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1052, Erzbischof Eberhard, die Kirche zu Polch; das Stift zu Münster: Eifel hatte, 1112 u. 1197, das Patros natrecht zu Rheinbach und Ipplendorf; dem Kloster Stu: ben gab, 1140, Erzbischof Albero von Trier, die Kirche zu Neef; dem Kloster Springirsbach gab der nämliche Albero, 1142, nach dem Tode des Pfalzgrafen Wilhelm, die Kirche zu Kaimbt, und ihm bestätigte, 1143, Pabst Innozens II. die zur Haupt: Pfarrkirche, auf dem Pes tersberge, gehörigen Filialkirchen zu Pünderich, Kaimbt, Zell, Merl und Currey; das Kloster Dietkirchen, bei Bonn, hatte, 1171-77, das Patronatrecht der Kirche zu Sechten, und die Abtei Laach, 1181-96, jenes der Kirche zu Cruft. Dem Stift zu Carden stellte, 1192, Erzbischof Johann von Trier die Kirche zu Lehmen wieder zurück; und dem Kloster Stuben gab der nämliche die Kirche zu Dünchenheim. Die damalige Größe, und den weit ausge: dehnten Umfang der Pfarreien, und die daraus entstan: dene Wichtigkeit des Pfarrsakes und des Pfarramtes, beurkunden die oben angeführten, zu der Hauptpfarrkirche, auf dem Petersberge, gehörigen fünf Filialkirchen; aber noch deutlicher, die vom trierischen Erzbischofe Robert, 936-956, beschriebene Pfarr:Grenze von Nachtsheim.

Neben den Cathedral: Kirchen unserer Erzbischöfe und den Pfarrkirchen, gab es in unserem Landes: Bezirk auch noch andere Kirchen, bei denen eine Anzahl Geists liche angeschrieben war, die bei ihren Kirchen wohnten, und ein gemeinschaftliches Leben führten. Die Zeiten ihrer ersten Erbauung und Stiftung lassen sich nicht immer ur: kundlich angeben. Alle scheinen indessen ihre Entstehung im neunten, zehnten, oder wenigstens eilften, Jahrhuns dert gehabt zu haben. Die St. Martinskirche im

Mayengaue, und das dabei gelegene Münster (Monasterium Sancti Martini) kommen schon in einer Urkunde vom I. 905 vor. Der zu diesem Münster gehörigen geist: lichen Brüder (48), gedenken die trierischen Erzbischöfe Robert, 956; Heinrich, 964; Megingaud, 1008; und Eberhard, 1052 und 1056. Gleiches Alter mit dieser Kirche, wenn nicht noch ein höheres, mögen wohl die beiden Kirchen zu Coblenz, eine innerhalb des Coblens zer Castelles, die andere außerhalb desselben, gehabt haben. Das Daseyn der erstern, als Marien: Münster, im zehnten Jahrhundert, ist urkundlich erwiesen, und daß bei ihr eine geistliche Brüder: Versammlung gewoh: net, und sie selbst auch St. Florins: Kirche geheißen habe, beweisen die Urkunden der Jahre 1071 und 1092. Von der anderen sind leider die älteren Urkunden verkoms men; gleichzeitige Geschichtschreiber haben uns aber be: lehret, daß sie, im I. 836, von dem trierischen Erzbis schofe Hetti erbauet, zu Ehren des heiligen Castors eingeweihet, und, acht Tage nach der Einweihung, vom Kaiser Ludwig dem Frommen, mit seiner Gemahlin und Kindern, besucht und beschenkt worden sey (49). Einer ebenfalls zu Ehren des heiligen Castors zu Carden, an der Mosel, gestifteten Kirche, und der dieselbe bedienenden geistlichen Brüder, gedenket Erzbischof Bruno von Trier, im J. 1121. Wenn Erzbischof Hetti, im J. 836, die Gebeine des heiligen Castors, von dieser Kirche zu Carden, in die von ihm, bei Coblenz, erbauete Kirche gebracht

(48) Fratribus domino in monasterio Sancti Martini in pago Maginensi deservientibus.

(49) Appendix ad hist. Thegani, Chorepiscopi Trevirensis. Prodrom. Hist. Trev. dipl. pag. 328.

hat (50), so müßte jene die älteste von allen gewesen seyn. Nach der Urkunde vom J. 1183 war ihre erste Stiftung gering; sie hatte unbeträchtliche Besikungen, wenige jährliche Renten, und das Kirchengebäude selbst sowohl, als die anftoßenden Gebäude, waren dem Verfalle nahe. Durch Einziehung einer Präbende (51), und Vers wendung derselben zum Kirchenbau, suchte man damals dem lektern Gebrechen abzuhelfen. In einer den beiden Martyrern, Cassius und Florentius, geweiheten Kirche, zu Bonn, stellte Erzbischof Friedrich von Kölln, 1110, eine Urkunde denen dieser Kirche angehörigen geist: lichen Brüdern aus. Sie soll von Kaiser Constantins Mutter fundirt, und im J. 833 zu einem Münster ers hoben worden seyn. Von ihr kommt schon im I. 1131 ein Probst und ein Dechant vor, wovon der erstere Ars chidiakon war. Das unter Kaiser Lothar, von Marquard, dem dritten Abte von Prüm, gestiftete Münster im Eifelgaue, kommt in einer Urkunde des köllnischen Erzbischofes Sigewin, von 1086, als neues Munster in der Eifel (52) vor, und war den Martyrern Crysans tus und Daria geweihet. Nach der Urkunde vom J. 1110, soll schon König Zwentebold ihm den Zoll das selbst verliehen haben (53). Erzbischof Friedrich von Kölln gedenket, 1112, der dabei wohnenden geistlichen Brüder. Ihm verdanket die Stadt Münstereifel thre Entstehung und Benennung, so wie die Stadt Mün: ster: Mainfeld ihre Entstehung und Benennung dem (50) Siehe die vorhergehende Note.

