lich aber waren hier die Grafen von Sponheim, und die Wild : und Rheingrafen, zu Hause. Die Rheinorte, von der Mosel bis an die Nahe, waren theils dem Reich uns

mittelbar, theils den drei geistlichen Erzbischöfen, theils den Pfalzgrafen, untergeordnet.

In kirchlicher Hinsicht erstreckten sich über unseren Landes: Bezirk die Kirchen: Sprengel der Erzbischöfe von Trier, Kölln und Mainz. Von den trierischen Erzbis schöfen erscheinen in unseren Urkunden: 749 870 Theutgaut, auch Diekoz genannt; Rathpod, der 898 die Erzkanzler: Stelle, unter König Zuentebold, bekleidete, dem König Arnulf, 893, die früher von den fränkischen Königen seiner Kirche gemachten Schenkungen bestätigte, und dem, 908, Konig Ludwig die Kirche zu Enkirchen, nebst einigen dem königlichen Fiskus heimgefallenen Lehen, übergab; 936 956 Robert, als Nachfolger het: ti's, bei der Bestimmung der Grenze der Pfarrey Nachts: heim; 964 Heinrich, von dem eine Urkunde des St. Martins: Klosters im Mayengaue; Theoderich, der 973 die S. Marienkirche, am Moselufer, bei Trier, wieder her: stellte; Egbert, der 980 jener Kirche Güter zu Covern und Gondorf gab, und den, nebst den Seinigen, Kaiser Otto III, 989, der weltlichen Gerichtsbarkeit entzog; Lus dolf, 994 - 1008, von dem eine Urkunde des Stiftes St. Florin in Coblenz, und eine andere des St. Mariens Klosters bei Trier, dessen Gutthäter, gleich seinen Vorfah: ren, Theoderich und Egbert, er war; Megingaud, 1008-16, mit seinem Schirmvogt Sigbodo, der der Martinskirche im Mayengau, Güter zu Cottenheim, Mert: loch und Alken schenkte; Poppo 1017 47, dem Kaiser Heinrich II. Coblenz schenkte, der seiner Cathe: dral: Kirche den Hof Chür gab, der 1022, dem näm: lichen Kaiser Heinrich, Güter zu Irrlich und Crimbels,

im Engersgau, für die Kirche zu Bamberg, abtrat, und dem Kaiser Conrad II., 1031, die Grafschaft Marvels, im Einrich, übergab; Eberhard 1052-59, ein Wohl: thäter der St. Martinskirche im Mayengaue, und des St. Eucharius:Klosters, bei Trier; Udo 1071; Egilbert 1083 - 1101, zu dessen Zeiten das Kloster Laach gestifs tet ward, und von dem die erste Anwartschaft auf fällig werdende trierische Lehen; Bruno 1103 - 24, von dem die erste Armenstiftung zu Coblenz, und der seiner Cas thedral: Kirche, 1115, ein Gut zu Lehmen und, 1122, den Zoll zu Gondorf gab; Gottfried 1129; Meginz her, dem Pabst Honorius II., 1128, die Besikungen, Vor: und Metropolitan Rechte seiner Kirche über die Bifthümer Mek, Toul und Verdün bestätigte und der, 1129, das alte Kloster St. Thomas, bei Andernach, wies der herstellte. Albero, dem Pabst Innozens II., 1137, die Primatial: Rechte und Vorzüge seiner Kirche bestäs tigte, und der sich zuerst 1142 einen Legaten des päbst: lichen Stuhles nannte; Hillin, dem die Päbste Eugen III., 1152, und Adrian IV., 1155, die Besikungen seiner Kirche bestätigte, dem Pabst Viktor IV, 1158 das ein, getauschte Castrum Nassau bestätigte, den Kaiser Frie: drich I., 1158, einen apostolischen Legaten, wozu er vom Pabst Viktor IV. ernannt worden, nannte, und dem er sämmtliche Silbergruben in dem Eigenthume seines Erzstiftes einräumte; Arnold I., dem 1187 die Gras fen Gottfried und Friedrich von Virnenburg zuerst ihr Schloß und Herrschaft zu Lehen auftrugen; und endlich Johann I., dem Pabst Clemens III., 1190, eine Bestäs tigungs: Bulle der Besikungen seiner Kirche ausfertigte, und zu dessen Händen, 1189 -1212, die Pfalzgrafen auf

