chives wieder zurück. Beträchtlich ward hiedurch meine Urkunden: Sammlung vermehret, bereichert mit kostbaren Schäßen des grauen Alterthums, mit Urkunden der mitt: lern und jüngern Zeit, von jeher Eigenthum der Rheins und Mosellande. War sie bisher der Geschichte des Rhein und Mosel: Departements gewidmet, so sollte sie jekt jener des neuen Regierungs,Bezirkes dienen, und ers läutern sollte sie dieselbe im Ganzen sowohl, als in ihren einzelnen Bestandtheilen. Dieser Zweck konnte mich dann auch bestimmen, den wiederholten Aufforderungen zu folgen, manchen Alterthums: und Geschichts: Freunden, und dem gelehrten Publikum, Quellen mitzutheilen, zur speziellen vaterländischen sowohl, als allgemeinen deuts schen Reichsgeschichte. Getreu aus ihrer Urschrift theile ich sie mit, in lateinischer oder deutscher Sprache, wie fie ausgefertiget worden. Die Ueberschriften jedoch, die Bemerkungen, und die einem jeden Zeitalter vorgehende Geschichts: Uebersicht, habe ich, um das Werk gemeins nükiger zu machen, in deutscher Sprache zu entwerfen zweckmäßig geachtet, und bin hierin, von unserem Herrn von Hontheim abweichend, dem Beispiele eines Krämer, Wenk und anderer gefolget. Bei jenen Urkunden nur, von deren beigefügten oder anhängenden Siegeln ich Abs drücke liefere, habe ich statt des (L. S.) eine fortlaufende Nummer beigefüget, um anzuzeigen, zu welcher Urkunde das Siegel gehöre. Schon in anderen diplomatischen Werken abgedruckte Urkunden habe ich, soweit mir solche bekannt waren, weggelassen, zum Faden unserer Ges schichte blos die Ueberschriften dieser Urkunden beigesekt, und das Werk angezeigt, wo sie zu finden sind. Vorläufig erscheint blos der erste Band des Codex, die Sammlung nämlich der Urkunden vom achten bis zum dreizehnten Jahrhundert ausschließlich. Die fols genden, wovon jeder Band ein Jahrhundert ausmachen wird, können und werden dann erst erscheinen, wenn die Druckkosten des ersten Bandes durch hinreichende Abs nahme gedeckt seyn werden. Dieses als Vorbericht, nun zur ältern Geschichts: Uebersicht Da ich nicht eine Geschichte unseres Landes zu entivers fen beabsichtige, sondern zu einer solchen nur Quellen liefere, so kann meine denselben vorhergehende Geschichts: Uebersicht auch nur von jener Epoche anfangen, in der die Urkunden ausgefertiget worden. Sie reichen nur bis zum neunten, achten und siebenten Jahrhundert, und meine Geschichts: Uebersicht kann daher erst von diesen Jahrhunderten beginnen. Sie begreifen den Zeitraum, wo unser Landesstrich anfangs der fränkischen Monarchie, dann dem lotharingischen Reiche, und endlich dem deuts schen Staats: Körper zugehörte. So wie diese im all: gemeinen, so war auch unser, mit jenen vereinigte, Bes zirk in Gauen getheilet, denen Gaugrafen vorstanden. Auf der rechten Moselseite hatten wir den Nachgau, den Trach: oder Trechirgau, und den Hundsrüs cken; auf der linken Moselseite den Moselgau, den Mayengau, den Ahrgau, und den Eifelgau; und auf der rechten Rheinseite, den Auel: und den Engerss gau. Die drei ersten Gauen der linken Moselseite koms men zusammen in der Stiftungs: Urkunde des Klosters Ravengirsburg, vom