fassenden Darstellung verarbeitet werden müssen. In Bezug auf die Gründungsgeschichte des Klosters (Chron. Th. I, S. 1-98) steht Wolff auf den Schultern von Lepsius. Wie dieser sieht er den Bericht des Exordium monasterii Portensis als historisch sicher an, verwirft die irrigen Annahmen, das Kloster habe einst Porta Coeli gehiessen und an der Kösener Brücke gestanden, und giebt sorgfältige und dankenswerthe Erläuterungen über Graf Bruno und dessen Stellung im Pleissner Lande, die Stätte von Schmöllen, die Grenzen und Oertlichkeiten des ältesten Klosterareals. Die Leoninischen Verse an der Abtei fasst er richtig als Klostersage, ohne über die Zeit ihrer Abfassung einen Nachweis zu geben. Die chronologischen Bestimmungen über die Gründung des Klosters hat Wolff im Ganzen richtig getroffen, aber mehrfach ohne die Quellen zu finden, aus denen sie geschöpft sind; die Urkundenfälschung des Mönches Paul Lange hat er nicht erkannt. Unhaltbar und dem Wortlaut gleichzeitiger Urkunden widersprechend, wie er nach gewissenhafter philologischer Interpretation erklärt werden muss, ist, wie oben nachgewiesen, Wolffs Hypothese, schon vor der Erbauung des Klosters im Saalthale habe an dessen Stelle ein Ort oder ein Vorwerk Namens Porte gelegen. Hinsichtlich der Klosterbauten berichtigt Wolff einige Irrthümer von Puttrich und setzt drei Perioden für den Bau der Hauptkirche an; aber diese richtigen Ansichten verdankt er wahrscheinlich dem sachkundigen Urtheile von P. Lepsius. Eine genaue und eingehende Untersuchung der noch vorhandenen Bauwerke und Bildwerke aus Klosterzeiten hat Wolff nicht unternommen. Wäre das der Fall gewesen, so würde er nicht das nördliche Thorhaus und Hospiz des Klosters, auf dem jetzigen Oekonomiehofe gelegen, von dem weiter unten die Rede sein wird, für die alte Abtei und das älteste Gebäude von Pforte erklären, und dadurch seine Hypothese über das angebliche Vorwerk Porte zu stützen versuchen. Im Ganzen tritt an Wolffs Behandlung der Gründungsgeschichte, so viel Nützliches und Dankenswerthes dieselbe auch bietet, ein Mangel an kritischer Sonderung der gleichzeitigen urkundlichen und zuverlässigen Angaben über dieselbe von den späteren durch Sage, Poesie und Rhetorik ausgeschmückten, zum Theil sogar durch Urkundenfälschung entstellten Berichte hervor, wie auch ein Mangel an klarer und übersichtlicher Anordnung des Stoffes. ॐ Zweiter Abschnitt. Die Gründung der Landesschule zur Pforte und die Hauptepochen ihrer Entwickelungsgeschichte. |