(51) Stipendium cujusdam que vacabat prebende. (52) In novo monasterio quod est in Eiflia (53) Thelonium in novo monasterio a rege Lothariensium Zvindibaldo sanctis martyribus Crysanto et Darie..... dono traditum,

St. Martins: Münster im Maien: oder Mainfelder:Gaue ebenfalls zu verdanken hat.

Um die nämliche Zeit, wo die bei jenen, in unserem Landesbezirk gelegenen, sechs Kirchen wohnenden, und den: selben angehörigen Geistlichen, ihr ursprüngliches Institut, das gemeinsame Leben, abgeleget hatten und ihre Müns ster Collegiat: Stifter wurden, entstanden im eilften und zwölften Jahrhundert bei uns wieder andere Brüs der: Gemeinden, denen gemeinschaftliches Leben wieder zur strengsten Regel ward. Der fromme Sinn unserer Vorfahren, ihre Achtung gegen Religion und ihre Dies ner, ihre Freigebigkeit und der feste Glaube, durch Stiftungen sich den Himmel um so sicherer zu erwers ben, hatten die Gründung und Entstehung vieler Klös ster in unserem Bezirke veranlasset, die nicht nur von unseren Erzbischöfen, sondern auch von unseren Königen und Kaisern in Schuß genommen wurden, und bei Großen und Kleinen in Achtung standen. Schon zu Anfang des eilften Jahrhunderts, vielleicht noch früher, bestand ein sols ches, für das weibliche Geschlecht bestimmte Kloster, in der Vorstadt von Bonn, das sich zur Regel des heiligen Bes nedikt bekannte, und Dietkirchen genannt ward (54). Ihm schenkte Kaiser Heinrich II, im J. 1015, ein Gut zu Winter, im Auelgaue, und 1021 ein Gut zu Biebern, im Engersgaue. Erzbischof Rainald von Kölln führte bei solchem, 1167, die Clausur ein, welches Pabst Callırt III (54) Cuidam monasterio Bunne constructo in honore Sancti Petri apostolorum principis dicato ubi nunc sanctimoniales Deo devote deserviunt. Bertsvindæ abbatissas de monasterio Sancti Petri Thietkircha dicto in suburbio Bunnæ sito. De inclusione sanctimonialium et observatione communis vite sub regula beati Benedicti Chartæ de 1015. 21. 1177.

bald nachher bestätigte. Im Nachgaue hatte Graf Berthold und seine Gemahlin Hedwig, im J. 1074, das Kloster Ravengirsburg gestiftet (55), dessen Kirche, die früs here Capelle des Grafen, von der Pfarrkirche, in deren Bezirke sie lag, unabhängig gemacht und dem heis ligen Christoph geweihet ward. Der Probst dieses Klo: sters vertauschte im J. 1103, mit dem Stephans: Stift zu Mainz, die Kirche und Besikungen zu Alzen, gegen andere an der Mosel, im Mayen: und im Trachgau ges legene Güter. Die Händel dieses Klosters, mit seinen Vasallen und seinem Vogte Friedrich, beschreiben uns die Urkunden von 1128 und 1170. Die Stiftung des Benediktiner: Klosters Laach, durch Pfalzgrafen Heinrich, vom J. 1093, und den Pfalzgrafen Sifried, vom I. 1112, ist bekannt. Kaiser Heinrich IV bestätigte diese im lektern Jahre. Kaiser Conrad II stellte dem Kloster den ihm entzogen gewesenen Hof Bendorf, 1138, wieder zurück, und eine Bulle des Pabstes Innozens II, vom nämlichen Jahre, belehret uns, daß das Kloster die zweite Hälfte des nahe gelegenen, berühmten Sees, vom Gras fen Gerhard von Hochstaden erhalten habe. Durch die Dotation der Marien: Capelle bei Boppard, welche die Bopparder Bürger durch einen Tausch an sich gebracht hatten, und welche sie durch den angesehensten unter ihnen, Conraden von Waldeck, dem Abte zu St. Eucharius, bei Trier, übergeben ließen, entstand nach der hierauf erfolg: ten Bestätigung des Kaisers Heinrich IV, vom J. 1124, das Benediktiner: Frauen: Kloster Marienberg, von dem uns übrigens aus dem zwölften Jahrhundert keine (55) Vergl. Guden Coues dipl tom. 1. pag 377 Freher. orig palat P. II. C 10. p. 46. und acta acad. palatince, tom. III pag. 35.

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