Jahr 1074, vor (1). In dem Nachs (1) Igitur predia sua que in tribus pagis habuerunt in Nachgowe, in Trachari, in Hundesruche, quorum que gaue, der seine Benennung von dem ihn durch fließen: den Nahefluß entlehnet hatte, und der sich an den Worm: sergau anlehnte, kommen in Urkunden vor: 926 Bers gen bei Alsgesheim; 945 Basenbach und Reichenbach; 962 Gavelsheim, Albich, Wollstein und Weinheim; 966 Ockenheim, Husenbach, Bettenforst, Kirn, Bergen, Puhweiler; 995 Denzen; 1032 Allgesheim; 1092 Pleinich; 1107 Mannedahl; 1112 Gugertheim, Hüf: felsheim, Treißen; 1130 Sulzem; und 1145 Wals: heim (2). Nach dem Chron. Gottwicense, Seite 699, dam in comitatu ejusdem Bertholdi comitis, quedam in comitatu Emichonis comitis sita erant. Guden. Cod. dipl. tom. I. pag. 378. Freher origin. Palat. P. II. Cap. 10. pag. 46. (2) Mansos quinque cum jugeribus quatuor in comitatu Nachgowe in loco vocabulo Beregen jacentes. Hist Trev. dipl. tom. I. pag. 169. - Regales mansos inter Basinbahe et Richenbahe in pago Nachgowe nominato in comitatu Counradi. Daselbst pag. 280. In pago Nachgowe in hiis ecclesiis Gozowesheim, Albucho, Wiedilstein, Wienheim. Daselbst pag. 293. - Gogenheim in pago Nachgowe in comitatu Emichonis comitis. Luniga Spic. Eul. Cont. tom. I. Suppl. pag. 2. - Intuitu Nachgowe in locis subnotatis in Husonbach, in Bettenforst. Vergl. Hist. Trev. dipl. 1. c. pag. 304. nissa in pago Nachgowe in comitatu Emichonis comitis. Acta acad. palat. V. 143. - In pago qui dicitur Nachgowe curiam unam que dicitur Bleiniche. Guden. Codex dipl. tom. I. pag. 387. - Curtem vocabulo Mannendal in pago Nachgowe sitam. Hist. Trev. dipl. tom. I. pag. 485. - Gugenheim, Huffelsheim, Treisa, in pago Nachgowe in comitatu Emichonis. Guden. I c. pag. 390. . • ... Don XVI mansos et dimidium in Sulcehem in pago und nach Lamey in actis academicæ Palatine, to mus V. pagina 127 u. s. m. lagen darin auch Böckelheim, Gemünden, Creuznach, Laubersheim, Langenlonsheim, Monzingen, Rosheim, Simmern, Hüffelsheim, Weins: heim, Drechtlingshausen, Heimbach, Brezenheim, Man: del, Rüdesheim, Treisen u. s. w. (3). Gaugrafen dies ses Gaues waren 918 Conrad, 937 Eberhard, 945 Cons rad, und 1032, 1112, 1130 und 1134 andere, welche sämmtlich sich Emicho nannten. Der Trachgau bil: dete einen schmalen Landesstrich längs dem Rheine und dem Hundsrücken, von den Gränzen des Nachgaues an, bis an die Mosel. Hier lagen die Orte St. Goar, Guns tershausen, Lay, Boppard, Wesel, Bacharach und Koblenz. Ein oder zwey Grafen Berthold waren 1018, 1044 und 1074 seine Gaugrafen (4). Neben ihm dehnte Nachgowe in comitatu Emichonis comitis. Daselbst (3) Vergl. Hist. Trev. dipl. tom. I pag. 66 - 67 und Acta Academiæ l. c. (4) Per id tempus venit S. presbiter Goar ex Aquitania et in territorio Trevirensi in pago Trigorio super ripam Rheni et rivulum qui Wochara dicitur oratorium constitutens in eodem loco quievit. Regino, lib. I Chron. — In pago Drachere locus qui vocatur Gunthereshusen. Hist. Trev. dipl. tom. I pag. 360 - 435. - Bodobriga in pago Trechira in comitatu Bertholdi comitis. Da selbst, pag. 7o. Bochbardun in comitatu Berchtoldi |