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Erster Abschnitt.

Die Gründung des Cisterzienserklosters St. Marien zur Pforte.

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Bevor
die Geschichte der
Gründung des Cisterzienserklo-
sters St. Marien zur Pforte er-
zählt wird, ist es nothwendig,
von dem Anbau des Saal-
thales unweit der Einmün-
dung der Unstrut in der unmit-
telbaren Nähe der Stätte zu
sprechen, wo noch heute die
Glocken der Klosterkirche durch

das grüne Thal hin erklingen.
Wie überall so haben auch im

Saalthale die Strömungen von
Völkerwanderungen zu
verschiedenen Zeiten als Nie-

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derschläge und Ablagerungen Ansiedelungen und Ortschaften zurück-
gelassen, ebenso wie die gewaltigen Wasserfluthen, die in Urzeiten das
ganze Saalthal ausfüllten, an den Rändern und Bergen desselben ihre
Niederschläge abgelagert haben. Wie die Erdschichten und Lagen von
Kalk Denkmäler jener Urzeit und ihrer Fluthen sind, so hat die Sprache
in den Ortsnamen des Saalthales eine Kunde erhalten von den Ansie-
delungen und Ortschaften der Völkerstämme, welche die Strömungen der
Völkerwanderung dorthin führten, eine Kunde, die viel weiter hinauf reicht
als die älteste geschriebene Urkunde dieser Gegend. Ueber die Zeiten des

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alten Thüringerreiches geben die Ortsnamen derselben keinen Aufschluss; aber der Name des Vorwerks Fränkenau und der angränzenden auf dem Bergrücken oder Thalrand über Kösen sich hinziehenden Wüstung Fränkenau, einst wie jenes ein Dorf, beide auf dem Nordrande des Thales an der alten Landstrasse gelegen, beweisen, dass nach der Zerstörung des Thüringerreiches sich auch in dieser Gegend fränkische Ansiedler niederliessen. 1) Als der Slavische Stamm der Sorben, die vielfach unter dem Gesammtnamen Wenden mit begriffen werden, in das Land zwischen Elbe, Mulde, Pleisse, Elster und Saale einwanderte, siedelten sie sich auch in den Thälern am Zusammenfluss der Saale und Unstrut an. Zwar gründete gegen sie schon Kaiser Carls des Grossen ältester Sohn Carl eine Thüringische Mark, und der Liudolfinger Otto der Erlauchte, dessen Besitzungen und Burgen sich bis an die Unstrut bis zur goldenen Aue und zum Kiffhäuser ausdehnten, unterwarf die Sorben seiner Botmässigkeit; aber auch, inachdem die Siege König Heinrichs I. und Kaiser Otto's I. die nordöstlichen Grenzmarken des Reiches gesichert und erweitert und das Christenthum im Sorbenlande, nunmehr Thüringische Mark genannt, durch Gründung der Bisthümer Merseburg und Zeitz so wie des Erzbisthums Magdeburg festen Halt gewonnen hatte, auch nach dieser Zeit bildeten die Sorben noch lange in diesen Gegenden die Hauptmasse der Bevölkerung namentlich des platten Landes. Dies wird schlagend erwiesen durch die überwiegende Masse von Slavischen Ortsnamen des Zeitzer später Naumburger bischöflichen Sprengels, die in den ältesten Urkunden des Naumburger Domkapitels aus dem zehnten und elften Jahrhundert vorkommen, im Verhältniss zu der Anzahl der eben dort angeführten deutschen Ortsnamen. 2) Vom untersten Laufe der Unstrut bis zum Durch

1) Erbbuch aller Güter und Gerechtigkeiten der Schule zur Pforten, Bd. I, Fol. 144 : Frenckenaw ist eine Wustungk ufm Niklasberge obern Steinbruch kegen Mittage gelegen. Dieser Flur wiedet der mehrer Theil zum Forwergk Frenkenaw; a. O. Fol. 149: Frenkenaw. Underm Berge ist eine Kirche zu St. Niklas gelegen, die ehwo aus der Pfortten vorsorget. Ist der Pfarrer uf beide Frenkenaw gewesen. Und haben etliche Dorffer, auch das Gesinde uf den Forwergen ihr Begrebnus noch aldo; a. O. II, Fol. 399: Im wusten Frenkenau underm Eptischem Holze ist ein Weinbergk,,im Himmelreich" genannt. Das Dorf war schon 1319 cingegangen (vergl. Wolff, Pers. u. Sachregister zur Chronik des Klosters Pforta, S. 30).

2) In der ältesten Urkunde des Naumburger Domkapitels vom Kaiser Otto II. sind unter 34 Namen von Ortschaften, die der Kaiser dem Bischof Hugo von Zeitz zueignet,

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