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seine bestimmten Züge, als ein Gesicht seine Augen, Nase und Mund hat, über die hinaus man nach einem Schattenbilde greift, dem man wieder, durch eine eingebildete Sprache, neue Gestalt geben muss, weils jeder nur irgend Kundige), allerdings, sage ich, müssen diese möglichst allgemein aufgefalsten Begriffe mit ihren Bezeichnungen in den einzelnen Sprachen verglichen, und der Wörtervorrath der Sprachen von dem doppelten Gesichtspunkt aus, dem seines innern Zusammenhanges, als System árticulirter Laute, und dem seiner äussern Beziehung auf den Zweck der Bezeichnung, als Repräsentant der in dieser bestimmten Gestalt in den Begriff aufgenommenen Welt, betrachtet werden. Allein man mufs beydes mit einander verbinden, nicht eines dem andern aufopfern. Die obige Auswahl Vaskischer Wörter macht, und darf keinen Anspruch auf irgend einige Vollständigkeit machen. Allein ich habe doch die beyden hier erwähnten Zwecke zu verbinden gesucht, und dahin getrachtet, dafs die hauptsächlichsten und ausgebreitetsten Vaskischen Wörter-Familien, vorzüglich diejenigen, welche auf die einfachsten Stammlaute führen, darin vorkämen, und zugleich nicht zu viele der, einer wenig cultivirten Nation geläufigsten Begriffe fehlen möchten. Einige Mahle hat mich auch zur Aufnahme eines Wortes die interessante Ähnlichkeit desselben (die nicht immer eine gleich in die Augen fallende zu seyn braucht) mit Wörtern bekannter Sprachen bestimmt.

Die Art der Ableitung und Zusammensetzung der Vaskischen Wörter wird den Sprachforschern an mehr als einem Beyspiel in dem obigen Wörterverzeichnisse klar werden; manches Mahl habe ich die Einsicht durch die Zusammenstellung

der Wörter zu erleichtern gesucht. Den eigentlichen Bau der Sprache in dieser Rücksicht aus einander zu setzen, mufs natürlich meiner ausführlichen Schrift vorbehalten bleiben. Zwey Dinge aber werden, auch beym ersten Anblicke, Verwunderung erregen:

1) Die grofse Menge von Formen vieler einzelnen Wörter, so wie auch die oft bedeutend groise Anzahl verschiedener Ausdrücke für denselben Begriff.

2) Die grofse Einfachheit mehrerer Stammwörter, die fast systematisch alle Wurzellaute, in ihren einfachsten Verbindungen, erschöpfen.

Das erste (wodurch ich yeranlaist worden bin, eine, manchem vielleicht entbehrlich scheinende Vielfachheit dieser Formen aufzuführen) beweist die ehemahlige Verbreitung der Sprache, und ihre Zerstiickelung in vielerley Mundarten, wie sie bey einer Nation, deren Stämme ursprünglich in geringer Verbindung, ein meisten Theils bergiges Land bewohnen, natürlich ist; das zweyte ihr hohes Alter, und ihre von andern ihrer Schwestern unabhängige Selbstständigkeit. Von den Verbindungen zweyer Vocale, unstreitig den einfachsten unter allen, finden sich z. B. ohne alles mühsame Aufsuchen, und künstliche Zerlegen der Wörter, ai, no, au, ca, ee (ehea), ei (so viel als oi), eo, eu, ia, ie (ieïa), ii (ihia so viel als ia), io, iu (iun so viel als gan), oa (Imperat. von joan: gehen), oe, oi, ua, ue (uha, uhea, beyde so viel als maquila), ui, wie man sich leicht durch das obige Wörterverzeichnifs davon überzeugen kann. Zum Beweise der Regelmälsigkeit der Verbindungen der Consonanten mit Vocalen kann noch folgendes Beispiel dienen. Nimmt man den Buchstaben s, so fin

det man denselben nicht nur mit allen Vocalen verbunden ase, esi, isil, oso, usqui (so viel als uzquia), sondern es werden auch aus as-, eS−, iş-, os-, us-, neue Wörter durch völlig gleiche Verbindung mit andern Consonanten gebildet, wie folgende Tabelle beweist:

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Selbst in der weiteren Ableitung bleibt dieselbe Analogie. So entstehen aus ers z. B. in ersia, wieder, wie aus es- Wörter in erts- (ertsi, so viel als ersi), erst- (erstura: die Angst), erch- (erchatu: stolsen, drängen), ertz- (ertzaula: der Wall, von dem Umgeben), erz- (erzatua, von Schiffen, angehakt, geentert), ersc- (erscona). Auf die Verwandtschaft der Bedeutungen in den hier angeführten Wörtern habe ich mit Fleifs jetzt keine Rücksicht genommen; die Beziehungen der Laute und die ihrer Bezeichnungen müssen nothwendig erst von einander getrennt betrachtet werden, und hier ist mehr nur von verschiedenen Formen die Rede, Indefs wird eine genaue Ansicht bald zeigen, dass alle angeführte Wörter wenigstens blofs innerhalb eines gewissen Umfanges von Begriffen liegen.

Über die Ähnlichkeit der in dem obigen Verzeichnisse enthaltenen Wörter mit fremden habe ich mich aller Bemerkungen enthalten, Nur eine vollständigere Vergleichung, als der Raum hier zuliefs, könnte ein Urtheil hierüber begründen,

Übrigens mufs ich noch bemerken, dass. ich zwar im Ganzen bey Anfertigung des obigen Verzeichnisses dem Larramendischen Wörterbuche gefolgt bin, allein zugleich doch alle meine Hülfsmittel dabey benutzt, und aus allen Zusätze und Berichtigungen hinzu gefügt habe,

§. 16. Charakter der Sprache. S. 15. Einen besondern Hang zu Vocalen habe ich nie im Vaskischen bemerkt. Wahr ist es indefs, dafs diese Sprache durchaus von aller unangenehmen Häufung von Consonanten frey ist. Astarloa behauptet sogar, dafs nie zwey Consonan

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ten eine Sylbe weder anfangen, noch beschliefsen, und wenn man ts, tz, st als einen Buchstaben ansieht, wie es die beyden ersten denn wirklich sind, und sehr wenige mit br, dr, tr anfangende Sylben, von denen einige noch durch Zusammenziehung entstehen, ausnimmt; so ist die Behauptung allerdings richtig. Das Zusammenstolsen des I mit einem andern Consonanten kommt, so viel ich bemerkt habe, wirklich nie vor.

§. 17. Die Bemerkung, dafs die Consonanien nur starke Aspirationen seyen, mag wohl besser auf sich beruhen. Vielleicht kommt dieselbe durch Mifsverstand daher, dafs Oienhart in der Vorrede zu seinen Sprichwörtern bemerkt, dafs mehrere Consonanten, aufser ihrem gewöhnlichen, noch einen aspirirten, und einen diminutiven (gebrochnen, dem Spanischen ll und ähnlichen) Laut haben. Er nennt von denselben c, d, l, n, p, r, s, t. Das gebrochene d'und t, mufs dem Ungarischen gy und ty gleich kommen. Allein diels alles gilt höchstens vom Labortanischen Dialekt, und auf jeden Fall haben diese Feinheiten der Aussprache für den blofsen Sprachforscher keine Wichtigkeit.

§. 18. Übrigens heifst aochoa nicht küssen,

sondern ist Diminutivum von aoa.

§. 19. S. 16. Z. 12. st. anditosuna, 1. anditasuna. Zwischen anditu und andiagotu ist der Unterschied der, dafs das erstere vom Positivus, das zweyte vom Comparativus gebildet ist; ich mache grofs, grösser. Tu ist die Endung des Infin. im Präs.; im Labort. Dial. tea, und tcea. Andientsua kommt vom Superlativ andiena her. Arguitua ist das Part. Pass. oder der mit einem

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