Jahr seiner Abtey im siebzehnden, und in der St. Marien-Magdalenenkapelle bei dem Remtorio begraben worden. "1) Die südliche Wand dieser Kapelle mit einem halb vermauerten Spitzbogenfenster sieht man noch heute am Remter, linker Hand, wenn man aus dem Kreuzgange in das sogenannte Wasserhöfchen tritt. In das Innere derselben gelangt man von der Nordseite her durch den Eingang zur Küche, welche der Pächterwohnung gegenüberliegt. Von der St. Maria-Magdalenenkapelle ist jetzt noch ein Rundbogengewölbe zu sehen. Die massiven polygonen Rippen auf den Graten des Kreuzgewölbes schneiden sich in der Kuppe des Gewölbes ohne Schlusssteine und stützen sich in den vier Ecken auf viereckige Pfeiler mit einfachen Gesimsen. Die ganze Nordseite dieses Kreuzgewölbes bildet ein Rundbogen, der, wie die nach aussen herumlaufenden Gesimse der Pfeiler zeigen, immer offen gewesen ist. Er war also niemals der Schildbogen einer Wand, sondern der Scheidebogen zwischen dem noch vorhandenen Kreuzgewölbe der St. Maria-Magdalenenkapelle und einem gleichen nördlich daranstossenden, das jetzt verschwunden ist. Hätte aber die Kapelle nur diese zwei Rundbogengewölbe gehabt, dann würde ihre Länge die Richtung von Norden nach Süden gehabt haben, 2) statt, wie zu erwarten war, von Westen nach Osten. Man darf daraus den Schluss ziehen, dass neben den beiden genannten Kreuzgewölben ursprünglich an der Ostseite noch zwei von derselben Grösse bestanden haben, SO dass also die vollständige St. Maria-Magdalenenkapelle ehemals aus vier gleichen Rundbogengewölben bestand, deren Scheidebögen und Kreuzbögen sich in der Mitte auf einen viereckigen Pfeiler stützten, dass also die Kapelle eine ähnliche Gewölbeconstruction hatte wie das dicht dabei gelegene Remter. Auch in dem Mutterkloster von 1) Teutsch. Pfört. Chron. S. 84. vergl. S. 193. Unklar ist die Angabe, Chron. Port. I, 184: In circuitu prope calefactorium in capella Mariae Magdalenae sepultus; eben so bei Schamel, Bert. Chron. Port. I, 197: In peristylio eique adiuncto sacello vel conclavi sunt monumenta abbatis Henrici, Cyriaci, Petri etc. W. Schorcht sagt, Merkwürdigk. d. Pfört. Kirch. S. 7: Mariae Magdalenae im sogenannten Remptorio oder Refectorio, wo jetzo die Speisen durch getragen werden; daselbst hat der 23. Abt Petrus seine Grabstätte. 2) Diese Richtung von Kapellen findet sich nur selten in Burgkapellen, wo dieselbe durch die beengte Räumlichkeit bedingt war. Für die Maria-Magdalenenkapelle zu Pforte war aber für die Richtung von Westen nach Osten Platz genug vorhanden. ! Pforte zu Walkenried bestand eine Kapelle der St. Maria Magda- 4. Die Abtei und die Abtskapelle (Domus abbatialis, domus, In den ältesten Zeiten wohnten die Aebte in einfachen Zellen wie 1) Eckstorm, Chron. Walkenred. p. 66. Leukfelds Angabe, Antiq. Walkenred. 1, 94, dass die Kapelle zur weissen Frau nicht der Maria Magdalena, sondern der Jungfrau Maria geweiht gewesen sei, ist nicht glaublich, da ja die Hauptkirche zu Walkenried der letzteren geweiht war. 2) Teutsch. Pfört. Chron. S. 27. 3) A. Lenoir, Architect, monast. II, 385 – 388. 4) Dictionn. raison. de l'architect. Franç. M. Violet-le-duc, p. 270. 271. nördlich von der Kirche liegt, bilden die Abteigebäude die Fortsetzung der nördlichen Halle desselben nach Osten über das ihn einschliessende Gebäudeviereck hinaus bis zum Vorrathshause, durchschneiden dasselbe rechtwinklig und schliessen östlich davon im Obstgarten des Klosters mit der Abtskapelle ab. Die Urkunden des Klosters zur Pforte reden nicht von dem Bau der Abtei, auch keine Inschrift giebt über denselben Aufschluss; aber die noch vorhandenen Reste des Baues selbst geben sichere Auskunft über das Zeitalter, in welchem derselbe entstanden ist. Um dieses festzustellen, ist zunächst die Abtskapelle in's Auge zu fassen. Der Grundriss derselben ist ein einfaches Langhaus, bestehend aus zwei quadratischen Gewölben mit gekreuzten Rundbogen nebst einer niedrigeren Chornische aus dem Zehneck geschnitten mit rundbogigem Halbkuppelgewölbe, deren fünfeckiges Dach sich spitz zulaufend gegen den Giebel des Langschiffes anlehnte. Den Seitenwänden des Langschiffes ist von Aussen Widerhalt gegeben durch Strebepfeiler mit Satteldächern, die mit einer lilienartigen Steinblume gekrönt sind, wie man dieselbe auf einem Strebepfeiler an der nach der Trinitatiskapelle aus dem nördlichen Kreuzflügel der Kirche hinaufführenden Treppe sieht, die dem älteren Spitzbogenbau angehört. Unter dem Dachgesimse des Langschiffes und der Chornische zieht sich ein Fries von kleinen nach unten offenen Rundbogen hin, von dem aus sich an den Kanten der Chornische flach erhabene Streifen, die soge |