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neue Geldquellen für die Zwecke der Cruciata zu eröffnen suchte, wie bisher in den Hauptbüchern der Verwaltung die Einnahmen und Ausgaben dieser Art mit der Flut der übrigen Einzahlungen und Verwendungen durcheinander gemischt. Es schliesst das indess nicht aus, dass auch damals schon eine eigene Serie der Recheneibücher untergeordneten Charakters der Cruciata gewidmet war, und zu diesen dürfte das erwähnte Cruciatregister von Nicolaus V. gehört haben. Es ist dem Bande 426 Intr. et Ex. angebunden, hat aber etwas kleineres Format als dieser Band und trägt die ursprüngliche Signatur 2381. Die Collectoren, Commissare, Depositare bis hinauf zu den Vorständen der apostolischen Kammer waren noch dieselben für beide Verwaltungen, und deshalb ist unser Register auch von derselben Hand in italienischer Sprache wie Band 426 geschrieben und wiederum dieserhalben bei Gelegenheit der allgemeinen Einbanderneuerung als zu jenem gehörig betrachtet worden. Es verzeichnet den Zehnten für den Türkenkrieg von allen Kammer-Prälaten, -Beneficiaten, -Officialen und irgendwie im Dienste der apostolischen Kammer stehenden Personen oder sonst mit ihr direct zusammenhängenden Stellen.

Das Titelblatt lautet: «J. H. S. MCCCCLIIIIo. Decime. Al nome sia» u. s. w., wie oben S. 40, dann: «Qui in questo libro covertato di corame rossio sarano scricti tucti li danari che in questo tempo si rentrarano di decime di prelati e benefiziati e ofiziali e salariati de la Camera apostolica per lo novo imposto facto per lo prefacto N. S. per contro li prefacti turchi. e simile uscita di quanto per decta cagione si paghera, il qual libro sie scricto e tenuto per mano di me Francesco de Benedecto dal Borgo Sansipolcro famiglo de la Sta. de N. S. e per la prefacta Sta. sua in nome de Nello de Bologna suo commissario e depositario e sie de numero di fogli centonovanta quatro cominciando da numero I e fenendo (finiendo?) quanto sequita. Signato: A.>>

Jetzt zählt das Fragment leider nur noch 13 Blätter, davon nur 6 beschrieben sind. Nach jenen folgen noch 3 Blätter angebunden, von denen 2 beschrieben sind. Dieselben haben jedoch mit den vorhergehenden nichts zu thun. Jene 6 Blätter sind bedauerlichster Weise nur Bruchstücke der Einnahmeverzeichnisse, Entrata, während gerade die Uscita fehlen. Es sind da die Türkenzehnten verzeichnet vom Kapitel S. Giovanni beim Lateran, von dem Nonnenkloster S. Maria in Campo marzo, von der Abtei S. Paolo fuori le mura, von den Nönnchen von S. Silvestro in Capite in Rom, ferner von folgenden Stellen

:

ausserhalb Convent und Kloster Subiaco, Bistum Velletri, Kirche S. Maria in Ceri, Kirche S. Maria in Castelnovo, Bistum Lucca, Bistum Citta di Castello, Tivoli, Cervetri, Thesaurarie des Patrimoniums (1. «Decima di tutti l'ofiziali; 2. D. di prelati e benefiziati in decta provincia»), ferner Abtei S. Martino in monte bei Viterbo, Thesaurarie der Campagna und Maritima (wie oben), Thesaurarie von Ascoli («pro . . . decima di l'ofiziali e salariati dalla Camera dascoli»), dann von den Kammer-Bankhaltern Tomasso Spinelli & Co., Piero und Giovanni Medici & Co., Franz und Karl Ganbini & Co., Piero und Jacopo di Pazzi & Co., endlich von dem «Mastro» der Kammer-Curriere Franz d'Arigo aus Pisa und den sechs Kammerläufern Giovanni de Piemonte, Bianco Lonbardo, Batista da Rimino, Piero da Bologna, Ongaro Tomaxo und Bernardo Lonbardo.

d) Die Rechnungsbücher Calixt III.
(8. April 1455-6. Aug. 1458.)

