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Beilage I.

Frühere Schriften über Baudenkmale, Bildwerke und Inschriften zur Pforte.

J. Bertuch giebt in seinem Chronicon Portense nur Abbildungen von der Statue des Grafen Bruno von Pleissen, von den Bildern der Aebte und von dem Gemälde einer Marienlegende nebst einer Anzahl Abschriften von Grabschriften und Glockeninschriften. Vom Rector Dan. Müller (1690-1705) erzählt Schamel, Bert. Chron. Port. I, 193: „Scripsit b. dn. M. Dan. Mullerus rect. quondam Portens. epistolam ad b. dn. Joh. Andr. Gleich, Concionat. Aul. Dresdens. eamque subiecit Orationi sub auspicium huius seculi habitae atque impressae Numburgi, a. 1701 in 4to. In illa recenset monumenta atque epitaphia cum olim tum adhuc in Monasterio Portensi conspicua, quae huc transferre operae pretium erit". Vom Rector F. G. Freytag sind zwei antiquarische Abhandlungen erhalten, erstens: Ritus substernendi leonis principum pedibus ex monumento lapideo templi Portensis illustratus a. M. Friderico Gotthilf Freytag, Rect. provinc. Schol. Port. 1735, abgedruckt in Schamels Ausgabe von Bertuch, Chron. Port. I, 202-206; zweitens: De Sudario Veronicae in templo Portensi depicto. Progr. Frideric. Gotthilf Freytag, nach Schamel, Bert. Teutsch. Pfort. Chron. S. 177, vom J. 1726, abgedruckt bei Scham. Bert. Chron. Port. I, 207 212. Aus den Schriften von Bertuch, Müller und Freytag, wahrscheinlich auch aus einer der älteren handschriftlich vorhandenen Inschriftensammlungen hat Schamel seine Nachrichten zusammengestellt über Bauwerke, Bildwerke und Inschriften in seiner Ausgabe von Bert. Teutsch. Pfort. Chron. Leipz. 1734. Anhang I. III. und von Bert. Chron. Port. Leipz. 1738. 1, 192 — 212. Schamel giebt die Angaben seiner Vorgänger meist ohne Prüfung mit allen ihren Fehlern wieder nebst wenigen Zuthaten aus eigener Anschauung; doch hat er auf diese Weise viele brauchbare Notizen über Bauwerke, Grabdenkmäler und Inschriften erhalten, die sich sonst nirgends finden. Aus Bertuch, Freytag, Schamel, Bert. Teutsch. Pfort. Chron. und aus eigener Anschauung stellte der Kirchner J. W. Schorcht sein schon oben erwähntes Schriftchen ,,Merkwürdigkeiten bei der Pförtischen Kirche. 1736" zusammen, aus dem nur einige thatsächliche Angaben brauchbar sind. L. Puttrich, der durch sein mit Eifer und Aufopferung zu Stande gebrachtes Werk: „Denkmale der Baukunst des Mittelalters u. s. w.“ anregend gewirkt hat, stellt über die Geschichte der Bauwerke des Klosters

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Pforte, Abth. II: Schulpforte, seine Kirche und sonstigen Alterthümer, unter besonderer Mitwirkung von G. W. Geyser dem jüngeren, Maler, mancherlei halbwahre und falsche Behauptungen auf, und seine Abbildungen sind ungenau und fehlerhaft, nur auf den malerischen Effect im Ganzen berechnet, da sie nicht von der Hand eines kundigen Architekten herrühren. Von Wolffs Leistungen auf diesem Gebiete ist oben schon mehrfach die Rede gewesen. Ein im Ganzen sachkundiges Urtheil fällt über die kirchlichen Bauten des Klosters zur Pforte W. Lotz, Kunst-Topographie Deutschlands Bd. I, S. 346 f. Doch würden ihn eine genauere Kenntniss des thatsächlichen Bestandes derselben und ein Einblick in das urkundliche Material, das über sie vorliegt, vor manchen Irrthümern und haltlosen Angaben über die Chronologie und Geschichte derselben bewahrt haben.

Die älteste handschriftliche Sammlung von Inschriften aus den Zeiten des Klosters und der Schule zur Pforte befindet sich in dem schon mehrfach angeführten Quartbande des Archivs der Landesschule mit dem Titel: Fundation der Schulen aus den Pförtischen Brieffen und andern Historien zusammen gelesen, geschrieben im J. 1596 nach dem 12. Mai. Derselbe enthält S. 130 f. unter der Ueberschrift:,, Inscriptiones nonnullae in monumentis et aliis locis scholae Port." die Glockeninschriften, die Grabinschriften in der Kirche und im Kreuzgange, die Inschriften an den äusseren und inneren Wänden der Kirche, auf Holztafeln und Gemälden und im Remter, von denen viele, aber glücklicher Weise nicht die ältesten, jetzt verschwunden sind. Dann folgen S. 141 f. unter der Ueberschrift: In monumentis scholasticorum in hac illustri schola mortuorum die Inschriften auf den Grabsteinen von Schülern, Lehrern, Schössern und Frauen aus der ältesten Zeit der Schule bis zum Jahre 1593. Die zweite handschriftliche Sammlung von Inschriften befindet sich in dem ebenfalls schon mehrfach angeführten Quartbande des Schularchivs betitelt: Fundation der Schulen vom J. 1602 nach dem 24. August. Sie enthält im Wesentlichen dieselben Inschriften wie die zuerst erwähnte Sammlung, aber schlechter geordnet, flüchtiger geschrieben mit weniger genauen Angaben über die Oertlichkeiten der Inschriften. In beiden Sammlungen sind die Texte der älteren Inschriften vielfach fehlerhaft und ungenau wiedergegeben. Es ist nicht zu bezweifeln, dass Bertuch und Schamel diese oder ähnliche handschriftliche Sammlungen von Inschriften vorlagen. Die Texte der von ihnen abgedruckten Inschriften sind zwar etwas besser als jene, aber auch nicht selten ungenau und fehlerhaft.

