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Mit Zeichnungen von J. Bormann und J. F. Hossfeld. Holzschnitte von Klitzsch & Rochlitzer in Leipzig.

HALLE,

VERLAG DER BUCHHANDLUNG DES WAISENHAUSES.

1868.

FA 2325.19 Vorwort.

In den Ringmauern der Landesschule Pforte finden

sich auf engem Raume beisammen die Denkmale und Urkunden von acht Jahrhunderten; denn seit den Zeiten des ersten Hohenstaufen hat das Geläute der Kirchenglocken von St. Marien zur Pforte an dem grünen Waldhange des Saalthales die Stunde des Gottesdienstes verkündet, vier Jahrhunderte lang einer Sammung von Mönchen, dann einer Gemeinde von Lehrern und Schülern, ununterbrochen einem Geschlecht nach dem andern, und der Rasen des Kirchhofes am Fusse des Gotteshauses deckt Gebeine von fünf und zwanzig Generationen. Wenn irgend wo, so reden an dieser dem Gottesdienst und der Wissenschaft geweihten Stätte die Steine für den, der Sinn hat der Sprache dieser starren, altersgrauen Zeugen vergangener Jahrhunderte zu lauschen. Während meiner zwanzigjährigen Wirksamkeit als Lehrer an der Landesschule habe ich aufmerksam auf diese Sprache geachtet. Ich bin bemüht gewesen die Urkunden und Denkmale der Pforte aufzusuchen, kennen zu lernen, vor Verfall und Zerstörung zu behüten und der Vergessenheit zu entreissen. Im Geschichtsunterricht habe ich Gelegenheit genommen, meine Schüler hinzuweisen auf die Geschichte ihrer Bildungsstätte und an den Bau

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denkmalen und Bildwerken derselben ihnen die Hauptepochen der vaterländischen Kunst des Mittelalters zu veranschaulichen, lange vorher, ehe von der Bedeutung der Denkmalkunde für den Geschichtsunterricht in Lehrerversammlungen die Rede gewesen ist. Ich fand bei meinen Schülern für die Sache nicht bloss rege Theilnahme, sondern auch thätige Beihülfe. Nicht selten sind sie mir mit rüstiger Hand und scharfem Auge förderlich gewesen, wo es galt ein altes Bildwerk von Tünche, Staub und Schmutz zu säubern, eine verblichene oder verstümmelte Inschrift zu lesen und herzustellen.

Diese Bestrebungen fanden neue Anregung und reichliche Nahrung, als zu Anfang der funfziger Jahre auf Anordnung König Friedrich Wilhelms des vierten die Kirche der Landesschule, deren Grundbau aus dem zwölften Jahrhundert herrührt, nach Ausräumung des Holzwerkes und der Emporen, durch welche dieselbe entstellt war, im alten Stil wiederhergestellt wurde, und infolge dessen Baulichkeiten, Bildwerke, Alterthümer, Grabdenkmale und Inschriften an das Licht traten, die lange Jahre übertüncht und überbaut in Dunkel und Vergessenheit begraben gelegen hatten. Durch diese Fürsorge des kunstsinnigen Königs, der seine landesväterliche Huld der Landesschule auch sonst in reichem Maasse hat zu Theil werden lassen, ist die Kunde der Alterthümer und Kunstdenkmale dieser Stätte wesentlich gefördert und der Gedanke an eine Darstellung derselben in Bild und Wort erweckt und belebt worden.

Was so angeregt wurde, ist allmählich im Laufe der Zeit gereift; zwischen dem Gedanken und der Aus

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