Der Introitus- et Exitus-Verzeichnisse von Calixt III. besitzt das Vaticanische Archiv 10 Bände, die Nr. 430-439. Davon stellt Nr. 432 die gewöhnliche Fragmentcollection dar. Hinzu-. zunehmen ist aber noch der spätere Band der Reihe, Nr. 454, der durch locale Verstellung zwischen die letzten Register von Pius II. geraten, und in Wahrheit der dritte Parallelband zu vol. 438 und 439 ist. 1) Es kommen ferner 2 Bände Mandata in Betracht, während die Annatenregister ganz fehlen und die Cruciatbücher, soweit sie mir bekannt geworden, nur ganz fragmentarisch erhalten sind. Im Katalog des Michel Lonigo sind, auch abgesehen von dem oben schon angeführten Bande «Ejusdem (scl. Nicolai V.) et Callisti III. obligationum liber I.», keine weiteren Cameralregister Calixts III. angegeben. Guglielmotti citirt noch 4 Bände «Liber Domini Thesaurarii, introituum et exituum pro galeis, 1455 et 1456» als im Vatican. Archiv befindlich; 2) dieselben waren aber, worüber auch Pastor klagt 3), nicht zu finden.

Die zeitliche Verteilung der Introitus- et ExitusBände ist folgende:

vol. 430 Juni 1455-Mai 1456.

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431

1) Bei der Uebertragung in das Vaticanische Archiv (1613) waren es 18 «volumina». S. oben S. 24.

2) Marina pontificia II. 252,31·
3) Gesch. der Päpste I. 531,3.

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Dass vol. 430 noch die originale Pergamentdecke innerhalb des modernen Einbandes hat, ist oben schon erwähnt worden. Auf derselben stehen in gleichzeitiger schöner gothischer Schrift die Worte: >>Introitus et Exitus Camerarii inceptus de mense.»> Der Parallel-Band (431) stammt also wohl aus der Repositur des Thesaurar. Unterhalb jener Aufschrift trägt die Decke die Bezeichnung: XLVIII 1455

1456'

Die Zahl XLVIII giebt wahr

scheinlich die Ordnungszahl des Bandes in der Repositur des Camerarius an, und wir würden daraus dann schliessen können, dass diese damals bis ungefähr 1407 zurückreichte, also etwa mit dem Pontificate Gregors XII. begonnen hätte. Die vol. 433 bis 435 sind dadurch besonders bedeutsam, dass sie alle drei lateinisch sind, ferner dass sie, wie auch die Nr. 438 und 439, am Schlusse Copieen von eigenhändigen Quittungen enthalten, welche der Papst ausstellte für persönlich empfangene Summen, für «Exitus», wie es vorn im Context des Bandes heisst, «quos (papa) habere habuit in certis suis necessitatibus». Wir müssen darauf später zurückkommen. Die Bände müssen feucht gelegen haben, wodurch die Schrift in ganzen Partieen erblasst ist. Sonstige Beschädigungen sind bei der Herstellung der neuen Einbände hier in auffälliger Weise ausgebessert.

Der Fragmentenband 432 besteht aus folgenden Theilen: Zuerst kommen acht Blätter, die den Anfang eines der gewöhnlichen Introitus- et Exitus-Verzeichnisse bilden. Sie gehen von April bis Mai 1455, gehören also eigentlich in den Band 430, wo eben dieses Stück am Anfange fehlt. Dann springt die alte Foliirung auf fol. LXXX. über und beginnt mit «Exitus mensis Aprilis 1455». Diese gehen bis fol. LXXXX. (neue Foliirung fol. 19) und gehören in die zweite Hälfte des Bandes 430. Daran schliessen sich fol. LXXXI. «Introitus assignamentorum factorum Petro et Johanni de Medicis et sociorum de Curia», beginnend mit dem 20. Juli 1455 und auf den folgenden

Seiten fortgesetzt bis zum 26. November. Auf fol. LXXXXIII. folgen «<<Exitus Petri et Johannis de Medicis & socior. de curia.»> Die Seite LXXXXIIII. trägt die Ueberschrift: << Introitus extra ordinem cum bancho de Medicis 1455», meist Annateneinnahmen bei Kloster- und Diözesan-Vacanzen. Dieses Verzeichnis geht bis fol. LXXXXVII., oder nach der Neufoliirung Blatt 26. Auf Blatt 34 beginnt die alte Seitenzählung wieder mit fol. LXXX. und geht bis LXXXXVII., und auch inhaltlich ist der Teil derselbe, wie der oben beschriebene, stammt also aus einem Parallelband zu dem ersten. Angebunden folgen dann zwei Quaterne aus dem gleichzeitig geführten italienischen Depositarie-Register der «Entrata e Uscita», vom April bis Mai 1455 reichend. Auf Blatt 78 der neuen Foliirung beginnt aber ein italienisches Fragment aus der Cruciatregister-Abteilung des Depositarius. Es geht bis fol. 98 der neuen Foliirung. Darauf folgen wieder Bruchstücke aus dem Hauptbande der Introitus et Exitus der Kammer, und zwar aus dem zweiten Teile desselben, dem Exitusregister. Die Blätter 101, 102, 103 (neue Zählung) bilden ein Bruchstück aus einem Einnahme- und Ausgabeverzeichnis des Depositar Petro Clemente vom J. 1455. Die beiden ersten Blätter gehörten zu der Abteilung Introitus, das dritte zu den Exitus. Endlich Blatt 104 bis 108 bezw. 113 folgten abermal zwei Fragmente aus den Cruciatregistern, die jedoch nicht von dem Depositar Spanochi, sondern in der apostolischen Kammer geschrieben und deshalb lateinisch abgefasst sind. Sie bilden einen Beweis, dass auch für die Verzeichnisse der CruciatEinnahmen und Ausgaben mindestens doppelte Buchung bestand.