Beilage II.

Sechzehn Urkunden zum Kirchenbau
von 1251-1268.

1.

1257, 30. August.

Bruder B., Bischof der Sakristankirche der Patriarchen Abraham, Isaac und Jacob im Thale Hebron, ertheilt allen Ablass, die an bestimmten Festtagen die Kirche zur Pforte besuchen und zur Herstellung und zum Bau derselben reichlich Almosen geben würden. (Diplom. Port. Fol. 136 a.)

Universis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis frater B., miseracione divina sacristane ecclesie sanctorum patriarcharum Abrahe, Ysaac et Jacob de valle Ebron, ubi eorum corpora requiescunt, humilis episcopus, salutem in domino sempiternam. Universitati vestre per presens scriptum notum fieri volumus, quod ad peticionem venerabilis patris domini Heinrici abbatis et sancti eiusdem conventus sacri monasterii de Porta dedimus indulgentiam, quod, quicunque in anniversario consecracionis maioris ecclesie predicti monasterii nec non in Pasca, Penthecoste, in nativitate sancti Johannis baptiste et in festo beatorum apostolorum Petri et Pauli, in nativitate domini et in omnibus sollennibus beate et gloriose dei genitricis Marie humiliter et devote ad ipsam ecclesiam beneficia petiturus per octo dies accesserit, et ad reparacionem et constructionem prefati monasterii sive etiam ad omnia opera monasterii eiusdem elemosinas suas largiter contulerit vel miserit, nos de misericordia Jesu Christi confisi unum annum et karenam unam de iniuncta eis penitencia annis singulis in perpetuum misericorditer relaxamus. Datum in Porta anno domini MCCLVII. III. Kal. Septembres.

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2.

1260, zur Zeit des Generalcapitels.

Bruder G., Abt von Citeaux, und der ganze Convent der Aebte des Generalcapitels ertheilen allen, die zum Bau der Kirche zur Pforte Almosen geben würden, die volle Theilnahme an ihren guten Werken. (Diplom. Port. Fol. 137 b.

Bert. Chron. Port. I, p. 286.)

Frater G., abbas Cistercii, totusque conventus abbatum capituli generalis universis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis salutem et caritatem visceribus habendas. Quoniam, ut ait apostolus, omnes stabimus ante tribunal Christi recepturi, prout in corpore gessimus sive bonum sive malum, oportet nos diem messionis eximie misericordie operibus prevenire ac eternorum intuitu seminare in terris, quod reddente domino cum multiplicato fructu recolligere valeamus, in celo firmam spem fiduciamque tenentes, quoniam, qui parce seminat, parce etiam metet, et qui seminat in benedictionibus, de benedictionibus etiam metet vitam eternam. Cum itaque abbas et conventus de Porta multa expenderunt in aedificiis ecclesie sue, nec ad conservationem ipsius proprie suppetant facultates, universitatem in domino deprecamur, quatenus ipsis pietatis intuitu de bonis vobis a deo collatis pias elemosynas gratuita caritatis subsidia dignemini erogare, ut pro his possitis eterne felicitatis gloriam promereri. Nos vero omnibus illis, qui suas illis elemosynas dederint vel transmiserint, concedimus plenariam participationem omnium bonorum, quae fiunt ordine nostro et decreto domini dante fient, in vita eorum pariter et morte. Datum Cistercii anno domini MCCLX tempore Capituli generalis.

