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Beilagen

zum

Zweiten Abschnitt.

Beilage I.

Brief des Kurfürsten Moritz

vom 16. Februar 1551

über die Zueignung des Klosters Memleben an die Schule zur Pforte.

Von dem Briefe des Kurfürsten Moritz an den zweiten Schösser der Schule zu Pforte, Ernst Brothuf, vom 16. Februar 1551, durch welchen derselbe das Kloster Memleben der Schule zueignet, befinden sich zwei Abschriften in einem Fascikel Acten des Rentamts zu Pforte, welches die Aufschrift führt: „Churfürstliche Sächss. gnädigste befehliche, das zur Schulen Pforta geschlagene Kloster Memleben betr. dt. ao. 1551," und zwar eine ältere und genauere von der Hand Brothufs ohne Adresse, deren Ueberschrift beschädigt ist, und eine jüngere und ungenauere mit modernisierter Orthographie, die Ueberschrift und Adresse unversehrt erhalten hat. Es folgt hier der Text der ersten, mit Ergänzung der Ueberschrift und Adresse der zweiten, da beide Abschriften

vom Original genommen sind.

Von Gots Gnaden Moritz Hertzog zu Sachssen, Churfürst, Rom[ischer] key[serlicher] Maj[estält und des heyl[igen] Reichs oberster Velther vor Magdeburg.

Lieber Getreuer, Wir seint entschlossen das Kloster Memmeleben unserer Schulen zur Pfordten zu eigenen. Darumb haben wir unserm Rath und lieben Getreuen, dem Oberhauptman inn Dohringen Wulffen Keller befohlen, weil er sich erboten solch Kloster abzutretten, das er dir solches diese Fasten zusampt dem darein gehorenden Inventario forderlich abtretten und einantwortten, das hinderstellige Pachtgelt aber unserm Verwaltter der neuen Schulen zu Grimma zustellen, auch das erkaufte Geholtze und Zinse derselben jherlichen mit 50 Fl. verzinsen solle. Begern derwegen, due wollest solch Kloster inn deine Verwaltungk nehmen und es zum besten und vleissigsten uf Rechnungk bestellen, die Felder wol besamen, 1) und was er dir dar innen lassen wirdet, neben ime in ein ordentlich Verzeichnus brengen, es versigeln und unserm Rath und lieben Getreuen Ernsten von Miltietzen, Oberhauptman des Meisnischen Kreises, zu schicken. Daran geschicht unser Meinungk. Datum Dresden den 15. Februarii im 51sten.

1) Die zweite Abschrift falsch: beschauen.

Unserm Verwalter zur Pforta

und lieben Getreuen Ernsten Brottoffen.

Unter seiner Abschrift hat Brothuf bemerkt:

,, Dis Kloster ist der Schulenn zur Pforta durch Wolf Kellernn, Oberhauptmann in Doringen, abgestanden unnd eingeantwort Dinstags nach Letare anno 15 Hundert unnd 51, des 10 Tags Martii, und Ernst Brothuff, dazumal Verwalter zur Pforttenn, hatt das Kloster eingenommen und nach Churfürstlichem Bevehl bestalt."

Beilage II.

Die ältesten urkundlichen Nachrichten

über den

Unterricht und Lehrplan der Schule zur Pforte.

1) Aus der Schulordnung Christians I vom 25. Februar 1588.

(Siehe oben S. 134, Anm. 1.)

Von etlichen lectionibus.

Nachdem wir auch befunden, dass in dieser Schuel hiebevor alleine der Catechismus Lutheri und das Examen Philippi den Knaben vorgelesen werdt, so soll es hinfur auch also gehalten werden, und sind wir nicht bedacht nachzugeben, das in Stadt gedachter Bucher von den praeceptoribus andere, wie etwa vor der Zeit geschehen sein mag, gelehret oder vorgelesen werden. Und dieweil wir dafür halten, das die initia linguae Hebraicae in den Schulen gelesen werden, das solche institutio den studierenden Knaben bey den Academiis kunfftig zu aller Handt Beförderung gereichen köndte, so wollen wir auch, das in dieser Schul, so viel müglichen, ermelte Lectiones angestelt und darneben auch die principia Astronomica tractiret werden sollen. Und dieweil auch die praecepta Musices biss anhero nicht gelesen, dessgleichen keine Comoedia auch agiret worden, so ist unser Will und Meinung, dass auch dieses also angeordnet und getrieben werden soll.

2) Leges a Doctore Nicolao Reusnero, Professore Jenensi et Inspectore scholae Portensis, allatae 27. Maii anno [15]93.

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(Mscr. des Archivs der Landesschule in einem grau gebundenen Quartbande, betitelt: Fundation der Schulen zur Pforten, aus den Pförtischen Brieffen und andern Historien zusammengeschrieben;" abgedruckt bei Bertuch, Chron. Port. II, 40 f.)

Styli exercitium varium in prima classe institui debet, non modo translationum usitatarum ex Latino in Graecum, vel ex Graeco in Latinum aut Germanicum, sed

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