Zu den Cruciat-- Registern Calixt III. würden vermuthlich die von Guglielmotti angeführten 4 Bände «Introitus et exitus pro galeis, 1455-1456», gehören. Das oben erwähnte Fragment aus der Depositarie Calixt's III., fol. 78-98 des Bandes 432, beginnt mit folgendem Titel: «Al nome sia delonipotente ydio. In questo libro sara scritta tutta lentrata e uscita che passerano per lafabriga [d]e le galee (che) si fanno contra lo turcho tenuto per me francisco Chinucci da Siena in nome danbrosio Spanochi deputato depoxitario della detta fabriga. >> Das Fragment zerfällt in zwei Bruchstücke desselben ursprünglichen Bandes. Bis fol. 86 sind es Introitus für die Cruciata, von Blatt 87 (= LXXXXVII. der alten Foliirung) ab Exitus oder Ausgaben des Depositars für jene Schiffsbauten. In demRechnungsabschluss auf S. 98b wird der Schreiber des Ganzen nochmals genannt: «honorabilis vir Franciscus Chinucci de Senis, institor societatis Alexandri de Miraballis et Ambrosii de Spanocchis et

sociorum de Curia.» Die Trennung der Cruciatabteilung in der päpstlichen Verwaltung, die wir noch weitergehend zu verfolgen haben, hat also unter Calixt III. damit begonnen, dass für die Kreuzzugsgelder und die Erbauung der gegen die Türken bestimmten Flotte ein eigener Depositar bestellt wurde. Im Uebrigen finden wir in den Kammerbüchern, was die Hauptserie Entroitus et Exitus betrifft, diese materielle Scheidung noch nicht durchgeführt. In den Mandaten sind, wie wir sehen werden, wenigstens die Flotten-Ausgaben in ein eigenes Kapitel zusammengetragen. Doch bewahrt das Staatsarchiv von Calixt III. auch noch zwei Volumina Cruciatregister aus provinzialen Rechnungsinstanzen. Der eine Band hat die Aufschrift «1456 Ancona. Cruciata», der andere «Cruciate Magistri Johannis de Corte 1456». Jener beginnt mit den Worten: «Jesus. 1456 adi 3. marzo.» Es folgt eine längere Anrufung der Barmherzigkeit Gottes und des Schutzes der Heiligen in italienischer Sprache dann lateinisch fortfahrend: «sub MCCCCLVI. indictione . . . (sic), tempore Sanctmi. in Christo patris et domini domini Calisti pp. IIII. (sic) die vero III. mensis martii.» Darauf die allgemeine Inhaltsangabe wieder italienisch: «Qui in questo quaterno chiamato libro de proferte contro li turchi li quali se fara per li devoti homini et done della cipta de Ancona segniato nella coverta de uno A grande de carte 48 de segnio de Forfeti (?) 1) scrivervi io Giovanni de Merole Canonico et Archidiacono de Anchona ad peticione et stanzia de Mo. Giovanni de ... (sic) 2) de lordene de Scto. Domenecho, commissario de N. S. contro li turchi nella provincia della marchia et de messer Lorenzo vicario de Msr. lo vescovo et delli providi homeni Giovanni Nicholo de loncredo, Lorenzo de Grimaldo, Tomasso de Granni et Giovanni de Nicholo, Electi et deputati per lo magnifico conseglio sopra alle dette presente, le quale presente tutte se mette in una cassa grande sc[h]iavata (?) con quatro chiavi ad peticione de tutti li sopra nominati et cosa di per di serverono qui de sotto tutti quelli fara[no] proferta in questa prima facza et finiendo come sequita:

Et prima a di 3. marzo u. s. w.», folgt das Verzeichnis der Gaben, die in Geld, Kleidern, Schmuck, Lebensmitteln u. s. w. bestanden. Am Ende steht das Visum der apostolischen Kammer.

1) Vielleicht das Wasserzeichen?

halten, die Decke fehlt.

Die 48 Blätter sind ganz er

2) Giovanni de Croce, wie aus dem Kontrolvermerk am Ende zu

ersehen.

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