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mit Paralleldruck des bekannten Textes erscheint, so weit gefördert, dass sie im Sommer oder Herbst dieses Jahres wird ausgegeben werden können.

Auch die Arbeiten an der Chronik des Cosmas und seiner Fortsetzer sind rüstig vorgeschritten. Hr. Landesarchivar Dr. Bretholz zu Brünn, der diese Ausgabe übernommen hat, verglich in Stockholm die dort aufbewahrte wichtige Handschrift, eine Reihe anderer konnte er in Brünn benutzen. Hr. Dr. Schneider collationierte auf einer unten zu erwähnenden Reise die Handschrift der Prager Capitelsbibliothek. Somit ist das handschriftliche Material vollständig gesammelt und die Textconstitution eingeleitet. Ob der Druck noch vor Ende dieses Geschäftsjahres beginnen kann, ist zweifelhaft. Für die Annales Austriae hat Hr. Prof. Uhlirz zu Graz, durch Amtsgeschäfte behindert, noch wenig thun können.

Hr. Prof. Bloch in Strassburg hat an der von ihm übernommenen Ausgabe der Annales Marbacenses und der kleineren Elsässischen Annalen, welche mit jenen verbunden werden sollen, eifrig gearbeitet, die quellenkritische Untersuchung abgeschlossen. Nachdem das Stift St. Paul in Kärnthen die grosse Güte gehabt hat, den werthvollen Ellenhard-Codex durch den Stiftsarchivar hochwürdigsten Hrn. P. Anselm Achatz nach Strassburg zu senden, dürfen wir hoffen, dass diese Ausgabe in diesem Jahre zum Druck befördert werden wird.

Von dem Liber certarum historiarum des Abtes Johannes von Victring hat der Bearbeiter Hr. Dr. Schneider einen Theil des Manuscriptes bereits eingereicht, nachdem er auf einer Reise nach Wien die Klosterneuburger Handschrift des sogenannten Anonymus Leobiensis und ein dem Stifte Stams gehöriges Fragment, welches gütigst nach Berlin gesandt wurde, ausgenutzt hatte. Aber eben jetzt ist eine neue Textquelle im Münchener Reichsarchiv aufgetaucht, welche bei dem Stande der Ueberlieferung dieses Werkes nothwendig untersucht werden muss, ehe die Ausgabe abgeschlossen werden kann.

Für die nothwendig gewordene gründliche Neubearbeitung der Chronik Otto's von Freising, deren frühere Schulausgabe nahezu vergriffen ist, hat sich ein geeigneter Bearbeiter noch nicht finden lassen.

Da das immer noch nicht genügend bekannt ist, möchte ich hier doch betonen, dass die in den Scriptores rerum Germanicarum erschienenen Ausgaben schon seit

Jahrzehnten keine blossen Schulausgaben mit verkürztem Apparat sind wie früher, wenn auch noch in usum scholarum' auf dem Titel steht, sondern dass sie die entsprechenden Ausgaben der grossen Sammlung Scriptores geradezu ersetzen sollen.

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Hr. Prof. Seemüller zu Innsbruck hat den Druck der Hagen Chronik für die Deutschen Chroniken noch nicht, wie er gehofft hatte, beginnen können, da er noch eine Gruppe von umgearbeiteten Handschriften des Werkes untersuchen musste, welche Arbeit unerwartet viel Zeit in Anspruch nahm. Er hält es für wahrscheinlich, dass er im Herbst dieses Jahres die Arbeit abgeschlossen haben wird, um dann das Manuscript in den Druck zu geben. Hr. Privatdocent Dr. Gebhardt in Erlangen hat die Thüringischen Geschichtsquellen in Deutscher Sprache für die Deutschen Chroniken übernommen und wird zunächst das Gedicht über die Kreuzfahrt des Landgrafen Ludwig III. und das Leben des Landgrafen Ludwig IV., dessen in Reinhardsbrunn verfasste Lateinische Quelle verloren ist, bearbeiten.

In den Serien der Abtheilung Leges, welche der Leitung des Hrn. Geheimrath Brunner unterstehen, hat Hr. Prof. Freiherr von Schwind die Textherstellung der Lex Baiuwariorum weitergeführt. Hr. Prof. Seckel setzte die Untersuchung des Benedictus levita fort und veröffentlichte im Neuen Archiv XXIX, 2 vier Studien über dessen Verhältnis zu den Capitula episcoporum. Hr. Prof. Tangl konnte, weil er in den grossen Universitätsferien in Wien für die Indices des ersten Bandes der Karolinger - Diplomata arbeiten musste, die beabsichtigte Reise nach Frankreich zur Vervollständigung des Materials für die Placita nicht ausführen, hat aber die Bearbeitung des gesammelten Materials, soweit es ihm unter den gegenwärtigen Umständen möglich war, fortgeführt.

