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Ein Reliefbild auf einer Holztafel, das in dieser Abbildung viel besser aussieht, wie im Original. Indessen zeigen doch auch hier die geknitterten Falten und die groben Gesichtszüge, dass diese Holzschnitzerei von geringem Werthe ist.

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Diese Statuetten sind ohne Zweifel die beste Holzschnitzarbeit, die noch aus Klosterzeiten vorhanden ist. Die Gestalten der vier Evangelisten sind edel, der Faltenwurf ist richtig und den Körperformen angemessen, die Gesichter sind ausdrucksvoll und verschieden motiviert. Zwei dieser Statuetten befinden sich in der Trinitatiskapelle, zwei sind verkehrter Weise auf Spitzpfeiler des besprochenen geschnitzten Kirchenstuhles gesetzt.

IV. Die Grabschriften des Klosters.

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1. Grabstein der Lukardis von Studeniz.

Da deus omnipote[ns, ut Luc]ardis [m]odo [vivens]
[In] celis maneat, hic pressa licet nece degat.

Dieser Grabstein lag früher im südlichen Seitenschiffe der Kirche und ist jetzt mit den übrigen Grabsteinen im nördlichen Seitenschiffe aufgestellt. Es würde nicht möglich gewesen sein, die sehr verwischte Inschrift herzustellen, wenn sie nicht bei Bertuch 1) vollständig erhalten wäre. Die Grabschrift ist aufzufassen als ein Gebet der Klosterbrüder für die Seele der Lukardis, dass sie in den Himmel kommen möge. In einer Urkunde vom 1. November 1239 schenkt Lukardis, Herrin von Studeniz, mit Zustimmung ihrer Töchter Lukardis und Mechtildis und anderer Erbberechtigter der heiligen Maria in Pforte, wo sie sich ihre Grabstätte erwählt hat, einen Hof in Dorndorf und eine Hufe Landes im Dorfe Wolmeriz zu ihrem und ihrer Verwandten Seelenheil. 2) Man kann hiernach nicht zweifeln, dass Lukardis von Studeniz jene

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1) Chron. Port. I, 295. 2) Siehe Beil. VI, 1.

in der obigen Grabschrift genannte Lucardis ist. Da nun die Dörfer Steudniz und Dorndorf um 1239 zum Besitzthum der Schenken von Vargula gehörten, und der Name Lukardis in dieser Familie sehr gewöhnlich war, so gehörte Lukardis, Herrin von Studeniz, eben dieser edelen Familie an. 1)

HAC・TEGITUR.PETRA・PGAG SALVAMDIADE

2. Grabstein des Ritters Reinhard Varch.
(Reinhardus Porcus.)

Reinhardus Porcus, quem vitet flammeus orcus,
Hac tegitur petra, pergat salvandus ad ethra.

Dieser Grabstein lag früher im östlichen Theile der Evangelistenkapelle, die, wie oben erwähnt ist, als Grabkapelle benutzt wurde. Der Stein zeigt die Gestalt eines jugendlichen Ritters, dem die Locken auf die Schultern herabfallen, in der Tracht des dreizehnten Jahrhunderts, in Barett, schlichtem, langem Leibgewand, Mantel, engen Beinkleidern und Schuhen mit Sporen. Seine Rechte fasst das lange breite Schwert, die Linke stützt sich auf den Schild, auf dem man einen laufenden Eber sieht, der den Namen des Ritters darstellt, also ein sogenanntes redendes Wappen, wie zum Beispiel die Henne auf dem Berge im Wappen der Grafen von Henneberg. Reinhardus

AFREINHARD V SPORCUSOVEM VIE ET.FLA

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1) Lepsius, Rudelsburg und Saaleck S. 60 f. Wolff, Chron. Port. II, 308 irrt, indem er hier eine Lukardis von Lichtenhain vermuthet, die dem Kloster weder etwas schenkt, noch sich eine Grabstätte ausbedingt.

Porcus ist der in's Lateinische übertragene Name des Ritters, der deutsche ist Reinhard Varch. Beide kommen in Urkunden vor. Varch ist das althochdeutsche Wort varh Eber, neuhochdeutsch farch, und dasselbe Wort wie das lateinische porcus. Reinhard Varch war Ritter und Castellan oder Burgmann der Neuen-Burg über Freiburg um 1270 bis 1294, wie aus Urkunden erhellt, 1) also Dienstmann oder Ministerial der Markgrafen von Meissen aus dem Hause Wettin, und zwar zuerst des Markgrafen Albrecht Tuto und nach dessen Tode 1191 der Gebrüder Friedrich des Gebissenen und Dietzmann. Von seinen Erlebnissen sagen die Urkunden nichts, indessen könnte er nicht Ritter sein, wie er ausdrücklich in den Urkunden bezeichnet wird, wenn er sich nicht als wackerer Kämpe bewährt hätte, und es ist mehr als wahrscheinlich, dass in den blutigen Kämpfen zwischen Albrecht dem Unartigen und seinen Söhnen Friedrich und Dietzmann sein breites Schwert nicht in der Scheide rostete. Er schenkte dem Kloster zur Pforte sechs Hufen auf der Flur von Wustinhain, jetzt eine wüste Mark in der Gegend von Skölen, und ein Erbgut in Brantbach, wie zwei Urkunden lehren, zum Heile seiner Seele. Dafür erhielt er ein Begräbniss im Kloster, und auf seinem Grabstein steht die Fürbitte der Mönche geschrieben, dass seine Seele von den Flammen der Hölle verschont bleiben und zur Seeligkeit in den Himmel eingehen möge. 2) Dass die Klostersage aus dem todten jungen Rittersmanne mit dem Eber im Schilde einen Sohn des Stifters des Klosters machte, der von einem Eber auf der Jagd erschlagen ward, ist oben besprochen worden.

Das Bild des Ritters ist nur in Umrissen in den Stein eingerissen, wie diese Art von Grabsteinen nicht bloss in den Cisterzienserklöstern in der älteren Zeit vorgeschrieben, sondern auch überhaupt im zwölften und dreizehnten Jahrhundert gebräuchlich war. Uebrigens hat das Bild mehr antiquarischen als künstlerischen Werth.

3. Grabstein der Grafen von Heldrungen.

[Hac tegitur petra stirps Heldrungensis humata]
Que cum coeligenis regnet consors in amenis.

Der Grabstein liegt noch heute an seiner ursprünglichen Stelle im westlichen Theile der Evangelistenkapelle, ist aber jetzt durch einen Stufen

1) Siehe Beil. VI, 2.

2) Die Belege für das Gesagte siehe Beilage VI, 2.

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