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die Obervogtei seines Erzstiftes Verzicht leisteten. - Von den Erzbischöfen von Kölln erscheinen in unseren Urkuns den: Everger, der 989 dem St. Martins, Kloster in Kölln, das Gut zu Winningen schenkte; Sigewin, 1086, als Gutthäter des Klosters zu Münster: Eifel; Friedrich, 15, von dem mehrere Urkunden für das St. Cassius: Stift zu Bonn; Bruno 1132 - 38, von dem ebenfalls verschiedene Urkunden für das nämliche Stift; Arnold, 1138 - 49, unter dem das Kloster auf der Insel Rolandswerth gestiftet ward, der die Vogtei und den Schuß des Klosters Laach 1144 übernahm, und 1149 das Lehen des Schlosses Drachenfels einlösete; Friedrich, 1150; Arnold, 1153; Reinold, dem, und dessen tas pferem köllnischen Kriegsheere, Kaiser Friedrich I. seinen merkwürdigen Sieg in Italien vorzüglich zuschrieb, und dem er deswegen 1167 Andernach, mit dem Kaiserhofe, dem Zolle und dem Münzrechte, schenkte. Philipp, der 1171 eine neue Scheffengerichts: Ordnung zu Andernach einführte, der erste, der sich einen Legaten des päbstlichen Stuhles nannte; und Adolf, der 1196 die Laacher Vog: tei, übernommen hatte. Von den Erzbischöfen von Mainz sind in unseren Urkunden wenige Nachrichten, da sich die Mainzer Diözeß nur über einen kleinen Theil unseres Bezirkes ausdehnte. Ruthard kommt in eis ner vom J. 1103 vor; Adalbert entschied, 1128, in Sachen des Klosters Ravengirsburg, wider dessen Vasal: len; Christian beurkundete, 1170, eine Entscheidung zwischen dem nämlichen Kloster und seinem Vogt Fries drich, und Conrad, 1186, eine Schenkung an das Klos ster Ruprechtsberg.

Ihre Kirchensprengel waren in Archidiakonate. diese in Landdekanate, und diese in Pfarreien getheilet. Die Archidiakonen waren, nach dem Ausdrucke des köllnis schen Erzbischofs Philipp, 1169-90, berufen, einen Theil der bischöflichen Sorgen zu übernehmen. Wo die Bischöfe nicht persönlich wirken konnten, ersekten die Archidiakonen ihre Stellen, vorzüglich bei der Aufsicht über die Pfars reien. In Urkunden des zwölften Jahrhunderts kommen die Pröbste des St. Cassius Stiftes zu Bonn, als Archis diakonen der Dekanate des Ahrgaues, des Zülpichergaues und des Auelgaues, oder des Siegburger Dekanats vor, und ihre Vorzüge, Rechte und Verbindlichkeiten werden darin deutlich verzeichnet. Sämmtlichen trierischen Ar: chidiakonen schrieb, 1155, Pabst Alexander IV, daß sie keinem Pfarrer, ohne Vorwissen des Erzbischofes, die In: vestitur ertheilen sollten.

Die Pfarreien wurden durch die Bischöfe, theils un: mittelbar, theils auf Vorschläge der hiezu berechtigten geists lichen oder weltlichen Patronen, beseket. Spuren solcher Patronatrechte scheinen schon in einer Urkunde des Kös nigs Ludwig, vom J. 908, zu liegen, wo er dem Erzbis schofe Rathpod von Trier, die Kirche zu Enkirchen gab, die, oder, vielmehr deren Patronatrecht, bisher ein gewis: ser Rothard, als Lehen, gehabt hatte. Inzwischen hatten früher nur die Bischöfe, im Allgemeinen, das Recht des Kirchensakes, das aus ihren Diözesan: Rechten sloß, und nur durch Lehens: Ertheilungen geschah es, wenn auch weltliche Personen, und durch Schenkungen, wenn auch geistliche die Patronatrechte hergebracht hatten. Dem St. Marienkloster bei Trier, schenkte, 980, Erzbischof Eg bert die Kirche, das ist, das Patronatrecht der Kirche, zu Gondorf; der St. Martinskirche im Mayengaue, gab

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