In den Serien der Leges, welche Hr. Prof. Zeumer leitet, hat Hr. Dr. Schwalm auf einer längeren Reise nach Frankreich, der Schweiz und Oberitalien, über deren Ergebnisse er im Neuen Archiv XXIX, 3 ausführlich berichten wird, weiteres Material für die Constitutiones et Acta publica imperatorum et regum gesammelt, welches zum Theil benutzt wurde, um den vor Kurzem erschienenen Halbband III, 1 (enthaltend die Gesetze und Acten Rudolf's von Habsburg) abzuschliessen. Hr. Dr. Schwalm ist leider am 1. October 1903 an das Königlich Preussische Historische Institut zu Rom übergegangen und wird daher

den zweiten Halbband, der die Acten König Adolf's, Appendices und Register enthalten soll, nur mit sehr verminderter Kraft bearbeiten können, hofft aber dennoch den Druck desselben noch vor Schluss des laufenden Geschäftsjahres zu beginnen. Für die Stücke in Deutscher Sprache des Halbbandes III, 1 hat Hr. Prof. Edward Schroeder in Göttingen seinen sachkundigen Rath, wie für viele andere unserer Arbeiten, freundlichst hergeliehen. Für die Constitutionen Karl's IV. hat Hr. Dr. Stengel, der am 1. October 1903 als Mitarbeiter eintrat, zunächst das vorhandene Material nach den Regesten und Druckwerken bis 1356/7, welches die Grundlage für die Auswahl des Stoffes bilden soll, verzeichnet, dann für die Goldene Bulle einige Exemplare, die nach Berlin gesandt wurden, verglichen.

Hr. Privatdocent Dr. Werminghoff in Greifswald hat das Manuscript für den II. Band der Concilia bis auf geringe Nachträge druckfertig gestellt. Der Druck ist stetig fortgesetzt, so dass der erste Halbband, der bis 816 reicht, im Sommer dieses Jahres erscheinen wird. Der Druck des zweiten Halbbandes wird unmittelbar darnach beginnen. Einzelne Collationen lieferten dafür gütigst die Hй. Dr. Bitterauf zu Erlangen, Geheimer Hofrath Prof. von Heinemann und Bibliothekar Dr. Milchsack zu Wolfenbüttel, Henri Omont in Paris und die Bibliotheksverwaltung zu Montpellier.

Für die Lex Salica verglich Hr. Dr. Krammer sechs Handschriften (in zweien derselben auch die Lex Ribuaria), so dass die Mehrzahl der wichtigsten jetzt erledigt ist, und untersuchte die Affiliation der Handschriften, wobei neue Resultate sich ergaben. Mit seiner Hülfe konnte Hr. Prof. Zeumer schon einen ersten Versuch der Textherstellung machen.

zu

Die Königliche Akademie der Wissenschaften Berlin überwies die im Auftrage der Savigny-Stiftung gemachten Vorarbeiten der HH. Prof. Lehmann und Prof. Zeumer für die Libri feudorum der Centraldirection, wofür diese hier nochmals ihren Dank ausspricht.

In der Abtheilung Diplomata verlor die Serie der Karolinger ihren Leiter, Hrn. Prof. Mühlbacher; die Arbeiten erlitten dadurch eine schwere Störung. Daher konnte der erste Band der Serie, dessen Text schon vor Jahresfrist fertig gesetzt war, noch nicht ausgegeben werden. Von dem permanenten Berliner Ausschuss wurde Hr. Prof. Tangl provisorisch mit der Leitung der Serie