Die vorstehende inerkwürdige Urkunde findet sich bis zu dem Anfange des dritten Satzes mit den Worten: „Cum itaque" noch im Diplomatarium Fol. 137b.; das folgende aber fehlt in demselben, da Fol. 138 bis 145 herausgerissen sind. Dieser im Diplomatarium noch vorhandene erste Theil der Urkunde ist nicht vom Abte Dietrich, sondern von einer späteren Hand des vierzehnten Jahrhunderts geschrieben wie alle vorhergehenden Indulgenzurkunden. Dieser Schreiber hat sich die Arbeit des Abschreibens abgekürzt, indem er den langen Satz, der anfängt mit den Worten: „Quoniam, ut ait apostolus" und Stellen aus dem zweiten Corintherbrief des Apostels Paulus enthält, nicht vollständig ausschrieb, sondern nur den Anfang,, Quoniam, ut ait apostolus" und dann mit den Worten: ,, ut supra legitur)" auf zwei oben stehende Urkunden hinweis't, die denselben Satz enthielten, und zwar zunächst auf die unmittelbar vorhergehende Urkunde des Bischofs von Bamberg, Fol. 137b. In dieser hat unser Copist etwas mehr von dem in Rede stehenden Satze mitgetheilt, nämlich die Worte, Quoniam, ut ait apostolus, omnes stabimus ante tribunal"; dann aber mit den Worten: „et cetera, ut supra" auf die noch weiter oben Fol. 136b. von ihm abgeschriebene Urkunde des Bischofs von Camin verwiesen. Diese enthält nun den vollständigen Satz, der in allen drei Urkunden mit den Worten: ,,Quoniam ut ait" beginnt. Aus dieser ist also in dem vorstehenden Abdruck der Urkunde des Abtes von Citeaux der vollständige Wortlaut des Satzes hergestellt. Die genaue Uebereinstimmung desselben in den drei Urkunden ist nur durch Uebertragung desselben aus einem Original in die beiden anderen erklärlich. Die Urkunde des Abtes von Citeaux ist vom Jahre 1260, die Indulgenzurkunde des Bischofs von Camin vom Jahre 1266 und die des Bischofs von Bamberg vom Jahre 1268; die beiden Bischöfe konnten also den Eingangssatz ihrer Ablassbriefe mit den Bibelstellen aus der Urkunde des Abtes von Citeaux entnehmen, der ihnen als Haupt des ganzen mächtigen und reichen Cisterzienserordens als eine Autorität gelten musste für die Form einer Urkunde zum Besten des Kirchenbaues eines Cisterzienserklosters. Sie konnten jene Urkunde des Abtes von Citeaux kennen lernen bei einem Besuch zur Pforte auf einer Reise, der sie eben zur Ausstellung ihrer Indulgenzurkunden veranlasste. Dass der Bischof von Camin dieselbe so kennen lernte, dafür spricht der Umstand, dass die Urkunde desselben zu Magdeburg ausgestellt ist, also während er auf einer Reise begriffen ist. Man darf also schliessen, dass der Bischof von Bamberg seine Kenntniss der Urkunde von Citeaux ebenfalls zur Pforte erworben hat. So entnimmt auch sonst mehrfach ein Prälat den zweiten Satz seiner Indulgenzurkunde, der die Motivierung des ertheilten Ablasses aus dem Dogma der katholischen Kirche enthält, aus der Urkunde eines anderen. So stimmt dieser Satz überein in den unten abgedruckten Indulgenzurkunden des Erzbischofs Conrad von Magdeburg und des Bischofs Heinrich von Havelberg, beide ausgestellt zu Coethen den 8. August 1268. So hat Bischof Friedrich von Carelien, postulierter Bischof von Treviso, in seiner Ablassurkunde vom 8. September 1268 und Bischof Friedrich von Merseburg in der Indulgenzurkunde vom 10. September 1268 den Motivierungssatz entnommen aus der Urkunde des Diöcesanbischofes Theodorich von Naumburg, ausgestellt zur Pforte am 8. September 1268.

Mit der oben abgedruckten Urkunde ist Bertuch, Chron. Port. 1, p. 286. Schamel, I, p. 183. in gewohnter Weise leichtfertig verfahren. Statt,, G. abbas" schreibt er „H. abbas," statt,, totusque: totiusque", nach,caritatem" lässt er die Worte: „visceribus habendas " weg. Wolff verbessert zwar das H. bei Bertuch in G. den Anfangsbuchstaben des Namens des Abtes'von Citeaux, aber indem er die falsche Lesart ,, totiusque" statt ,, totusque" nachschreibt, kommt er zu dem irrigen Schluss, der Abt von Citeaux habe sich ,,Abt der Aebte" genannt (Chron. d. Kl. Pforta II, 106).

Für den übrigen Theil der Urkunde nach den Anfangsworten des dritten Satzes: ,, Cum itaque" sind wir auf Bertuchs Abschrift angewiesen, der die herausgerissenen Blätter des Diplomatarium noch vor sich hatte.

3.

1261, 1. December.

Papst Urban IV bestätigt dem Abte von Citeaux, seinen Mitäbten und allen Conventen des Cisterzienserordens ihre Privilegien und Steuerfreiheiten wie auch den

ihren Kirchen bewilligten Ablass. (Transsumpt. Fol. 35а.)

Urbanus episcopus, servus servorum dei, 1) dilectis filiis abbati Cistercii eiusque coabbatibus et conventibus universis Cisterciensis

1) Der hier erscheinende Papst ist Urban IV, der im ersten Jahre seines Pontificats 1261 zu Viterbo ein Concil abhielt, ein Jahr nach dem grossen Cistèrziensercapitel von 1260. Fast wörtlich mit dieser Urkunde stimmt überein die Bestätigungsurkunde der Klosterprivilegien von Papst Clemens IV vom J. 1268 (Transsumpt. f. 35 b. Wolf. Chron. II, 146 f.).

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