betraut, die ihm in den diesjährigen Sitzungen der Centraldirection definitiv übertragen wurde. Er arbeitete sieben Wochen in Wien, um den dort befindlichen Apparat für das Register und die Nachträge zu benutzen. Am 1. October 1903 trat Hr. Dr. Hirsch als Mitarbeiter ein, der die zahlreichen vorkommenden Ortsnamen in mühevoller Thätigkeit für das Register bestimmte. Dabei hatte er sich auf der Kartenabtheilung der Berliner Königlichen Bibliothek der zuvorkommendsten Unterstützung des Hrn. Oberbibliothekars Dr. Meisner zu erfreuen. Jetzt ist auch das Register des ersten Bandes, der in wenigen Monaten erscheinen wird, im Druck. Der Mitarbeiter, Hr. Privatdocent Dr. Lechner, arbeitete zu Anfang dieses Geschäftsjahres an den Urkunden Ludwig's des Frommen, leistete zugleich Hülfe bei den Correcturen der zweiten Auflage des ersten Bandes von Mühlbacher's Karolinger - Regesten. Da auch dieser Band bei des Verfassers Tode unvollendet war, wiewohl der grösste Theil des Textes schon gedruckt, der Rest des Textes druckfertig war, da die Regesten im innigsten Zusammenhange mit der Ausgabe der Diplomata stehen, und da die Vollendung des Regestenbandes für diese von grösstem Interesse war, beauftragte der permanente Ausschuss im Einverständnis mit der Leitung der Böhmer-Stiftung Hrn. Dr. Lechner, die weiteren Correcturen des Bandes zu lesen, das noch fehlende Verzeichnis der Acta deperdita und die Register herzustellen. So kann der Druck der Schlusslieferung dieses Bandes sehr bald begonnen werden.

Auch die Arbeiten an den Salier- Urkunden, welche Hr. Prof. Bresslau leitet, erfuhren insofern eine Störung, als die beiden Mitarbeiter der Serie, die HH. Dr. Hessel und Dr. Wibel, durch Familienverhältnisse gezwungen waren, längeren Urlaub zu nehmen, da der erstgenannte von Beginn des Winterhalbjahres an nur noch einen Theil seiner Thätigkeit den Monumenta Germaniae historica zuwandte. Immerhin wurde die Bearbeitung der Urkunden Konrad's II., welche der IV. Band der Diplomata bringen soll, so weit gefördert, dass der Herr Leiter hofft, den Druck vor Ende dieses Rechnungsjahres beginnen zu können, obwohl er in diesem Jahre den Rectorat der Strassburger Universität zu verwalten hat und daher diesen Arbeiten weniger Zeit widmen kann. Hr. Geheimer Regierungsrath Prof. Kehr hatte die Güte, Photographien der von ihm im Barberini-Archiv auf der

Vaticana gefundenen Urkunden Heinrich's II. und Heinrich's III. für Tolla Hrn. Prof. Bresslau zu besorgen. Und dieser erhielt die Photographie des angeblichen Originals einer Urkunde Konrad's II. für Bobbio, von dessen Existenz ihm durch freundliche Mittheilung des Hrn. Grafen Cipolla Kunde zukam, durch die gütige Vermittelung des hochwürdigsten Hrn. Bischofs von Bobbio, welcher die Urkunde selbst nach Mailand brachte, und des Hrn. Dr. Ratti von der Bibl. Ambrosiana. Hr. Dr. Wibel arbeitete im Winter 1903/04 vornehmlich an einer Untersuchung der nur durch Abschriften von G. F. Schott überlieferten Diplome. Seine Ergebnisse wird er im Neuen Archiv XXIX, 3 mittheilen.

Um die Ausgabe der Diplomata schneller zu fördern, wurde beschlossen, eine neue Serie von Lothar III. an in Angriff zu nehmen, deren Leitung Hr. Prof. von Ottenthal übernahm.

Die Arbeiten für die Abtheilung Epistolae konnten im abgelaufenen Jahre nur wenig vorschreiten, da der provisorische Leiter, Hr. Prof. Tangl, der auch für dieses Jahr die Leitung der Abtheilung provisorisch beibehalten wird, nach dem ersten Vierteljahr auch die Leitung der Diplomata Karolina übernehmen und diesen mehr seine Thätigkeit zuwenden musste, da auch der Mitarbeiter der Epistolae, Hr. Dr. Schneider, zum Theil durch die oben erwähnte Arbeit für die Scriptores in Anspruch genommen war. Doch ist von diesem das Material für die Briefe der Päpste Nicolaus I. und Hadrian II. bis auf geringe Reste gesammelt, mit der Textgestaltung und kritischen Bearbeitung der Anfang gemacht.

In der Abtheilung Antiquitates, welche Hr. Prof. Traube leitete, hat Hr. Prof. von Winterfeld zur Beschaffung weiteres Materials für versificierte Heiligenleben und die Sequenzen für die Poetae Latini eine längere Reise nach Breslau, mehreren Ländern Oesterreichs, der Schweiz und Bayern gemacht, auf der er auch mehrere Arbeiten für die Scriptores erledigte, während wiederum Hr. Dr. Schwalm ihm Collationen für die Sequenzen in Oberitalien besorgte. Danach untersuchte Hr. Prof. von Winterfeld die Frage, welche Sequenzen von Notker selbst herrühren, und beantwortete sie in einem Aufsatz, der demnächst im Druck erscheint.

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